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25 zu Fuß als alle anderen Menschen. Zum Fahren und Reiten bedie- neu sich die meisten Inder der Kameelc, Pferde und Esel 2), die Wohlhabenden der Elephantcn. Denn ein königliches Reitthier ist bei den Indern der Elcphant; den zweiten Rang nach diesem nimmt das Viergespann 3) ein, den dritten das Kamccl; dagegen eines ein zigen Pferdes zum Reiten sich zu bedienen, gilt für entehrend. Ganz sittsame Frauen dürften sich bei ihnen wohl um keinen Preis zu einem Fehltritt verführen lassen; nur eine Frau, die einen Elephantcn er hält, ist dem Geber zu Willen; auch erachten es die Inder für keine Schande, um einen Elephantcn sich hinzugcbcn; vielmehr halten eS die Frauen für eine Auszeichnung, wenn ihre Schönheit einen Ele- phanten werth erscheint §). Sie heirathen, ohne eine Mitgift zu ge ben oder zu empfangen ^): vielmehr führen diejenigen, welche bereits hcirathsfähig sind, ihre Väter vor, und stellen sie öffentlich aus°), damit der Sieger im Ringen, oder im Faustkampfe, oder im Wett laufe, oder wem sonst in einer männlichen Turnübung der Sieg zu gesprochen wurde, sich eine auSwähle. Die Inder leben von Ge treide 2) und sind Ackerbauer, so weit sie nicht zu den Gebirgsbe wohnern zählen: diese nähren sich vom Fleisch der Thiere^).— Dieß genügt mir über die Inder bekannt gemacht zu haben, was Nearch und Megasthencs, zwei bewährte Männer, als das Merkwürdigste ausgezeichnet haben; da cs eigentlich nicht die Aufgabe dieser meiner Schrift war, die Einrichtungen der Inder zu beschreiben, sondern vielmehr, wie die Flotte Alexanders von Indien nach Persien über- geführt wurde. So möge dieß denn als eine Abschweifung von mei nem Hauptgegcnstande gelten. 18. Sobald nämlich für Alexander die Flotte') an den Ufern des HydaspcS ausgerüstet war, wählte er sämmtliche Phönizier, Cyprier und Aegyptier^ aus, welche ihn auf seinem Feldzuge in's Innere des Landes 3) begleiteten, und bemannte aus ihnen die Schiffe, indem er zur Bedienung derselben und zu Ruderern diejenigen ausschied, die sich aufs Seewesen am Besten verstanden. Es befanden sich auch nicht wenige Inselbewohner unter dem Heere, die mit solchen Dingen