Volltext Seite (XML)
finde 6). Ueber diesen Fluß JnduS zog Alexander mit seinem Heere gegen Tagesanbruch ins Land der Inder ein?). Von diesem Volke habe ich in gegenwärtiger Schrift Nichts ausgezeichnet, weder von den Gesetzen, unter denen dasselbe lebt, noch von den seltsamen Thic- ren b), die sein Land etwa hervorbrinzt, noch von der Menge oder Art der Fische, oder Ungeheuer d), welche der JnduS oder HydaspeS, oder Ganges oder andere indische Flüsse mit sich führen, »och von den Ameisen '"), welche ihnen das Gold Hervorarbeiten, noch von den Greifen, die es bewachen "), noch von sonst Etwas, das mehr zur Ergötzung, als zur Schilderung der Wirklichkeit erdacht worden ist, weil nämlich Lügen über Indien, mögen sie auch noch so ringe» reimt klingen, von Niemand widerlegt werden können. Indessen haben Alexander und seine Kriegsgefährten das Meiste berichtigt, so weit nicht Einige auch von ihnen selbst Lügen aufgebracht haben. So haben sie entdeckt, daß die Inder, wenigstens alle diejenigen, zu welchen Alexander mit seinem Heere kam — er kam aber zu vielen — kein Gold besitzen '^), und nicht im Mindesten ein weichliches Leben führen "); daß sie vielmehr groß von Körper, der allergrößte Men schenschlag in Asien, meist fünfEllen hoch '*) und nicht viel darunter sind; auch schwärzer, als die übrigen Menschen, mit AuSnahme der Aethiopen '^), und bei Weitem die Kriegstüchtigsten wenigstens unter den damaligen Bewohnern Asiens Denn die alten Perser, mit denen CyruS, der Sohn des Cambhscs, auszog, den Medern die Herr schaft über Asien entriß, und andere Völker theils durch Waffenge walt, theils in Folge ihrer freiwilligen Unterwerfung seinem Reiche cinverleibtc, möchte ich doch nicht so geradezu mit den Indern vcr» gleichen. Freilich waren auch die Perser damals ein armes Volk, Bewohner eines rauhen Landes, und hatten gesetzliche Einrichtungen, welche der laconischen Erzichungsweise am Nächsten kamen "). WaS aber die Niederlage betrifft, welche die Perser im Scythenlande traf, so weiß ich auch hierüber nicht bestimmt zu entscheide», ob dieselbe in Folge von Ungunst der Oertlicbkciten oder aber sonst von einem Ver sehen des Eyrus eintrat, oder ob die Perser den Scythen der dortigen Gegend in kriegerischer Hinsicht nachstanden 's).