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9, Sette r Sächsische Dolkszeilunji -reitag, 14. Februar 1941 Nummer 99, Seite 9 ^votektorat .'.hi - Orazio Marucchi r l- 4iv« Velerinörossi- iranftalten, die bei ilten und den Bc- , können noch bis rber für die Nele» ohnort zuständig beitsdieiistunlar-g' »iigen, melden sich Amt der Rcichs- Hardenbcrgftr. Zl. ilcrubigte Abschrift ung der arifcl-eii seitlich untaugliche chscrzlehungsmini- seinefter iinmatrl- s ctiva Vorivcit- Steigerung des lotkcs berechncl, bei Zucker um n Vergleich zum noä> der erbeb. müssen Chur- ißigkeit seiner r mit dreister n einen „bos- zum alten Telegrophcn- bonvotdteuste Mtttclmeer. örer gegen « beispiels- itergekommc- rann. wqorker Zci- einem Inter- zcladcn hatte, che Aeußermi- Int, wenn er t. Die Aeuße- , durch kein« Beteuerungen e in dem Iu- teltkrieg nicht len gleich un eben und sich ätten", so r- jentralinächtc» in französische ußlond keinen n Italien bel ieben und in ui der Alachb dieser Ismen n? Negierung-« Von unsrreni römischen Vertreter Verleumdung > und die Vcr- Gründen meh>- n hatte, ist zu den. und tun muh, rchous nicht in ie erinnert zu ind daher auch und als blähe chill, daß leine 30 in das amt genommen wur- chills sic unge- ei einer neuen ller hr. irwirtschnst wirb ierwirtschnstsvei- r bestimmte Isen. Wenn die dann gelten In ngen. Insbcson- >er Enteneier «r- Obtober bis 30. oder Ente obzu- i Menge bleiben »yoltsangehörigcn. bruar bei der Eröffnung Montanmarkt ver- /». Buderus und' en gaben Bublag 1 i Markt der rl-cinl- smtn. 14 Prozents mn Heyden 1 und Elektrifizierung Böhmens und Mährens einen breiten Raum ein. Das Programm, das hiersür schon im vergangenen Iabr ausgestellt war und auch bereits in Angriff genommen ist, muhte noch bedeutend sür lütt erweitert werden. Es handelt sich um die Errichtung non Stauwerken und Talsperren im Flußgebiet der Moldau in Böhmen und im Bereiche der mäh rischen Flüsse, wodurch nicht nur die Hochwassergefahr beseitigt werden soll, sondern auch der Bau von Elektrizitätswerken möglich wird, die das ganze Protektorat mit Strom versorgen sollen. Die Elektrifizierung Böhmens und Mährens war arg vernachlässigt worden, sodaß hier grohe Möglichkeiten des Aus baus liegen. Die Stromregulirrungen in Mähren sind auch oes halb wichtig, weil ein Teil des in Angriff genommenen Douau- Oder-Kouals i" > -<s> Möbr>— orht und die regulierten Flüsse die ständig gleichbleibende Wasserversorgung des Kanals ge währleisten müssen. Vom Douau-Oder-Kanal soll auch eine Querverbindung zur Eibe hingebaut werden, damit auch der Hauplfluh Böhmens in das Neichsstrahenwasserneh elubezogcu wird. Sehr grohe Lasten entstanden dem Protekto>at durch den gewaltigen Bcnmteunpparal, den die frühere Tschecho-Slowakei nusgebaut hatte. Nach dem staatlichen Umschwung verdichtete sich dieser Apparat im Bereiche des Pro'--' tor its noch ganz besonders, da viele Beamte ans den übrigen Gebieten der Tschecho Slowakei noch Böhmen und Mähren übersiedelten. So kamen noch 47 00» tschechische Beamte ans dem Sudeten land ins Protektorat, 18 500 ans der Slowakei, 4500 ans der resarmid »kreise geben f4353 MIT» senkt worden zsoperationen „St. Denis" rn geraubten ncr weiteren irigen Jahre» holländisch« i Ist. ;n bewußt i, wettere Kren zer Nom, Im Januar 1!>ll. Am 21. Januar war ein Dezennium verflossen, seitdem der gefeierte römische Archäologe Qrazio Marncchi im 70. Lebens jahre in seiner Vaterstadt die Augen zum ewigen Schlummer schloh. 'Von wenigen Menschen gilt ans dem Boden der Ewigen Stadt so sehr wie von ihm das Wort „Marinus adhnc vivi- tnr". Es nimmt daher nicht wunder, das-, Professor Giglioti von der staatlichen römischen Universität der Sapienza. ein Schü ler und Frennd 'Moiucchis, in dem Institut siir römische Stu dien vor einem glänzenden Auditorium kürzlich das Andenken des Altmeisters der Archäologie und Magisters des Collegium Cullarum Mortyrum in einem ebenso spannenden wie pietät vollen Ansrih des Lebens und der wissenschaftlichen Tätigkeit des Dahingeschiedenen hochgehalten hat Noch steht die kleine, lebhafte und bewegliche Gestatt Marncchis. wenn er in den Katakomben oder im Institut sür christliche Archäologie und im Mnseumssanl der deutschen Natianalstistnug des Campa Santa sprach, nns klar vor Augen. Marnechi, der befähigste Schüler des grohen Bearünders der christlichen Altertumswissenschaft Giovanni Battista de Nassi l1822 l8!>». der übrigens selbst so vieles der methodischen Schulung in der Epigraphik und ans allen Gebieten der Altertumskunde dem preussischen Archäo logischen Institut in Nom verdankte, glich seinem Lehrer in dem hohen Idealismus des Forschungseifers, der feinfühligen Kambinationsgabe und glücklichen rhetorischen und schrift stellerischen Formulierung. Pros. Qirino Giolioti hat i» feinem fesselnden Nachruf aus Marnechi an einer Stelle auch erwähnt, daß bisweilen die Arbeitsergebnisse Marncchis später von ihm selbst oder von anderen Archäologen in dem'einen oder anderen Punkte berichtigt werden muhten. Er bringt zu diesem Um stande aber auch die sehr verständliche Erklärung, dah der Altmeister in eine Vervielfältigung seiner Lehrtätigkeit hin eingeraten war. die ihn gelegentlich zur Zersplitterung führen muhte. So hatte er fünfundzwanzig Jahre über nicht nur den Lehrstuhl sür Christliche Archäologie an der staatlichen llnivcr- sität der Sapienza inne, sondern dozierte auch an der Damini- kanerhachschule Angelicum, bei den Benediktinern in S. An selmo, am Großen Seminar des Laterans, am Französischen Seminar, am Kanadischen Kolleg nsw. Seine Forschcrarbeit umspannte drei Gebiete: die ägyptischen und jüdiscl-en Alter tümer, die christliche Archäologie und die Topographie und Epigraphik des antiken und frühchristlichen Roms. In der Kenntnis des Pharaonenlandes und seiner ersten Geschichte war er einer der wenigen wirklichen Sachverständigen in Italien und ein Nachfolger der Aeggptiologen Fabian! und Schiapparelli. lieber die ägyptische Altertumskunde Hot er mehr als vierzig Einzelschriften versaht, die sich hauptsächlich mit den Schätzen des kleinen, aber nu-rtvollen. von ihm geleiteten Aegyptiscizen Museum des Vatikans beschäftigen Er schrieb auch eine Abhandluna über den Bapnrus des sog Totenbuchcs und über die Obelisken Nams. An der römischen geistlichen Aka demie Appollinare dozierte er assyrische Altertumswissenschaft. Fast zwanzig Jahre gehörte Marnechi dem Kommunalrat seiner Vaterstadt au und hat als aewiegter Archäologe auch da häufig ein entsciieideudey. wegweisendes Wort gesprochen. So ver hinderte sein Eingreifen die beabsichtigte Niederlegung des kleinen Palastes der Angnillara im Stadtteil Trastcvcre, der heute zum Dantehaus ausgcstaltet ist. Das Protektorat Böhmen und Mähren weist nunmehr eine Bevölkerungszahl von annähernd 7,4 Millionen auf. Die - Millionenstadt Prag Hot ihren Bestand auch im vergangenen Jahr behauptet und die Zahl der Deutschen beträgt hier jetzt 1 ungefähr 50 000. Daneben gibt es in Böhmen und Mähren je » zwei gröhere Städte: in Böhmen Pilsen und Budweis, von denen Pilsen aus 130 000 Einwohner angewachsen ist, darunter - 7000 Deutsche, und Bumeis auf 02 000, mit Uber 8000 Deut schen: und in Mähren Brünn und Olniüfz, von denen Brünn mit den nach dem Weltkrieg eingemeindeten Vororten jetzt i 000 zahlt, darunter 70 000 Deutschen, und Olmülz 72 000, mit 17 000 Deutschen. Insgesamt stellt sich die Zahl der im Protektorat ansässigen Deutschen jefzt auf 300 000. Durch die Eingliederung des Protektorats in das deutsche Zoll- und Währungsgebiet am 1. Oktober des vergangenen Jah res ist im Wirtschaftsleben eine enge Verbindung mit dem Deutschen Reich zustande gekommen. Dabei wurde das Ver- biiltnls der Tschechenkrone zur Reichsmark, das bereits 1030 sür den inneren Verkehr im Protektorat so seslgelegt war, dah 10 Kronen — 1 RM waren, jetzt auch aus den ganzen . Zahlungsverkehr mit dem Ausland ausgedehnt. Die Zollein- . glirdermig ist, wie von massgebender Seite im Protektorat so cken bekanntgegeben wird, ohne jede Krise vor sich gegangen. „Es hat sich bestätigt", so hcitzt es „daß die augenblickliche Kriegswirtschaft für die Vollziehung der Eingliederung der richtige Zeitpunkt gewesen ist. Denn sowohl das Karten- und Vc.zngscheinsystem sür die lebensnotwendigen Güter wie auch die naturgemässe, in Kriegszeiten In Erscheinung tretende Be schränkung an Waren haben von sich aus die Gefahr eines Warenausverkaufs oder einer zu starken Konkurrenz seitens der Erzeugnisse des Altreichs ausgeschaltet." Auch die Besürch tung, dah das Protektorat, weil es keine Sonderverträge mehr mit fremden Ländern für seine Ausfuhr unterhalten kann tadgesehen von Ruhland, Afghanistan und Persien, aus wich tigen Gründen) in Nachteil gegenüber den Lieferungen aus dem Ailrcich kommen könne, habe sich als ganz unbegründet er wiesen. Das Ausland lege nach wie vor Wert daraus, bestimmte Pratektoratswarcn weiter zu erhalten und zudem habe auch das Deutsche Reich groszes Interesse an Prolektoratslieserungen, sodah Handel und Wandel im Protektorat nur eine Belebung kisahrcn hätten. Nunmehr komme alles auf die restlose An spannung der verfügbaren Kräfte im Protektorat an, um nicht nur mengenmähig, sondern auch qualitätsmässig den Ausor- dcnmgen der Zeit zu entsprechen. Im übrigen sind zwischen den Wirtschastskreiscn des Protektorats und denen des Neichs- - gckicts sogenannte Gebictsschutzabkommen vereinbart worden, durch welche jede noch irgendwie mögliche, aber unerwünschte und ungesunde Konkurrenz ausgcschaltet werden soll. Da die Tschechen bekanntlich nicht zum Heeresdienst eingezogen wer den. so konnte die jetzt am 4. Februar bekanntgcgebene atlge meine Arbeitsdienstpflicht, die sich auf die Altersklassen zwischen 1» bis 50 Jahren erstreckt und eine Höchstarbeitsdienstpslicht bis zu einem Jahr vorsieht, nicht überraschen. Welche Bedeu t'. tung das Protektorat im übrigen auf industriellem Ge ir dict erlangt hat, geht daraus hervor, dah sich der 'Anteil der in der Industrie Beschäftigten an der Gcsamtbevölkerung noch - weiter gesteigert hat. nämlich auf 38 Prozent. Die Hauptiudu- : strien des Protektorats sind heute: Eisen-, Stahl und Ma- i schmenmduslrie, Kohlen- und Erzbergbau, chemische Industrie M und Industrie der Steine und Erden lKeramik und Emaille!, D Ader. Papier-, Glas- uiid Textilindustrie, Bekleidnngsindu r stur. Brauerei und Zuckeriudustrie. Dazu kommt ein nicht A unbedeutendes Bauwesen, das vor allen Dingen auch sich in 1 der Millionenstadt Prag auswirkt, wo mit den alten Elends- i vierteln weiter aufgeräumt werden soll. Mit dem nächsten > Iuihjohr soll dann neben der Industrie eine noch stärkere Aus- k wrrtuug auch der landwirtschaftlichen Möglichkeiten l rinsetzen. Im vergangenen Jahr halten auch im Protektorat die Ernten unter der Ungunst der Witterung vielerorts zu i leiden und diesen Ausfall gilt es 1041 nicht nur weitzumachen. M sondern darüber hinaus noch die Ernten allgemein zu steigern. lind zwar mit Hilfe neuzeitlicher Maschinen. Böhmen und Mähren bietet nach wie vor vorzügliches Ackerland und ebenso ' vorzügliches Weideland für den so wichtigen Viehbestand. Die Industrien drängen sich ja in der Hauptsache in den Grojz- j städleu und einigen kleineren Städten zusammen, während ! out dem flachen Lande fast alles bäuerlich geblieben ist. und i zwei Drittel der gesamten Bodensläche wird bäuerlich genutzt. ' Es gedeihen in Böhmen und 'Mähren olle Getreidearten, sowie ! auch Kartoffeln. Rüben, Hopsen, Mohn, Oel. Früchte. Lein und boul Ein erweiterter Anbau von sogenannten Iudustricpslau- l zen hat im letzten Jahr bereits eingesetzt und zu günstigen Ergebnissen geführt, die allerdings auch durch die Witterungs i Verhältnisse beeinträchtigt wurden. Besonders wird den Bauern Iw Londe neuerdings die Schafzucht anempfohlcn, die früher riumnl in Böhmen und besonders in Mähren eine grohe Rotte sturste und heute siir die grofzdeutsche Textilindustrie non auszer- ordeutlicher Wichtigkeit ist. Die Zahl der laudwirllchofllichen l T'etriebe im Protektorat hat sich auf etwas über 700 000 er- I höht, wobei die allerkseinsteu, deren Bodensläche nur 1 oder ' t ? Hektar ausmacht ldie Hälfte aller Betriebe) milgezählt find. !- Donu nimmt neben der Industrie und Landwirtschaft das neu artige Flusjregulierttngsprogramm und die damit verbundene Sonne gedörrt waren, und ein Pulver, das von der Hirnschale eines Gehängten gewonnen war, verwendet waren, die in Zi Ironcuwasser aufgelöst wurden. Die „Eugiiscizen Tropfen" wur den besonders verschrieben, wenn Infektionskrankheiten von Kindern zu heilen waren. Welctze geradezu mittelalterlichen Rezepte der „Magier" verwendete, zeigt ein sehr schwierig her zustelleuües Mittel, das er besonders sür Masern und Haut Krankheiten verordnete, bei abnehmendem 'Mond im Juni. Juli oder August suche man am Vormittag eine Kröte, binde ihr einen Faden an den linken Säzenkel und hänge sie in einen Nauchjang, der eine schwache Wärme von einem Kohlciiscucr ausströmt. Dann weiche man Wachs aus und breite cs ans einer Majolikascizale aus, die man unter die Kröte setzt. Mit der Fianime einer Kerze erhitze man darauf die Kröte, so dah Schweih und Speichel aus das Wachs herabjlichcn. Das Wachs wird zum Schlusz aus ein Holztäfelcheu gestrictzrn, das mau mit einem Scidensaden um den Hals trägt. Domingo konnte sein Unwesen sehr lange treiben, bis ihm ein verhängnisvoller Fehler unterlief. Er hatte sich erboten, eine wichtige Persönlichkeit der Republik von der Gicht zu heilen, aber diese starb infolge seiner Kur an 'Blutvergiftung. Jetzt wurde der „Magier" wegen unerlaubter Heilpraxis nngeklagt und vcrlzastct. Wie schon bei früheren Fällen wäre er sicher mit einem blau.'u Auge davougekommen, wenn die Richter nicht den Verdacht gehabt hätten, dasz cs sich um rin Alteulat mit politischem Hintergründe handelte. Der „'Magier" hatte dem kranken Politiker einen erweichenden Umschlag aus die schmer zende Stelle gelegt, für den er Pserdemist verwendete, da er vorher den Kranken noch zur Ader gelassen lzatte, entstand eine Blutvergiftung, die in 24 Stunden zum Tode führte. Iu dec Verhandlung verteidigte sich Domingo damit, dah diese Kur nicht von Ihm erfunden, sondern sehr alt wäre, der Kardinal Mazarin märe auf dieselbe Meise behandelt worden. Aber auch diese Verteidigung rettete den „Magier" nicht. Die Richter verurteilten ihn wegen absichtlicher Vergiftung zum Tode durch den Strick. Karpatho-Ukraine und 3500 aus dem Olfagebiet. Außerdem trat ein Teil des Militärs in den Beamtenstand über, sodaß säst die Hälfte der Staatsausgaben auf den Etat der Personal ausgaben entfiel. Diesem ungesunden Zustand wird nun ein Ende gemacht, und der Veamtenabbau hat begonnen. Als wich tigste Maßnahme in diesem Sinn ist die Verfügung des Reichs protektors zu nennen, wonach die männlichen Beamten mit 55 Jahren und die weiblichen mit 45 in den Ruhestand versetzt werden können, wodurch eine bedeutende Ersparnis erzielt wird. Es wird erwartet, dasz die dadurch sreiwerdeuden. aber noch arbeitsfähigen Kräfte sich aus irgendeine Weise noch iu dem grohen Wirtschaftsleben des Protektorats nützlich machen werden. Aus kulturellem Gebiet hat sich im Protektorat eine große Umstellung im Schulwe s e n vollzogen Bestimmte Lehrmethoden waren zu beseitigen, neue Lehrbücher mußten eingeführt werden, und dabei mußte doch dos stark nusgebaute tschechische Schulwesen, besonders das höhere, aus seiner Höhe erhallen werden. Es ist von Interesse, daß die Tschechen über 200 mittlere und höhere Schulen besitzen. Das humanistische Gymnasium war seit dem Weltkrieg in der Tschecho-Slowakei schon immer mehr zuriickgetreten. woiiir die Realgymnasien zunahmen Darum gibt es heute in Böhmen und Mähren nur insgesamt 17 humanistische Gymnasien, aber 103 Realgymnasien und 1t» Resormrealgymnasien. Dazu kommen noch 20 Real schulen und 45 Lehrerbildungsanstalten. Wie stark diese Schu len besucht werden, das geht aus einer soeben veröskentlichten tschechischen Statistik hervor, wonach das kleinste Real gymnasium in der Grenzstadt Tberesienstadt. gegenüber von Leltmcrilz, nicht weniger nls 213 Schüler zählt und das größte Realgymnasium im 10. Bezirk Prags sogar die erstaunliche Zahl von 1010 aufweist. Das Schwergewicht der Lebensaufgabe Marncchis lag jedoch auf dem Felde der christlichen Archäologie, über die er allein 250 Schriften, darunter einige umsaugreiche Werke, hinterlassen hat. Bekannt davon sind vor allem sein „Traltato di Epigrnsia Cristiano" von lOlO. die Elements d'Archeologi« Chretienne", ferner in italienischer Sprache drei Bände eines Gesamtüberblickes über die Geschichte der Katakomben, der Basiliken und Kirchen Roms. außerdem ein Handbuch der christlichen Archäologie t>008), das mehrere Auslage» erlebte und als eine Fortsetzung von De Rossis dreibändigem Werk „Roma sotterraueo" augesprocken werden Kanu Im Jahre 1035 erschien ein Sonderband iu Italieniiä, über die Katakomben, dessen drille Auflage der Autor kurz vor seinem Tode nach unvollendet bearbeitete. Der römische Archäologe Prof. Enrico Iosi legte die letzte Hand an dieses Werk, das in der itali enischen Slaatsdruckerci 1033 erschien und nach den Worten Gigliolis eine Huldigung Italiens au Orazio Maruecki bildet. Blickt mau im einzelnen aus die Fors-uungeu 'Marncchis und die unter seiner Leitung stnttgeh ststeu Ausgrabungen zu rück. so ergibt sich eine reiche Schnssenserute. 1877 entdeckt« er die Krypta des HI. Valentins aus der Via Flamiuia. daun die Basilika dieses Märtyrers, die Katakombe» der Heiligen Petrus und Marcellinus aus der Via Labicona. die Krypta der Heiligen Felix und Adaustus u >d neue, wichtige Partien der Katakomben der Heiligen Prisciila und Domitilla War die Ausgrabungsarbeit zu Ergebniisen gelangt, so war Orazio Marnechi ein geistvoller Deuter d-r Funde, zugleich ein auf richtiger Christ von ehrfürchtiger G siunuug. der im Winter 1870 zusammen mit den Archäologe i Armettiui und Stevenson das Kollegium der 'Märtyrer Ver.-grer ins Leben rief, das noch heute in den Fußtapfeu seiner Gründer das Gedächtnis der ersten Glaubenszcugeu durch Gottesdienstc und archäo logische Vorträge pflegt. Es sei n'i" au die am 28 Januar alljährlich slattsindende Feier des Collegium Cultorum Marty- rum in der Basilika und dem Zöue er.um der Heiligen Annes und Emcrentiaua erinnert, bei der ein archäologisch er Vortrag non Professor Iosi. eine Prozession unter dem Gesang der Allerhciligenlttanei und der Schlußsegeu gehalten werden Es ist zweifellos ein hervorragendes Verdienst De Rossis. Marncchis. Wilperts. Kirschs u. a.. wenn heute die Festtage der römischen Heiligen der ersten Jahrhunderte, wie der hei ligen Cäcilia, des HI. Sylvester, des HI. Valentin der Heil: icn Nereus und Achilleus, des hl. Cebastiauus, der bl. Agnes, des hl. Laurentius und der Heiligen Johannes und Paules an Ort und Stelle ihrer Wirksamkeit oder ihres '.Närtgrertodes besan gen werden. Die deutschen Besucher der Go'.'esdicnste und Vor träge erfahren dadurch manche plastische V> rsnschaulichuu z und Erweiterung ihrer Kenntnisse, deren große Zusammenhänge sie etwa aus den Werken von Professor Dr Albert Erhard „Die Kirche der Märtyrer" sVerlag Küsel und Pustel. München 1032) oder Professor Johann Peter Kirsch „Die Kirche in der antiken griechisch-römischen Kulturivelt" lVerlag Herder u. Co. Frei bürg KB. 1030) schöpfen konnten. Orazio Marucchi. der als langjähriger Maaister des Collegium Cultorum Mortgrum. das seinen Sitz im Deutschen Camposau:o nufgeschlageu Halle, mit dieser deutschen Nationnlstisluug lo eng verbunden war. Hal durch seinen Forscherinstinkt ungewollt dem deutschen Gottes acker bei St. Peter einen sehr bedeutsame'! Dienst erwiesen. Gelang Ihm doch der Nachweis, daß entgegen früherer Mut maßungen. die den Ort des Marinr'ums des Apostelfürslcn Petrus auf den Iouikulus verlegten, der kl Petrn-, im Circus des Nero, also bei St. Peter und beim Deutschen Campo Santo, den glorreichen Tod als Glaubenszeuae sür Christ»'- erlitt. Diese und so viele andere Forschunasresnltote 'Moiuecbis sicher ten ihm auch die unbestrittene wissenschaittiche Geltung b i der faschistischen Regierung. Bei ihr wurde er mit Erkolg vorstellig gegen den Plan der amerikanischen 'Methodisten, ins dem 'Monte Mario aleichsam als Koukurreuz für St Vet'r ein großes methodistisches Gotteshaus und eine Lehrnustal: zu errichlen Der 'Mann, der mehr als 75 Publikationen olrer die Tovooiopkic tGeschästliches! Außer Verantwortung der Echriittcitnvgil Erst Erkältung, dann Grippe Tas ist häufig die Reihenfolge! Erkältungen und den ersten Grippeauzcichen sofort wirksam begegnen, heißt deshalb schwerere Erkrankungen in der stieget vermeiden. Bei Witte- ruugsumschlag und vor altem bei sogenauutem Grippewetter trinke mau dreimal täglich eine Tasse Tee mit einem Guß Klosterfrau-Melissengeist. Ist eine Erkältung bereits da, daun wende mau folgende bewährte Kur an: 1—2 Eszlössel Klosterfrau Melissengeist und 1—2 gcslriche Eßlössel Zucker mit etwa der doppelten 'Menge kochenden Wassers gut verrühren. Diese 'Mischung sofort nach dem Zubettgehen möglichst heiß trinken und daun schwitzen. Wenn notwendig wird diese Anwendung 1 2mal wiederholt. Zur Nachkur, und um Rückfällen entgegen,zuwirkru. nehme man noch einige Tage, und zwar 2—3mal täglich, besonder» abends, einen Teelöffel Klosterfrau Melissengeist in einer Tasse Pfefferminz- oder anderem Tee. Halten auch Sic in Ihrer Hausapotheke den bekannten Klostersrau-Melissengeist in der blauen Packung mit den drei Nonnen stets vorrätig. Er ist in Apotheken. Drogerien und Reformhäusern erhältlich in Flaschen zu RM 2,80, 1,65 und 0.00 sInhalt: 100, 50 und 25 ccm). Vergessen Sie ihn nicht bei Ihrem nächsten Einkauf! Die Wirkung von Klosterfrau Me lissengeist wird Sie gewiß befriedigen. Der „Magier von Caracas" D-as Schwurgericht von Caracas in Venezuela hat den an- pcklichcu Doktor 'Miguel Domingo, der im ganzen Lande als der „Magier von Caracas" bekannt war, zi.in Tode am Galgen rcciulcilt. Er war nicht als Arzt ausgebildet, sondern ein kchorlotan, der wunderbare Heilmittel und magische Rezepte, die jede Art Krankheit heilen sollten, an seine Patienten gab. Er wohnte in einem der vornehmsten Viertel der Hauptstadt, ober sein Haus halte zwei Eingänge, der Hauple-jigaug sür die „hcrisämstcn" führte zu einem großen, luxuriös eingerichteten Nnttczimmer, und ein schwarzer Diener führte die Besucher radebrechend in das Arlreitszinuuer des „Magiers", einen klei nen Raum, dessen Wände mit Spiegel bedeckt ivaren und ln dellen Mille eine Glaskugel ausgestellt mar. deren Inhalt jedoch nur klares Wasser ivar. Aus der Rückseite des .Hauses, in einer enpen dunklen Straße, lag der Nebcnanfgang, durch den das arme Volk schrltl, das aber ebenso abergläubisch wie die reichen Lcntc war. Die Behandlung war natürlich verschieden: im Vor zimmer standen einige Bänke mit Stützen, die aus einem Baum stamm geschnitten ivaren, an die Wände gelehnt standen Ske lette umher, und tu den Ecken waren Knochen von Mensche» und Tieren aufgehäuft. Van dem Vorzimmer mit dieser düste ren Ausstattung ging der Patient beim Klange eines unsicht baren Gongs durch einen schwarzen Vorhang In das Gemach des Zmbercrs, in dem im Sommer wie Im Winter ein Opser- fcner brannte. Mit dieser Ausmachung verstand es der „Magier" glän zende Geschäfte zu macl)en. Er sorgte dafür, dasz die Kunde r>on scinrn außerordentlichen Heilungen überallhin verbreitet wurde, so -aß sich seine leichtgläubige Kundsclzast ständig ver wehrte Domingo verkaufte nicht nur unfehlbare Mittel sür die vcrschicüeusten Krankheiten des Körpers, sondern auch Liebes- «üxicre. Zu seinen beliebtesten Heilmitteln gehörten die „Eng- ujchcn Tropscn", zu denen ein Pulver von Vipern, die an der