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'M?«-» Mr auSwLN« monatlich M.1200.— einschl. ve-UgSPrerS.ZutrageardUvr. Durch Vie Post inner- -alv , Deutschland« «ret ins Hau« aelieirrt: monaNtch M. 1000^- und Be «llaebUbr. ÄuSlandSversand: monatlich M. 1200.— und DruSsachen - Porto. - Das Letpziger Lage« dlatt erscheint tSgltch morgens, autzer nach Sonn, und Jeter- ckewilt. ^^k"^«Wcrr^"^Be"ieb?s?örV^ bercchNgt^dc" De,l«d«r nicht zur »lirzuna de« Pezugspreise« oder , «»"urLae »um Anipruch au» Vielerung der Zeitung. Tchrtktleitung und «etcdditsstell«: Leipzig. So-anni«gaff« Jernsprrcher I auttrage 170^)—«»»eigen. n. «vonnements.Annahme in der Geschlitt-fielle, allen gtltalen. sowie in Berlin. UllltemhauS. I drnaerel An^iaenprei« au«w. Inserent. M.11S—. Sonderpreise: JauMienanz. u. Prid. di« ww Zeile M. iS.-. Selegenhetij-.lnzeisen <priv. Äaiur) und Stellenangebote, die mm Zeile M. 3S-. Stellengeluch« dte mm-Zetle M- SO—.amu. Beranmma.inmgcn. Doppel.vun.Zeil« M. 140.-. für au«w. 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Irmuür 1923 Xr. 6 Oie Nirche schreit Don eftm Ztzfelk (Dresden) Durch sächsische Zeikuirgen geht ein Schrei, -en der Oberkonflstoriattat und Superintendent Költzsch in Dresden im Namen der christlichen Kirche cmsgestoßen hat: «Rettet die Kirche, sie steht vor dem Zusammenbruch!' Es ist tatsächlich ein Notschrei, und das, was der Oberkonflstorialrat über die Not sagt, ist keineswegs übertrieben. Die durch die Revolution gekommene — nein, nicht ge kommene, nur vorbereitete — Trennung der Kirche vom Staate hat die Mittel beschränkt, die der Staat für die Kirche früher aufwendeke, hat sie beinahe ganz eingeschränkt. Staaten sind hier die Länder, und es ist zu verstehen — leider Gottes nicht bloß aus dem materialistischen Standpunke mancher politischen Parteien, son dern auch aus dem Standpunkte, den die Kirche in früheren Jahrzehnten zum Volke eingenom men hat und vielfach heute noch einnimmt — wenn Staaten, in denen Parteien herrschen, die sich in erster Linie der Armen und Unbemittelten annehmen wollen, für die Kirche, die das Mar ähnlich lautende, aber wenig geachtete Ver mächtnis ihres Begründers verwaltet, wenig übrig haben. Hier rächt sich wieder alte Schuld, wenn auch dadurch ehrliche Diener der unver fälschten christlichen Lehre und gläubige Arme »nd Urchemlttelte mit getroffen werden. Ein packendes Kulturbikd malt -er Ober- tonststorlalrak. Zn kinderreiche Pfarrhäuser fällt ein Monatsgehalt von nicht ganz 10 00Ü Mark — im Braunschweigischen sind «s sogar nur 5000 Mark —und viele. GetsÜiche sind gezwungen, wochenlang tu die Fabrck, in die Glashütte, di den Schacht zu gehen und für ihre Familien zu arbeiten. Fanden und finden sie Arbeit, bringt daS, was sie tun, keine Schande, vor allen Din-, gen nicht für den arbeitenden Geistlichen; und nicht für die Kirche, die solche Diener hat, die wochentags schwer Handarbeiten und Sonntags von der Kanzel die christliche Liebe predigen. ES sind das vielmehr Ehrenzeichen, und respekt- voll reicht der materialistische Arbeiter dem geistlichen Kollegen die Hand. Christentum ist das, werbendes Christentum, denn eä führt zurück auf -le Urbestimmung des Priesters: Mitmensch zu sein, Mitarbeiter, die Nöte der Zeit, die Sorge um das Loben der Familie, die Last der Arbeit der Armen und Unbemittelten kennen zu lernen und die Seufzenden auf- z"richken. Ausrichten aber kann sie nur der Kamerad, nicht der Beamte. Wenn der Konftstorialrat den Eindruck er wecken will, als seien solche Zustände der christ lichen Kirche nicht würdig und als trüge die Schuld daran der Staat und die Leute, die ihn in seiner jetzigen Gestalt und Verwaltung stützen, so irrt er. Irrt über die Aufgaben des Staates und über -le A ifgab'n der Kirche, ihrer D ener und Anhänger. In den letzten Iabr- z hnten war die Kirche nur ein Instrument des Staates, einer r politischen Macht also, denn die'er Staat war nicht die Gemeinschaft des Volkes, und die Kirche erblickte in ihren Dienern Beamte des feudalen und des Obrigkeitsstaates. Sie war daneben noch die seelische Verzierung d'r Wohlhabenden, urd was das trauriaste war: si» fübl'e sich wohl dabei, so wohl, daß sie jeden ihrer Diener maßregelte, der seine Aufaabe im Milleiden und Milhelfen mit den Armen, Schwachen und Elenden fast. Diese ihre Hal tung hak ja erst die Massen der Kirche ent fremdet bat die wirklich Religiösen verletzt und Kat schlienljch dazu bekg»tnagen, daß die ehemals Gedrückten dort, wo sie j-tzt politische Macht ausüben können, wo sie die Verwaltung des Staates beeinflussen können, von der Kirche nichts mehr wissen wollen. Nicht immer sind es Haß- oder Rachegefühle, die sie zu solchem Tun bestimmen, ja, es sind nickt einmal rein materialistische Auffassungen, die sie dazu be wegen, denn viele, sehr viele dieser Leute sind reliaiös, sind sogar gläubige Christen; nur hän gen sie an ihrem Volksstaat und sehen in der Kirche und ib'en Vertretern nicht mit Unrecht Stützen nnd Sachwalter deS zerbrochenen alten <"br gke'tsstaates. a^e- Kei-e Ci-^l^tuna und t>et"e Men'cken mi' lie^mden Her'<>n und ver- fk^e-dem Geiste für das arbeitende und ent- beh ende Volk. ES hak sehr viele Christen und viele Geistliche gegeben, d e, als es noch Zeit zur Umkehr war, immer wieder betont haben, die Kirche müsse schleunigst eine Volkskirche werden, müsse -en Charakter einer staatlichen Institution verlieren. Pans fragt Deutschland Deutsche Sachverständige vor -er Aeparationskommission Paris, «. Jam,ar. Ws einzig« aea« Tatsache vou Bedeutung ist der Serraschead« Deschürh zu erwähnen, dah vor der Feststellvag der deulsche» Nichterfüllung in der Frag« der Kohlenlleferungen deutsch« Sachverstän dige gehört werde» solle». Poincarä scheint diesen Aufschub zu wünschen, da das Parlament erst am Dienstag aus de» Welhnachksferie» zarückkehrt, r«d der Ministerpräsident sich verpflichtet hat, kein« wichtigen Entscheidungen ahn« Denachrichtigung des Parlamentes za treffen. Ma« erwartet für Mitt woch eine LrklLruug Polncarss in der Kammer. lieber dle heutig« Sitzung der Reparationskommis, pon verlautet, dah dabei vou allen Mitglieder» de« Wunsche Ausbruch gegebe» ward«, am Montag nach mittag L Uhr die deutsche» Vertreter auzuhSren. 2» diese« Sin»« ward« auch «atschlede». " Keine Anerkennung französischer Sonderalttronen durch Deutschland Drahidertcht unserer Brrlt«er eschrlstlettung Berll«, 6. 2a»»»r. . Staatssekretär Bergmann wird heute nachmittag vo« Paris prrllckkehre« «ad »mntttelhar »ach set.« EipwkkD de» Hr'sttzl.-rst-tien, Die Reichsregierung hat »och delyerlei Be schlüsse über ihre Skeklmig z» dem Abbruch der Pariser Berhan-lungen gefahk. Sie steht aber wolle sie nicht sich selbst aufgeben. Sie wurden nicht gehört; wurden sie aoer gehört, wurden sie nicht verstanden, denn die Alehrzahl: der Diener der Kirche trug kein Verlangen, daS Brot und das Elend des Volkes zu teilen, seine Forderungen nach Gleichberechtigung in der Gemeinschaft zu unterstützen; sie fühlte sich wohl, in Gesellschaft der Wohlhabenden. Wohl pre digte man auch Len Armen, aber es fehlte den Worten die überzeugende Kraft, da die Liebe mchr oder weniger mir Berufspflicht war. Die Wohlhabenden aber brauchen die Kirche gar nicht oder wenig, der Staat braucht heute die Kirche auch nicht, und die Unbemittelten wollen sie nicht: da ruft nun die Kirche nach dem Staat und den Wohlhabemden. Ihre Ruse werden ungehört verhallen! Vielleicht ist das gut für das Christentum, für die reine christliche Lehre, denn so. wie die Kirche heule ist, ist sie eine ver altete, fundamentlose Einrichtung eines ver gangenen Staatswesens. Ist es nicht beinahe trag.sch, zu sehen, daß heute, wo ein tiefer relig öier Zug durch das deutsche Volk geht, deutlich zu erkennen urtter der Decke, die Schie ber-, Prasser- und Haflertum darüber legt, aus gerechnet die christliche Kirche nichts davon verspürt, und, verspürt sie ihn schon, keine Ver bindung mit ihm bekommen kann? Die Ur sachen liegen eben bei der Kirche, nicht beim Volke.. Eine Einrichtung, wie die christliche Kirche, hak nur dann eine Berechtigung, wenn sie kein staatliches Zwangsmittel ist, wenn sie getragen wi.d von der Liebe und dem Bekenntnis der wirklich Gläubigen. Diese haben der Kirche in immer größerer Schar den Rücken gekehrt, und wenn dazu auch viel dle Hetze mancher Parteien belgelragen hak, es sind die Zahlen der Aus tritte aus der Kirche doch nicht maßgebend für die Abkehr, denn viele Unterlasten aus irgend einem persönlichen und familiären Grunde, od^r aus Bequemlichkeit den Austritt. Sie demhltzn ogar noch ihre Steuern. Gingen auch alle die- enigen fort, di« der Kirche innerlich entsremdtzt lnd oder ihr in der heutigen Gestalt feindselig «oenüberstehen, wahrlich, es wäre der sofortige ZHammenbruch da. Und ist es nun nicht merk würdig, daß die Kirche durch den Mund des Konsisto ialrats nicht um die verloren gegan genen Seelen — so glaubt sie doch — jammert, sondern um dle fch.e drn Mittel, dle Einrich tung aufrecht zu erhalten? Der Staat soll helfen, es sollen also alle geben, dle mit d«r christlichen Kirche nichts zu tun haben wollen, die Dissidenten und Andersgläubigen. Der Staat hat ungeheure Aufgaben und Ausgaben und kann, wollte er es auch, -er Kirche heut« nach wie vor aaf dem Skanöpimtk, daß sie »ar mit der Gesamtheit der Alliierten in der Reparation«, frage verhandeln Kan« nnd nicht mit Frankreich allein. Der Reparation-Kommission wird in der Frage der KohleuNc st rangen am Montag zunächst der in Paris ständig ««Uende Vorsitzende der Kriegslasienkomm.sfion, - SlaatSs.krekär Fischer, Aufklärungen geben. Di« deutsch« Regierung ist selbstverständlich bereit, auch noch andere Sachvtr- stündig« zu diesem Zweck nach Pari« zu entsenden. * An der gestrigen Berliner Börse wurde London gegen Pari- bereit« mit gehandelt gegen 65 am Vortage. Damit hat der französische Frank seinen bisher tiefsten Punkt erreicht. Vie euksats marschbereit . .... Paris, 6. Januar. Wie der Mäkln mitteilt, fand gestern vormittag im - Quai d'Orsay " ein« Sachverständigen- fitzung statt, die über eine Stunde andauerte. Au dieser Sitzung nahmen die verschiedenen inter essierten Aemler teil. Marschall Fach war Person- lich zugegen. In den konnnenden Sachverständigen sitzungen wird Marschall Foch von General Wey- gand begleitet sein, der dringend aus Lausanne zurückbernfen worden ist. Dringend auL. Lausanne zurückberufepI. Das. soll also wohl heißen: können dl« Franzosen nicht an der einen Stelle einen Brand anlegen, jo versuchen sie es schleunigst an der anderen. nicht helfen. Abgesehen davon, dah ihm zur Verwendung seiner Mittel zu diesem Zwecke auch die moralische Berechtigung fehlte, wie sie der Kirche, dieser Kirche, eigen.lich zur Annahme solcher Gelder fehlen sollte. Des Oberkonsistorialrats Bild zeigt, und das ist das packendste an ihm, aber auch, wie wenig wertvoll der Kirchenglaube derjenigen ist, die ihr heute noch anhängen und auf die die Kirche baute. Sein Aufruf, verbrämt mit Weihnachts worten, freiwillige Spenden zu dringen, wo doch ungeheure Summen verdient, ausgegeben und für andere wohltätige Zwecke gestiftet wür den, ist wirkungslos verhallt. Der Versuch, in der Ephorle Dresden l die Gemeinden zu einem Verband zusammenzufchlteßen, damitdie Kirchen kasten nach der Tragfähigkeit der Gemeinden verteilt werden können, ist daran gescheitert, daß sich die vier. Gemeinden, in denen die wohl habenden Leute wohnen, geweigert haben, dem Verband 'beizutreten. Den Versuch, gegen Sicherheitsleistung durch Kirchengüter ein Dar lehen von mehreren Millionen zu erhalten, muh die Kirche mit 14 Prozent Zinsen bezahlen! So äußert sich der Kirchenglaube der Leute, die mit gestriegeltem Zylinder in die Kirche gehen, der Leute, für die und für deren Staat die Kirche jah hundertelang da war. So schwer auch die Not der Geistlichen un dec Kirche ist, es ist doch verfehlt, dafür den heutigen Staat und den Materialismus der Kreise verantwortlich zu machen, die diesen Staat stützen. Und verfehlt ist es auch, wenn der Odernonststorialrat einen Teil der Erträge der Sammlungen der Notgemeinschaft für die Kirche erbittet. Wissenschaftliche Institute und daS Heer der geistigen Arbeiter darben in einer Weise, von der ein Oberkonstfiorialrat noch immer nichts weiß. Sie sind angewiesen auf ihre Gläubigen, nur auf dies«. Und darben und verhungern. Für ihre Idee und den Glauben an seine Heiligkeit. Und die christliche Kirche, die doch mehr. als der Künstler und geistige Arckeker dos Seelische im Menschen erfassen utzd erheben will, die nur zu diesem Zwecke da ist, die liehen' und mikleiden will, fordert zwangs weise Besteuerung auch ihrer Gegner, damit sie leben kenn. » . Niemals wird das religiöse Gefühl aus sterben und niemols die herrliche Lehre von der christliche» Lieb«. Besser aber, als die Schreie der Kirche, ebnen chrer Wirkungssähigkeit den Weg die »n Fabriken, Glashütten und Berg werken arbeitenden Geistlichen. ES wird das bei der Struktur anserer Zeit überhaupt der einzige Wey sein, der zum Wiederfinden mit den versonnen Massen führt. Amerika erwartet den Ruf Europas tkiaencr Funtspruch de« L. L. . Washington, S. Januar. Das Kabinett hat gestern abend die europäische. Lage besprochen. In amtlichen Kreisen teilt man qM. t-ah da- amerikanische Programm ungefähr folgendes sei: Staatsscketär Hughes wird bei den Mächten vertraulich sondieren, ob sie einer internatio nalen Sachversiändigenkonferenz nkter Teilnahme der Vereinigten Staaken geneigt sind, die einen praktischen Reparationsplan apS- arbeiten soll: ferner ob die Mächte die politischen- Auswirkungen der Reparationsfrage bis zum Ab schluß dieser Konferenz zurückstellen wollen. Wird- dieser Plan nicht angenommen, so wird Amerika aussprechen, wer für sein Scheitern verantwortlich ist. Die Vereinigten Staaten werden gegen die Be setzung deS Ruhrgebietes durch Frankreich Einspruch erheben und Maßnahmen ergreifen, um die ameri kanischen Truppen vom Rhein zyrückzuziehen. Wenigstens ist hierfür im Kongreß starke Neigung vorhanden. Offiziell wird erklärt, die Vereinigten Staaken hätten bereits alles getan, was ihnen möglich sei, um auf die Lösung des Problem- hinzuwirken. Dle An regung deS Staatssekretär- Hughes, eine Finanz kommission für dle Beurteilung der ReparationLs^yge zu ernennen, sei der französischen Regierung unter- breitet worden. Jede Aktion wegen der Einberufung. einer solchen Kommission müsse notwendlgeewetse von Frankreich auSgehen. * DaS S cha tza m t erklärt, «s. lsi uprichttg, daran gedacht werde, daS Gesetz über öle Amortisie rung der Schulden abzuäiidern, um der omerikaulschen FundlerungSkommlssion bei den Verhandlungen ttztt dsm britischen Schatzkanzler größeren Spielraum zu geben. ES könne nicht- geschehen, hevor,Groß britannien seine Vorschläge unterbreitet habt. . Die öffentliche Meinung Amerikas London. 6. Januar. Der Londoner Berichterstatter des Manchester Guardian schreibt: Die Berichte aus Washington vom heutigen Tage gehen dahin, daß die ameri kanische öffentliche Meinung den briti schen Plan noch stärker unterstützt als bisher. Der Druck auf die amerikanische Regierung von feiten der Presse und deS Publikums, einen Schritt zu unter nehmen, wird sich wahrscheinlich als unwiderstehüH zcigen. Wenn Amerika irgend etwa- in Europa zu tun beabsichtigt, so muß damit innerhalb der nächste« zehn Tage begonnen werden. : Deutschlands Zriedens- angebotim englischenLrcht Eigener Draht bericht de« Leipziger Tageblattes ' ' London, S. Januar. Der Vorschlag zur Sicherung des dauernden Friedens in Europa, den Deutschland durch Vermitt lung Amerikas an Frankreich gemacht hat, ist nun auch dem britischen Auswärtigen Amt vorgelegt worden. Die Einwendungen Frankreichs geger» diesen Plan sind bekannt. ES beanstandete erstens, daß der Vorschlag über Washington gegangen und unmittelbar an die Alliierten gegben sei; zweiten-, daß die darin als Vorbedingung einer Kriegserklä rung geforderte Volksabstimmung bei einem so ge lehrigen Volke wie dem deutschen sehr leicht vor dere tet werden könne; und -ritten-, daß ein solcher Vertrag eine Aenderung -e- Versailler Vertrages bedinge. '»> Den beiden ersten Einwänden schließt sich England an. Obgleich die Reichsregterung mikget.lt Haden soll, daß sie nicht auf -er Volksabstimmung besiehe aa- geheigt sei, den vorgeschlagenen Vertrag unw ver- rufttch zu gestalten, hat man hier wenig Hoffnung, daß die Vorschläge dadurch für Frankreich,annehm bar werden. Auf jeden Fall aber heißt ma z hier in politischen Kreisen den deutschen Schritt als An zeichen dafür w.llkommen, datz die RetchSreaierung von der Notwendigkeit überzeugt zu jein scheint, die Initiative zu ergreifen. * Bonar Law bat sich gestern abend der serize^ Ankunft geweigert, Unterredungen zu gewähren. Hr bade dem, was er bereits i» Paris gesagt habe, nichts birzuzufügen. Philipp Lloyd Vr« ame äutz-rt«, dl« Engländer seien aus der Konferenz von den Fran zosen außerordentlich herzlich behandelt worden, aber er bedaure> dah dieser Ausdruck der Freundschaft nicht über Worte hinauSgegangen sei, und da- Frank reich beschlossen habe, seine Politik gegen Deutschland, die nur da- EhaoS zur Folg« haben »S«e, weiter M -erfolgen.