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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230109
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-09
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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ÄEL s. IttNULr Line Neujahrrspende der Reichrprästdenlen D««ht»er»chi »»lerer Dr«»»»e, »chriltlet«»,« Der Reichspräsident Hal dem Ministerpräsidenten Bo» einen erheblichen Beira« zur Linderung der Not in Sachsen überwiesen. Das Del- ist ein Toll des Ertrages einer Weihnachtssammlung, die die New Dvrker StaotSzeltung in den Bereinigten Staaten von Amerika veranstaltet hat. sowie einer besonderen Spende der Brooklyner Sänger. Beide waren dem Reichspräsidenten zur weiteren Ber. fügung übermittelt worden. Ministerpräsident Bark hat dem Reichspräfi-en- ten für di« Berücksichtigung Sachsens gedankt und ibll gebeten, del geeigneter Gelegenheit auch an die amerikanischen Spender den Dank der sächsischen Negierung weiterznleiten. Der Betrag wird tm Sinne der Spender nach den Weisungen des Mi nisterpräsidenten Back tu der nächsten Zeit verteilt werden. * Der Verein Dresdner Kohlenhandel, e. B., üderwieS durch seine Mitglieder der Deut schen Notgemelnschast Kohlen und Briketts tm Wette von 6-L Millionen Mark. ES sind etwa 9000 Kleinrentner, Dresdner Arme und Erwerbs lose bedacht worden. b. FahrpreiSzuschlag für Beförderung i« Schlaf wagen. Da die Zahl der uaterzadringenden Reisen den in einem Schlafwagen erhebUch geringer ist als in einem gewöhnlichen Wagen, bedingt die Beförde rung in einem Schlafwagen der Eisenbahn einen er höhten Aufwand, -er durch die Bettkartenpreise seit her nicht ausgeglichen ist. Lt wird deshalb ab 15. Januar für Benutzung eines Schlafwagens außer dem tarifmäßigen Fahrpreis und dem Bettkarten, preis ein fester FahrpreiSzuschlag von 8000 in 1. Kl., 4000 in 2. Kl. und 2000 in 3 Kl. erhoben, der auf der Bettkarte angegeben ist und bei Bezahlung derselben mit «ngehoben wird. — Durch diesen neuerlichen Zuschlag wird die Fahrt tm Schlafwagen in noch größerem Maße Privileg der valutaflorken Ausländer werden. Beispielsweise kostet künftig ein Schlafwagenplatz 2. Kl. von Leipzig nach München über Hof 8500 Fahrpreis, 4000 Zuschlag, 2750 DettkattenpreiS («inschl. Vormerk, gebühr), insgesamt 13 250 ^t. Der Ankauf von Gold für -öS Reich durch die Reijchsbank arid Post erfolgt in der Mache vom 8. bis 14. Januar zum Preise von 26 000 «K für ein 20-Markstück und 13 000 für ein 10-Markstück. Für ausländische Goldmünzen werden entiprechend« P eise gezahlt. Der Ankauf von Relchssi'bermünzcn durch die Reichsbank und Post erfolgt unverändert bis auf weiteres um -en 600fachen Betrag d«S Nenn- wettcs. ' * Die erhöhte BeherbergungSsteuer. Die im 37. Nachtrage zur Leipziger Steuerordnung fest gesetzte Grenze von 2000 für die städtische Be herbergungssteuer nach 20 v. A. deS Gesamt- enlgelts ist durch Beschluß der städtischen Körper schaften auf 3000 -K erhöht worben. Der Rat gibt dies amtlich bekannt und bemerkt, daß die Steuer bei einem Gesamtentgelt für den Tag oder die Aebernachtung und die Person di- 3000 «tt 20 v. H. und über 3000 30 v. H d«L GesamkenkgeltS beträgt. * Die Miet- uud PachivertragSstempelsteuer, die im Jahre 1922 zu entrichten war, ist von den AMI SMNIMLS wLri-,ipk^r>t_ - z Vie Schauspielerin Bon SSaionak 2« blauen Salon her Schauspielern T. summte der Teekessel. .Mein Freund — an ihrer Stimme rühmte man Sen Glockentorv Ser Düse —, .mir ist, als wäre ich neunzehn Zähre und finge erst an. Ich habe tm Mitt Sm Sprudel Karlsbads durch meinen Körper fliehen lassen, im Juni -te Würze -er Atvemnaüen geatmet, mich im Juli-August der salzigen Brandung und -er Sonne Sche- venlngenS dingegeben und den trüben November unter den Blüten -er Riviera verträumt. Nun bin ich auSgeruht, derrchbtatet, durchatmet un ganz durchspült von Frische und Lebenskraft. WaS find me I<chre, was ist -aS Alter? Ich nehme den Kampf wieder auf, keine Kette der Enttäuschung schleppt hinter mir nach, ich zer reibe sie, ich auch daß Leden ganz? gai^ vor mir Haden, oben ich will nicht leben! Durch meine Reife gärt das ewige Beginnen, Planen und Wollen. Meine Koffer für Amerika sind aepackt. Ich tauche kn eine n«e Sprache hinab, steige verjüngt auS ihr empor und fange wieder, immer wieder an . . .* In Lr sang die Spannkraft eines unermüd lichen Geistes, der Emgeik straffte ihre Sehnen zu neuem Sprung. Wie kann man eine Partie verloren geben, wenn man sich selbst damit ver loren gäbe? .Josephine!' fite sprach -en Namen fran zösisch) .Josephine — 2o—se—phine!' Sie pro bierte Kadenzen und gefiel sich tm Glockentriller ihrer weichen Stimme. Die Zofe kam. .Ist alles fertig sind die Koffer g^ackt?' Dann, mtt ihrem stummen Partner wieder allein, zog sie weiter die gefärbte Bilanz ihres Lebens, eine Herrscherin, die, se näher -er Tag der Thronentsagung rückt, immer weniger an den ^rzicht denkt. , I-ripLiger rugevlatt urut -tu. 7 8kesbch Z - -- - - -- . Zahlungspflichtigen, die damit noch im Rückstand« sind, nunmehr binnen 8 Tagen zu begleichen. Der Rat gibt bekannt, daß für diese Mahnung die nach ort-gesetzlicher Vorschrift sich berechnenden Kosten zu zahlen find. Rach dem Abläufe der acht tägigen Frist wird da- ZwangSvollsireckungSver- fahren eingelettet. Die Kosten d«S Vollstreckungs verfahrens hat der Steuerpflichtige zu tragen. Vas vrama in der Harth Der Begleiter Röhrige tot aufgefuude» Wie wir schvn im größten Teile unserer Sonn- iag-nummer meldeten, wurde am Südrnde der Harth (bei Zwenkau) der Realschüler Horst Röhrig aus Leipztg mit einer schweren Kopfverletzung tot auf gefunden. Von unserem nach Zwenkau entsandten r.-Mitarbeiter erhalten wir zu dem Vorfall noch folgende Einzelheiten: Der Zunge hatte sich am 4. Januar mit seinem Freunde, dem am 2S. November 1906 in Breslau geborenen Gymnasiasten Gerhard Bucksch, aus der elterlichen Wohnung entfrrnt, ohne daß die Familie Röhrig wußte, wohin sich ihr Kind gewen det hatte. Nach Angaben der Mutter RöhrlgS soll Ger hard Bucksch, Röhrig- Begleiter, ein etwa- aben teuerlustiger Jüngling sein. Die aufgefundenen Rucksäcke nebst Inhalt hat Bucksch besorgt. Weiter soll der junge Bucksch einen Revolver auf die Wanderung mitgenommen haben. Am Sonntag wurde auch der Realschüler Bucksch erschossen aufgefunben. Wir erhalten dazu folgenden Bericht: 3m Walde herumfireisende Kinder machte» Sonntag mittag die schaurige Enidecknng, daß in der Näh« des Kaiserwegs in einem Gebüsch versteckt «ein toter Mensch liegt. In der rechten Hand d«S Aa- dekaanle» war eia Revolver. DaS Gesicht war blutig unterlaufen. Di« rechte Schläf« zeigt« eia Loch» daS sich alS Schußösfaang erwies. Dir erschreckten Kin der liefen nach Gaschwitz zurück und erstatteten bei der Polizei Anzeige. Der Selbstmörder war mit einem grave» Anzug bekleidet. Zn seiaea Tasche» befanden sich »erschiedea« Gegenständ«. So ». a. em filberaeS Zigarettenetui, riae Tabakpfeife und Dos«, eia Schlüsselbaav und eia Taschenmesser. A»S diese» Umständen vermutet« man in dem Tote» de» gesachtrn Freund d«S Röhrig. Die Leipziger Krimi- aalpelizei ward« von dem Fuad la Kenntnis gesetzt. Da «S unmöglich erschien, an Ha»d einer Photogra phie die Identität deS Bucksch festzvstellea, wurde sei» Vater verständigt. Bei seiaer Vernehmung auf der Wach« l» der Wächterstraße wurden ihm di« Vorgefundene» Sache» gezeigt, die er als daS Eigentum seines SohaeS wiederer- kannte. Damit steht zweifelsfrei fest, daß eS sich bei dem Selbstmörder um de« gefachten Gymnasiasten handelt. Soweit ist di« Affäre geklärt. D»»kel bleibt aber »och daS Motto, daS di« beide» Freunde in den Tod getrieben hat. Der tödliche Schass den Röhrig erhalte» hat, ist von hinten in den Schädel ge- drangen. DaS Dlrigeschoß steckt noch in der vorde re» Skkmoaad. ES ist also »och daS Rätsel z» löse», auf welch« Weife daS Unglück geschehe» konnte. Gewisse Anzeichen deatea daraafhia, datz Backsch den Tod-de« Knaben verschuldet hat. Ob a»S Fahrlässigkeit oder Mutwillen, daS wird sich heute kaum mehr mit Sicherheit sage» lassen. Die beiden Hauptbeterligten deS Dramas haben da« Ge heimnis mtt in dea Lod genommen. Di« St" aawaltschaft bleibt zwar bemüht, die Sach« za kläre». Wir glaaben jedoch nicht, daß «S gelingen wird, dem Richter schlüssiges Material za beschossen. Viel eher dürfte Aufklärung von den Aerztea zu er matten sein, die die beide» Verstorbenen früher be handelt haben. Vielleicht ist «S ihnen möglich, psychologische Gründe zu finden für die Ent schlüsse der beiden jugendlichen Ausreißer, die Vat«r »»d Matter sang- und klanglos verlasse» haben, um pe »immer wlederznsehen. .. Briefe aus Amerika Von Prof. vr. ««lnttoitt Lürwekwr. hessischem UnterrichtSmtnlster a. D. »er trübere Sttier de» -elstlche» Umrrrtch« «ei««», Prof. GlrrUer, weilt auf «Wer mehrmm«. rty«a «Nibienreisr ta ve» BereiatO««» »taa«u. v,« der er an» SchUdermmea seiaer «tndrürkr sendet. Wir »«ataae» hem« mit »er Ber-ffentUchmi, seiner Brief«. I. Vie UeLerfahrt Auf -em Schiff ist ber Deutsche, -er nach Amerika reist, noch eine angestounte Seltenheit. ES geht ja, dank -e- sogenannten .FriedensvettrageS', der weder .Frieden' noch .Vertrag' lfl, in Fein-eS- land. And dann -le Valuta! Man muh also schon gute Freunde drüben haben oder ckne staatliche oder geschäftlich« Misiion. Wir fahren von Bremen ab. Der ÄoyLLampfer hat nur achttausend Tonnen, aber er ist gut gebaut, fährt ruhiger als mancher große Schnelldampfer. Zm schönen Sonnenschein geht «S durch -en Kanal: hier der Hafenetngang von Dover, dort die Küste von Calais! Was für Erinnerungen wühlen -le Namen in uns auf! Noch darf kein deutsches Schiff in Enzian- landen. So gehen die leuchtenden Kreidefelsen wie tm Film an unS vor über. An den Scilly-Znseln spritzt die Brandung turmhoch auf. Das verspricht keine gute Fahrt. Der letzte Zipfel von Europa verschwindet. Di« Seekrankheit breitet sich aus. Das überreiche Esten, das wir nie ohne wehmütig vergleichende Gedanken an Deutschland vor uns sahen, findet immer weniger Zuspruch. Wenn ober -te See ruhiger ist, gibt es gleich wieder mehr Leben an Bord. Abends beim Konzert der Schiffskapelle füllt sich der Spelsesaal. Anser Schiff ist noch .nah'. Das wird von manchen Deutschamerikanern, die mit -er .Trockenheit' ihres A-optiv-Vaterlandes nicht recht zufrieden sind, reichlich ausgenutzt, trotzdem auf dem Schiff schon in Dollars verrechnet wird. Wir Deutschen haben bei jedem Gent, den wir ausgeben, noch das unheimliche Gefühl, Fünfzigmarkscheine zu zahlen. Die Alkohot- j^frage in -er amerikanischen DreimeÄenzon« wird eifrig diskutiert: .Die Prohibition Haden die Weiber gemacht,' kreischt eine verärgerte alte Dame mit wenig Respekt vor ihren GeschlechtSgenostinnen. Drei weißhaarige langjährige Stammttschgäste unter- halten sich höchst eingehend wie sonst Hausfrauen über Kochrezepte, über die Herstellung von Homebrew, Hausbier. Gin aufgeregter Steward erklärt: .Wer in Deutschland Prohchition machen will, den schießen wir tot.' Neben uns am Tisch fitzen zwei Herren und eine jung« Dame. Sie genießen in zwei Stunden vier Flaschen Sekt. Das wir- einen guten Katzenjammer gegeben haben, zumal nachts «in ziemlicher Sturm aufkam. Di« Laune »st zuletzt allgemein animiert und entlädt sich in so anmutigen Sän-zen wie: .Komm mein Schatz, wir trinken ein Likörchen'. Kitschig« Kaffeehaasstknmung. An draußen die Majestät deS schäumenden Ozeans und des unendlichen Sternenhimmels darüber. 2. New York Der Dndruck von New Bork auf den Neuling ist überwältigend. Weniger -le vielgerühmte Freiheits, statrre am Hafeneingang. Man hat solcher allego rischen Figuren zu viele gesehen und die Größe allein tutts nicht. Mehr schon der Gedanke, wte vielen Millionen Menschen diese Statue den ersten hoff nungsvollen Gruß einer neuen Freiheit bot, der freilich nicht allen hielt, was er versprach. Aber schön find -ie .Wolkenkratzer'. Wirklich schr schön! Hier haben -ie Architekten Aufgaben von einer wunderbaren Großzügigkeit. Auf der Sü-Hälfte der Halbinsel Manhattan sammeln sich -ie meisten dieser Turmgebäude, und wie sie mit ihren phantastisch«» Konturen auS -em Dunst der Ferne deutlicher und deuüicher ooftaochen, b»eten sie dat Bild «inet märchenhaften Rtesenschlostes, so recht «in Symbol für dieses Land der immer noch unbegrenzten Möglichkeiten. Wohl am schönsten sind sie in -en Abendstunden, wenn alle dies« ungezählten Fenster hell erleuchtet stad, denn dahinter find ja kein« Wohnungen, sondern fast nur Geschäftsräume, in deren jedem ein paar fleißige Ameisen sitzen un unermüdlich Mitwirken am weiteren Ausbau des imposanten Riesenbetriebes Wie drängen sich des halb auch in den Stunden -«s GeschLftsboginneS oder des GefchLftSschlusses di« Menschen in diesen Straßen! And wieder staunt man über die wunder, bar organisierte Technik deS VerkehrwesenS. welches -ie Bewegung -i«s«r Hunderttausend« mit der Sicherheit eines Ahrwerkes in und über und unter den Straßen dewältigt. Ankerhalb der Straße auch der große Bahnhof -er Grand Central Railroad! Aebermächtig erhebt sich daS Gewölbe der Hall« über das StraßennSveau, aber -te Züge fahren Lurch Tunnels unter Höhen, Häusern und Meeresarmen hier ein und enden kn zwei verschiedenen Stock werken, dbe einen unter -en andern. Hier münden auch Untergrund-, Straßen- und Hochbahnen and das Lreißigstöckige Riesenhottt mtt einer Innenausstat tung. die viner permanenten kunstgewerblichen Aus stellung gleicht, hat ebenso wie dte verschiedensten Ladengeschäfte seine eigenen Zugänge zu den Perrons. Richt wett di« Public lkbrary, mtt ZeitungS- and Bücherlesesaal, in vornehm klastischem Stil «msgesührt und mit einer Bequemlichkeit un- Raschheit des Betriebes, der Orientierung und Be dienung, die an die Zaubere» deS .Tischlein-deck» -ich' gemahnt. Am Zentralpark stehen -ie größten Museen der Welt mit Kunstschähen, Ausgrabungen, historischen und kulturellen Dokumenten aus allen Erdteilen. Im Barasepcnk -er Zoologische Garten mtt einer sonst nirgends gebotenen Füll« and Schön- h«tt -er Exemplare. Am schön«, Hadsonrloer di« bequem auSgebreiteten, reich ouSgestattrten Gebäude der Columbia-Universität. Das rastlos unermüdliche Geschäftsleben dieser Siebenmillloerenstadt ist impo nierend. Ader was sie dabet geistig, technisch, Sschetisch bietet ist durchaus entsprechend, mrd es ist erstaunlich, daß wir davon daheim »och viel za wenig gesprochen haben. Mllllo-euspea-e für bie Vaterstadt. Der Ma- schinenfabrikant Richard Lange in CottbuS, «in Kamenzer Kind, hat seiner Vaterstadt Kamenz zur Behebung der allgemeinen Rot eia« Million Mark überwiesen. WMMWWMMVM Da» LeixevAer ArAsbtatt «Tvokswtt, «oie am Lop/s tier Latt« vspneM-tt eet, waok «ovo vor» I recktmai möcheniück » Sleick aüsn amiervn Laeuieis- dlüttem» Derttsckkrmk, -Lt a««k ckas Mllüo- KM teßre Kas-a-e, <ia «Mrvmi liss ZonrrtaAr kernerier Laeuiek-07-rckt« ernfart^srr nncl äao gesamte «les Konnabemis rn/o^e äer tÄepkonrscke?» kTsbsrmrttlunL ös- 7-stts rn cior §onntaAp-^.«SAa-e «i« LsiPrrAsr voraröortet rot. I I .Eine Bürgersfrcm altert mit hreißig; der Alltag ermüdet, das kleine Leben gräbt Run zeln. Was sind dreißig Jahre für eine Schau spielerin? Ein kleiner Schritt, Anreiz zu mehr, der volle Akkord nach dem ersten Erklingen. Die Teska spielt noch mit fünfzig junge Mäd chen. Sie lebt ganz abgeschlossen, daß niemand ihre Jahre sieht; sie hat eine Schleiermode, ohne «chne os zu wollen, kröirt, denn in der Öffent lichkeit erscheint sie stets verschleiert. Aber auf -er Bühne kann ihr niemand ihre Jugend streitig machen! - Für die Bürg erst rau mag geilten, daß sie so alt ist, wie ste sich fühlt; wir ad« sind so alt, wie wir scheinen und wie wir sein wollen . . .' Ihr Monolog, den sie gut sprach und gern hörte, brannte ab wie ein Brillantfeuerwerk; in chm stand ste, wie sie sich sehen mußte, um atmen zu-können: eine Siegerin des Lebens rm Spalier der Bewunderer und Neider, von einem Sturm die steile Kurse emporgepeilscht, erfüllt von der Kunst, der sie alles, sogar die ewige Jagen-, verdankte . . . . , Der stumme Partner -rückte einen Kuß auf ihre wundervplle Han- und ging. Kaum schloß sich die Tür hinter ihm, da fielen ihre großen Arrgenlider herab, ganz schwer und müde, wie ein zerknitterter, verbrauchter Vorhang über ein« leere Szene. Di« ,j»ag«a Dam«»' deS Wiener BargtheaterS. AlS neulich ein sehr berühmter Dramatiker des Aus- kuideS in Wien weilte, sollte chm zu Ehren etn fröh liches Festmahl venrnstaitet werden, und es war ge plant, -le jüngsten und schönsten und interefsemt- sten Mädchen des Barach«at«rS dazu oinzoladen. Der Dramatiker wollte sich unter den jungen Damen «tne heeauSsuch«, dl« sich durch ihre Iagead und chw Zartheit für dte Hauptrolle «inet selaer S'ücke be- soaders eigne. Ader «S stell!« sich heraus, daß et zurzeit am Bnrglheaier — Kem junges Mädchen gibt. — Dazu schreibt der .Neve F«t« Preff«': Ls albt übvchampt nur zwei unverheiratete Schau spielerinnen am Barschester, dl« man SodeS auch nicht gut als pmge Mädchen ansprechen kann. Lilli Marberg, die reizende Salondame, spielt momentan Stl-VaraS ^Frcru von 40 Jahren' mit einer süßen, aber reisen Kunst, und Maria Mayer Ist -te unüber treffliche Darstellerin verbitterter an- vertrockneter alter Ämgfern, die um ihr Lebensglück betrogen wurden. Frau Milbrand ist Argrohinunter, die Damen Lewinsky, Devrient-Reinhold, Anna Kalllna und Mcdelsky haben erwachsene Kinder, die der Frau Mebelsky haben selbst schon die Bühnenlauf bahn betreten; Frau Bleiklreu hat keine erwachsenen Kinder, .könnt« sie aber haben, Frau Witt ist längst glückliche Matter and .kleine Retty' hat einen ent zückenden Baben, der zwei Köpfe größer ist als seine Matter. D»e schöne Wohlgemuth ist «ine glückliche Frau, ja sogar die jüngsten Damen deS BurgchraterS, Marte Mayen, Anna Servier und Pünkösdy Haden Herz und Hand vergeben. Soweit das Auge schweift, ist am Burgtheater Keine vielversprechend«, inter essante Mädchenblüte zu entdecken. Werfel-Premiere in Prag. Aus Prag wird uns ge- drohtet: Franz WerfelS Trauerspiel .Schweigen' hat bet der Araufführang im Neuen deutschen Theater «inen von Akt zu Akt wachsenden Er folg gesunden. Das Stück trägt jene Gedankenfülle, die sonst in Werfels Schaffen eine in künstlerischer Hinsicht mehr hemmende Rolle spielte, doch zeigte dieses Werk einen bedeutenden Fortschritt, nament lich im Gegensatz zum .Spiegelmenschen', in drama tischer Hinsicht. Gastspiel« Max Reinhardts la Rumänien and in Schweden. Max Reinhardt wird mit einer Reihe seiner Künstler, darunter Alexander Moissi and Helene Thtmig, im nächsten Monat eine Lourvee durch Rumänien antreten: dieser Tournee folgt ein« Gastspielreise durch Schweden. Der Plan einer Ämerikafahrt ist vorläufig fallengelaflen worden, da sich die vorbereitenden Verhandlungen zerschlagen haben. Fritz Manth»er wieder genese». Vor kurzem be richteten wir, bah der 73jährlge Fritz Maothner o» der Grippe schwer erkrankt sei. Wie wir jetzt hören, hgt er die Krankheit glücklich überstanden. Bei dieser Gelegenheit wird ans mitgeteilt, datz MauihnerS Wörterbuch -er Philosophie demnächst in zweiter Auflage bei Felix Meiner in Leipzig er scheinen wir-. Die deutsche Bücherproduktioa i« ersten Halbjahr 1V22. Die neueste Statistik über die deutsche Bücher erzeugung, die Ludwig Schönrock im Börsenblatt für -en deutschen Buchhandel veröffenllicht an- die vom Januar dis zmn Juni 1922 reicht, zeigt ein weiteres Anschwellen der bibliographisch erfaßten literarischen Produktion im deutjjchen BuHzewerbe. Die Summe aller registrierten Veröffentlichungen beläuft sich aus 18332. Davon hat die größte Ziffer an Neuerschei nungen die Gruppe schöne Literatur, nämlich 2855; dann folgt die Gruppe Rechts- und Staats- wlssenschaft, Politik, Volkswirtschaft, Statistik mit 2371. Auf -em Gebiete von Handel und Verkehr find 1664 Neuerscheinungen gezählt. Die Grupp« Erziehung un- Anterricht, Jugendbewegung, Schul bücher umfaßt 1592 Neuerscheinungen. Religions wissenschaft, Theologie, Mythologie steht mit 1403 Nummern an fünfter Stelle. In der Gruppe, die Werke allgemeinen Inhalts umfaßt, werden 1012 Neu' erscheinungen gezählt. Auf dem Gebiete der Kunst and -eS Kunstgewerdes, von Musik, Theater, Tanz, Kino find 921 Neuerscheinungen gebucht. Von aus fälligen Einzelheiten gibt der Bearbeiter an, daß die erbauliche Literatur, die -er Gemeinschafts bewegung dienen will, stärker als sonst hervor tritt; ebenso wurden Veröffentlichungen über The men, -ie die Innen- und außenpolitische Lage bessern Helsen sollen, häufiger als früher gezählt. Die Bro- sthiiren und andere schmale Bäickchen Haden ein großes Aebergewicht über dickleibige Werke erreicht. Während di« Zahl -er Neuerscheinungen zugenom men hat, darf angenommen werden, -ah -j« Auf lagenhöhe der einzelnen Erscheinungen, gemesien an der Vorkriegszeit, de-«utend zusammeng«schrumpft ist. «u« de, rbe^erdneenn». (Lcha »sp t « l - a « »., .Robert und Bertram» -leibt weqen d«s «normen «n- vranq«« noch biO zmn IS. Imümr täglich «t dem Dpt«ü>l<m. Hoffnungen Wem, -ie Hoffnungen sich verwirklichen, daß dte Menschen sich mit ollen ihren Kräften, mit Herz and Geist, mit Verstand un- Liebe vereinigen und von- einander Kenntnis nehmen so Mrd sich ereigne», wvam jetzt noch bei» Mensch -«Ke« kann.
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