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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230103
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-03
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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8ett« 4 Rr. I Vie Bibliothek der Handelskammer Niemals ist so viel gelesen worden, wie la dem kehlen Iahrzeynt. Ader die Bücher preis« stnd ge waltig gestiegen, die Leihdtdiiotheken stnd gezwungen, dem Kunden hohe Gebühren aufzulegen, und di« öffentlichen, grohen Bibliotheken müssen setzt mehr oder wentger hoch bemessene Semester- oder Jahres- Leihgebühren erheben. Dabei stehen diese Biblio theken meist nicht «tnmai jedermann zur Verfügung, zumindest nicht unmittelbar, d. h. ohne Bürgschafts leistung oder sonstig« Sicherstellung ihres dargedo- tenen Bücherschatzes. Di« BidUothek der Leipziger Handelskammer tm Gebäude der Neuen Bors« am Tröndiinring verdient noch viel bekannter zu werden, wenn sie ihren Zweck restlos erfüllen soll. Denn st« soll nicht lediglich ein Bücherstapelplah seln, sondern ihr reicher Schah soll auch Nutzen bringen. Die Handelskammer hat in sechs Jahrzehnten grotze Opfer für diese Schöpfung gebrach», nicht zuletzt dadurch, daß fl« in dieser Zeil wirtschaftlicher Nöte ihre reiche, fast 100 000 Bünde umfassende Bücher sammlung jedermann völlig kostenfrei zur Ver fügung stellt. Allein der grotze, freundliche Lese saal (geöffnet von 8—'/,1 und 4—7 Uhr) bietet wertvollstes Material in seiner Fülle politischer Tageszeitungen und allerlei Fachzeitschriften. Da neben werden aus den Büchermagazinen zahlreiche wissenschaftliche, natürlich in den Nahmen dieser Fachdidliothek paffende Zeitschriften auf Wunsch vorgelegt. Groß ist die Zahl der in der Hand- bidliothek deS Lesesaals aufgestellten Kommentar- ond TeztauSgaden aller wichtigen in- und aus ländischen Gesetze, ferner der Wörterbücher, Lexika, Slüdte-, Länder-, Branchen-, Export- und Import- adretzdücher aller Lünder und sonstiger Nach schlagewerke. Von den vlelen gangbaren Tele- graphenschlüffeln, sogenannten .CodeS" dürfte kaum einer fehlen. Angegltedert ist die Sammlung der nach tzundorttausenden zählenden deutschen Patent- schriften, denen eine Bibliothek deS Industrie- (Pa tent-, Muster-, Marken- und Zeichen-) Schuhes als wertvoll« Ergänzung beigeaeben ist. Nicht ungenannt darf hier die im Lesesaal aufgestellte kleine Hand bibliothek d«S hiesigen Vereins deutscher Ingenieure bleiben, di« namentlich auch wichtige technische Zeitschriften bietet. Die bisher genannte Literatur kann allerdings nur an Ort und Stell« im Lesesaal selbst benutz» werden. Dagegen steht die übrige große Büchermasse der Bibliothek für dl« Entleihung in die Wohnung der Benutzer — ebenfalls völlig kostenfrei — zur Ver fügung. ES würde zu weit führen, hier die zahl reichen Zweige der Literatur aufzusühren, welche die Bibliothek pflegt. Nationalökonomie und RechtS- w'ssenschaft, Zoll- und Eteuerwesen, Handels- »no Gewerberecht und -Politik, Arbeiterfragen, Versicherung»-, Geld-, Bank-, Kredit-, Börsen-, Ver kehrswesen in alle« Zweigen, Statistik und selbst- verständllch HandelSwlffenschast seien hervorgehoben. Die Bibliothek ist eine wissenschaftliche, aber wenn sie auch keine Belletristik (Roman-, Novellen- usw. Literatur) enthält, so besitzt fl« doch in ihren Abtei lungen »Geschichte-und »Länder- und Völkerkunde* vmiangreich« Schätz« alter, neuer und neuester Lite ratur die nicht nur Belehrung, sondern auch Er holung und Zerstreuung bieten. Die zahlreichen Retseroerke (Nansen, Hedln o. a. m.), die reiche Fülle von Lebensbeschreibungen berühmter Menschen aller Zeiten — allein diese beiden umfangreichen Abteilungen sind viel- und heitzbegehrte Bestände der Bibliothek. Wir glauben, mit diesen kurzen Andeutungen zahlreichen Einwohnern unserer Stadt den Weg dorthin gezeigt zu Haden, wo sie, dank der Opser- freudigkeil unserer Handelskammer, für Beruf und Geschäft und für die Arbeit unserer lernenden und studierenden äugend ebenso wie für geistige Er holung, Zerstreuung und Belehrung ohne Mühe und ohne Koste» einen reiche» Bücherfchatz finden! MW?« Ausfall der Dresdner .Gelbe» Suppe'. Seit alterSher veranstalte« die Dresdner Stadtver ordneten nach Beendigung der Schlußsitzung deS Iahre» gemeinsam mit dem Rate ein geselliges Bei sammensein, daS den Namen .die gelbe Suppe' führt. Auch für dieses Jahr waren bereits die Ein ladungen ht.rzu durch den Stadtverordnetenvorsteher ergangen. Mrn hat plötzlich di« sozialdemokratfiche Fraktion, di« stärkste deS StadtverordnetenkollegiumS, ihre Zusage zur Teilnahme zurückgezogen, wodurch die Abhaltung der .gelben Suppe' unmöglich ge worden ist. Den Grund bilden dle Vorgänge in den letzten beiden Sitzungen der Stadtverordneten, der denen eS zu Angriffen gegen den Oberbürgermeister Blüher kam. . Roch nichts gelernt. Eine Frau erhielt kürzlich vom Regierungspräsidenten zu Stralsund ein Schreiben, in dem eS wörtlich heißt: .Nach dem von Ihnen unterschriftlich anerkannte», am heutigen Lage von mir bestätigten VerleilungSplane der im Grundbuch« von S. . . . ruhenden Grundsteuerent- fchSdigungSrente von fleben Mark entfällt auf daS in Ihrem Besitz übergegangene . . . Grundstück ein Nentenanteil von 0,02 Mark. Diesen Betrag haben Sl« für die Zelt vom 1. April 1922 bis 31. Mürz 1923 an dle zuständige Steuerhedestelle zu zahlen. Rach den gesetzlichen Bestimmungen find die hinter dem JahreSdetrage von einer Mark zurückblelbeirden Renteutelle durch Kapitalzahluag ad-ulöfe». DaS Ihrem hiernach abzulösende Rententeil »o» 0H2 «Sl entsprechend« Ablösung »Kapital beträgt am 1. April 1S23 38 Pfennig.' (E< folgt die Angabe der KreiSkafi« und der Hinweis, daß del Zahlung «och de« 1. Aprll 1923 38 ». H. att Verzugs^nsen z» entrichten fi»k- Wieviel haben wohl die Schreibereien l» dieser An- g^egenheit der Regierung in Stralsund schon gekoste»? Man scheint in Stralsund von de» Röten der Zeit uosch nichts zu wisse». ver Luftschiffverkehr der Sukunft Wenn -Le Sntiwlcktang der Luftschüffohrt »ach de» Kriege nicht so rasch vorwärts gegangen »st, wie mau annahm, so liegt das zum großen Teil daran, daß der Schleier des Geheimnisses bisher um do» Luftschiff, wesen gebreitet war und nur wenige genau damtt Bescheid wußten. LS ist daher erst «Ine eingehend« Aufklärungsarbeit notwendig, um die Allgemeinheit über das Wesen der Lnstschiffahrt genügend zu unterrichten. Daß uns tn dieser Hinsicht für die Zukunft große lleberroschungen bevor steh en und daß w!r schon in zehn Jahren einen weltumspannenden Luftverkehr haben werden, betont Martnebamat Engberding in einem Aufsatz der Wochenschrift Die Umschau. Deutschland ist durch die drückenden Verbote des Versailler Vertrage» zwar tn seiner Mitarbeit an dem Ausbau der Lostschiffahrt schwer behindert worden, wird sich aber doch allmählich seinen Platz wiedererobe-rn. DaS Wichtigste beim Luftschiff, verkehr ist dle schnelle Ueberbrückong großer Ent. fernungen. DaS Luftschiff ist seiner ganzen Art noch das gegebene VerehrSmitkok zwischen Weltteilen und über Weltteile hin. Man braucht sich sein« Bedeu tung nur an einem pvakkischen Fall klarzmnachen. Wenn heute «in Großkaufmann oder Diplomat oder Berichterstatter von Berlin nach New Jork fahre» Mll, so braucht er dazu unter Benutzung von Eise», bahn und Schnelldampfer 6 bi» 7 Tage. Mit ein« direkten Luftschiffverbindung würde er dieselbe Strecke in 2 bis 28 Tagen zvrülegen können. Aach die Rentabilität diese» Luftschiffverkehr» steht nach genauen Berechnungen außer Frage, und die Fahr- preise dürften wenig höher sein al» dte Preise für die erste Klaffe unserer moderne» Schnelldampfer. Berücksichtigt man noch den Gewirr» an eit. fo stellt sich die Lustschifsvhrt tatsächlich billiger al» Dampfer- und Llsenbabnoerbindunoen. Gin Moss en verkehr »mittel wind da» Luftschiff allerdings niemals werden, dazu ist seine Tragkraft im Verhältnis zu den Kosten de» Betriebes za ge» ring. Mit einem Luftschiff, wie eS für den ge» planen Verkehr zwischen New D<"k and Deutsch land in Aussicht genommen ist, können etwa 100 Per. sonen befördert werden, die dan freilich auch cLe Bequemlichkeiten genießen »»erden, rote sie au Bord unserer modernen Schnelldampfer vorhanden fllld. Für die Rentabilität de» Luftschiffes ist sodann dl« Poskbeförderunq wichtig, die tn kurzer Zelt und für bllliaeS Geld auf diesem Wege von Erdteil zu Erdgteil erfolgen kann. Ls erscheint durchaus nicht als Utopie, wenn man für die Zukunft mit reinen Posiluftschtffen auf gewüffe» Strecken rechnet, die ausschließlich Post und hoch wertige Waren befördern werden. Zn Amerika bat man damit schon sehr gute Erfahrungen gemacht. ES wird nämlich quer dnrch die Vereinigten Staaten von New Bork »ach San FranztSeo ein Flugzeug am Tone mit Briefen geschickt, da» sie abend» an den I» derselben Richtung weiter fahrenden Schnellzug ab» liefert, der sie wiederum am nächsten Morgen einem Flugzeug anvertraut. Dadurch wtzrd ein« beträcht liche Zeitersparnis erzielt. Eine Beförderung mit Flugzeugen deS Nachts ist mit den heutigen Mitteln noch nicht durchzoführen, da da» Fahren und Lande» bei Nacht zu gefährlich ist. Ander» Vvgt e» beim Luftschiff, da» dSe ganze Strecke quer durch Amerika ohne Aufenthalt und ohne Behinderung durch die Dunkelheit zurücklegen kann. Itebechaupt müssen sich bei dem Lufkverehr der Zukunft Luftschiff und Flugzeug ergänzen Während do» Luftschiff -le ScknellVerbindung über große Strecken darstellt, ffi daS Flugzeug mit seiner größeren Gelckwtndiokcstt, ober seinem heute noch viel kleineren AktonSradiu» für kurze Strecken geeignet. Steuertermine Von besonderem «Interesse' für unsere Leser dürfte nachfolgende kleine Tabelle über die Steuer« Zahlungstermine sein: 2. Januar: Umsatzsteuer. 13. Januar: Grundsteuer, SkroHenrelnlgungS- Abgabe. 1. bis 13. Februar: Gewerbesteuer. 15. Februar: Reichseinkommensteaer. 1. April: Brandkoffenbetträge, Umsatzsteuer. 15. April: Grundsteuer. 1. Mai: Hundesteuer. 1. bis 15. Mat: Gewerbesteuer. 15. Mctt: Staatliche Miet- und Pachtvertrags- Stempelsteuer, Relchscinkonunensteuer. 15. Iuni: Wohnungsbaoabgao«. 1. Iull: Umsatzsteuer. > 15. Iuli: Grundsteuer, SkrahenreintgungS-Abgab«. 1. bi» 15. August: Gewerbesteuer. 15. August: Rsichsetnkommensteuer. 1. Oktober: Brandt»aflenbetträg«, Umsatzsteuer. 15. Oktober: Grundsteuer. 1. November: Hundesteuer. 1. bis 15. November: Gewerbesteuer. 15. November: Relchseinkommensteuer. 15. Dezember: WohnungSbaoabgabe. Die städtisch« BeherhergungSsteaer ist jeweils am MonakSbeginn za zahlen. Heber die WvhnungSbauabgob« für 1921 and 1922, über die Grundsteuer auf die Zett vom 1. Ialt 1922 bi» 31. März 1923, über dtze Kirchensteuern und israelitischen Demeindeanlage» für 1922 sowie über die Handelt- and Gewerbekamrnerbeikäoe für 1923 werl^n den Beitragspflichtigen »och Steuer. bescheide zugefertigt. In diiesen Steuerbescheide» stnd die Fälligkeitstage angegeben. Arbeitsmark» in Sachse«. Die sächsisch« Arbeit»- morkttlage ckat sich tm November wesentlich ver schlechtert. Dl« Wirtschaftskrise mit de» bekannte« Ursache» drückt tm Verein mit der fortgeschrittene» Jahreszeit unvermindert auch auf die Laa« ö«S Ar- hältniS der Arbeitsuchendenzahl hat sich jetzt ver Zeltpunkt de» Vorjahres bisher noch günstig« Ber- bälntiS der Arbettsuchendenzahl hat sich jetzt ver schoben. Auch in der Zahl d«r off«»«» Stelle« be sieht dasselbe Mißverhältnis. .. , Berliner Silvester Ein Raubmord Zu kau iid«ra»« zahlreich«« «ch schwur«» Kriminal fälle», di« da» Jahr 1922 in Berit» zu ver zeichne» hatte kam »och kurz vor AahreSschtutz et« neue» Kopttotoeibvechen, da» l» Charlotte», dura verübt wurde. Zn seiner Ua dritte« Stock de» Hause» Helochottzstraßr 21 gelegen«» Wohnung wurde am SNoesiertäye der «6 Jahre alte Schnei dermeister Gustav Alb ach «mordet ausgefunhen. Er k>^ wu Händen und Füßen gefestet, »a seine« BeÜ». Er hak« «inen Knebel tu» Monde, durch den er, rote die Mordkommission und der VerichtS- arzt feststelllea» erstickt »ar. Alle Schränk« und Behältnisse der Wohnung waren durchwühlt, und nach Aussagen von Hausbewohnern sollen groß« Vorräte von Stoffen geraubt sein. Al dach lebte seit Zähren von seiner Ehefrau ge trennt. Albach war al» Sonderling bekannt, der stch seine Wirtschaft gewöhnlich allein besorgte, and stand l» dem Ruf« eines Wohltäter» der Armen. Gs kam häufig vor, daß er Bettler in seinem Hause aufnahm, sie vewtrtete und sich dafür von ihnen kleine Besorgungen machen sieh. Besonder» nahm er junge Leute auf, die auf dem Hof sangen oder musizierten. Die Nach forschungen Haden ergeben, daß Albach am zweiten Weihnacht Sfeierlag Mei Männer im Alter von 20 und 30 Jahren bewirtet bat, di« aus dem Hofe daS Lied .Zigeunerkind Hot keine Ruh gesungen hat ten. Weiter worbe festgestellt, daß der Schneider di« beiden Männer, die äußerst dürftig gekleidet waren, di» zum Sonnabend bei sich beherbergt hott«. Ein Zeug« bekundet, datz die beiden Fremden Schneiderarbetten verrichtet hatten. Am Sonnabend kamen wieder Mei Bettler auf den Hof, di« Lieder sangen Auch diese holt« Albach in seine Wohnung herauf. Ein Kunde de» Schneiders Hot am Sonn- abend alle vier in der Wohnung gesehen. LS wird ott sicher angenommen, datz diese Inbl- vkbuen ble Täter sind. Schießereien und Alkoholvergiftungen Neben diesem Kapitalverbrechen ereigneten sich »n der Silvesternacht so zahlreich« Verletzungen und Unfälle, daß di« Berliner Polizei alle Hände voll zu tun hatte. Noch »te ist eS vorgekommen, datz innerhalb 48 Stunden Polizeiwachen, lleberfall- Kommando und Rettungsstellen so stark in Anspruch g«o«oe» wend«»» «tze a» dies«» beide« Dw«. Dt« Unsitte, da» »«« Jahr dwrch Scharf« schieß«» «UyMeUea, hat zahlreich« Opfer ga. fordert. Leichtere Verletz»»,«» k«,ch F«««r^ »«rkSkörper haben sich io großer Zahl erckgnet. DU Rettungsstellen der Stadt Berlin hab« allein dreißig derartige Fäll« behänd«». Die Unmenge« von Alkohol, dü in -er Silvesternacht t» Berlin ge trunken worden sind, habe» ebenfalls schwere Folge» gezeMat. 80 Personen beiderlei Geschlecht» wurde« mit auuier Alkoholvergiftung nach de» Rettungsstellen gebracht. DaS RettvnDamt Nea- Kölln nahm allein 25 Betränke»« a»f. Dazu kam«» noch etwa 30 Personen, dle del Schlägereien bluüge Verletzungen davon getrogen hatte» und Rotverbäad« erhalten mußten. MilNonen-Llnbrüch« Auch die Einbrecher Haden nicht gefeSert. Richt weniger als 8 Diebstähle und Einbrüche kamen zur Kenntnis der Berliner Polizei. Der Wert de» ge stohlenen Gates beträgt etwa 25 Millionen. Ein« Drei-Million«n-Spende. Don einem Chem nitzer Bürger sind dem Bankhaus Bayer L Heinze tn Chemnitz drei Millionen Mark für wohltätige Zwecke zur Verfügung gestellt worden. 500000 erhielten Arme und Kranke, 500 000 -Zl der Verein zur Bekämpfung der Schwindsucht in Chemnitz, 500 000 «it daS Blindenheim tn Chemnitz, 500 000 -kt -er Christlich« Verein junger Männer in Chemnitz, für sein« Altmütterspeisung, 500 000 daS OrtSamt für Kr>«gerfürsorge zur Verteilung an Kleinrentner und 430 000 vsi daS Hospital St. Georg. Freibank I und II: Mittwoch tei» Verkam. Kunstkalender Margarethe ivergau veranstaltet am Freitag ZS7 Uhr einen Liederabend tm Städtischen «aufhaussaate unter Mitwirkung von Mar «rämer »Violine», «m Blüthner: Han» Beltz. Severin Eisender,e«: «lavtevadeud Frettaa U» Mr im Ttädtischen SaufhauSsaal«. Vereine und VorkrLg« Meissner Landsmannschaft: s. Jannar tm ryiiriuger Ho», Durgstratze 21, abends 7 Mr. «ri-uachtSsete^ 8port rincl Puriren Italien-Deutschland Der überraschende Ausgang DaS erste Fußball-Länderspiel Italien—Deutsch land gehört nun der Sportgeschichte an. Die Niederlage der dealschen Mannschaft in Mai land kam. offen gestanden, unerwartet. SiegeS- gewiß fuhr man bin. Die Mannschaft ist spielerisch auf der Höhe. Di« Spieler batten eS in Vereins wettspielen zu glänzenden Erfolgen gebracht. Die Leute kannten stch gegenseiüg in ihren sportlichen Eigenarten genau. Wo sollte eS also noch fehlen? Aber man hatte nicht mit einem Faktor gerechnet: mit dem Temperament der Italiener und ihrer Be- geisterungSfähtgke t: einem Feuer, daS, einmal ent flammt, nicht mehr gebändigt werden kann, und dem gegenüber alle Berechnungen versagen. Zunächst schien die Sach« ganz schön zu klappen. In wunderschönen Kombinationen trug der deutsche Sturm seine Angriffe gegen das italienische Tor und wußte den Zehnkausenden von Zuschauern zu imponieren, bl« aber außer Rand und Band ge rieten, als tn der Mitte der zweiten Halbzeit Sei ber er, der deutsche Mittelstürmer, den Weg ins italienische Tor gefunden hatte, und eine Nieder lage der italienischen Mannschaft in greifbare Nähe rückte. Unter unbeschreiblichem, ohrenbetäubendem Lärm stachelte die Menge ihre Landsleute wieder an. Der Erfolg dieser Maffensvogesston blieb nicht auS. DaS Unglaubliche gelang. Italien zog wenige Mi- nuten später gleich, und während die Kräfte der deutschen Mannschaft tm Kampfe gegen einen vor züglichen Gegner und gegen dle in diesem Ausmaß ungewohnte Anteilnahme deS Publikums immer mehr versiegten, konnte der italienische Sturm noch zweimal daS von Stuhlsauth bestens bewachte Tor treffen. Die deutsche Mannschaft hat ibr bestes geleistet. Auf deutschem Boden, unter veränderten Begleit umständen, wäre da» Ergebnis sicher anders aus gefallen. Ueber die Aufnahme in Italien konnte man sich nicht beklagen. Wacker-Lelpzlg in Spanien Der SC. Wacker mußte tn seinen beiden letzten Spielen i» Barcelona dle Ueberlegenhelt seiner spanische» Gegner anerkennen. Doch sind dle Rieder, lagen vo» 1:2 »nd 2:4 als äußerst ehrenvoll z« be zeichne». Zwei vielsagend« Urteil« über daS Spiel Berlin—Norbdeuttchland bringt der Berliner Fuß- ballsport. Der Schiedsrichter Chemnitz faßte sein Urteil über die Relchshauptstädter tn di« bescheidene Frage, .ob eS nicht gut wäre, di« ganze Berliner Mannschaft mal zu Steinach zu schicken?!', während Karl Koppe Hel, der Geschäftsführer, gerade noch stammeln konnte: .Ich bin sprachlos', waS auS dem Monde eines waschechten Berliners doch etgenttlch allerhand sagt! Wenn Cordua meint, datz dieses Wort .weder der Kürze noch der Würze entbehrt', so trifft auch er den Nagel auf de» Kopf. * El»e» i»ter»atio»alea SchiedSrichterkoagreß plant die Schweiz anläßlich ihres Fußball-LänderspieleS gegen Oesterreich für den 20. Ianuar nach Genf etnzwberufen. Ueber di« einzelnen Punkke der Tagesordnung tst zunächst noch nichts Näheres bekannt. Vie VT in westveutschlan- Der erweiterte Vorstand -er Deutschen Turner schaft hat am SO. v. M. eine Sitzung abgehalten, die sich hauptsächlich mit den B«iehanyen zu den Sport verbänden befaßt«. Ein bestimmter Beschluß in dieser Ar»elegon-eit wurde nicht gefaßt, doch sieh die Debatte erkenn«^ datz selten» der D. T. der * ZW« M> EtaiDWG »E dm Sportverdünde» i» hohem Maß vorhanden ist. DtaS «vgibt sich «ich aus einem Beschluß, der bezüglich ver Spielregeluag in Westdeutschland gefaßt worden ist. LS ward« der Entwurf für Schaffung eines westdeutschen Bundes für Leibesübungen einstimmig ge nehmigt. Nur über dl« Bestimmung, welche die Mitgliedschaft von Spielabbellvngen zu zwei Ver bänden für notwendig hält, herrschen noch Bedenken. Die D. T. würde aber Spielobteilungen deS West deutschen SpielverbandeS zu ihren Spielen zutaffen, ohne ihre Mitgliedschaft zu fordern. Da für Westdeutsche»- die Startverbote der Sportverbände bis jetzt noch nicht tn Kraft getreten sind, werden auch die Gegenmaßregetn der D. L, nämlich die verlaufe Entscheidung der Doppelmit glieder über ihre Verbandszugehörigkeit, bli zum Abschluß der Verhandlungen awSgesetzt. Leber den Vorschlag bayrischer Turnvereine konnte noch nicht entschieden Wer-en, well der KretSausschuß selbst zu den Entwürfen noch nicht Stellung genommen Ha4 prenzel siegt in Wien Bet den letzten Wiener Boxkämpfen trat auch der deutsche Mlttelgewlchtsmetster Prenzel in den Ring. Seln Gegner war der Berliner Polizeilehrer Böger. Um das Können -er beiden auszugleichen, boxte Prenzel in 8-Unzen- und Böger in 4-Unzen- Handschuhen. In der zweiten Runde hatte Böger sehr gute Momente und brachte den deutschen Mei ster de» öfteren in Gefahr. Dann machte stch daS größere Stehvermögen Prenzels bemerkbar, und io der vierten Rund« wurde Böger ausgezVlt. Wi «gert-Berlin, der am 19. Ianuar im Rahmen des WerbeboxabendS der Neuen Leip- ziger Zeitung im Zoo gegen Tom Iörgenfen antritt, schlug den Hannoveraner Harry DetterS in der vierten Runde k. o. Nilles schlägt LranK Moran Der mit Spannung erwartete Boxkampf Milchen dem französischen Meisterboxer Marcel NilleS (84 Kilogr.) und -em amerikanffchen Schwergewichts kämpfer Frank Moran (92 Kilogr.) kam im Pa riser Winkervelodrom zum AoStrag. Der Kampf gestaltete sich außerordentlich erbittert, ES -e'ang Moran nicht, seinen berüchtiqten Knock-out-Schlag, .Mary Ann' genannt, «mzubringen. Dagegen er hielt der Amerikaner in der 8. Rund« «inen sckwe- ren Treffer auf daS recht Auge, der ihn in der Folge sehr behinderte. Nach 15 Runden wurde dem Franzosen -er Sieg nach Punkten zugesprochen. Iwel-Ztunden-Rennen tn Berlin nach Sechstageart Das nächste Rennen findet am Freitag abend statt, da am Sonnabend und Sonntag das Hallensports«!) der Leichtathleten »n Sportpalast vor sich geht. Für das auf dem Programm stehende Zrvel-Stunden-Reniven nach Sechsiageart wurden bereits der Holländer van Neck, ferner Lewa- now, Saldow und Bauer gewonnen. Vobrennen in Schreiberharr Lnker starker Beteiligung konnte dar Neujahr- Bobrennen de» Bobsleigh-Klubs Schrelberhau auf der 1650 Meter langen Llndenhof-Bodba-n durch geführt werden. ES starteten in zwei Fahrten 13 Bobs. Gewertet wurde die Durchschnittsleistung. Sieger wurde Bob .WSndSbraot'^chmtedeberg mit 1 :525. Zweiter Bob .Richchofen'-Schmiedeberg mit 1: 55,7. Dritter .WindSbraut'-Schrelberhoa mit 2 :2,2. Die Bahn befand sich bei klarem Frostweiter in bestem Zustande. O Die internationalen Sktwetkläuf« deS Thüringischen Wlntersportverbande» in Ober hof, di« von Weihnachten auf den 31. Dezember und 1. Ianuar verschoben worden waren, sind aber- malS auf einen späteren Termin verlegt worden, da die Schneeverhältnffse eine Dorchftihrrmg d«tz Rtzv» ansta-lvng »icht gestattet«^ .. _ ... . .
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