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Dienstag, 11. März 1S41 Sächsische Volkszeitung Nummer V0, Seite 2 Britische Zerstörerflotte verlor bisher 43 Einheiten Vertin, It. März. Die englische Admiralität hat bisher den Verlust von 4l Torpedobootszerstörern zugegeben. Mit den beiden am 7. März durch deutsche Schnellboote versenkten Zerstörern, die von der englischen Admiralität bisher noch nicht bekannlgegeben worden sind, erhöht sich die Verlustliste der englischen Zerstörerslotte im bisherigen Verlaus des Irriegeo aus 43 Elnyelten. Britischer Frachter gesunken Newyork, ll. März. Ncwyorker Marinekreisen zufolge wurde der britische Frachter „Anglo-Pernvian" (5457 BAT) torpediert und ist gesunken. Ein Teil der Besatzung wurde am Montag in Boston gelandet. „Zn flagrantem Widerspruch zur JNonroe- doktrin" Strsani zu dem neuesten nordamerilianischü, Einmischungs versuch Rom. 10. März Die von der ungarischen Presse verössenllichten Enthüllun gen über den von dec nordamerikanisägm Regierung in Belgrad unternommenen Schrill beleuchlen, wie der diplomatische Mit- arbeiler der Agenzia Slesani schreibt, einen neuen schweren Akt nordamcrikanischcr Einmischung in die Angelegenheiten Europas, und zwar in flagrantem Widerspruch zur Monroe doktrin. Aus dieser heraussorderuden Haltung Roosevelts könne, wie der diplomatische Mitarbeiter dazu weiter aussiihrt, das nordamerikanischc Botk erkennen, wohin es von seinem Präsi denten geführt werde, dessen persönliche Sympathien und Ideen dem nordamerikanischcn Volk in den Augen aller Völker Euro pas und des Orients ein vollkommen anderes Gesicht gäben. Die Schnelligkeit, nut der sich der gesuirde amerikanische Menschenverstand sofort nach dem Kriege lvlü von Europa zi.-- rückgezogen und sich geweigert habe, am Genfer isiakt teilzuneh- men, zeige deutlich, wie wenig die augcnblickliä)« tsiolitik des Weihen Hauses, die die künftigen Beziehungen der Bereinigten Staaten mit allen Nationen kompromittiere, den Grundinter- essen des nordamcrikanischen Volkes entsprcct>e. Di« Geschichte werde streng mit Roosevelt ins Gericht gehen und ihn, gegenüber den Bereinigten Staaten eine schivere Verantwortung mislndcn. Englands Wersten mitten in der Fronttinie Sorgenvoll« Belrachtungen zur Lage dir britischen Schisso- bauindustri« Stockholm, 11. Mürz. Die englisct)« Zeitschrift „Fairplay" beschästigt sich in einem sehr sorgenvollen Artikel mit der Lage der britisct)en Schijssba..inüustrie. Sie erklärt, die gegenwärtige Situation sei in keiner Weise mit der des Weltkrieges zu ver gleichen. Als der Weltkrieg endete, seien Englands Wersten un beschädigt geivesen. Die englische Schisssbauiudnstrie habe daher Kemlich leichl die U-Bootverluslc der englischen Handelsschiif- tzahrt ln den Nachkriegsjahren ausgleiä-cn können. Heule lägen die Dinge ganz anders. Englands Wersten besäßen sich seht mitten in der Fron llinie und seien fort,gesetzt heiligen Angriffen ausgesetzt. Nach dem Kriege werde es ihnen unter diesen Umständen autzerordentlich schwer fallen, die zu- sammengeschmolzene engliscl-e Handelsslotle wieder auszubauen. England würde also selbst bei einem günstigen Ausgang des Krieges einer autzerordentlich verstärkten amerikanischen und japanischen Konkurrenz gegenüberstel-en, der es infolge der Notwendigkeit, zunächst einmal die eigenen Wersten wieder in- standsetzen zu müssen, nur schiver enlgegenlreten könnte. Die Sorge, die sich das englische Mail ivegen der Zeit »ach dem Kriege macht, sollen ossenbar über die gewaltigen Schwie rigkeiten hlnwkgläusct)cn. in denen sich die englisci)c Schifsahrt setzt bereits befindet. Sank des thailändischen Premierministers an Japan Bangkok, 11. März. Der Premierminister von Thailand erklärte, üatz die gesamte Nation Tlwilands die sreundsci-ast- lichen Bemühungen von Japan stets dankbar anerkennen werde, inn die Vermilllungskonjerenz in Tokio zu einem sreund- schastllchen Abschluß zu bringen. Tl>ailand hat Ia;»an als Ver mittler seit Beginn der Konferenz in Tokio Vollmacht erteilt. Der Premiermtnistcr erklärte, das; Thailand unbegrenztes Ver trauen in Japan und dessen Sinn für Gerechtigkeit lgibe. Er schloß „Für die gerechte und srcuvdscl)astliä)e Haltung, die Ja pan Thailand gegenüber an den Tag gelegt l)at, bin ich Japan zu auhrrordrntlict)ein Dank verpslichlct." 25 Feuerwehrmänner bei einem Kinobrand ln USA verschüttet Newyork, 11. März. In Vrockton lMassnchuselts) wurden 25 Feuerwehrmänner verschüttet, als betm Lösci-en eines Kino brandes plötzlich die Dachkonstruklion des Gebäudes einstürzlc. Sechs Feuenvehrmänner wurden getölet, zwei werden noch ver- mitzt; 10 lnigen zum Teil schivere Verletzungen davon. Die Be sucher hatten das Kino wenige Stunden vorher verlassen. Kurie ^loclZrickken Pros. Tr. Herrrnknecht gestorben Freiburg, 1>. Marz. Im 70 Lebens>ahr starb hier Pros. Dr. med. Dr. med deut. h. c. Wilhelm Herrenkuechl. lltl i 19 war er sachnrzllicher Beirat des XIV. Armeekorps. Eine Fülle von Arbeit wurde >n diesen Jahren in den kleinen Räumen des Zahnärztlichen Universilätsinstiluts, die spater durch Hin zunahme eines Teiles der Chirur-nschen Klinik ergänzt wurden, geleistet Eine grotzc Zahl von Kameraden mit schwersten Kic- fervcrletzungen hat damals bei Pros. Herrenknecht und seinen Mitarbeitern Heilung gesunden. Tas Institut hat auch nach dem Weltkriege weiterhin seu.e Anziehungskrast nusgeübl. 1025 wurde sein Leiter zum ordentlichen Prosessor ernannt: 1934 erfolgte seine Emeritierung. Ein Konditor wird Opernsänger Offenburg, 11. März. Willi Bächle, ehemals Bäckerlehr ling, dann Konditor, mit einer schonen Batzjlimme begabt, siel bei Kamercdsct-aslssingen der SA aus. Er nah», in Darmstadt Unterricht und vollcwdele dort die Ausbildung zum Säuger. Nacl)de>n er zunächst In Göttingen und Würzburg engagiert wor den ivar, hat er nunmehr einen dreijährigen Vertrag von dein Opernhaus Nürnberg erhalten. Der Hirsch an der Wohnungstar Burgsotz «Spessarts, ll. Marz. Nichl ivenig erschrocken war eine Frau in Burgsotz, als sie dieser Tage die Hintertür ihres Hauses öffnete und ihr plötzlich rin kapilaler Hirsch gegenüber stand. Ein Jagdhund halte den Hirsch in das Dorf getrieben, wo er sich In den Garten verirrte und anscheinend bei Men schen Schutz suchte. Der zuständige Revierförster nahm sich des edlen Tieres an und gab ihm, da es sich nicht um einen Abschuß- Hirsch handelle, die Freiheit wilder England braucht dringend Schiffsbauarbetter Rotschreie Bcvln» enthüllen dl« verzwelstlt« Lag« der britischen Schlssahr« Vertin, 11. März. Der englische Arbeitsminister Bevin hielt am Sonntag in Nordengland mehrere Reden, in denen er einerseits die Annahme des Pacht- und Leihgesetzes durch den USA-Senat mit überschwenglichen Worten als gewaltige Hilfe für das bedrängte England feierte, andererseits aber — und zwar in der Hauptsache — den Arbeilermangcl der englischen Schiffswerften behandelte. Die „Schlacht lm Atlantik" komme immer näher — mit dieser düsteren Voraussage begann er ln Ashington, und in Newcaslle-on-Tyne gab er zu, datz dem englischen Schiffsbau mindestens bOOOO Arbeiter sehlcn. Die Verantwortlichen wissen nämlich, datz alle Verheitzungcn auf amerikanische Entlastung sützer Honig sürs englische Volk sind, dem z. B. durch die Versenkung zweier Kühlschiffe in der lctzlen Woche die Fleisch ration für etwa eine Dekade geraubt wurde, datz aber kein wirksames Mittel vorhanden ist, um dem rapiden Schisss- schwund enlgegenzulrelen. Tage wie der 8. März, als das OKW die Versenkung von rund »0 000 BNT durch deutsche Schnell- und U-Boote und deutsche Kampsslugzeuge bekannlgeben konnte, bedeuten die Vernichtung des Arbeitsergebnisses aller englischen Schiffs wersten während eines vollen Monats. Dieses Tempo hält England nicht mit, und alle Hinweise aus den „groben Bruder" jenseits des Atlantik können das englische Volk nicht über die dämmernde Erkenntnis Hinwegtrösten, datz Churchill und Kon sorten cs in em Unternehmen gestürzt haben, das selbst nach dem Urteil des gewitz unvoreingenommenen USA-Admirals Stirling den Inselstaat schon jetzt in die Gefahr gebracht hat, ausgehungert zu werden. Krampshast schreien daher Leute wie Bevin jetzt nach neuen Arbeitskräften und verkünden Pläne für eine „Neuord nung" des britischen Schisfsbaucs. Sir können nicht verhehlen, datz es sich dabei nur um den schlechten Abklatsch der srüher viel geschmähten „autoritären" Methoden handelt, — Mass nahmen, die für England viel zu spät kommen, um noch etwas ändern zu können. „Die USA völlig lm Retz der britischen Propaganda" Senator Nye bietet Beweismaterial zum Ehurchlll-Grlssln- Interview an. Newyork, ll. März. Wie der „Newyork Enqulerer" be richtet, ging Senator Nye in der letzten Senatsdebatte auf das Interview ein, das Churchill seinerzeit dem Verleger des „Newyork Enguirer", Grisfin, gegeben haben soll. Er werde nach der Senalsdebnlte Beweismalerial anbicten, das Grisfins Behauptung stütze, datz Churchill ihm erklärt haben soll, Ame rika habe mit seinem Kriegseintritt 1017 einen grotzen Fehler begangen und hätte sich um seine eigenen Angelegenheiten klimmen sollen. In der gleichen Unterredung habe Churchill gesagt, datz, wenn Amerika herausgeblieben wäre, ein dauer hafter Frieden möglich gewesen wäre. Churchill habe in der Unterredung Amerika für den spä teren Faschismus und Nationalsozialismus verantwortlich ge macht Churchill, so fuhr Nye fort, habe niemals das Inter view dementiert, sondern lediglich die britische Botschaft in Washington. Er zitterte sodann die Stellungnahme Churchills in dem Buch „A Noving Commission". Churchill habe hier über Indien geschrieben: „Wir verfuhren systematisch. In einem Dorf nach dem anderen zerstörten wir als Strafe die Häuser, verschüt teten Brunnen, fällten schauenspendende Bäume, verbrannten Ernten. Tic Angehörigen der Stämme mutzten von den Ber gen aus der Zerstörung ihrer Heime und Lebensgrundlagen zusehen". Unter Anspielung auf das Zitat sagte Nye, er wünschte, er könnte das Gefühl der Sicherheit Roosevelts teilen. Das Land sei jetzt völlig im Netz der Propaganda, die keine Gren zen kenne, die vorwiegend vom Hatz diktiert sei. Das Land, mit dem die Bereinigten Staaten sich verbündeten, sei die grösste Angreisernalion der Welt und sei darauf noch stolz. Aach Gibraltar verschleppt und ausgeplündert Vitamine für französische Kinder beschlagnahmt. Rom, 11. März Ein Gruppe von französischen aus Süd amerika hcimgeschasslen Staatsangehörigen sind, wie Agenzia Stefan! meldet, aus Gibraltar kommend, über Tanger nach Französisch Marokko gereift Es habe sich um Franzosen ge handelt, die vor ungefähr zwei Wochen aus den kanarischen Inseln von Engländern angchaltcn und nach Gibraltar gebracht worden seien. Ihren Protesten hätten die Offiziere der auf bringenden englischen Schisse die Drohung entgegengesetzt, die sranzöstschen Schisse zu versenken, falls sie sich nicht der bri tischen Kontrollmatznahmen in Gibraltar unterwerfen würden. In Gibraltar seien tue Franzosen Plünderungen durch die englischen Truppen und die britischen Behörden ausgesetzt geivesen. die sich nicht scheuten, bei der Durchsuchung der Ka binen alles Wertvolle, wie Lichtbildgeräte, Reiseschreibmaschi nen. Familienbilder, goldene Füllsederhalter, Toilettenartikel und anderes mehr sich anzueignen. Die Engländer hätten nicht nur die für die französischen Kinder bestimmte Schiffs ladung an Nahrnngsmilleln und Vitaminen, sondern auch die Bordreservc beschlagnahmt und an Land gebracht. Die Schisse Ehesrau erschotz ihren Mann Hamburg, 11 März. Im Stadtteil Barmbeck hat eine 27 Jahre alte Ehesrau ihren 33 Jahre alten Mann durch einen Bauchschutz schiver verletzt. Der Mann ist nach kurzer Zeit ge storben. Die Frau halte die nicht ordnungsmätzig verwahrte geladene Waffe ihres Mannes an sich genommen und mit ihr herumhanlierl, als ob sie Selbstmord begehen wollte. Als der Mann ihr die Wasse wrgnehmen wollte, gab sie einen Schutz ab, der ihn tras. Die Ehe war seil Jahren zerrüttet. Die festgenom mene Frau will fahrlässig gehandelt haben und bestreitet die Tötungsabsicht. Tie uneingelösl« Wette Budapest, ll. März. Ein Junggeselle aus Debreszen hatte Anfang des Jahres 10.1l mit einem Freunde geivetlet, datz er in zehn Jahren verheiratet sein werde. Es handelte sich um keine gewöhnliche Dlettc, sondern das eigenartige Abkommen erhielt die Form eines Vertrages, der lm Beisein von Zeugen, die ebenfalls schrislllch unterfertigten, abgeschlossen imirdc. Nach diesem Vertrag übereignete dcr Junggeselle seinem Freunde seinen Grundbesitz im Werte von 35 000 Pcngö sür den Fall, datz er sich binnen zehn Jahren nicht verheiratet hätte. Nun mehr ist das vertragliä-e Jahrzehnt abgelausen und der Mann blieb das, was er vor zehn Jahren war: Junggeselle! Der Freund dachte nun gar nicht daran, den Vertrag für einen Witz anzusehc», folgern machte sehr ernsthaft auf das Grundstück Anspruch. Als es dcr Junggeselle ihm niäst freiwillig übereig- nete. bemühte cr die zuständigen ttzerichte. Bisher ist in der An- gelegenhcit noch kein Spruch gefällt worden. Erdbeben in Jugoslawien Belgrad, ll. 'März. Die 'Belgrader Erdbebenwarte teilt mit, das; Sonntag abend um l9.3> Uhr MEZ. ein stärkeres Erd beben verspürt wurde, dessen Herd 220 Kilometer südlich von 'Belgrad scstgestelll wurde. Das Beben wurde bei der Stadt Zrösovjka Mitrovitza am Ein,ging zum historischen Amselselü und in der Nähe der bekaunlen Blei- und Zinkgruben der Treptscha Minengcsesischait scstgestelll. selbst blieben in Gibraltar. Die französischen Heimkehrer tra fen auf fremden Schissen in Tanger ein. Unter den Hetmkeh- rern befanden sich auch Angehörige der Besatzung des fran zösischen Flugzeugträgers „Bearn'' und des Aviso „Pille Deutsch-bulgarische Truppenparaden Herzllä)« Kundgebungen im Zeiä^n dcr alten Wassenbrüder- schast Sofia, 11. März. Am Sonntag sanden tu einigen große- ren Städten des Landes deutsch-bulgarische Truppenparaden statt, die zugleich herzliche Kundgebungen der alten Wassenbrü- derschaft zwischen beiden Ländern waren. Die Kommandierenden Generäle der dort stationierten deutsct)en Truppen legten Kränze an den bu-lgariscl-en Kriegs denkmälern nieder. Im Anschlutz daran marschierten deutsche und bulgarische Truppen aller Wassengattungcn im Parade schritt an den Komnwndicrendcn Generälen beider Armeen unter den Klängen deutscher und bulgarlscl-er Misitärmärsche vorbei. In kurzen Anspraä)cn wiesen die Generäle auf die Waffenbrüderschaft und Schicksalsgemeinsctwft der beiden be freundeten Volker sowie auf das Unrecht der Fricdensdiktate hin. Für die Bevölkerung der Städte ivar dieser Tag ein gro bes und freudiges Ereignis. Sie umsäumte in dichtem Spalier die Plätze und Strotzen, durch die die Truppen marschierten und begrüßte sie mit herzl'chen Hurra- und Heilrufe». Den Pa, roden wohnten Vertreter aller Militär- und Zivilbehörden bei. An den Vorbeknürsci-cn beteiligten sich auch größere Abordnun- gen dcr Schulen. Die bulgarisä)en Blätter berichten ausführlich über die Trupl<nparaden. GehMsesisetzung bl- zu einem Pfennig unter der nächjlen Steuerjluse Steuerlich günstige Bemessung nicht verboten Brrlln^ll. März. In einer Entscheidung hatte der Reichs, stmmzhof vor einige» Jahren ausgesprocl-en, datz die Herab setzung eines Gehaltes von monatlich 500 RM. um einen Pfen nig auf 499,99 RM. steuerlich nicht anerkannt werden könne, weil auf diese Weise die Zahlung ücr Ehcflandshilje vermieden ivevden sollte. Der Reichssiuanzhvs hatte sestgeslelll. üatz ein solä-es Verfahren im Widerspruch za der im 8 i des Stcueran- passungsgesetzes ausgvsproä)enen iiationnljozialistischen Grund auslassung über Steuersragen stehl. In diesem Zusammenhang ist nun eine andere Entscheidung des Reichssinanzhoses uns neuster Zeit von Bedeutung. Ein Unternehmer halte einem Test seiner Angestellten Gehallsausbesserungen ,p.nvührt und dabei in einigen Fällen unter Ausnutzung dec Abrunüungsvorschrij- ten der Lohnstsuerbestlmmungen Zulagen gegeben, die bis um «inen Pfennig unter den Zahlen blieben, die zi.< einer höheren Lohnsleuersluse geführt hätte. Ter Reichssinanzhos stellt in sei ner neuen Entscheidung fest, das; dieser Fall mit dem vor eini gen Jahren entschiedenen nicht aus eine Stuse zu stellen sei. Es sei anders zu beurteilen, n-enn bei Gehaltserhöhungen von An fang an die Lohnsteuertabelle berücksichtigt und bis an die Grenze einer Steucrsli.se gegangen werde, bei deren lleberschrei- tung eine hol)ere Lohnsteuer zu zahlen wäre. Es würden zwar auch in solci-en Fällen in dcr Oiegel nicht Lohne in Zahlen ver gütet, die mit 90 Pfennig enden. Der Reicl>ssinanzhos stellt je doch ausdrücklich fest, datz es den Beteiligten nicht verivehrt werden könne, bei Gehaltserhöhungen Zahlen zu wählen, die für den Arbeitnehmer zu einem steuerlich günstigen Ergebnis führen. Dies ist auch die Auffassung des Rcichsfinanzminislers, wie der Reichsfinonzhof ausdrücklich milleilt. Der „angemessene Gewinn" in der Aeichs« gruppe Industrie Der Nelchskomintssar für die Preisbildung hat nach län geren Besprechungen mit der Industrie eine Anweisung zur Durchführung des 8 22 der Kriegsmirtfchastsvcrordnung für den Bereich der Industrie erlassen. Darin werden u. a. Richt linien sür die Ermittlung des angemessenen Gewinnes gegeben. Z. B. müssen dem Gewinn hinzugerechnet werden betriebs fremde und autzergewöhnllche Auswendungen, ebenso Investi tionen. Vom Gewinn abgesetzl werden können dagegen Rück stellungen sür Reparaturen und Entwicklungsarbeiten sowie Buchgewinne und Veräutzerungen von Beteiligungen oder von Tellen des Betriebsvermögens oder Erträge aus betriebsfrem den Beteiligungen. Ebenso können Exporlgewinne vom Gewinn abgesetzl werden, wenn es sich um bcsoudere Leistungen han delt. Auch wird eine gewisse Disserentialrenle ausdrücklich zu- gestanden, aber nur bei hervorragenden Leistungen eines Be triebes. Eine Wicdererhöhung kriegsgescnktcr Preise kann unter Umständen zugelasien werden. Zur genaueren Ermitt lung des angemessenen Gewinnes werden von der Reichsgruvpe Industrie in Kürze auch besondere „Richtpunkte" ausgearbcitcl werden. Für die Senkung gebundener Preise sollen noch beson dere Richtlinien ergehen. Zur Typenbegrenzung in der Krastsahrzeugindustrie Aus Grund dcr Verordnung des Ministerpräsidenten Reichsmarschall Göring 's Beauflraglen sür den Vierjahres- plan vom 2. März 1930 stressend die Typenbegrenzung in der Kraslsahrzeuginduslrie yat der Generalbevollmächtigte sür das Krastsahrwesen sür die Herstellung von Kühlwagen und Kühlbehältern Aussührungsbeslimmuugeu Nr. 14 (RA 'Nr. 53 vom 8. 3. 1941) erlassen, nach denen mit Wirkung vom Februar 1941 seiner Genehmigung bedarf: a) der Bau von Kühllast» wagen und Kühlanhängern, auch von sogenannten Thermos- fahrzcugen: b) die Herstellung von isolierten Ausbauten und von Behältern mit und ohne Kühlvorrichtung, insoweit diese sür die Bcsörderung auf Krastsahrzeugen geeignet find. Dle Genehmigung ist, wenn der Ausbau vom Erzeuger des Kraftfahrzeuges (Anhänger) hergeslellt wird, vom Kraslsahr- zeug-(Anhünger-)Herstcller, sonst vom Hersteller des Ausbaues oder Behälters zu beantragen. Der Antrag mutz auch Angaben über Grötze und Nutzlast des Ausbaues (Behälters). Art und Stärke der Isolierung, Baustosse und Gewicht des Ausbaues (Behälters) enthalten. Die Genehmigung kann »>:t Auslagen versehen werden. Paal Hymans gestorben Gens, 11. März. Wie aus Vichy berichtet wird, ist der sriihcre bclgisä-e Minister tstaul H^-.ns am Sonnabend in Nizza gestorben. Hymans war einer der U, lcrzeichner des Tik- lato von Versailles. Berliner Börse vom 11. Mrz Die Umsätze waren am Dienstag zu Bcg-nn be» Aktien verkehrs autzerordentlich gering. Am Manverloren Vereinigte Slahliverke '/« und Harpener Proy-mt Anderer seits stiegen Hoesch um und Mannesmann um 's» Prozent. Von Vraunkohlcnwertcn ermätzigten s-ch IIe Ge-w.-szscheine um 1 und Rheinebraun um 214 Prozent. Bei den Kaltakticii bützten Salzdetfurth H und Wtnler-chall 1 Prozent ein. In der chem:« sä)«n Gruppe notierten Farben 201 (mln. '/» Prozent). Golö- jcl/midt wurden 14 Prozent höher, Rütgcrs im gleichen Ausmaße klebriger notiert.