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39.IUHrg -8 Freitag, 1. Mürz 194V 1 i von vom Jay Im 8-ll» von d»h«'- S«a>rU, ««rbot, <InU«l«iwi ««und» PSnmzen hat 0«, »«« tv,rbun-I»ld«ia« lolno «nspiüche, i-ll» d>« gellun, «n d«I<tzi»ntt«m Uml-n,«. vor- IxiiNt ov«r nicht «ychelnt. S,slllt«a,,»r« »ft De»«» SchrlsUoMm«: PslNYKa»« 17, S»rn«s »711 ». voi» So!ch»ftvft«ll«, Dr«t md ««rlag: Loail» vuchdre»««! md v«Na- LH. m» ». Wink«!, P»l>«rlkatz, 17, Aornng voll, Voftlch«»: «r. 10», van«: «adtban, vrootx» X,. «707 .i-ck! -iß N /t K lk>»«ka I »al chSch<n!l>«. Um,««!» V<»-gn>r«ta »«rch lr!>an ot»I«. « Vl». »7». « P^. kilgeil»», 170; d«ch »I« Po» l.1t> ,I»IchN«zltch PvNdoiWotlmgvüobü-,, pljllgNch » Pl>. Pok-Bostellgtld. 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Auch der amerikanische Geschäftsträger in Berlin, Botschaftsrat Kirk, war mit Mitgliedern der amerikanischen Botschaft auf dem Bahnhof erschienen. AranzSWe- Militärgericht verurteilte Italiener zum Tode Oran, 1. März. Der italienische Staatsangehörige RIbi Cliao, der wegen angeblicher Spionage angeklagt war, wurde von dem französischen Militärgericht in Oran zum Tode ver urteilt. Empfang durch Ribbentrop Unterstaatssekretär Sumner Welles wurde vom Reichs minister des Auswärtigen, von Ribbentrop, um 18 Uhr im Auswärtigen Amt empfangen. Der Geschäftsträger der Ber einigten Staaten von Amerika, Botschaftsrat Kirk, wohnt« der Unterredung bei. prisenrecht bleibt Recht Deutsche Prisengerichtsbarkeil kein Stück der Kriegsfiihrung. Berlin, 1. März. Im Gegensatz zu den Engländern, die — wie ihre Behandlung der von Neutralen erworbenen und auf neutralen Schiffen verladenen deutschen Exportgiitcr zeigt — nicht mehr im geringsten gewillt sind, sich nock an die gültigen Regeln des von ihnen selbst proklamierten Prisenrcchtcs zu halten, bemüht sich Deutschland gerade im Interesse der Neu tralen, Prisenrecht auch weiterhin als Recht sein zu lassen und die von seinen Seestreltkräften aufgebrachten Bannautladungen so zu behandeln, wie es in der deutschen Prisenrechtsordnung vom IS. September 1939 ausgesprochen wurde. Dementspre chend weist auch die bisherige Praxis des Prisenhofcs reine Rechtsprobleme auf, von denen setzt einige im neuesten Heft der „Zeitschrift der Akademie für deutsches Recht" lHcst 5 vom 1. März 1949) vom Vorsitzenden des Prisenhofcs Dr. Rothen berger selbst behandelt werden. In den bisherigen Verhandlungen des Prisenhofcs bat llch gezeigt, daß drei Probleme von ganz besonderer Bedeutung für die Neutralen sind: Das Ist die Auslegung, die der Prisenbof dem Begriff des Banngutes gibt, das Ist ferner die Be antwortung der Frage, wann eine Ladung im neutralen oder feindlichen Eigentum steht und die Frage, ob ein Fahrzeug, das heißt sein Kapitän bzw der Reeder Kenntnis davon hatte, daß ein bestimmtes Gut in der von der Rcichsrcgierung bekannt gegebenen Banngutliste aufgefiihrt ist. In der letzteren Frage wurde, — trotzdem heute Telegraph und Funk Nachrichten von vitaler Bedeutung Innerhalb von Stunden dem Interessenten zutragen — viele Wochen nach Kriegsausbruch kein sehr strenger Maßstab angelegt, um den neutrale» Reedern reichlich Zeit zu lassen, sich mit den Einzelheiten der deutschen Banngutliste be kanntzumachen. Die Klärung der Frage, ob eine Ladung im neutralen oder feindlichen Eigentum steht, wird vom deutschen Prisenhof immer besonders eingehend behandelt, da hiervon für die Be teiligten schon die Vorfrage abhängt, ob sie überhaupt in dem Prisenverfahren als Beteiligte auftreten können. Die britisch amerikanische Priscnrechtssprechung der Vergangenheit hat sich in schematischer Weise auf den Standpunkt gestellt, daß von den Neutralen abgeladene und an feindliche Empfänger ver schiffte Ware ohne Rücksicht auf die wahre materielle Rechts lage von vornherein als feindlich anzusehen ist. Demgegenüber nimmt der deutsche Prisenaercchtshof auf die materielle Rechts lage — hier also auf die Frage des rechtlichen Eigentumsüber gangs — volle Rücksicht. Das Grubenunglück bei Trlest Rom, 1. März. Das schwere Grubenunglück in den Koh lenbergwerken von Arsa bei Triest hat den iehtcn Meldungen zufolge 86 Todesopfer gefordert. Horthy 20 Lahre Reichsverweser Am heutigen 1. Marz vollenden sich zwanzig Jahre, seit die ungarische Nationalversammlung an Nikolaus von L> orthy das Amt des R e i ch s v e r w e s c r s übertragen hat. Unruhige Tage waren jenem historischen 1. März vorangcgan- gen: Nach schwerem Kampf war es den von Horthy geführten nationalen Kräften gelungen, das Schreckcnsregiment Bela Khuns in Budapest zu stürzen. Die zwanzig Jahre unter der Führung Horthys aber haben für Ungarn einen langsamen, aber sicheren Ausstieg, eine Wiederherstellung der wirtschast- jichen Kräfte und des internationalen Ansehens Ungarns gebracht. Als Horthy zur Würde des Reichsverwesers erhoben wurde, hatte er schon eine lange verdienstvolle Lausbahn im Dienste seiner Heimat hinter sich. Im Alter von 14 Jahren war er in die österreichisch-ungarische Kriegsmarine eingetreten. Beim Ausbruch des Weltkrieges war Nikolaus von Horthy Kommandant des Kreuzers „Novara". Zahlreiche glänzende Aktionen kennzeichnen diese» Abschnitt seiner Lausbah», namentlich die ruhmreiche Seeschlacht in den Meerenge» von Otranto am 14. März 1915, wo es ihm gelang, die Blockade der Entente zu durchbrechen. Selbst schwer verwundet, blieb er bis zur Rückkehr in dem Hasen auf seinem Posten am Ober deck. Daraufhin wurde er zum Kommandanten des schweren Schlachtkreuzers „Prinz Eugen" ernannt und mit dem höchsten militärischen Orden, dem Maria-Theresien-Or<>en, ausgezeichnet. Im Jahre 1918 wurde Nikolaus von Horthy zum Vizeadmiral und zum Obersten Kommandanten der Kriegsflotte ernannt. Nach dem Kriege zog von Horthy sich auf seinen Grund besitz zurück. Während der 133 Tage in Ungarn vom 21. März bis 1. August 1919 gelang es ihm, trotz größter Sckwierlgkeiten, die nationale Armee zu sammeln und zu ordnen. An der Spitze dieser Armee hielt Nikolaus von Horthn am 17. November 1919 unter dem unbeschreiblichen Jubel der Bevölkerung seinen Ein zug in Budapest. Was Horthy als Reichsverwcscr Ungarns geleistet hat, gehört der Geschichte an. Er hat cs verstanden, die Heilung der Wunden zu beginnen, die der Vertrag von Trianon dem Lande geschlagen hat. Unter seiner Führung hat Ungar», gestützt ans die Politik der Freundschaft zu Deutschland und Italien, nick' nur den ihm belassenen Besitzstand konsolidieren, sondern die Grenzen von Trianon nicht unwesentlich erweitern können. Wenn nunmehr in einer Festsitzung des ungarischen A''geord netcnhauses ein Gesetzentwurf zum ewigen Gedenken der 20 jährigen Tätigkeit des Reichsverwesers Nikolaus von Horthy vorgelegt wurde, so ist dies als Ausdruck des tiefgefühlten Dankes des ganzen ungarischen Volkes stir sein Staatsober haupt anzuschen, das in historischer Mission Ungarn einer besseren Zukunft entgcgcnfiihrt. Wir Deutsche sehen in Horthy nicht nur den Staatsleiter der ungarischen Nation, sondern auch den treuen Freund Deutschlands, -er diese seine Freundschaft in guten und schleck ten Tagen auch mannhaft vertreten hat. Mit herzlichen Gcsüh len nimmt daher das deutsche Volk an diesem Iubiläumstag teil: -er Führer hat In einem Telegramm an den Reichsver- wcser diesen Gefühlen der Sympathie würdigen Ausdruck verliehe». übrigens die von der englischen Botschaft in Brüssel an die dor tigen Zeitungen verteilten „Informationen" dar. In diesen Informationen wird lebhaft Klage darüber geführt, daß die englischen Flieger bei ihren Flügen in 6000 bis 8000 Meter Höhe infolge Sauerstoffmangels derart ermüdeten, daß ihr Gehirn keinen klaren Gedanken mehr fassen könne. Arme eng lische Fliegeri Daher also die ständigen Neutralitätsverletzungen über Belgien und Holland und daher wohl auch die Phan tastereien über den angeblichen Tiesflug über Berlin! Die neuen vatikanischen Münzen Rom, 1. 3. Von der italienischen Staatsmünze aus wurden die ersten Kupfer-, Nickel- und Silbcrmiinzen des neuen Poii- ttsikatcs im Gesamtwert von 175 300 Lire zur Vatikanstadt gebracht. In den nächsten Tagen folgen weitere Lieferungen, darunter Goldmünzen, bis, gemäß dem Finanzabkommen zwi schen dem Apostolischen Stuhl und Italien, eine Gesamthöhe von 800000 Lire erreicht sein wird. Die Münzen unterscheiden sich von den unter dem Pontifikat Pius' Xl. geprägten nur durch das Porträt des neuen Papstes. Demnächst werden auch die neuen vatikanischen Briefmarken mit Wer ten von 5 Centesiml, 1, 1,25, 2 und 2,50 Lire mit dem Bildnis Pius XU. erscheinen. Man hofft, die neue Serie zum Krö nungstage des Papstes, zum 12. März, herauszubringen. Zahlreicke gesellschaftliche Vereinigungen in der .Nanpt- stadt und in der Provinz hielten gleichfalls Festsitzungen ab — Line allgemeine Amnestie für Freiheitsstrafen bis zu drei Monaten wurde erlassen. Anläßlich des Regentschaftsjubiläums erhielten verschiedene Persönlichkeiten des ungarischen öffentlichen Lebens Auszeich nungen. Die meisten Staatsoberhäupter sandten dem Reichs verweser von Horthy Glückwunschdepeschen,' ferner erhielt der Reichsvrrweser mehrere höchste ausländische Orden. . yesa'n'e Freitagmorgenpresse steht ganz im Zeichen des 20jährigen Regentschaftsjubiläums des ungarischen Staats oberhauptes. Londons neueste Lügenfensallon Der angeblich« Tiefflug über Berlin. BerNn, 1. März. Aus der Lügenflut, mit der die eng lische Agttatlonszentrale die Oeffentlichkeit zu überschütten pflegt, ragt wieder einmal eine besondere „Sensation" hervor. Man weißln London davon zu berichten, daß englische Bomber bis nach Berlin voraestoßen seien, wobei sie — wie zuständige Londoner Kreise behaupten — die Hauptstadt des Reiches in geringer Höhe überflogen, ohne daß die deutsche Flak in Tä tigkeit getreten sei. Man geht sogar so weit, der erstaunten Oeffentlichkeit vorzulügen, daß die britischen Bomber sich Berlin so tief genähert hätten, daß die Flieger mit bloßem Auge die Straße Unter den Linden und die Wilhelmstraße erkennen konnten, auf die sie Leuchtraketen und Pakete mit Flugblättern abgcworfen hätten. Die berufsmäßigen Lllgenfabrlkanten in London haben sich mit dieser „Sensation" wieder einmal selbst entlarvt. Nicht ein einziger Berliner hat die englischen Flieger, geschweige denn die Leuchtraketen und die Flugblätter-Pakete gesehen. Eine Tatsache, die deutlich genug unterstreicht, daß man sich in London die tollsten Dinge einfach aus den Fingern saugt. Eine besondere Illustration zu diesem plumpen Lttgenmanöver stellen machung, noch eineVorbereitung für einen Krieg. Der Ministerpräsident wandte sich in diesem Zusam menhang ganz entschieden gegen eine gewisse ausländische Stimmungsmache und forderte seine Landsleute auf, ihr keinen Glauben zu schenken. Ausführlich behandelte der Ministerpräsident die Be ziehungen der Türkei zu Sowjetrußland und er klärte, in den letzten 6 Monaten hätten sich darin keine Aende- rungen vollzogen. Niemals habe die Türkei Angrisfsabsichten gegen Rußland vertreten und auch von russischer Seite lägen für den Augenblick keinerlei Anzeiä)en für einen Angriff auf die Türkei vor. Die türkische Außenpolitik sei klar und auf richtig. Ihre Verpflichtungen nach außen seien durch die ge schlossenen Verträge genau Umrissen. „Keine Mobilmachung" Der türkische Mnlflerpräfident über das Gesetz zum Schutz der natloualen Wirtschaft Istanbul, 1. März. Der türkische Ministerpräsident Resik Saydam hielt über den türkischen Rundfunk «ine Rede, in der er zunächst Uber das neue Gesetz zum Schutz« der nationalen Wirtschaft sprach, das im Inland fälsch lich als Mobilmachung auogelegt wurde und das vom Ausland als bevorstehender Eintritt der Türkei in den Krieg aufgezogen wurde. Weder das eine noch das andere habe in der Absicht der Regierung gelegen. Wenn jemals die Regierung einen Krieg erklären würde, so würde dies gemäß der Verfassung nur mit der ausdrücklichen Zustimmung des Parlaments geschehen. Das Gesetz wurde durch die internationale Lage notwendig gemacht, die sich wirtschaftlich auch in der Türkei geltend mache. Das Gesetz bedeute weder den Beginn einer Mobil- Ausklärungsflüge trotz ungünstigem Wetter Der Erfolg des ll-VooleS des Korvettenkapitäns Hartmann Berlin, 1. 3. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Westen örtliche Artillerie, und Spähtrupptätigkelt. Wie durch Sondermeldung bereit» bekanntgegeben, hat ein von Fernfahrt zurilckgekehrtes, unter dem Kommando von Korvettenkapitän Werner Hartmann stehende» U-Boot die Verse nkungvon45000BRT gemeldet. Das U-Boot hat damit in zwei Unternehmungen die Gesamtversenkungs- zisser von 86 000 BRL errelcht. DI« Luftwaffe führt« am LS. L. erneut, »rotz ungünstige, Wetterlage, Aufklärung»flüge über Ost frankreich und der Nordsee durch. Finnischer Heeresbericht Helsinki, 1. 3. Wie der finnische Heeresbericht vom 29. 2. betont, hält der Druck der Sowjetrussen auf der Karelischen Landenge zwischen der Wiborger Bucht und der Vuoksen an. Die finnischen Truppen hätten sich stellenweise in ihre neuen Stellungen ziirjjckgezogen. Bei Taipale und ordostwärts des Ladoga-Sees fei es den Finnen gelungen, russische Angriffe abzuweisen. Llngarn feiert Molaus v. Horthy Zahlreiche Huldigungen für den Relchsvertvefer Budapest, 1. März. Ungarn feiert Freitag den SO. Jahres tag des Regentschaftsantritts des Reichsverwesers Nikolaus von Horthy. Die Stadt Kat ihr Festgewand angelegt, die Straßen prangen in reichem Flaggenschmuck und schon Donnerstag abend waren die Brücken und die architektonisch schönen Punkte der Hauptstadt beleuchtet. Am späten Nachmittag des Vorabends versammelten sich die Spitzen des politischen und gesellschaftlichen Lebens zu einem Fest der ungarischen Huldigung in der Pester Redoute, in dessen Mittelpunkt eine Rede des Ministerpräsidenten stand. Graf Pani Teleki würdigte die historischen Verdienste des Reichsverwesers nm das ungarische Vaterland und umfaßte den Dank der Nation seinem Regenten gegenüber in beredte Worte. LachMe Oolkssettung