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23 werden gefangen, bunte und sehr behende; und was ihre Größe be trifft, so habe die, welche nach ihm Pythir^), der Sohn des Antigc- ncs gefangen hat, bei sechzehn Ellen*) gemessen: die Inder selbst aber sagen, daß die größten ihrer Schlangen noch weit größer, als diese seien. Noch hat keiner von allen griechischen Aerzten ein Heil, mittel für Einen entdeckt, der von einer indischen Schlange gebissen worden ist; dagegen heilten die Inder selbst die also Verletzten. Und deßhalb hatte Alexander, wie Nearch sagt, die in der Heilkunde er fahrensten Inder um seine Person versammelt, und cs war im Lager öffentlich bekannt gemacht worden, daß Jeder, der gebissen würde, in daS Zelt deS Königs kommen solle. Ucbrigens behandelten die selben Aerzte auch andere Krankheiten und körperliche Gebrechen. Es gibt jedoch in Indien nicht viele Gebrechen, weil daselbst die Jahres zeiten im rechten Verhältnisse stehen. Wenn aber ein Krankheitsfall von größerer Bedeutung cintrat, so pflegte man die Weisen um Rath zu fragen und traute ihnen zu, daß sie AllcS, waS nur heilbar sei, nicht ohne göttlichen Beistand zu heilen vermögen '"). 16. Die Inder tragen leinene Kleider, wie Nearch sagt, von dem Leine, der auf den Bäumen wächst, von welchen ich bereits gespro chen habe'). Dieser Lein aber ist entweder von einem glänzenderen Weiß, als jeder andere Lein, oder macht der Umstand, weil sie selbst schwarz sind, daß er viel weißer erscheint. Ein leinenes Untcrge- wand reicht bis auf die Mitte des Schienbeines herab; ein Oberkleid wird theils um die Schultern geworfen, thcils um den Kopf gewickelt^). Auch Ohrcngehenke auS Elfenbein ^) tragen die Inder, wenigstens die sehr wohlhabende» insgesammt; denn nicht alle Inder tragen solche. Ihre Bärte, sagt Nearch, tauchen die Inder in verschiedene Farben; die einen so, daß sie möglichst weiß erscheinen; andere schwärzlich; andere hellroth; andere dunkclroth; andere lauchgrün^). Auch Sonnenschirme halten deS Sommers alle Inder von AuSzeich- ') F»S.