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Sächsische Volkszeitung : 22.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194001224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400122
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-22
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.01.1940
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«snla-. LS. Januar 184« Sächsisch« Volkszeitung Nummer 18, Seile r eine völlige Ueberetnstimmung Uber alle Lösungseinzelheiten, auch über di« Lösungssolgen zur Voraussetzung hat. In -em vorliegenden Fall wäre der Unternehmer mit einer sofortigen Lösung des Arbeitsverhältntsses einverstanden gewesen, mäh« rend der Angestellte plötzlich Gehalt für die Kündigungsfrist wollte. Es fehlte also an der völligen Willensübereinstimmung der Vertragsparteien und damit an der Möglichkeit, das Ar« beitsoerhältnis ohne Zustimmung des Arbeitsamtes zu be enden. Da dies« fehlte, bestand das Arbeitsoerhältnis fort trotz Les zwar gegebenen beiderseitigen Wunsches, es zu lösen, aber wegen des Fehlens des völligen Einverständnisses Uber die Lösungsbedingungen. Reue Verordnung oder Vehandlung feind- Men Vermögens Sin Reichskommlssar bestellt. Berlin. 22. Januar. Die soeben vom Ministerrat für die Reichsverteidiguna erlassene Verordnung über die Behandlung feindlichen Vermögens vom 15. Januar 1940 sRGBl. 1 S. 191) enthält eine umfassende gesetzliche Regelung der deutschen Matz nahmen, die hinsichtlich des Im Gebiet des Grotzdeutschen Reiches einschliehlich der eingegliederten Ostgebiete befindlichen feind lichen Vermögens getroffen werden. Die Verordnung sieht die Anmeldung feindlichen Vermögens vor und be stimmt. datz Uber das im Inland befindliche feindliche Vermögen nicht verfügt werden darf. Die näheren Bestimmungen über die Anmeldung feindlichen Vermögens werden vom Reichs minister der Finanzen in Kürze erlassen werden. Die Verord nung über dle Anmeldung feindlichen Vermögens vom 8. No vember 1939 sRGBl. 1 S. 2141) ist mit dem Tage der Verkün dung der Verordnung Uber die Behandlung feindlichen Ver mögens autzer Kraft getreten. Dle neue Verordnung gibt ferner dle Möglichkeit, in su- ristische Personen des Privatrechts Pcrsonenverelnigungen, An stalten und sonstige Zweckvermögen sUnternehmen), die im Inland ihren Sih oder eine Niederlassung haben, zur Sicher stellung und Erhaltung des Vermögens einen Verwalter ein- zusetzen, wenn das Unternehmen unmittelbar oder mittelbar unter mahgebendem feindlichem Einslutz steht. Von besonderer Bedeutung ist die Bestellung eines Relchskommissars für die Behandlung feind lichen Vermögens, dem die einheitliche Lenkung der Ver waltung von Unternehmen, die unter feindlichem Einslutz stehen, obliegt. Der Reichskommisfar ist eine Reichsbehörde; er hat seinen Sitz in Berlin sAnschrift: Reichskommisfar für die Behandlung feindlichen Vermögens. Berlin W 8, Mauerstratze 43—44). Der Reichskommisfar wird seine Tätigkeit am 1. Fe bruar 1949 aufnehmen. Asßerordenlllche Meltszeliregelung fiir das Verkehrswesen verlin, 22 Januar. Um den gesteigerten Anforderungen des Verkehrs zu genügen und eine weitgehende Ausnutzung der Verkehrsmittel zu ermöglichen, hat der Reichsarbeitsminister bestimmt, datz männliche Gefolgschaftsmttalieder über 18 Jahre im Verkehrswesen, soweit die Arbeitszeit in einer Tarifordnung geregelt Ist, über die in der Arbeitsschutzverordnung vorgeschrie- bene tägliche Höchstarbeitszeit hinaus bis zu den in der Tarif ordnung festgesetzten Grenzen beschäftigt werden dürfen. Die Bestimmung, daß den Gesolgschaftsmitgliedrrn im Verkehrs wesen nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit eine ununter brochene Ruhezeit von mindestens 19 Stunden zu gewähren ist, bleibt unberührt. Zwei Schwerverbrecher -ei Widerstand erschossen Berlin, 22. Januar. Der Reichssührer SS und Chef der deutschen Polizei teilt mit: Am 29. 1. 1949 wurden bei Widerstand erschossen der 39j8hrige Viktor Meyer aus Verlin und der 29jährige Max Vrotz aus München. Meyer war zuletzt wegen Raubes, Grotz wegen Sittlich« teitsverbrechens verurteilt. Drahtseilartlttln tödlich verunglück Camilla Mayer in der Deutschlandhalle abgestürzt Berlin, 22. Januar. In -er Berliner Deutschlandhalle stürzte am Sonnabendabend, einen Tag vor Beendigung ihres Gastspiels in der Relchshaupistadt, eine der begabtesten deut schen Artistinnen, die erst 21jährige Turn- und Drahtsetlkünst« lerin Camilla Mayer, von -er Höhe eines Mastes ab und ver unglückte tödlich. Explosion In einem sranMchen Sochosenwerl Vier Tote? Brüssel, 22. Januar. Am Sonnabendabend ist in den Hochosenwerken von Lolombellez (Nordfrankrelch) «In grotzer Behälter mit slüssigem Stahl explodier». Das glühende Metall hat sich auf eine Gruppe Arbeiter ergossen. Vier von ihnen find nach dem Bericht von Havas ihren Verletzungen erlegen. Ser Lehrbetrieb der Veraakademle Freiberg wieder eröffnet d. Freiberg. Am Sonnabend fand im Braunkohlenfor schungsinstitut der Bergakademie Freiberg im Rahmen einer Feierstunde, dec autzer -cm Lehrkörper und der Studentenschaft die Vertreter der Bewegung, der Behörden und der Wehrmacht beiwohnten, die Wiedereröffnung des Lehrbetrie bes der Bergakademie und die feierliche Immatriau- lation der neuen Studierenden statt. Nach Marschklängen des Bcrgmusikkorps und dem Fahneneinmarsch, gedachte der neue Rektor, Se. Magnifizenz Pros. Dipl.-Inq. Brenthel. in einer Ansprache zunächst in ehrenden Worten der Im Polenfeldzug Ge fallenen der Bergakademie, des Professors Madel und des Stu dierenden Gerhard Schurich. Der Redner wies dann auf die durch den Krieg eingetretenen Veränderungen bei der Berg akademie hin, äutzerte sich über die Pläne der künftigen Ent wickelung der Bergakademie hinsichtlich ihrer baulichen Aus gestaltung und ihrer wissenschaftlichen Betätigung, wobei er die koloniale Arbeit der Hochschule hervorhob und schil derte eingehend dle Neuordnung des bergbaulichen Studiums. Die Bergakademie stehe mit ihrer Arbeit den grotzen Problemen der Zeit autzerordentlich nahe und werde den Erfordernissen der Gegenwart Rechnung tragen. Im Anschluß an die feierliche Immatrikulation der neuen Studierenden durch Handschlag, entwickelte der neue Studenten, sichrer an der Bergakademie, ca,st>. rer. mont. Hänel, in grotzen Zügen die Aufgaben der Studenten der Gegenwar». — Der bis- herige Rektor, Prof. Dr. Höltje, ist zum Prorektor ernannt n ordcn. 5 Zehre Aochihm- sSr AbhSrcn aus- kindischer Sender Schneldemühl, 22. Januar. Vor dem Elbing« Sonder gericht, das Freitag in Schneidemühl verhandelte, hatten sich der 41jährlge Johann Matczynskt aus Schneidemühl und seine Ehesrau Herta Matczynskt wegen Abhörens feindlicher Rund funksender und Verbreitung unwahrer Nachrichten solcher Sen der zu verantworten. Die Beweisaufnahme ergab einwandfrei, datz Matezynski bereits vor dem polnischen Feldzug französische und polnische Sender gehört hat und auch nach dem Verbot des Abhörens ausländischer Rundfunksendungen diese fast täglich welterhörte. Selbst die angedrohten schweren Strafen konnten ihn davon nicht abhalten, obgleich ihn auch seine Ehefrau darauf hingewie sen hatte, es nicht mehr zu tun. In einem Fall hat er sogar die von ausländischen Sendern gehörten Lügenmeldungen einem Arbeitskameraden weiter erzählt. Er fordert« diesen sogar auf, einmal selbst zu hören, als dieser ihm erklärte, er solle doch nicht alles glauben, was die Engländer erzählen. Bei der mitange klagten Ehefrau konnte die Beweisaufnahme nicht einwandfrei ergeben, ob st« selbst auch ausländische Sender eingestellt hat. Jedoch hat sie die Sendungen mltangchört, wenn ihr Mann das Rundfunkgerät elnstcllte. Bei der angeklagten Ehefrau wurde daher ein leichter Fall angenommen, während das Tun bei dem Ehemann als besonders schwere Verbrechen anzusehen seien. Das Sondergericht verurteilte deshalb den Angeklagten Johann Matczynskt ivegen eines Verbrechens gegen 8 1 der Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen vom 1. September 1939 und wegen eines Verbrechens gegen 8 2 der selben Verordnung zu einer Gesamtstrafe von 5 Jahren Zucht haus. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden dem Angeklagten auf dle Dauer von 3 Jahren aberkannt. Dle angeklagte Herta Aasten verdoppelt seine Aiiffim--au-ga»en Rom, 22. Januar. In der italienischen Ministerrats« sihung wuvde der Voranschlag des Staatshaushaltes 1940/41 genehmigt, der eine Erhöhung der Staatseinnahmen von 24,5 Milliarden Lire s1939/49) aus 29 Milliarden und eine Erhöhung der Staatsausgaben von 29.3 Milliarden auf 34.895 Milliarden Lire veranschlagt. Der Fehlbetrag von fast 8 Milliarden ergibt sich in erster Linie durch die fast 2,8 Milliarden ausmachenden Mehrausgaben für die Wehrmacht. Auch in diesem Voranschlag machen bereits wie in dem des Vorjahres die Mehrausgaben für die italienische Luftwaffe mit mehr als einer Milliarde den stärksten Posten aus. Dle militärischen Ausgaben Italiens für 1949/41 belaufen sich, soweit sie im ordentlichen Staatshaushalt vorgesehen sind, auf 19,843 Milliarden Lire, was gegenüber 1938/39 eine Er höhung von Uber 59 v. H. ausmacht. « > i Finnischer SeereSbericht Helflnki, 22. Januar. Nach dem finnischen Bericht haben russische Abteilungen dle finnischen Stellungen am Tel- pale sowie an der finnischen Ostfront nördlich des Ladoga-Sees angegriffen. An den anderen Frontabschnitten der Karelischen Landenge habe lebhaftes beiderseitiges Störuugsfeuer statt gefunden. Sonst seien in Lappland und in Nordsinnland keine wesentlichen Ereignisse zu verzeichnen gewesen. Auch an der beefront habe sich nichts Besonderes ereignet Infolge der sehr günstigen Miterungsverhältnisse sei aber die Tätigkeit der beiderseitigen Luftwaffen sehr rege gewesen. Die russische Luftwaffe habe Bomdenslüge über ganz Süd- und Eüdwestfinnland sowie gegen die Orte Kemijärvi, Kajana, gegen die Aalands-Inseln, gegen Hangö, Lappeenranta und das Knmi-Tal unternommen und diese mit Bomben belegt. Gegen 22 Uhr hätten russische Bomber einen Bahnknotenpunkt nord östlich von Helsinki angegriffen. Es sei dies der erste Nacht angriff russischer Bomber gewesen, der allerdings bei klarem Mondlicht durchgeführt worden sei. In Helsinki habe es allein am Vormittag viermal Lustalarm gegeben; sechs russische Bom ber seien in großer Höhe Uber der Stadt gesichtet worden. Sie hatten Bomben abgeworfen, die in der Nähe des Flugplatzes eingeschlagen seien. Dle finnische Luftwaffe habe Aufklärungs flüge unternommen und mehrere Male russische Truppenkolon nen, Quartier- sowie Konzentratlonsplätze hombardiert. Warnung de- norwegischen Außenministers vor Falschmeldungen dei Schiff-Verlusten Oslo, 22. Januar. Die norwegische Handels- und Schiff fahrtszeitung hebt bei Wiedergabe seiner Rebe des Autzenmini- sters Koth eine Stelle, die sich auf den Torpedokrieg bezieht, besonders hervor: „Es ist leider so, daß die einen Menschen bei Schisfsverlusten oft Gespenster sehen und die anderen sich allzu leicht verleiten lassen, das Allersensationellste immer gleich voller Vertrauen als wahr h'.nzunehmen. Und dann ist es nicht leicht, sie von diesem, ihrem Aberglauben abzubringen. Die norwegische Presse ist leider allzu willig gewesen, auf jeden Schisfsverlust den Stempel „Torpedierung" zu setzen." Hierzu schreibt das Blatt: „Der Autzenminister bestätigt hiermit unsere Mitteilung, es sei nicht bewiesen, daß die drei Handelsschiffe, die neulich vor unserer Westküste sanken, tor pediert seien; und so stimmen wir ihm unbedingt zu, wenn er die geschwätzige und klatschsüchtige Journalistik rügt, welche unser Land durch ihre telegraphisch im In- und Ausland ver breiteten Meldungen, die Schisse seien torpediert worden, in Gefahr bringt." d Königstein. Schneereste an den Schuhen — töd lich abge stürzt. In einem Königssteiner Betrieb glitt der 68 Jahre alte Oskar Iurke aus Nikolsdorf aus und stürzte mll dem Kopf gegen spitze Werkzeuge. Der Verunglückte, der 38 Jahr« lang in dem Betrieb tätig war, war sofort tot. Der Sturz ist offenbar darauf zurückzusühren, daß sich an den Schuhen noch Schncercste befunden hatten. Aus dem Dresdner Kunffleben Harald Kreutzbera brachte zu seinem diesmaligen Tanz gastspiel im Komödien Haus ein richtiggehendes Wunsck- programm aus den beliebtesten seiner Tänze. Da waren sie alle vertreten, die Schöpfungen dieses Meisters, wie z. B. der Tanz des Zeremonienmeisters, „Der trunkene Fischer", die drei spanischen Tänze (Straßenlied — Tango um Mitternacht — „Flotter Spanier"), der „Tanz des Hofnarren", die böhmischen Tänze, „Pan" und „Till Eulensptegel" und zuletzt die das Gro teske streifenden drei Kindertänze, von denen der „Fröhliche Faun" wiederholt werden muhte. Wiederholungen waren auch im übrigen an der Tagesordnung und das völlig ausverkaufte Haus geriet in eine sich immer mehr steigernde Begeisterung. Die das Heitere bevorzugende Programmwahl war sicher etwas bunt ausgefallen. Doch was tut das bei Harald Kreutzberg, der seine Tanzschöpfungen j>is zur Grundttese zu durchdringen pflegt und auch im nahezu Grotesken erstaunliche Reife und immer wieder überwältigendes Kännertum zeigt! Auch der gestrige Tanznachmittaa war ebenso sehr in unterhaltsamer wie ästhetischer Hinsicht ein Genuß. Daran hat Kreutzbergs ge treuer Eckart Friedrich Wilcken» als Begleiter und Kom ponist beachtlichen Anteil. , Franz Zickler. Matezynski wurd wegen Verbrechens gegen 8 1 der Verordnung über außerordentliche Rundfunkmatznahmen unter Zubilligung mildernder Umstände zu einer Gefängnisstrafe von 1 Jahr ver- urteilt. Das zur Tat benutzte Rundfunkgerät wurde eingezogen. Bei beiden Angeklagten, die sich seit dem 5. Dezember in Haft befinden, wurde die Untersuchungshaft angerechnet. Todesstrafe sstr Einbruch »ei Verdunklung Volksschädlingsverordnung trifft verbrecherischen Ausländer Hamburg, 22. Januar. Vom Hanseatischen Sondergericht in Hamburg wurde der 89 Jahre alte Laszlo Varga wegen fortge setzten Verbrechens gegen die Volksschädlingsverordnung zum Tode und zu dauerndem Ehrenvchtsverlust verurteilt. Varga, der Ausländer ist, kam im August 1939 aus seiner Heimat nach Hamburg und begann schon kaum acht Tage nach seiner Ankunft mit einer Serie von Einbrüchen, durch die er die Bewohner des Stadtteils Flottbek in große Unruhe versetzte. Fast Nacht für Nacht drang er in Einzelhäuser ein, nachdem er sich vergewissert hatte, datz die Bewohner nicht anwesend waren, und machte große Beute. Der Wert der Diebesbeute ist mit 8900 RM. nicht zu hoch geschätzt. Am 7 September beging er unter Ausnutzung der Verdunkelung — inzwischen war die Ver ordnung gegen Äolksschädlinge ergangen — «inen Einbruch, bei dem Ihm eine Goldsachenbeute von 4000 RM. in die Hände siel. Die ersten Einbrllä-e sind als schivere Diebstähle zu werten, während die übrigen 19 unter Ausnutzung -er Verdunkelungs maßnahmen ausgeführt wurden und deshalb nach der Volks schädlingoverordnung bestraft werden mutzten. Dies Gesetz sieht stir besonders schwere Fälle die Todesstrafe vor Das Treiben des Angeklagten wurde durch seine Festnahme in der Nacht zum 28. Oktober 1939 beendet, als er bei einem Einbruch von dem Wachtmann einer Wach- und Schlleßgesellschaft überrascht wurde, der den Verbrecher der Polizei übergab. Sin deutsches Dementi Berlin, 22. Januar. Dänische Zeitungen bringen Nach richten über angebliche finnische Vorschläge zur Wiederherstel lung des allgemeinen Friedens, die ein dänischer Kaufmann Pleß-Schmidt dem Retchsaußenminister von Ribbentrop unter breitet habe. Amtlich wird hierzu mitgetetlt. datz der Rclchsautzen- Minister vor einiger Zeit einen Herrn Pletz-Schmidt empfangen und nach Anhören seiner utopischen Friedensideen kurzerhand wieder verabschiedet hat. Alle in der dänischen Presse Uber diesen Besuch gebrachten Meldungen sind im übrigen frei er funden. Kriegsgräbersllrsorge tu Polen Berlin, 22. Januar. Der Volksbund Deutsche Krtegs- gräberfürsorge teilt mit, datz die Arbeit der Wehrmachtgräber- ossiztere in der Erfassung und Sicherung der Soldatengräber nach der Mitteilung des Oberkommandos der Wehrmacht große Fortschritte macht, so datz alle Angehörigen der Gefallenen über das Schicksal der Gräber und ihre Betreuung beruhigt sein können. Zum Totensonntag sind alle Gräber geschmückt worden. Immer wieder wird von den Angehörigen der Wunsch geäutzert, dle Gräber reckt bald einmal besuchen und mit eigener Hand schmücken zu können. Dieser Wunsch wird ersüllt werden, und durch Verhandlungen mit der Reichsbahn sollen verbilligte Reisemögltchkeiten geschaffen werden. Die Angehörigen müssen aber noch Geduld haben. Abgesehen davon, daß die Fahrt- und Unterbringungsmöglichkeiten noch zu gering sind, ist ein Besuch der Gräber, die ost weitab von den Hauptverkehrsstraßen lie gen, im Winter bei Schneefall, Kälte und den schlechten Wegen undurchführbar. Sobald es die Derhältnilse gestatten, werden die Reisemögltchkeiten bekanntgegeben. Die Gräberbezirke sind eingehend bereist und vor allen Dingen in den ehemaligen Kampfräumen Plätze gesucht und gefunden worden, die geeig net und würdig sind, unsere Gesallenrn aufzunehmen. Dort sollen die Mahnmale entstehen, die ihr Andenken für alle Zeiten festhalten. Die Prüfungsarbeiten werden so gefördert, datz bereits im Frühjahr mit den ersten Ausgestaltungsniahnahmen begonnen werden kann. Ausrüstung der Kraftfahrzeuge mit Wehrmachk-Tarnschclnwerfern Verlin, 22. Januar. Um sowohl den Erfordernissen des Luftschutzes und der Wehrmacht Rechnung zu tragen, als auch gleichzeitig Mißstände im Straßenverkehr zu beseitigen, hat der Reichsverkehrsminister angeordnet, daß Kraftfahrzeuge spä testens am 1. Oktober 1940 mit dem Wehrmacht-Tarnschein werfer ausgerüstet sein müssen. Die Verordnung gilt nicht fiir Kraftfahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 6 Kilometer je Stunde, für selbstfahrcnde Arbeitsmaschincn mit einer Höchstgeschwindig keit von nicht mehr als 29 Kilometer se Stunde, für elektrisch angetrlebene Kraftfahrzeuge und für Krankcnsahrstühle. Der Wehrmacht-Tarnscheinwerfer ist schwingungsfrei so anzubringen, daß die Lichtaustrittsöfsnung nicht Höher als 1.2 Meter und nicht tiefer als 0,8 Meter über der Fahrbahn liegt. Er ist so zu neigen, daß die obere Hell-Dunkel-Grenze des Lichtes in einer Entfernung von 5 Meter vor der Lichtaustrittsöfsnung minde stens 6 Zentimeter fieser als die obere Kante der Lichtaustritts- ösfnung liegt. Der Wehrmacht-Tarnscheinwerfer mutz sich unab hängig von der übrigen Beleuchtung des Fahrzeuges auskcimlten lassen und mutz so geschaltet sein, datz er nur mit den Begren zungslampen zugleich gebrannt werden kann. Keine Velastnng-derschlebungen währen des Krieses Berlin, 22. Januar. Wie die „Deutsche Eteuerzeltung" mit teilt, sind die Gemeinden angewiesen worden, dort, wo Ge bühren und Beiträge, z. B. für Kanalbenukung, Müllabfuhr, Stratzenretnigung, nach dem Maßstab der bisherigen Landes grundsteuer erhoben worden sind, diese Bemessungsgrundlage auch für 1940 weiter zu verwenden, damit während der Krtegszeit B« la st u n gsver s ch i ebun ge n möglichst vermieden werden. Berliner Börse vom 22. Zanuar Zu Beginn der neuen Woche waren die Umsätze an den Aktienmärkten wenig umfangreich, da aber di« vorliegenden Orders in der Hauptsache die Kaufleite betrafen, war der Grund ton erneut freundlich. Bei den Montanwerten lagen nur Klöckner um '/» Prozent gebessert. Andererseits verloren Rheinstahl X, Hoesch und Ber einigte Stahlwerke je '/,. Budenis X und Mannesmann '/- Pro zent. Bei den Braunkohlenwerten stiegen Ilse Genuß und Leo- poldgrube um le X und Rheinebraun um IX Prozent. Am Kaliaktienmarkt wurden Wintershall um X und Salzdetfurth um 1 Prozent höher bewertet. In der chemischen Grupp« ver änderten sich nur Schering mit plus X Prozent. Farben setzten mit unverändert 179 ein. Gummi- und LtnolUim-, Kabel- und Draht- sowie Bau- und Textilwerte erhielten zumeist Strich notizen. Am variablen Rentenmarkt blieb die Reichsaltbesitzanleihe mit 141 unverändert, Die Memeindeumschuldung notiert« unver ändert 95.88. Steuergutschein« I stellten sich durchweg auf Sonn- abendbasi».
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