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ZS. Jahr« Erscheint I «al «öcheiüllch. VliuMck«» v«i»-«pr,i» «uch TiSger «KM «> Ps, dz». 4» Pf». Trl-«rl»tz» 170; »«ch »«» V«it l.70 «l,fchll«tzlich Vsglltxrweijvng^rbllhr, zuzUzstch K Psg. P»k>B«ft«llgeld. II»,«bR«. 10 Pf,., San«,»«»»» «nd S«l»t»^-K«. >K Vl«. tlbdeltelllln-«« «Ulf«, svättst«« «k» wach« »« Ablauf »«« v«,ug^«It schrlslllch d«Im v«rl», «litse-an,«» s«I». U«l«r« Trilg« »iq«, l«l«4 AbbefUllunr«, «nt,«,,»ne-m,». ««rla^K D«««»««. «nt-Ig.aak.If«: dk lfp-M,« » «« bk«"« S'»' ' dH-l fff, AamIN«»aiq«I^» I PI, fla« Platzwllnfch, rr»ft«« «i, m« s«wt-i - - - Nummer 22 Sächsische Volkszeitung Schrtstlettmg: Dreid«».«., P«n«rstratz, u, s«rn«s Mil » voi» ««fchäft^lill», Dr«l m» V«U«,! ««rnuml« vuchdn»a«r«t «» v«rla, LH. «» ». Winkl, P-Nirfkatz, N. S«n>nrf V0lL Peitsch««'. »ki. ll>SH Vaal: Aadtbral Lr««de» Nr. »47N Freitag, 2«. Januar 1840 8« Fall« — h-h<r«r ««»all, v«lb«t, «ktr«—»« ««die»» sUwng«» tzat »« ««Ich« «X- wnkni^reld««»« Kl» «afpillch», fall« di« Satt«, i» drfchiiavn» Uml«I«, s»«i» «d«r dicht ««fch<I»t. I,»Il»««,dart »ft Vr«»da» 2S«oa Postsendungen gestohlen! Das Ergebnis der englischen Raubübersätte auf neutrale Schiffe Alle europäischen Länder geschädigt Vertin, SS. Januar. In zynischer Offenheit gibt der Londoner Rundfunk am Donnerstag zum ersten Malst dasAusmatzderbritischen Postdiebstähle aus neutralen Schissen zu. Voller Stolz verkUnde» er, daß nicht weniger als SS 000 Postsendungen wäh rend der letzten drei Monate beschlagnahmt worden seien. Dass es sich hierbei um ein ganz gewöhnliches Eigentums verbrechen handelt, bet dem nicht nur erhebliche Werte unter schlagen, sondern darüber hinaus „Informationen" gewonnen werden, die man Im täglichen Leben als „Wirtschaftsspionage" gegenüber neutralen Ländern brandmarken würde, übersieht der Londoner Mundfunk selbstverständlich. Dagegen wird aus drücklich eingeräumt, datz die beschlagnahmten 25 000 Sendun gen nicht etwa allein für Deutschland, sondern auch für die ver schiedensten neutrale» Länder bestimmt waren. Der Raubzug hat sich im übrigen gelohnt: 18 000 Pfund Sterling in Bank noten und 430 000 Dollar, außerdem Industriediamanten im Werte von 8 Millionen Pfund Sterling sowie wertvoller Schmuck, Landkarten, Filme und Maschinenteile hat man bei diesen Raubzügen auf die von neutralen Schiffen beförderte Post erbeutet ans Sendungen, die von Amerika nach allen Ländern Europas gerichtet waren. General Weygand ln Ankara Rom, 26. Januar. Nach einer Information des italienischen Rundfunks traf der französisäfe Oberkommandierende tm Nahen Osten, General Weygand, am Donnerstag in der türkischen Hauptstadt ein, wo er sich einige Tage, angeblich zu einem privaten Besuch aufhalten wird. Ausklärungsflüge -er deutschen Lustwaffe britisches Mäzens bei Duisburg abgeschoffen Berlin, SS. Januar. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Im Westen kein« besonderen Ereignisse. Die Lustwasfe führte an mehreren Frontabschnitten Auf- klärungsslüge durch. Sin britisches Aufklärungsflugzeug vom Muster Bristol-Blenheim wurde bei dem Versuchs von Frankreich aus in das Ruhrgebiet einzufliegen, in der Gegend von Duisburg abgeschossen. Wettere Schtffsverluste Amsterdam, SS. Januar. Die Verwandten von neun «esatzungsmitgliedern des britischen Schisses „Parkhill" (KOO SRI.) wurden benachrichtigt, datz da» Schiff al» verloren an- grfehen werden mutz. Amsterdam, SS. Januar. Wie das ARP meldet, ist in der Nacht zum Donnerstag nordwestlich von Pmuiden der norwegische Dampfer „Biarritz" (177S BRT.i auf eine Mine gelaufen. DI« Mannschaft des Schiffes wurde von dem nor- wegischen Dampfer „Borgholm" übernommen. Helsinki, SS. Januar. Von schwedischer Seit« wird mitgetell«, datz das finnische Schiff „Rötung" (18SS BRT.) im Bottnischen Meerbusen gesunken sei. Berlin, SS. Januar. Zwei weitere neutrale Dampfer sind nach dem Londoner Rundfunk wiederum auf Minen ge laufen und gesunken. Es handelt sich um den finnischen Damp ¬ fer „vnto" (1800 Tonnen), sowie um den schwedischen Dampfer „Patria" (1S00 Tonnen). Amsterdam, 26. Januar. In einer United-Pretz-Meldung ans Oslo heitzt es, die Reederei Iohanssen in Bergen habe die Nachricht erhalten, datz ihr 2100 BRT. grotzes Schiff „Miranda" am Sonntag nach einer Explosion in der Nordsee gesunken sei. Bon der 17köpfigcn Besatzung sollen drei in Kirkwall an Land gebracht worden sein, wohingegen das Schicksal der anderen 18 unbekannt sei. Zwei Besatzungsmitglieder sollen umgekom men sein. Bukarest, 26. Januar. Der türkisch Dampfer „Fevcl Dah- rle" ist an der rumänischen Küste aus der Fahrt nach Istanbul infolge einer Explosion gesunken. Die Besatzung soll gerettet sein. Belgrad, 26. Januar. Der sugoslawische Zerstörer „Ljnbl- sana" wurde Mittwoch nachmittag »m 17.20 Uhr bei der Ein fahrt in den Krkegshafen Schibenik bet schwerem Seegang zwi schen den Inseln gegen ein Riff geschleudert und so schwer be schädigt. datz er kurze Zeit darauf sank Die 138 Mann starke Besatzung wurde mit Ausnahme des Maschineningenieurs gerettet. Der Zerstörer „Ljubljana" hatte eine Wasserverdrängung von 1210 Tonnen und gehörte der sogenannten Städte-Kiasse an. in der autzerdem noch die Zerstörer „Belograd" und „Za greb" laufen. Die „Ljubljana" war wie die „Zagreb" auf der Schiffswerft in Split erbaut und erst im Jahre 1930 in Dienst gestellt worden. Englischer Kriegshetzer empfiehlt Vombar« dierung Berlins Newyork, 26. Januar. In der Zeitschrift „Liberty" besür- wartet der bekannte englische Schriftsteller H. G. Wells die rücksichtslose Bombardierung Berlins als ein- ziges Mittel, um — wie er sich ausdrückt — Deutschland „den Ernst der Lage klarzumack-en". Mit zynisärer Brutalität „be gründet" Wells diesen Vorschlag mit der Erklärung, datz er nicht die übertrieben zarten Empfindungen anderer für das deutscire Nolk teile, das endlich einmal spüren müsse, „ivas seine Regie rung anderen Nationen zusüge". Zum Unglück der gesamten Menschheit sei Berlin 1918 nicht gründlich bombardiert worden. Die' gründliche Zerstörung deutfcl-er Städte, Bombardierung und dergleichen würden aus das deutsche Volk eine heilsame Wir kung ausüben. Wir danken diesem erlesenen Vertreter der britischen Sec- räubernation für die brutale Offenheit, mit der er wieder ein- mal den Vernichtungswillen Englands gegenüber dem deutscistm Balk zum Ausdruck gebracht hat. Aber eines mögen sich Herr Wells und seine britisck^n Auftraggeber gesagt sein lassen: Jeder Versuch, deutsche Städte mit Bomben zu beiverfen, würde von uns mit Massnahmen unserer Luftstreitkräfte beantwortet wer den. von denen sich die englisck-en Hetzapostel vielleicht noch nicht die rechte Vorstellung machen. Bomben auf Berlin würden mit zehnfacher Zahl auf London vergolten ivevdcn. pariser Lüaenmeldunaen üb-r angebliche Teilnahme deutscher Flieger an russischen Vombenslügen Berlin, 26. Januar. Die Pariser Presse verössentiicht Meldungen, wonacy an der russisch-sinnischen Front deutsche Pilolen als Geschwadersührer an den russischen Bombenslügcn tetlnehmen. Um die Glaubwürdigkeit dieser Mitteilung zu er- höhen, sügt die Pariser Presse kinzu, datz die Meldungen durch Nachrichten aus Rußland bestätig« werden. „ Hierzu wird amtlich festgesteNt: Die Nachricht ist von A bis Z frei erfunden Weder ha» Deutschland Piloten zur Unterstützung der rnfsischen Lustwafse nach Rußland entsandt, noch hat die sowjetrussische Regierung um eine solä>e Ent sendung gebeten. Deutschland hat bekanntlich in diesem Kon flikt zwischen Rußland und Finnland von Anfang an eine streng neutrale Haltung eingenommen und beivahrt. Lendo» erzwlnat die Auslösung des tanadischen Parlament- Newyork, 26. Januar. Wie aus Ottawa gemeldet wird, hat der kanadisch« Pre mierminister Mackenzie am Donnerstagabend die Auslösung des Parlaments bekanntgegeben. Bei der Eröffnung des kanadischen Parlament am Don nerstag hatte der britisch Generalgouverncur Lor- Twecds- muir Neuwahlen angekündigt. Man nimmt an, datz das Verlangen des englischen Hoheits trägers nach Auflösung des kanadischen lsiarlaments mit der scharfen Kritik Zusammenhängen dürfte, die die Provinzial regierung von Ontario an den bisherigen Kriegsmatznahmen der Zentralregierung Mackenzie geübt hat. Diese Kritik wieder geht anscheinend auf einen Wink aus London zurück, das mit der Regierung Mackenzie unzufrieden ist. In kanadischen Kreisen hat die Auflösung -es Parlaments und die Anberaumung von Neuwahlen durch den britischen Generalgouverneur sensationelles Aussehen erregt. Es handelt sich um eine» Vorgang, der in der kanadischen Geschichte ohne Beispiel dasteht, denn bisher hat es England noch nicht gewagt, sich so offen in die Innenpolitik der Dominien einzumisä-cn. Die Neuwahlen sollen Ende März stattsinden. Vorab in seiner Selmat beigesetzt Washington, 26. Januar. In Boise, der Hauptstadt seines Heimatstaateo Idaho, wurde Senator Borah am Donnerstag feierlich zur letzten Ruhe geleitet. Der Beisetzung ging eine Trauerfeier Im Staatskapitol voraus. Nachfolger Boraho im Autzcnausschutz des Senats wird der repubsikanische Senator Nne aus Nord Dakota, der ebenso wie Borah im Isolationismus die beste Wahrung der amerika nischen Intrressen erblickt. Die Rotte Loulondres Berlin, 26. Januar. DI« virrte amtliche deutsche Veröffentlichung zum fran zösischen Gelbbuch kennzeichnet den früheren französische« Botschafter in Berlin, Loul andre, als beflissenen Handlanger der Kriegstreiber in Paris Die jetzt im französischen Gelbbuch oeröslentlichlen Dokument« beweisen, datz Coulondre vom Anfang bis zum Ende seiner Berliner Tätigkeit als typischer Vertreter der Diplomatie des Quai d'Orsay auch in Berlin in die Gedankengiinge dec herkömmlichen, unsrucht- baren sranzösischen Politik verstrickt blieb Diesem französischen Bot- schafter war vo» Anfang an jedes Mittel recht, um die deutsche Po- iitik zu verdächtigen und zu entstelle». Schon am 15 Dezember 1938. allo wenige Wochen nach Antritt seines Posten» in Berlin, weift Eoulondre dem Reich r.knc jede Un terlage, rein aus der Lus' gegrissen, pkautnsiische Eroberuugsplän« anzudichten, die u. a. die Unterwerfung Ungarns und die Schaffung einer Groftukraine zum Ziel haben sollen. Am 17. März 1S39 schreibt Coulondre über die Reise de» Präsidenten Hacha nach Berlin folgendes Am Rachmiltag de» 14. März lieft die deutsche Gesandtschaft in Prag das Palai» Czernin ldas tschechische Auftenministcrinnst wissen, daft cs in An betracht der Verschärfung der Lage nützlich sein könne, wen» der Prä sident der Republik und der Minister des Auswärtigen sich nach Berlin begeben würden." Aus dieser Darstellung soll natürlich ge folgert werden, daft die tschechischen Staatsmänner durch deutschen Druck gezwungen worden seien, die Reiss nach Berlin anzutrelen. In Wahrheit war cs bekanntlich Präsident Hacha selbst, der angesichts der Loslösung der Slowakei und der chaotischen Zustände in Böhmen und Mähren von sich aus darum bat, zusammen mit seinem Auften- minister vom Führer empfangen zu werden. Diese Bitte wurde uom Auftenminister Chvalkovsky dem deutsche» Geschäftsträger in Prag zunächst am Abend des 13. März telephonisch und daun am frühen Morgen de» 14. März durch ein persönliches Handschreiben wicderkolt, worin der tschechische Minister ansragle. „ob Ee. Erz. der Herr R^skanzler dem Herrn Präsidenten Dr Emil Hacha Gelegenheit zu einer persönlichen Unterredung gewähren würde. Hieraus kam bekanntlich Präsident Hacha »ach Berlin und legte in einer freien Vereinbarung das Schicksal seines Landes in die Hand des Fübrers. Ebenso unwahr, wie die Behauptung Eoulondrcs über dieses Thema, ist auch seine Darstellung des Verlaufes der Berliner Besprechungen mit den .Zerren Hacha und Chval- ko v s k y. Obwohl der französische Botschafter von den damaligen internen Vorgängen überhaupt keine Kenntnis haben konnte, schildert er sie ausführlich in einer Weise, die nur als Ccnsationsmacherei schlechtester Sorte bezeichnet werde» kann Am 7. Mai 1939 gibt Eonlondre die Aufzeichnung über e-n Ge spräch mit einem angeblichen „Vertrauten des Führer-" nach Paris, obgleich ihn schon die Person des Verfassers der Ausze-cknuug zur grössten Vorsicht hätte zwingen müssen. Es steht nämlich fest, daft diese Auszeichnung von dem sranzösischen Botschaftssekretär Eonty stammt, der in den politischen Kreisen Berlins als übler antideutscher Hetzer bekannt war. Er hatte sich sogar gegenüber Deutschen zu derartig unglaublichen Nngrissen aus die Rcichspolstik kinreifteu lotsen, daft das Auswärtige Amt bereits Im Dezember >938 die französische Botschast halt« bitten müssen, seine baldige Bertctzung zu veranlassen. Der französische Botschafter musste sich also im Mai 1939. nach- dem der Fall Conty von deutscher Seite auch mit ihm selbst be sprochen worden war. klar darüber sein, daft dicker . llutergebene" in seiner notorischen Deutschseindlichkeit ihm völlig unzuverlässige und entstellte Berichte liefern würde. Trotzdem beeilt sich Coulondre. au» der Conty'schen Auszeichnung die weitgehendsten votitischen Schlüsse zu ziehen und die französische Regierung in scharfmacherischer Meis« zur Verstärkung der französischen Aufrüstung und zur Einkreilungs- politik anzutreiben. Diese Scharfmacherei ist neben der an den vor stehenden Beispielen aufgezeigten Uuzuverlätstgkeit überkamst da» eigentliche Charakteristikum, das die Verichlcrstalluna des B-lichaster» und damit Ihn selbst kennzeichnet. Schon am 19. März 1939 liesert er das Stichwort für die antideutsche Prnvagauda des Einkreisungs krieges, indem er behauptet, „das Deutschland Adels Hillers sei zur Eroberung Europas aufgebrochen". Am 19. März fordert er leinen Minister auf. »uv endgültig zur traditionellen Einkreisvug-volitlk zuriickzukchren Man müsse lm Osten eine Barriere errichten, die den deutschen Druck wenigstens In gewissen Grenzen anfbalten könne. Dabei müsse man sich die Unruhe der Hauptstädte Mitteleuropas und vor allem Warschaus zunutze mache». Gleichzeitig lalle Frankreich mit allen Mitteln und mit grösster Schnelligkeit seine Rüstung auf das äufterste vermehren. Al» Tage nach der versöhnlichen Rede de- Führers vom 28. Avril schreibt er, man werde Deutschland im Zaume kalten können, wenn man nur weiter ausrüste und das antideutsche Biindnissvstem ver stärke. Jedes Eingehen Polens auf das grokzügige deutsche An- gebot sieht er als verhängnisvoll siir Frankreich an. denn es hätte nach seiner Ansicht Polen der Achse nähern und dem enalisch kran- zösischen Block abspenstig macken können. Ohne jedes BerständnI» für das Interesse Deutschlands am Schicksal der deutschen Stad» ^anzig und den deutschen Volksgenossen In Polen, lucht er seiner Regierung in Immer neuen Wendungen zu sngoerieren daft Deutsch- land das Danziger Problem nur als Vorwand benutze, um Polen „zu einem Vasallen des Reiches zu machen". Auch während der Zuspitzung der deutsch polnischen Krise bleibt Coulondre nur ein Gedanke maftgebend: Polen dars dem sranzösischen Bündnis'nstem nicht verlorengehrn: deshalb darf keine deutsch polnische Verständigung Zustandekommen. So wendet er sich am ll. Juli ausdrücklich gegen den Gedanken. Polen zu Irgendeinem Einlenken zn bewegen: „Jeder Druck aut Warschau, um es dahin zn bringen, den deutschen Forderungen nach-