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8. AiS er diese Einrichtungen getroffen hatte und nun aus dem Lande der Inder abziehen wollte, habe er zum König des Landes den Spatembas eingesetzt, einen seiner Freunde, den besten Bacchanten. Nach dem Tode des Spatembas sei ihm sein Sohn Budpas in der Regierung gefolgt, und zwar habe der Later zwei und fünfzig, der Sohn aber zwanzig Jahre die Inder beherrscht, und dann sei die Krane auf des letzteren Sohn, Cradevas ') übergegangen, und von diesem habe sich die Herrschaft, regelmäßig in der Familie wechselnd, vom Vater auf den Sohn vererbt; wenn aber die Familie aussterbe, so werden dann je die Edelsten zu Königen über die Inder eingesetzt. Den Hercules aber, der laut der herrschenden Sage nach Indien kam, nennen die Inder selbst einen Landcscingeborencn. Dieser Hercules werde haupt sächlich von den Surasenern verehrt, einem indischen Volksstamme, wo die zwei großen Städte Mctbora und Clisobora sind, und der schiffbare Fluß JobareS ihr Land durchströmt. Die Tracht, welche dieser Hercules an sich hatte, sagt Megasthencs, sei der des thebani- schcn Hercules gleich gewesen, wie die Inder selbst erzählen, und er habe eine sehr zahlreiche männliche Nachkommenschaft — denn auch dieser Hercules habe viele Weiber geheiratbet 4) — in Indien gehabt, aber nur eine einzige Tochter. Der Name des Mädchens sei Pandäa gewesen, und das Land, wo sie geboren und dessen Negierung Hercu les ihr übertrug, habe deßgleichen Pandäa geheißen nach dem Name» der Tochter 5): auch hatte sie von ihrem Vater gegen fünfhundert Elevhanten, a» viertausend Reisige und bei hundert und dreißig tau send Mann Fußvolks erhalten. Auch erzählen einige Inder folgen des von Hercules: nachdem er die ganze Erde und das Meer durch zogen, und alle schädlichen Unthiere^) ausgerottet ?), habe er im Meere einen weiblichen Sckmuck aufgefunden, wie ihn auch bis auf den heutigen Tag diejenigen, welche aus Indien die Frachtwaaren zu uns bringen, eifrig auskrufen und ausführcn b): und die alte» Grie- chcn und die Begüterten und Reichen unter den jetzigen Römern kau fen noch weit eifriger die Meerperle, bekanntlich Margarite in der in- dischen Sprache genannt Hercules nämlich, dem diese Tracht