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24 nung vor ö). Schuhe aber tragen sie von weißem Leder 6), die gleich falls vortrefflich gearbeitet sind; und die Absätze ihrer Schuhe sind buntfarbig und hoch, damit sic größer erscheinen. Die Bewaffnung der Inder ist nicht einer und derselben Art. Das Fußvolk hat viel mehr einen Bogen ?), der eben so hoch ist als der, welcher den Bogen trägt. Diesen stellen sie am Boden aus, stemmen sich mit dem linken Fuße dawider, und spannen ihn so, indem sie die Sehne weit rück wärts ziehen. Ihrem Pfeile fehlt nämlich wenig zu drei Ellen*); und Nichts vermag dem von einem indischen Schützen abgedrückten Pfeile zu widerstehen ^), weder ein Schild, noch ein Panzer, noch eine andere noch so starke Schutzwaffe. In der Linken führen sic einen leichten Schild von ungegerbtem Rindsfell, nicht ganz so breit als der, welcher ihn trägt, aber nicht viel kürzer: Einige haben Speere statt der Bögen. Ein Schwert aber tragen Alle, und zwar ein brei tes und nicht länger als drei Ellen; und dieses führen sie, wenn es bei ihnen zum Handgemenge kommt, — eine Kampfesart, die übri gens bei den Indern nicht leicht eintritt — mit beiden Händen zum Hiebe, damit der Hieb kräftig ausfalle. Ihre Reiter haben zwei Wurfspeere, ähnlich den samnitischen Sperren^), und einen leichten Schild, kleiner als der dcS Fußvolks. Ihre Pferde sind nicht gesat telt, noch auch in einer den griechischen oder keltischen Zäumen ähn lichen Weise ausgezäumt, sondern am Rande des Mauls ihrer Pferde hängt ringsherum ein Riemen, aus ungegerbtem Nindsleder zusam- mengcnäht, und an dessen innerer Seite sind Stacheln von Erz oder Eisen, jedoch nicht sehr scharf, befestigt; bei den Neichen find die Stacheln von Elfenbein. Im Maul Haben die Pferde ein Eisen, gleich einem Bratspieße, woran ihre Zügel gebunden sind. Wenn sie nun den Zügel anziehen, so hält der Spieß das Pferd zurück, und die daran befestigten Stacheln lassen ihm daher, wenn sie stechen, nichts Anderes übrig, als dem Zügel zu gehorchen. 17. Von Körper sind die Inder schlank und groß '), und viel leichter 4>/r Fuß.