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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192401292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19240129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19240129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-29
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
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Ms^n-^r»»F«r>s s Auzeigenprers: > ^tv » Ws M ZU M .wrtund^wanNa Goldvkenttlgc, ^aittiücnanicmcn von Prwarrn 'AW E W M' M W W n:m-^eNc Ikw? o:oldp«c,nnac <^cl^c,,ucujü»iribc>> L,c5ciigeti!»k. K2»i»»r»a »»»»?«» Durch dir HSott in Deulschlaud Mr «o»«i . 8«»ruar4Äoldm.;Su^lanv6SOGoldm etn. ichltttzlich Porto. SrNv-nnr lL-ltch morgens, autzrr MoniagS. HSY. Gewalt schltetztSrfLL auS. Ächrtitteti.,GelchäNSsl„ Druckerei: __ . ... ^ _ 3eip,tg. Joyonnisaaffe 8 «Neruspr.ÖriSgclpr. Sammel-Nr.: 70811. «k KR M NeklamcietUl» ulw. nacl. Lar,l. Prersnacplaft l>er ÄvichLutz. D<av» und Ferngespr. 17O8S-17002»: ebenda u. in allen Filialen Anzeigen-und Talenvorichriilen unverbindlich. ,^ür da» Auvlonv entlvrewender Adonnemenk-Aunahme: auch nimmt tedes PoNami Bestellungen an. AuNchlag. SrlüllungZorr Leipzig Posucheck-ktoino Leipzig 8001 D«» Leinziger Taaeblatt enkkLlt die amtlich«« «ekaurriruachuugen d«S Polizeiorülidiume» Leinzig verantwortlich lür den Text: TbesredaNcnr L. «»ldttei«, Leipzig. Hk. 2§ Berantwortlim fllr Inserate: Oswald Müller. Leipzig - Nnnntwl. Drucku-Berlag Leipziger Berlagsdruclerei G. m.b.H.vorm.ssischerLKürsten. vlenstsg, 6ea 29. )aau»r 1924 Berliner Schriltleitung: K ochstratze 21 lJerniprccher .'>600—86ü?l . _ _ . Dresdner Scklrtttleiluny Netüt-stratzc 18 «Aernchrcchcr rilül» 118. IVNrg Hallesche Schriftleitung: Leipziger Strafte 21 lssernlprccher 858?) Bemerkungen zum Tag« 28. Januar. 8-1. Ms unlängst der frühere Reichskanzler Dr. Wirth mit ei em lauten Ruf zur Samm lung der republikanischen und sozial fortschritt lichen Kräfte die politische Arena wieder betrat, da war es ohne weiteres klar, daß ihm auch in seiner eigenen Partei Widersacher erstehen würden. Ss ist auch nicht weiter verwunderlich, daß just der ehemalige preußisäze Ministerpräsi dent Stegerwald der Zenrrumsfronde gegen das Wirthsche Programnr die Fahne voranträgt. Der -Adam Stegerwald, der als alter christlicher Gewerkschaftler innerhalb des Zentrums zu den eifrigsten Befürwortern sozialpolitischer Reform arbeit zählte, gehört schon eine ganze Weile der Vergangenheit an. Es bedeutete bereits eine Preisgabe besserer Ueberzeugungen, wenn Stegerwald seinerzeit den Gedanken einer partei politischen Neugründung auf christlich-Lemokra- tisch-national-sozialer Grundlage verfocht, denn cs kam ihm dabei eingestandenermaßen mit in erster Linie darauf an, die äußere Rechte an die andern bürgerlichen Parteien heranzuholen, wogegen die Sozialdemokratie aus dem Kreise der das Reich tragenden Gesinnungsgemein schaften wieder hinausgedrängt werden sollte. Vielleicht hätte sich Stegerwald schließlich bereit finden lassen, die „antimarxistischen" Bestand teile seines Programms zu streichen, wenn dessen oositive Elemente im demokratischen Lager etwas freundlicheren Widerhall geweckt hätten. -Aber wie dem auch sei: der Stegerwald, der heute im .Deutschen" als pfneceptar (Zerm^nia« auftritt, kommt für den inneren Ausbau der demokra tischen Republik nicht mehr in Betracht. Was soll es eigentlich heißen, wenn er dem Wirthschcn Bekenntnis zur Demokratie die Forderung einer nationalen und sozialen Volksgemeinschaft ent gegensetzt? Eine merkwürdige Antithese! De mokratie ist entweder Form und Ausdruck einer Volksgemeinschaft oder ein leeres Wort. Rtan braucht sich aber über Stegecwalds krause Logik nicht allzusehr zu ereifern: Er entnimmt seine Formeln der Rüstkammer der schwerinduftriellen Reaktion, ohne sie erst umständlich auf ihre Stichhaltigkeit zu untersuchen. Bei diesem Sach verhalt wirkt es doppelt erheiternd, wenn Herr Stegerwald so grimmig gegen die Kriegs-, Re- volutions- und^ Inflationsgewinnler zu Felde zieht, die in großem Maßstab publizistische Or gane aufkauften, um die öffentliche Meinung ihren Absichten gefügig zu machen. Der geistige Leiter des „Deutschen" sollte sich die Herrschaften, für die er selber ficht, einmal etwas genauer an. sehen... Ob die sozial gerichtete Demokratie in Deutsch- land siegt oder unterliegt, ist eine Frage von internationaler Tragweite. Die Aner kennung dieser Wahrheit ist eines der Kernstücks des Interviews, das der neue englische Minister präsident Ramsay Maedonald dem Di rektor des Pariser „Quotidien" gewährt hat. Ohne verletzende Schärfe, aber sachlich mit höch ster Deutlichkeit führt der britische Premier den Franzosen zu Gemüt, daß ihre bisherige Nach kriegspolitik mit ihren beständigen Attentaten auf die Wohlfahrt und die Selbstachtung des deutschen Volkes ganz Europa gefährde, weil sie in Deutschland Wasser auf die Mühlen der rcak- tionären Gewaltanbeter leite, während die po litisch-wirtschaftliche -l^erfassung des Erdteils innere und äußere Abrüstung gebiete. Alle Zeichen deuten darauf hin, daß das Kabinett Madonald entschlossen ist, beim Theoretisier«» nicht stehen zu bleiben, sondern seinen Anschau- ungen auch bei Frankreich Geltung zu verschaffen. Da wäre es doch wahrhaftig Heller Wahnsinn, wenn das deutsche Volt in seiner Mitte Leute hochtommen ließe, deren Treiben unfern aus ländischen Bedrängen» wieder in iwn Sattel hülfe. * Einstweilen lebt ec noch, der deutsche Unver stand. Auf der Rechten, wo ja andauernd un- freiwillige Grotesken ersonnen werden, sind er leuchtete Köpfe auf die Idee verfallen, den Chef der Heeresleitung, den General v. Seeckt, als Nachfolger Lberts in der R e i ch s p r ä s t deut sch a f t zu empfehlen. Lin Militär an der Spitze der deutschen Republik, die waffenlos zwischen waffenstarrenden Nachbarn liegt! Ob Herr o. Seeckt wirklich der klügite Mann Deutschlands ist, wie die Befürworter seiner Kandidatur ver sichern, wird sich nicht leicht feststellen lassen; auf jeden Fall dürfte er klug genug sc'n, um seinem Vaterland ein so gefährliches Paradoxon zu er spare», - - Eine Neuauflage -es Hitler-Lu-en-orff-puisches? München, 28. I^unar. fM g. Te l.) Der Borsihende des Bundes „Blücher", Dr. Schäfer, hielt in einer Versammlung in Schrobenhausen eine Rede, die von Ausfällen gegen Kahr strotzte. (?r teilte mit, datz in nächster Zeit, noch vor dein Hitlerprozetz, ein neuer Putsch stuttfiuden werde, ähnlich wie der am 8. No vember, ober dann würde man mit rücksichtsloser Gewalt vorgehen, alle Drähte abschneiden, alle Verkehrsmittel besetzen und die Städte absperren. Der Stegierungsbaumeister Lchäfsr ist als einer Ser Kronzeugen ans dem Fuchs Machhaus Pro,eft bekannt. Zu seinen Drohungen erklärt die zuständige Stelle, datz Vic Regierung diese Drohungen ernst nehme und alle Vorkehrungen getroffen habe, nm sie Aufrechterhaltung der Ordnung zu gewährleisten. Die Eisenbahn-Regie Bon unserem Berliner Vertreter.' K. Berlin, 28. Icmuar. Es ist eine, auch von neutralen Beobachtern, immer wieder bekundete Tatsache, daß die quälende Lang samkeit, mit der das wirtschaftliche Leben des Ruhr- rcvicrs wieder in Gang kommt, vor allem auf die Rechnung der srailzösisch-belgischen Eiienbahn-Regie zu setzen ist. Den Klagen, die hierüber laut werden, vflegr die Regie damit zu begegnen, daß sie auf die seit dem Abbruch des passiven Liderstandes unbe streitbar start gestiegen.!- Berkchrsziffern des Ruhr- acbttlcs binweist. Aber wenn auch von deutschen Fachleuten zugegeben wird, daß die Regie in dem kompliziertesten Eisenbahnsystem Europas. erheblich mehr geleistet Hot, als man von ihr erwartete, so bleibt cs doch auch ein objektiv feststehendes Faktum, daß die Verkehrsziffern. die vor dem Ruhreinbruch als normal galten, heute auch noch nicht im ent ferntesten wieder erreicht sind. Dir relativ größten Erfolge hat di« Regie bisher im Personenverkehr gehabt. Aber es ist ja auch dem Laien klar, daß der Personenverkehr am leichtesten zu organisieren ist: er läßt sich mit einem sehr viel geringeren Wagenpark und sehr viel weniger Rangier-Operationen bewältigen, als der Güter verkehr. Trotzdem ist cs der Regie bis jetzt erst ge lungen, crwa ein Viertel bis ein Drittel der Verbindungen w i e d c r h e r z u st e l l c n, die im Januar l923 bestanden; die Fernzttge nach dem unbesetzten Gebiet fallen bislang noch voll kommen aus. Sehr viel schlimmer sicht es im Güterverkehr aus. Hier dürften bisher nur etwa ä Prozent dec normalen Verkehrsleistung erreicht sein. Es werden jetzt, da die Produktion erst allmählich wieder be ginnt, täglich nur etwa SOOO Güterwagen ongefordcrt (vor dem Einbruch der Franzosen waren es allein für den Bergbau 22 000 täglich), — und trotzdem braucht heute ein Wagen im Ruhrrevier 14 Tage Umlaufs frist; da er früher nur drei Tage gebrauchte, läßt sich hieraus schon entnehmen, wie stark die Strecken inner- halb des Ruhrreviers noch verstopft sind, und in w'e geringem Umfange es bisher gelungen ist, die ver wickelten Gleis- und Signalanlagen wieder be triebsfähig zu machen. Nicht einmal die Milch- und Vichtransporte funktionicren; auch diese Züge müssen oft Stunden, ja halbe Tage lang vor gesperrten Signalen festlirgen . . . Die Gründe hierfür brachen heute nicht mehr in den unvermeidlichen Ucbergangsschwierigieitcn, die bei der Aufgabe des passiven Widerstandes natur gemäß zu erwarten waren. Auch dec Wagenmangcl, den Herr Poincare in einer seiner letzten Parlaments, reden auf deutsche Intrigen zurücksührcn wollte, ist an sich behoben, d. h. an den Einfalltoren dec Ruhr gebietes hänfen sich wen mehr Wagen, als das Gebiet selbst, oder vielmehr die Regie abzunehmen vermag. Der wahre Kern des Uebels liegt, und hierin stimmen alle Beobachter überein, in der v o n G r u n d aus falschen und zweckwidrigen Orga nisation der Regie selbst. Die Regie nämlich soll, entsprechend der französischen Pfändcrtheorie, vor allem zur Ausbeutung der Ruhreisenbahn als eines »produktiven Pfandes'' dienen. Mit anderen Worten: sie darf auf keinerlei finanzielle Zu- schlisse rechnen, sondern'soll sich selbst erhalten. Dieses Prinzip, an dem man in Poris ebenso starr wie klo'u- lich festhält, hat es vor ollem verschuldet, daß man die nötigsten Znstandsetzungsarbeiten bis jetzt immer wie der aufschvb, weil die Einnahmen der Bahnen nicht die dazu notigen Geldmittel erbrachten. Gerade aber dieses Prinzip führt weiterhin dazu, daß die Ein nahmen nicht wachsen können, da die Bevölkerung dem unsicheren und langsamen Bahntransport immer noch, wo es irgend möglich ist, die Beförderung mit Lastautos bis an die Grenze des unbesetzten Gebietes norzieht. Endlich ist cs dieses sinnlose Spar samkeitsprinzip, das das deutsche Personal der Regie, von dem dis Sicherheit des Betriebes nur allem abhängt, wieder aus ihren Diensten treibt. Denn da auch den deutschen Angestellten (in Wider spruch übrigens zu dem Mainzer Abtomnie >) ihr Ge halt in Fronten gczohlt wird, beziehen die unteren Beamten nur etwa A) bis 60 Goldmart im Monat, also weniger als ihr« Kollegen, die sich der Regie nicht zur Verfügung gestellt haben, als Arbeitslosen- unterstützunq erholten. Die >-s mit den Arbeite- freudipkeit jener Lruie unter solchen Umständen be stellt is^ kann man sich ohne wciteres ansmalen. Damit rührt man an die zweite wunde Stelle in dec Organisation der Regie, an ihrer Personal politik. Ihr Personal ist bekanntlich aus Deut schen, Franzosen und Belgiern zusammengesetzt, von denen nur die ersteren das verwickelte Dertehrsivstem wirklich kennen; nur ÜO Prozent der im Außendienst tätigen Beamten aber sind Deutsche. Die Verstän digung zwischen ihnen und ihren sehr häufig wechseln den Vorgesetzten geschieht durch Dolmetscher, — in einem Betrieb, der so wie der der Eisenbahn auf Präzision und Schnelligkeit beruht, natürlich ein Zu stand, der die Lähmung des Verkehrs unweigerlich zur Folge haben muß. Die dritte Schwäche der Regie ist ihr unsinnig übertriebener Aentralrsmus. Die Lei tung sitzt bekanntlich' in Mainz, also weit entfernt von den eigentlichen Konzentrationspunktcn des Verkehrs im Ruhrgebiet. Den lokalen Verwaltungsstellen an der R:hr aber sind lächerlich geringe Kompetenzen gegeben; über geringfügigste Fragen muß in Mainz entschieden werden. Aber auch das für die Abwicke lung der Ruhrtransporte so ungeheuer wichtige -Wagenar.it", das üch vor der Okkupation in Essen befand, ist jetzt nach Mainz verlegt. Es ist hiernach wohl umständlich, daß die Regie, obgleich ihre oberen Beamten als durchaus verstän digungswillige und fachkundige Männer geschildert werden, solange in der bisherigen unglücklichen Weise im Ruhrrenier operieren wird, als ihre organisatori schen Grundlagen keine Aenderungcn erfahren. Eher wird es beispielsweise r icht möglich sein, die für den Ausbau der Zechen fetzt doppelt nötigen Mengen Grubenholz hcranzuführeu nnü einen Mangel zu be- heben, der an vielen Stellen schon wieder zu Bc- triebsernschränkungeu und damit zu Produktions stockungen geführt hat. Lin alter Fehler der französischen Polirik rächt sich hier von neuem: die fixe Idee der „produktiven Pfänder". Sie ist eine zu politischen Zwecken er- sundene These, aber, — zum mindesten in dem kon kreten Fall des Ruhrgebictes — unter leinen Um ständen in die Praxis umsetzbar. Man muß sich ent scheiden, ob man die Pfänder will, oder die Produktion. Beides zugleich, „produktive Psän. der", sind ein Unding. Entweder lockert man das System der Regie, um die Produktion zu heben — oder inan hält das Ruhrpfand in der Klammer der Regie, — die es unproduktiv macht. Ein drittes gibt es nicht. Polnisches Warschau, 28. Januar. (Eig. Tel.) Mit Premierministers Grabskis Unterschrift erläßt heute die polnische Regierung einen Alts ruf an das Volk, worin unter dem Hinweis, daß schon ur den ersten Februartagen das längst erwartete Aufhören des 'Notendruckes stattiinden soll, die Bevölkerung ermahnt wird, alle Steuern und Abgaben zu entrichten und nicht die Regierung zu zwingen, die bereits vorbereiteten Zwangsmaß nahmen zu ergreifen. Die Regierung erklärt, daß im Februar die Beamtengekälter ansgezablt und andere Staatsansgaben gedeckt werden könnten nur unter der Bedingung, daß die gesamte Bevölkerung hinsichtlich der Steuern und Är.leihczeichnung vor auf ihre bürgerliche Pflicht erfülle. W-iter wird die Bevölkerung ermahnt, Ersparnisse rm Lande an- zu legen, valvrisicrte innere Anleihen «mzusch affen und auch Aktien der neücn Emissionsbank zu subskribieren. Warschau, 28. Januar. ' (Eia. Tel.) Es schien eine Zeitlang, als ob die polni'che Regierung sich mit der Berliner Erklärung bezüglich Aus- Weisung polnischer Arbeiter aus Mecklen burg bescheiden würde und von weitergehenden Re pressalien Abstand nehmen wollte. Nun hat der kiesige Innenminister die Wojwodcn von Posen und Pommerellen angewiesen, 150 Deutsche innerhalb dreier Tagen aus Polens Grenzen auszuwcisen. Wie wir kören, sollen mit diesen 500 Ausweisungen die g.'planten Repressalien nicht erschöpft sein. Zur Tschechisirrung Deutschböhmenü Prag, 28. Januar. Lant „Prager Tagblatt" be absichtigt das Bodenomtim nächst«: Jahre 15 000 bi^ 20 000 Acktar landwirtschaftlichen Bodens in Dentschbohmcn zu parzellieren nnd dort tschechoslowakische Arbeiter auzusirbeln. Die Deutschnationole Partei hat in dieser Angelegen- heit eine Interpellation an den Minister de« Innern gerichtet. poincare im parlamentarischen Kampf Paris, 28. Januar. (Lig. Tel.) Das Znreresse der französischen politischen Kreise bleibt auf die Kammerdcbatke über die Regiernmirvorlage zur B> kämpfung des Frankcnstnrzes konzentriert. Die Aussichten des Kabinetts werden nach dem Verlaufe der Kammrrsitzung vom Sonnabend nachmittag erwas günstiger beurtrcilt. Tar - dieu versichert allrrüuHs im heutigen „Echo Ratio nale", daß es ganz falsch wäre, den ohne Mühe er langten Schluß der Generaldirektion als einen Erfolg der Regierung oufzuiaffen. Er behauptet, in der Kammer sei man allgemein von dem Wunsch beseelt, möglichst rasch zur Diskussion illber die einzelnen Artikel der Vorlage zu gelangen weil nur oiesc Aussprache entscheidenden Charakter haben könne. Deshalb sei auch zn wünschen, daß in der heutiger Sitzung über den vorliegenden Antrag aut Ver tagung der weiteren Debatte rasch zur Togesordnüng übergegangen werde. Eine stark umstrittene Unterredung Paris, 28. Ian.irar. (Gig. Te l.) Dir Pariser Morgcnblätter bringen lange" Artikel über die gestrige Unterredung zwischen Poincarö und Ja spar. Sic sind jedoch nicht in der Lage, ^:r- verlässige Angaben darüber zu machen,»zu wel chem Zweck der belgische Minister des Avisieren die überraschende Reise nach Paris unternommen hat und welche Beschlüsse hier gefaßt worden find. Man nimmt in französischer: politischen Kreist allgemein an, i^aß Iaspor sich bemüht Hobe, Zoin carä von der Notwendigkeit französisch-bel gischer Eröffnungen zu überzeuge«, um damit einer unerwünschter: Initiative des neuen englischen Kabinetts vorzuocugen. Aus welchen besonderen Gründen Iaspar derartige Eröffnungen Frankreichs und Belgiens für geboten yät. darüber gehen die Meinungen auseinander. Die e« .en - e- haupren, Ramsan Macdonald habe in seiner ersten Unterhaltung mit dem belgischen Botschafter in London nähere Mitteilungen über den belgisch?« Plan zur Rcpavationsr-'.geluttg erbeten rnd Ias"ar werde diesen englischer: Wuuskk nicht ohne nochesjtzr Rücksprache mit Poincarü ccfüllen «ollen. Die ande ren wollen wissen, Iaspar sei durch eine dem neuen Kabinett nahestehende englisch; Persönlichkeit davor: in Kenntnis gesetzt worden, daß "ngland in nächster Zeit zur Reparationsfvag' und zr r ^ie- setzungsfrage in einer für Frankreich und Belgien nicht willkommenen Weise Stellung nehmen werde, falls nicht von französischer Seite be ruhigende Erklärungen in Land«» ao- gegeben würden. Die Pariser Blätter versichern, daß Poincarc: und Iaftmr auch ülrer die Pfalz und über den Eisen bahnverkehr in der Kölner Zone ge sprochen hotten. Man wird im übrigen gut tun, alle diese Der- mutungcn einstweilen mit Vorsicht aufzunehmen und die Wirkungen der gestrigen Unterhaltung abzu- warten. Erwähnenswert ist, daß die natio nalistischen Organe lebhafte Unruhe zeigen. Sic werfen Iaspar vor, daß er Frankreich zum Verzicht uuf die Prändorpolitik und zur Rück kehr unter die Vormundschaft Englands bestimmen wolle, und greisen auch den tschechoslowakischen Mi nister des Aeußeren, Dr. Bene sch, an, wn! er die gleichen Absick,ten wie Iaspar verfolge. Zustimmung zu den Bescherungen Macdonalds London, 28. Januar. (Gig. Tel) Miedr-natos Interview mit einem Vertreter des „Ouotidien", das vor seiner Ernennung §um Ministerpräsidenten ge geben wnrdr. bestätigt m vollem Umfange unse/e. Mitteilung, wonach Lord Grey in seiner grstz-n Red; in der Citn an: Donnerstag, als er die Si cherungsfrage erörtert«, für England Erklä rungen abgegeben Hot. die mehr zu '.«deuten hob.'::, als di? Ansichten eines Parteiführers Atacdonalds Intcrvicw, das von R'uter spaltenlang von Baris nach hier gemeldet wurde, findet eine ausgezeichnete Presse in der liberalen Partei. „Daily Ehronicls", und „Westminster Gazette" bezeichnen es als off s n- herzig? nnd klare Auseinandersetzung Oollarparitäten an Auslandsborfen in Billwncn 21arl H 28. .lenucr 25. Januar Zürich 42 4, Amsterdam 4.4 London 4 4.2 Prag 42! New Bork (Vorbörse). 4,2 42 „ „ sRachbörse) f — t 42 Vertin l.oniMn I'erl» 1eUe»6 i» »merwMiraier ««emv« * 8ooaerkode1 6«l«U»u»e cier VordSv^ > Verkitt»,
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