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SS. Iakrg Volkszeitung Donnerslag, 21. Mürz 1940 gm Fall, v«» h»h«!«r »«wall, Oidat. «IiUl.iealx« v«iil«d» pöwng.n hat d«, »«tleh«r ad«, «^lbanglttllxad« la>» «nfpiiiq«, lall» dl» 8«>tun, t» tufchiLnItim llmsaii^, »«- splli-t ad«« «Ich! «gchilnt. Ikt>lt»n»»»ri t I v « « < d » ». Schklstl«»»«,: v,«»d«a.»., Polt.ytuch» 17, g«r»«l «Ml «. vl>Ii <S«lchIst»ft«ll», Druck und v»rlag: S«rma»l» Buchdruck««! >o» v«rla, lh. u» ». wi,k,l. P»N«rfkad« 17, 8«v>r»f VSU, Pal»ch«ck: ll». Pani: «adtban» D«««d<» Xr »LM Grfltz«bU I »al «Sch-etNch. MllaM»«, v»»u-^>r«l, durch Ir!>r«r «lefchl. « Pf,, dz». « Pf«. rr»S«il-»u 170; durch dl» P°» 1.7V «lulchll.bllch Pollllbtirrxllmrg^rbühr, zuzllgllch « Pf,. Palt-B«st«llgeld. rl«z«l-Nr. 10 Pf,., S«iuab«nd. und 8«INa,»-Ri. ,k Pf». ilbb,Il«llung«n «III«, fplll«ll«n» «In« wach« v«, Idlaul d« v«zul,»,«U ILrlsNlch d«Im v«,la, «lngrgan,«, I«Iu U«l«r« Lrl»»« »llrfe, klu« «bbtprll»»,«» «ul,k,«nn«h»«» v«Na,»»rl v«««d«» AnteI,«npr«Il<: dl« lloaltlg« v »m dr«ll« g«ll» I Pfß.j sSr gainlNinanz«!,«» » Pf, 8üi Platzwllnlch« t-nnr» wll l«ln« L«wlh> l«lst«^ — — Nummer SS Lachflsche Neun Kriegs- und Handelsschiffe versenkt Der Erfolg des Angriff- der deutschen Lustwaffe auf den Gelettzua bei Scapa Flow — Drei britische Flugzeuge bei Angriffsversuchen auf Sylt abgeschoffen Berlin, LI. 3. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Westfront zwischen Mosel und Psälzer Wald örtlich« Artillerie« und Spähtrupptätigkeit. Deutsche Kampsslugzeuge griffen am L0. 3. gegen Abend einen durch Kreuzer, Zerstörer und Flugzeuge stark gesicherten britischen Geleitzug in der Höhe von Scapa Flow sowie ein bewasfnetes Handelsschiff im «nglifchen Kanal erfolgreich an. Der Geleitzug wurde zersprengt. Neun Kriegs- und Handelsschiff« mit einer Gesamttonnage von ca. 42 000 Tonnen sind versenkt worden, zwei weitere Handelsschiffe mit ^iner Gesamttonnage von ca, 11 000 Tonnen wurden schwer getroffen, eines der feindlichen Flugzeuge im Luftkamps abgeschossen. Ein eigenes Flugzeug wird vermiß». Am Vormittag des 20. 3. wurden einzelne britische Aus klärungsslugzeuge in der Nähe der ost- und nordsriesischen Inseln gesichtet und von der deutschen Abwehr abgewlesen. Die Verluste der britischen Fliegertruppe bei ihren Angrlsssversuchen gegen die Insel Sylt in der Nacht vom IS. zum 20. 3. haben sich nach den abschließende« Feststellungen aus S Flugzeuge erhöht. Aach dem Abtritt Daladiers Reynaud versucht Regierungsbildung Genf, 21. 3. Der Rücktritt Daladiers, der in Paris erst in den Mittagstunden des Mittwoch durch die Boule- vardzcitungen und durch den Ruudsunk bekannt wurde, hat in der französischen Oefsentlichkeit eine unbeschreibliche Bestürzung ausgclölt. Selbst die Havas-Agentur muhte in einer als Beruhigungspille gedachten Verlautbarung feststellen: Wenn der Rücktritt auch für die politischen Kreise nicht über raschend gekommen sei, so sei doch die öffentliche Meinung keineswegs darauf vorbereitet gewesen. Die Gesamtdemission des Kabinetts Daladier enthüllt die ganze schwere innerpolitische Krise, in der sich die dritte Repu blik infolge der ersten sechs Kriegsmonate mit der ganzen Reihe von Rückschlägen und Mißerfolgen besonders in der letz ten Zeit befinde. In ausländischen diplomatiscl)en Kreisen der französischen Hauptstadt gibt man der Regierungskrise eine ernste Bedeutung und verhehlt nicht daß sie schwerwie gende Rückwirkungen nach sich ziehen könnte. An diesem Eindruck ändert auch der in Paris zur Sci)au getragene ossiziclle Optimismus nichts, wonach der Rücktritt Daladiers keine besondere Bedeutung habe. Paris, 21. März. Der Präsident der Republik hat ein Mit glied des zurückgetrctcncn Kabinetts Daladier, nämlich Paul Reynaud, mit der Neubildung d«r Regierung betraut. Reynaud ist seit langem als einer der größten Kriegshetzer bekannt. Was beim Bekanntwcrden des Rücktritts Daladiers bereits vermutet werden konnte, ist nun zur Gewißheit gewor den: Ein Kriegshetzer ist gegangen, ein noch schlimmerer ist an seine Stelle getreten. Man weiß, daß Reynaud besonders eng landhörig ist und von England sich seit langem aushalten läßt. Er gehört im übrigen dem Comitö des Forges an. Diese Tat sachen kennzeichnen,' Reynaud, der aller Wahrscheinlichkeit nach der kommende französische Ministerpräsident sein wird, als das, ivas er ist, nämlich als ein neues Aushängeschild der britischen Plutokratencligue. Drei polnische Mörder zum Tode verurteilt Posen, 2t. 3. Das Posener Sondergericht besä)äftigte sich am Dienstag und Mittwoch erneut mit einer sener grauenhaf ten Mordtaten, wie sie zu Zehntausenden in den ersten Sep- tcmbertagen des vergangenen Jahres an der Volksdeutschen Bevölkerung im ehemaligen Polen verübt wurden. In der end losen Reihe dieser Gcwaltvcrbrcchcn hebt sich in den grausame» Einzelheiten seiner Ausführung der Mord an dem deutsrl>en Lehrer Adam aus Peisern besonders hervor, der nach unvor- stellbaren Mißhandlungen von einer entmenschten Horde pol nischer Zivilisten langsam zu Tode gemartert und dann in der Warthe ertränkt wurde. Der Mordtat angeklagt waren die polnischen Schlächter gesellen Stanislaus Kopczynski und Roman Swardzewski sowie der polnische Schuster Michael Michalak. Zum erstenmal wurde auch Vertretern der Auslandspreise Gelegenheit zur Teil nahme gegeben. Das Gericht verurteilte die Angeklagten Michalak und Swardzewski wegen schweren bewaffneten Landfricdensbruchcs und Mordes in einem weiteren Falle je zweimal zum Tode und den Angeklagten Kopczyinski wegen einfachen Landsrio- densbruches und Mordes zu 5 Jahren Gefängnis und zum Tode. Gebührenpflichtige Verwarnungen auch bei Preisverstößen Berlin, 21. März. Der Reichskommissar für die Preis bildung hat klargestellt, daß die Erteilung von gebührenpflichti gen Verwarnungen durch die Preisiiberwachungsbeamten zu- lässig ist. Die bei Ueberschrcitung von Preisvorschristen an sich zuständigen Preisbehörden sind tm Rahmen des allgemeinen Verwaltungsrechtes befugt, mit der Ausübung der ihnen zuge- wtcsenen Aufgaben, auch soweit sie die Erteilung von gebühren pflichtigen Verwarnungen betreffen, Polizeibeamte zu beauf tragen. Vor dänischen Vorstellungen in London Kopenhagen, 21. 3. Die dänische Regierung hat aus die bereits gemeldeten mehrfachen und schweren Uebergrisse der englischen Luftwaffe am Abend des Dienstags und in der Nacht zum Mittwoch ohne Zögern reagiert. Wie von zuständiger Seite verlautet, ist d«r dänische Ge sandte in London angewiesen worden, bei der englischen Regierung Vorstellungen wegen der Verletzung der Neutralität Dänemarks zu erheben, di« in der Nacht zum Mitt, mach durch da» Ueberfliegen ditnischen Hoheitsgebiets an der Westküste Jütlands und durch den Abwurf von Bomben er folgt ist. Amsterdam, 21. März. Noch bevor in London dänische Barstellungen wegen der Bombenabwiirse durch britische Flug zeuge auf dänisches Hoheitsgebiet erfolgt sind, läßt sich eine Neuterverlautbarung über die darauf zu erteilende englische Antwort aus. Sollte eine Protestnote eintreffen — so verlautet Reuter -- und der Beweis geliefert werden, daß britische Flugzeuge verantwortlich sind, so dürfe damit gerechnet werden, daß die Londoner Regierung nicht nur „ihr tiefes Bedauern'^ aussprechen, sondern auch die volle Verantwortung für den an gerichteten Schaden auf sich nehmen werde. Man weiß also in London ganz genau, daß die eigenen Flugzeuge ihre Bomben statt auf Sylt auf neutrales dänisches Gebiet abgeworfen haben, wobei sie sa auch nicht den Gefahren der Flugabwehr ausgesetzt waren, und bietet nun im voraus Entschuldigung an. Dänemark hat aber bereits Erfahrung mit solchen englischen Entschuldi gungen und Entschädigungsangeboten. Wenn die erst« Welle der Empörung über den britischen Rechtsbruch abgeklungen ist, dann verstehen es die Herren an der Themse, allmählich Gras über de» Fall wachsen zu lassen, und die „Entschädigung" sieht zuletzt recht mager aus. Für den Augenblick ledenfalls möchte Landon als loyal und rechtlich denkend dastehen. Ob es mit solchen heuchlerischen Faxen im neutralen Ausland allerdings nach der brutalen Rechtsverletzung vom Iössmg-Fjord noch Er folg hat, ist sehr zu bezweifeln. „Vomden auf S-N", die dänisches Gebiet trafen Berlin, 21. März. Der LondonerRundfunk nimmt den mißglückten Angriff britiscl-er Luststreitkräfte aus die Insel Cnlt zum Anlaß, um in einem Bericht in den höchsten Tönen einem angeblichen englischen Luftsieg ein Loblied zu singen. In allen Einzelheiten wird über die sicbrnstündige Dauer des Angriffes berichtet, werden Brände aufgcführt und schließlich u. a. auch festgestellt, daß „die ganze Insel Sylt in Brand ge standen" habe. Wenn diese Angelegenheit nicht so traurig wäre, könnte man eigentlich nur darüber lachen. Die Insel, die brannte, war nicht Sylt, sondern eine dänische Insel. Es brannten — abgesehen von einem Haus auf der Insel Sylt — nicht deutsche Gebäude, sondern dänische Fischerhäuser. Soweit die englischen Bomben nicht ins Wasser fielen, liegen die Krater ihrer Ein schläge nicht auf deutschem, sondern auf dänischem Gebiet. Die Treffsicherheit der englischen Flieger erprobte sich nicht an deut schen militärischen Zielen, sondern an dem Hab und Gut der Angehörigen eines kleinen neutralen Staates. Ja, der „Ak tionsradius" der englischen Bomber reichte bis etwa 100 Kilo meter nördlich der deutsch-dänischen Grenze: bei den däniscl-en Ortschaften Varde und Oelgod, die noch weit nördlich und land einwärts von dem bekannten Esbjcrg liegen, künden tiefe Löcher von der Güte derartiger „britischer Siege". Betrachtet man die immer zahlreicheren Einzelheiten der aus Dänemark einlaufenden Berichte, so muß man zwangsläufig zu dem Er gebnis kommen, daß der Hauptangriff der Engländer überhaupt nicht deutfches, sonder» dänisches Hoheitsgebiet getroffen hat. Feiae britische ptratenmetboden Angriff im Schutze der dänischen Insel Roem. Kopenhagen, 21. März. Bei ihrem Luftangriff auf die deutsche Insel Sylt haben die Engländer sich einer Methode bedient, die für ihre unanständige Kampfeowctse und ihre brutale Mißachtung der Rechte neutraler Staaten kenn zeichnend ist. Pon der nördlich von Sylt gelegenen däni schen Insel Roem wird berichtet, daß die englischen Flug zeuge immer wieder von dieser dänischen Insel aus ihre An- grifse vorgetragen haben. Die Bevölkerung der Insel ist über diese unerhörte Neutralitätsverletzung der britischen Luftpiraten auf das äußerste erregt. Man ist auf Roem überzeugt davon, daß die Engländer sich bewußt und planmäßig immer wieder in den Schutz der dänisclren Insel begaben, nm die völlige Ent faltung der deutschen Abwehr zu rrerhindern. Man vertraute auf englischer Seite in hinterhältigster Weise ans die deutsche Rückstchtiiahme auf die Neutralität Dänemarks und erwartete, daß die deutschen Flakbatterien es nack Möalichkeit vermeiden werden, daß ihre Geschosse auf neutrales dänisches Gebiet fallen. Sr. Todt zum ReWmlnlster siir Vewaffmmg und MM»» ernannt Ein neues gewaltiges Waffen- und Munitionsprogramm. Berlin, 21. März. Zur Durchführung des vom Führer ausgestellten gewaltigen Waffen- und Munitionspro, gramms ist es erforderlich, all« in der Massenherstellung und Munitionserzeugung tätigen Stellen zu höchster Kraftentsaltung unter einheitlicher Leitung zusammenzusassen. Der Führer hat daher durch Erlaß vom 17. März 1940 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition den Generallnspektor für da» sPresse-Hoismann, M.) deutsche Strahenwesen, Dr.-Ing. Todt, berufen, der nicht nur das großartige Werk der Reichsaulobahnen geschaffen, sondern auch in kürzester Zeit mit unvergleichlichem Schwung die rie senhafte Befestlgungslinie des Westwalls ihrer Vollendung ent gegengeführt hat. Die Durchführungsbestimmungen, die den Umfang seiner Ausgaben und Befugnisse näher regeln, hat der Führer bereits erlassen. Wehrlose deutsche Seeleute mit Maschinen gewehren beschoffen Neues Pirat«nstück eines britischen Fliegers gegen ein unbewassnetes deutsctpw Handelsschiss Berlin, 2t. Mürz. Au-1 zuverlässiger neutraler Quelle wird erneut eine brutale Verletzung des Völkerrechts durch britische Flieger aus hoher See bekannt. Der deutsche Dampfer „Adolf Leonhardt", der den Hasen Lokito am Abend des ü. Dezem ber 1939 verlassen hatte, wurde am Vormittag des 9. Dezember 1939 90 Seemeilen südwestlich von Benguela au der Küste der portugiesischen Kolonie Angola von einem englischen Flugzeug gestellt, das durch Maschinengewchrsalven ins Wasser und gegen die Bordwand sowie durch Zuwinkcn das Schiff anssörderte, Kurs nordwärts zu nehmen. Um der Ausbringung zu entgehen, gab der Kapitän des deutschen Handelsschiffes daraufhin den Befehl zur Se l b st ve r s e » k u ng. Als der britische Flieger dies bemerkte, beschoß er den Kapitän au? der Brücke und legte Maschinengeivehrsalven i" den Maschinen- und Hcizraum. Der Kapitän beorderte dann die ganze Besatzung in die Boote, deren Besteigen der britische Flieger durch starkes Maschinengewehr feuer verhindern wollte. Es wurde von ihm sogar auf die schon zu Wasser geführten Boote geschossen, wobei das Stcucrbordboat beschädigt und vier Mann der Bootsbesatzung leicht verwundet wurden. Holländisches Tankschiff an Englands Todes küste auf eine Mine gelaufen Sieben Mann der Besatzung ums Leben gekommen Amsterdam, 21. März. Die Direktion der Ncdcrlandsch- Indische Tankstoombaot Matschappij teilt mit, daß ihr Motor tankschiff „Phobos" <7412 BRT.) Mittwoch morgen an der Süd- ostküstc Englands auf eine Mine gelaufen ist. Das Schiss, das eine Ladung Rohöl an Bord gehabt habe, befinde sich noch in treibendem Zustande. Funkberichten eines anderen holländisch>en Schiffes zufolge sind bei der Explosion der erste Steuermann und sechs chinesische Besatzungsmitgliedcr ums Leben gekommen. Tie übrige Besatzung sei gerettet. Türkische Generalstabsaefpräche mit den Westmächten? Amsterdam, 21. März. Wie der Korrespondent des ..Daily Expreß" in Ankara erfahren haben will, werde,, zur Zeit Ge ir c ra l st a b sg e s p rä chc zwischen England. Frank- reich und der Türkei gcsührt. Diese Gespräche hätten nicht eine sofortige Aktion gegen irgendeine Macht zum Ziele, sondern dienten dazu, einen gemeinsamen Operation-splan auszuarbeiten. Die liirkisciu: Delegation bestell aus Offizieren aller drei Wehr- machtstcile und stehe unter Leitung des stellvertretenden Gene ralstabschefs. General Gündüz, von englischer und französischer Seile nähmen an den Verhandlungen außer Stabsoffizieren der Armeen in Snrie» und im mittleren Osten, die Wehrmachts attaches aus Ankara sowie die Militär- und Luslaltach-s aus den Balkanhauptslädlen teil.