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Sächsische Volkszeitung : 30.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194001307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400130
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-30
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.01.1940
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i» - l e » »- - lZ gewissen Endsta-ien -er Krankl-eit zu Verschluß dieser Adern und damit zu Vlutzustroms zu führen imstande sind. Beschwerden beim Vorltegen einer An- IS l» s-: le. ;r 'S >r c« lt n >ß >a l l t d s :I n- 'S te m ze ch überlassen Halle, ' Lücke, die durch die Operation in seinem Hautgewebe cnttlanoeu wäre, bereite ihm Unannehmlichkeiten, besonders bei Wetterwechsel habe er eine Art rbeumatischer Schmerzen. Und da die Antwort natürlick ablehnend war, reichte er seine Forderung in einer Klageschrift bei der Staats anwaltschaft ein und verlangte: entweder die Rückgabe der ge liehenen Haut oder tONONll Lire Sckadeucrsal;. damit er eine Person bezahlen könnte, die ihrerseits ein Stückchen Haut opfern wollte, damit sein Körper den alten Zustand wicder- erlange. Die seltsame Fordern»», bei der sich zunäcklt die Frage erhob, ob es sich bei der ersten OveraUon nicht uni ein Beschenk statt einer Leihgabe, wie es jetzt hieh, gehandelt hatte, wurde tu sehr entschiedener Form vorgebrncht. aber der Berickt '-beamte, der sich den Fall ansah, kam zu der Ansicht, doh -.wischen den beiden ehemalige» Freunden doch wohl eine gütliche Einigung möglich wäre, und er hat sie jetzt zu einem Termin geladen, in dem er sie versöhnen will. Das Stückchen Haut, das der eine vom anderen jetzt an sich hat, sollte doch ein einigende» Band zwischen ihnen bilden.... In einer Drehpause erlauscht Der Reiz des Verbotenen In München braucht nur vom „Gustl" gesprochen zu wer den, dann ist mau auch schon vergnügt. Als Herr Gustav Waldau — das ist nämlich der „Gustl" — in dem Tobis-Film „Percy auf Abwegen" eine Hauptrolle gestaltete, empfing er in einer Drehpause einen ausländischen Journalisten. „I bin ja eigentlich a Freiherr!" meinte er zu seinem Besucher, „von Rummel schreib im mi . . . Aber als dann die ersten Erfolge kamen, hab i den Adel an Nagel g'hangcn und mich, bescheiden wie man halt ist, Waldau g'heihen . . .- Der Reporter wollte nun wissen, was der beliebte Künstler denn in seiner Freizeit treibe. „Bin i denn so was Wichtiges?" fragte daraus der alte Bonvivant In seiner etwas brüchigen Stimme, i bin über siebzig, a alter Lackel also. Aber damit S Ruhe geben: schreiben S' auf: I saus halt a bissel gern. Der Arzt hat's neuerlich verboten, nun tu' ich's heimlich — da schmeckt's noch viil besser . . ." Vertrauensvoll Man kann kein Geld haben, man kann es auch vergessen. So ging es Margarete Kupfer, die für den Film „Verwandte sind auch Menschen" verpflichtet wurde. Damals noch, so unge fähr plauderte sie, zur Blütezeit des Droschkenkntschergewerbes, da fuhr ich Immer mit einer Droschke In mein Theater. Fast im- mer mar es derselbe Kutscher. Eines Tages vergaß ich meine Geldbörse und ausgerechnet war es ein mir fremder Pferde lenker. Als ich mich entschuldigen wollte, sagte er: „Lassen Se man. Fra» Pfennig zahlen Se dat morgen." „Kupfer Heike ich", antwortete ich. Da lachte der Alte und murmelte: „Ob Pfennig oder Kupfer, ick werde meine Iroschen schon Kriegen." Lieber Theorie als piaxis Wieland, der im „Oberon" einen Seesturm so anschau lich geschildert wurde einmal gefragt, ob er das Meer jemals gesehen habe. „Das nicht", antwortete er. „aber ich kann mir das Meer auch so sehr gut vorstellen. Ich denke mir einen Teller voll Wasser und dehne diesen Teller immer mehr aus, bis Ich zuletzt nichts als Himmel über mir und Wasser unter mir sehe. Da bin ich dann mitten auf dem Ozean! Will ich nun einen Seesturm haben, da lasse ich von daher und dorther am Himmel Sturmaewölk aufsteigen. Das Meer kräuselt sich und wogt auf: es blitzt und donnert gewaltig, das Schiff tanzt zwischen Himmel und Hölls, kracht in allen Fugen — kürz, ich mache die Sache so arg, wie ich will. Das gelingt mir alles ganz leicht. Im übrigen habe ich keine groke Neigung, das treulose und gefährliche Meer zu befahren. All das habe ich in meiner Einbildung viel leichter und bequemer." Geld oder meine Haut zurück! Wenn auch eine Feuerprobe notwendig gewesen wäre, die Innigkeit der Freundschaft zwischen dem Ingenieur und dem Chefingenieur einer Fabrik in Genua zu beweisen, so trat diese harte Probe bei einem schweren Schadenfeuer rin, das vor zwei Jahren in dem Gebäude, in dem beide tätig waren, aus brach. Bald stand alles in Flammen, und der Chefingenieur Kein Arzt, der sich mit -en Heilungsinöglichkeiten der Angina pectoris besaht, kann zunächst an der dringend not« wendigen Erörterung vorübcrgehen, welche Ursachen im Eins zelfalle die Veranlassung zur Entwicklung dieses Leidens ge geben haben. Hier hat die Ersahrung der lehten Jahrzehnts gelehrt, dah wohl hin und wieder chronisch Infektionen und- gewisse Stosfwechselstörungen, wie etwa Gicht und Fettleibig«, kcit, ursächlich in Betracht Kämmen können. Zahlenmähig spie len diese Veranlassungen aber keine allzu erhebliche Rolle. In -er Mehrzahl der Fälle kommen, wie schon das Bevorzugt*, werden des männlichen Geschlechtes zeigt, erstens ein starker, Tabakgenuh und zweitens eine ausgeprägte psychische Belastung, im Berufsleben, sei es infolge Ucbcrarbeituug, sei es iulobze! besonders verantwortungsvoller Tätigkeit, in Betracht. Geraüch die ärztlichen Veröffentlichungen, die sich mit der Bedeutung des Tabakgenusses für dieses Leiden in den lehten Jahren, besaht, sind so erstaunlich zahlreich, dah cs wundern muh. daß' nicht bereits durchgreifende Warnungen für die ganze Bevöl«! kcrung ausgesprochen worden sind. Dabei hat sich gezeigt, dah der Tabak in der Regel um so naclkhalliger wirkt, je mehr, er auf einen überarbeiteten und geistig überbeauspruchtens Menschen trifft. Die erste Hcllmahnahme hat also in jedem Falle in c.ne>w Tabakentzug zu bestehen und zivar In einem nicht nur teiH weisen, sondern absoluten Verbot. Denn auch mäßige Mengen, können auch nur zu leicht die ausgebrochene Erkrankung noch! unterhalten. Arzneilich hat die Medizin erfreulicherweise Wege gesun» den. um auch aus diesem Krankhcitsgcbiete mit grttheren Erfolg gen rechnen zu können, als es noch vor kurzer Zeit der Fall war. Man hat nämlich aus Herzmuskulatur hormonartige Suds fahrendes Haus war ver „Treckwagen". Etwa wle eln gewat- tiger Möbelwagen, defsen Inneres durch «ine Art federnder Matratze in einen unteren und «Inen oberen Teil geschieben war. Oben lagen auf Kissen die Menschen, die etwa mitsuhren, unter ihnen und überall auhen am Wagen waren die Waren verstaut. Anna stand winkend am Strahenrand, Peter, «in Hüne von Ge stalt, sah sie, überlieb die Zügel dem Herero an feiner Seite, sprang ab, rannte auf sie zu. „Annal Mein Ännerl! Da bin ich wieder." Dabei hob er sie auf, dreht« sie im Kreise, seht« sie wieder nieder und brückte ihr «Inen Kuß auf den Mund. „Daß du nur da bist." Er nahm den Jungen. „Na, Peterl? Was tut«? Wie gehts der Kleinen? Waren die Hereros artig? Was macht der Tabak? Du, ich habe was mitgebracht. Ein Pärchen Karakulschafe, die sollen ganz was Besonderes sein. Was ist mit der Liese? Gewöhnt sie sich ein? Herrgott, ist bas schön, wenn man wieder daheim ist! Du, das beste hätte ich beinahe vergessen! Ich habe verlaust." Erschreckt fragte Anna. „Was hast du verkauft?" „Den Treckwagen! Eine Fahrt mache Ich noch hin und zurück, dann übernimmt Ihn der Will Koltermann aus Karibik und ich bleibe Immer hier." „Das ist bas Schönste, was du mir mitbringen kannst." Dann hatte der Peter Munk auch die Schwägerin Liese und bas kleine Mädel begrübt, war schnell über die Farm ge ritten und batte den Leuten gezeigt, dah der Herr wieder da war. Als sie sich endlich zum Echasbraten mit frischem Gemüse und Kartoffeln niedersehen wollten, kam ein Reiter, band seinen „Esel^ an einen Baum und trat «in. „Sieh da, der Fritz Stolte." Anna hatte einen etwas bedeutungsvollen Blick und jetzt war es an der hübschen kleinen «inundzwanzigjährigen Liese, knallrot zu werden, als Anna sagte: „Herr Stolte besucht uns letzt recht oft." Der wollte seine Verlegenheit verbergen und lachte. „Ich habe oft In Käribib zu tun." „Dann machen Sie jedesmal den Umweg?" „Nur um zu fragen,vb ich den beiden Frauen etwas mit bringen kann." Peter schielte zu Liese hinüber, als wollte er sagen: „I, du Racker!" Aber er sagte nichts als: „Dann wollen wir essen." " Als aber der Peter Munk am Abend und ehe er mit seiner Frau in die Schiaskammer ging, noch einmal über den Platz vor dem Haus schritt, um nachzul-hcn, ob alles in Ordnung war, hört« er hinter einem Tamariskengestrüpp «in verdächtiges Flüstern und als er näher kam. sah er die Bescherung. Da stand der Fritz Stolte, der junge Inspektor von der Nachbarsarm, hielt di« kleine Liese im Arm und busselte sie ab, wie ein bayerischer Srnnbub lein Mädel. „Was ist denn hier los?" „Ach Herrjeb!" Das Liesel stob auf und davon und der Fritz sagte ganz «lnfach: „Wir haben uns lieb." Peter antwortete trocken: „Das känn ich mir ungefähr denken. Sie verfluchter Wind- Hund." „Ich glaube, dab ich bald soweit bin, daß ich selbst anfange." „Dann warten Sie gefälligst ob, bis Eie soweit sind und verdrehen dem Mädel nicht vorher den Kopf." „Ich meine es ehrlich." „Glaubs schon. ?>ab auch nichts dagegen, denn Sie sind ein anständiger Kerl, aber jetzt ist sür sowas nicht Zeit." Fritz antwortete lustig: „Zum Küssen?" Peter tat, als hätte er das nicht gehört. „Ist mir ganz lieb, baß ich Eie allein tresfe. Faul sicht es aus." „Was?" Oop-rlgkt d, Karl Köhler L To., Berlin-Schmargendorf. Machdrua verboten^ M „Die Hereros werben ungemütlich. Was ich da gestern lit Käribib erfahren habe, war nicht von Pappe. Zuerst hatten es bie Kerle gern, wenn die Weihen kamen und ihnen das Land abkauften. Jetzt haben die Landvermesser alle verrückt gemacht. Jetzt sehen die Hereros ein, das, sie nicht mehr die Herren sein sollen und haben den Henric Witboy zu ihrem Führer gemacht/ „Wenn schon! Die Hereros!" „Sagen Eie das nicht. Erstens sind sie in der ileberzahl, denn Soldaten haben wir hier verflucht wenig. Ich mache nur noch eine Fahrt. Ich weif, nicht, ich habe ein unheimliches Ge fühl, als ob's bald losginge. Zum ersten Male habe ich Angst, meine Frau hier allein §u lasten. Geht aber nicht anders. Ist mir ganz lieb, wenn Sie öfter mal nachsehen." „Wo die kereros, wie hier, gut behandelt werden, sind sie Butler." „Wollens hoffen. Aber — natürlich den Frauen nicht Angst machen." „Ist gar kein Grund dazu da." Den Frauen hatte der Peter von seiner Besorgnis nichts gesagt, auch, als er drei Tage später wieder mit dem Trcclwagen absuhr „Warum denn diesmal so rasch?" „Damit ich bald wieder da bin." Das war nun seltsam, dab der Anna so ängstlich, so fehl viel trauriger zu Mute war, als sonst, wenn der Peter ans dir Fahrt ging, dafür aber war die Liese umso vergnügter, weil der Peter gesagt hatte: „Ich habe Fritz Stolte gebeten, dah er sich recht ost um euch kümmert." Am liebsten wäre die Liese dem Schwager um den Hals ge fallen, denn sie wußte von dessen Besorgnissen nichts und glaubte nur, dab es ihr zuliebe geschehe. Als dann der Peter nach Käribib kam, gab es böse Nach richt. „Eg geht los, Munk." Wahrhastig, da sing man in Käribib schon an, Befestigungen aufzuwerfen. „Dann fahre Ich garnicht und kehre gleich wieder um." Der Stadlhauptmann von Käribib schüttelte den Kopf. „Geht nicht, Munk. Ihr mübt fahren. Soldaten kommen. Ihr mübt Kriegsmacrial hcranschassen. Das ist vaterländisch« Pflicht." „Einer Pflicht entzieht sich der Peter Munk nie." So ratterte er, allerdings mit recht schwerem Herzen, die Strabe nach Swakopmund entlang und war ganz froh, dab der Wagen leer war. So kam er schneller von der Stelle. Er konnte sich garnicht erklären, warum er Herzklopfen hatte. Das war seit sechs Jahren so gewesen und nie war etwas geschehen, wenn bl« Anna ein paar Wochen allein war. Der Anna ging es ganz ähnlich. Es mochte woh! sein, dab der Peter sich doch nicht immer in der Gewalt gehabt hatte und dah " beim Abschied besorgter und zärtlicher war, als es sonst seine Gewohnheit. In den eisten Tagen ging auch alles ganz wie immer. Der alte Daniel nahm ihre Befehle entgegen, die Hereros arbeiteten wie sonst, von der Welt drauben wublen sie nichts und darüber, datz. Fritz Stolte fast jeden zweiten Tag kam, war sie garnicht vergnügt, denn sie schrieb das ihrer Schwester Liese auf die Rech nung und es pable ihr nicht, dab die sobald wieder wegsollte, ob gleich sie gegen den Fritz nichts einzuwenden wußte. Dann kam es ihr vor, als seien die Hereros unlustiger del der Arbeit und als schössen aus ihren Augen bisweilen finstere Blicke, wenn Anna eine Lässigkeit tadelte. Sie atmete aus, als sie sich ausrechnen konnte, dab Pater nun schon aus der Riicksahrt sein musste. Ta sand sie eines Abends, als Fritz wieder fortritt, eine Zeitung aus Käribib, die er vergessen halte. Ganz achtlos begann sic zu lesen, dann bubberte ihr das Herz. „Die Hereros rüsten überall. Witboy marschiert aus Oka- hanbja. Er soll ein paar Hundert, oder vielleicht auch ein paar Tausend bei sich haben. In den nächsten Tagen kommen weitere Soldaten nach Käribib." tForiieyung w>gi.> n Erste» Kapltik. Anna Prunk trat au» der Tür ihres Hause» und sah sich um. Wer diesen kleinen, au» Steinen gefügten Bau, die große Scheune daneben und den Stall und bann die kräftige, etwas derbe Gestalt der jungen Bäuerin betrachtet hätte, mochte wohl glauben, dab er nicht in der Kolonie Deutsch-Südwestafrlka sei, sondern in der Näh« eines westfälischen Dorfe». Wer sich bann aber umblickte, wurde eines anderen belehrt. Da standen wenige, nur noch spärlich belaubte, stachelige Kameidornbäume, da goh es allerdings «inen kleinen Garten, in dem Mais, Kartoffeln und etwas Gemüse gezogen wurde, bann aber kamen endlose, nur mit schon in der eben eingetretenen Dürre mit braunem Steppengras bedeckte Strecken, die sogenannten Velds, über denen sich in ge wissen Abständen große Windräder erhoben, die unaufhörlich aus mühsam «bohrten Brunnen da» Wasser hoben, da gab es im Hintergründe seltsam bizarr aeformi« Berge, da waren wilde, tief «ingefresfene Flußbetten, in denen keln Wasser war und da waren vor allem dem Haus« gegenüber kleine, aus Flechtwert erbaute, spitzkegelige Hütten, ln denen die sogenannten „zahmen Hereros" wohnten, bie auf der Farm gegen Lohn arbeiteten und von denen keiner mit den weißen Besitzern unter einem Dach schlafen durfte. Anna Munk fah bas alles garnlcht, denn es war ihr seit acht Jahren vertraut. Seitdem sie beide, sie und der Peter, der tiernackige westfälische Bauer, hierher ausgewanbert waren und leißig in fremdem Dienst geschafft hatten, bis sie soweit waren, >«m Hererohäuptling Elias für ein paar Ballen bunter Baum- wolle und einen Haufen Glasperlen und ähnlichem Kram das Land abzukaufen, auf dem sie in diesen sechs Jahren die kleine Farm Olambunga geschaffen hatten. Mit der Sicherheit und der Entschiedenheit einer jungen deutschen Bäuerin, di« ihre Augen überall hat, ging Anna über den Platz, als ihr Daniel, der Aelteste der Herero «ntgegenkam. „Was tut ihr heut?" „Sein fleißig, wie Misti lieb. Afrika, Bismarck und Sauer- kohl dauen Brunnen. Fünf andere fein bei Schafe und scheren. Fünf sind bei Rinder und fangen ein, damit stempeln." „Die Frauen?" „Im Tabakgarten." „Ich werde alles nachsehen." Sie ging in bas Gehege, In der bie Milchkühe standen und in dem auch die Esel des Nachts einaesperrt wurden. Das heißt Esel waren da» garnicht, sondern Maultiere, bie sie anstatt der Pferde hielten und bi« man hierzulande Esel nannte. Da war Liese, ihre jünger« Schwester, die erst vor sechs Mo naten au» der Heimat nachgekommen war, dabei, dl« Kühe zu melken. Nach kurzem Runbgang kehrt« bie Bäuerin in bas Haus zurück. Ihr Gesicht war bas eines zufriedenen Menschen, der wußte, baß es Erfolg hatte, was er tat. Unterwegs traf sie noch einmal den alten Herero. „Laß ein Schaf schlachten, heut kommt der Massa." / Ehe sie eintreten. könnt«, lies ihr das sechsjährige Peterie mchzend entgegen. „Mutter! Der Vati kommt." Ueber bas Gesicht der jungen Frau schoß ein glühendes Rot nid sie rannte, das Kind an der Hand, auf bie staubige Straße. ->i« zum Hauplweg nach der Stadt Käribib hinausführte. Richtig! Da» war der Treckwagen ihres Mannes, der da, von zwölf mäch tigen Ychsen gezogen, in eine^ Staubwolke berankam. Ein ganzes Angina pectoris — Brustangst Line Männerkrankheit? — Mittel zur Heilung gefunden — Bei den ersten Anzeichen zum Arzt? Zunächst die Beantwortung der Frage, um was es sich eigentlich bei der sogenannten „Angina pectoris" handelt. Das lateinische Wort bedeutet zu deutsch nichts anderes als etwa „Brustangst" oder „Bckleinmungsgefühl in der Brust". Ursäch lich liegen diesen Schmerzeinpfindungen im wesentlichen Krcnnpfzustände in den Blutgefäßen zugrunde, die kranzförmig das Herz umschließen und zur Versorgung der Herzmuskulatur mit Blut dienen. Diese Grlähe, die man ihres Verlaufes wegen als Herzkranzadcrn bezeichnet, vermögen trotz schwerster Krankheitserscheinungen äußerlich vollkommen unverändert erscheinen, sie können aber auch, namentlich in fortgeschrittenen Fällen, mehr oder minder stark ausgeprägte Verkalkungen er kennen lassen, die in einem vollkommenen «lner Verlegung des Die Stärke der . , gina pectoris kann recht verschieden sein. Dom Gefühl nur leichten Unbehagens in der Herzgegend über mehr oder weniger lästige Druckgesühle bis zu den hochgradigsten, meist anfalls weise auftretenden Schmerzattacken in der Brust, oft verbun den mit einem Ausstrahlen der Empfindungen nach der linken Schulter oder nach dem linken Arm, finden wir alle Ueber- gänge vor. Gerade wegen -er Schwere der in gewissen Stadien der Krankheit möglichen Schmerzen, die mit Todesangst und Vernichtungsgefühlen «inhergche» können, ist es besonders bei dieser Krankheit erwünscht, daß derartige Kranke schon bei -em ersten Beginn dieser Erscheinungen einen Arzt aussuchen. Sind nämlich die Veränderungen In -en Herzkranzadcrn bereit« zu wett fortgeschritten, so stellen sich dem behandelnden Arzt nickt zu selten beinahe unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen! zeriet in höchste Lebensgefahr, als sich sein Freund noch einmal n das Gebäude stürzte, um ihn daraus zu rette». Während er elbst nur leichte Brandwunden davontrug, wurde der Retter chwer getroffen: die rechte Gesichtshälfte wurde ihm so stark verbrannt, daß sie nur noch eine einzige Wunde war. Der In genieur wurde in eine Klinik gebracht, die für chirurgische Pla stik besonders eingerichtet war. Der Chefingenieur wollte sei nem Freund und Retter die edle Tat vergelten und erbot sich, ein Stück Haut für ihm zu opfern, die zur Wiederherstellung der zerstörten Wange nötig war. Die Haut und das Gewebe darunter wurde auch von dem fleischigsten Teil des Körpers abgenommen und überpflanzt, und die Operation geriet so glän zend, daß dem Verunglückten das gute Aussehen und die Le bensfreude wiedergcgeben wurden. Trotz dieser Feuerprobe ging vor einiger Zeit wegen einer Interessenfrage die alte Freundscl-aft in die Brüche, und die beiden wurden erbitterte Feinde. Zum allgemeinen Erstaunen verlangte nun der Chefingenieur von dem anderen, daß er ihm sein Hautstück zurückgäbe, das er ihm für die Gcsichtsplastik
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