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28 bereits in der anderen, von mir in attischer Mundart abgefaßten , Schrift berichtet. In diesem Büchlein dagegen habe ich nur die Küstenfahrt zu schildern, welche Nearch mit der Flotte von den Jn- dusmündungen aus antrat, und entlang de» Gestaden des großen Oceans bis zu dem perfischen Meerbusen ausführte, welchen bekannt lich Manche auch das erythräische Meer nennen. 20. Nearch hat darüber folgenden Bericht erstattet: Alexander habe Lust bekommen, das Meer zu beschissen, welches von Indien bis Per sien reicht; er habe jedoch die Länge der Fahrt gefürchtet, so wie, seine Flotte möchte in eine öde Gegend oder an eine Stelle mit schwer zu gänglichen Ankerplätzen oder ohne genügenden Vorrath au Feldsrüch- ten gcrathcn und so natürlich zu Grunde gehen, und dieser nicht ge ringe Flecken, seinen sonstigen Großthaten angehestet, möchte den Glanz seines ganzen Glückes verdunkeln. Doch habe in ihm die Begierde, stets etwas Neues und Ungewöhnliches zu vollbringen '), obgefiegt; nur sei er noch in Verlegenheit gewesen, wen er als den tauglichen Mann zur Ausführung seiner Entwürfe wählen solle, zu gleich auch im Hinblick auf die Mannschaft der Schiffe, um nämlich auch den mit einer solchen Fahrt Beauftragten die Furcht zu beneh men, als würden sie leichtsinniger Weise einer augenscheinlichen Ge fahr ausgesetzt. Nun erzählt Nearch, Alexander habe ihn zu Rathe gezogen, wen er zum Anführer der Flotte ernennen solle: als er aber des Einen und den Anderen gedacht, habe er die Einen verworfen, als nicht geneigt, sich für ihn Gefahren bloßzustellen, Andere als Feigherzige; Andere als vom Heimweh besangen: wiederum an An deren habe er bald dieß bald daS auszusetzen gehabt. Da habe dann er selbst seine Dienste angeboten und erklärt: es sei denn, mein Kö nig, ich nehme die Führung der Flotte auf mich und werde dir, wo fern die Gottheit mir beisteht, Schiffe und Mannschaft wohlbehalten zum Perserlande hinbringen, wenn nämlich das Meer in diesem Striche schiffbar ist und das Unternehmen menschliche Einsicht nicht übersteigt. Dagegen habe zwar Alexander zum Scheine erklärt, er wolle keinen seiner Freunde in so schwere Mühseligkeit und in jo große