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83 gegen die Maschinen, wo diese sonst noch »aber kamen, mit Wurfge schossen zu vertheidigen und schleuderten Brandpfeile selbst in die Schiffe, so daß sie den Macedoniern Furcht einjagten, sich der Mauer zu nähern. Auch hatten ihre Mauern aus der Dammseite eine Höhe von ungefähr hundert und fünfzig Fußen bei einer entsprechenden Dicke, und waren aus großen, in Gips gelegten Steinen aufgebaut. Den Lastschiffen und Dreiruderern der Macedonier, welche die Maschi nen gegen die Mauer schaffen sollten, wurde ihrerseits gleichfalls die Annäherung zur Stadt nicht leicht, weil viele ins Meer versenkte Steine ihnen die nahe Anfahrt wehrten. Daher beschloß auch Ale xander, diese aus dem Meeresgründe herauszieben zu lassen: eine Arbeit, deren Ausführung mit großen Schwierigkeiten verbunden war, da sie natürlich von Schiffen aus und nicht auf festem Grund und Boden vollbracht wurde. Zudem liefen auch die Tyrier mit Fahr zeugen, welche sie mit Schirmwänden versehen hatten, gegen die Anker an, hieben deren Taue entzwei und machten so den feindlichen Schif fen das Anlegen unmöglich. Dagegen ließ Alexander viele Dreißig ruderer, auf gleiche Weise geschützt, quer vor Len Ankern aufstellen, um die anlaufenden Schiffe zurückzuweisen. Aber auch so wurden die Taue von Tauchern unter dem Wasser ') entzwei gehauen. Da war fen die Macedonier ihre Anker, an Ketten statt der Taue befestigt, aus, und jetzt erst konnten die Taucher nichts mehr dawider ausrichten. Sie umschlangen nun die Steine mit Seilen, zogen vom Damme aus dieselben aus dem Meere, hoben sic sofort mit Maschinen in die Höhe und schleuderten sie in eine Tiefe, wo sie ihnen durch ihre Lage nicht mehr schaden konnten. Da so die Mauer von diesen Vorlagen gesäu bert war, konnten die Schiffe nunmehr ohne Schwierigkeit hier an- fahren. Die Tyrier aber, jetzt von allen Seiten im Gedränge, be schlossen, auf die cyprischcn Schiffe, welche den nach Sidon zu liegen den Hafen versperrte», einen Angriff zu machen. Sie verhüllten daher geraume Zeit die Hafenmündung mit Segeltüchern, um die Ausrü stung ihrer Fahrzeuge den Blicken zu entziehen, bemannten inzwischen drei Fünfruderer, eben so viele Vierruderer und sieben Dreiruderer mit ihren eingeübtesten Ruderern 2) und zugleich mit Truppen, die zum Kampf von den Verdecken auf's Beste bewaffnet und daneben für