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Sächsische Volkszeitung : 07.01.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194101071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410107
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-01
- Tag 1941-01-07
-
Monat
1941-01
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.01.1941
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seit« 4 Dienstag. 7. Januar 1941 Sächsische Dolstozeitung Nummer K, Seite S kFortseftuny solzt.j lveaner G'müt Der mir dös net anders geht, nacha vo^ »ans Ig in Aue »n»l ärringen, E-ldr- nxir ein Poker--!»»»! >n»lakK>liinn kii 11.!; MlameM f>1:00. miilnen« <- von UM.1I sl>x en Landes« h zu onde- nqung u»n »schulen Auf den che Finzonk ni Gebieten wird. In den, die In Ausrichtimq schreibt der indlnqc »e- -chiesien de« -zirk Kalla- >udetenla»d, divanen sür embera und e in Ekern« uischen an« nterricht. iranf dinae- egiernng er funden nach een. dich sie Im Freien >r Leine zu iindendnnd-e. siollzeidnnde, von Derech« Leipzig. Deutsch mterslellt . Schüler . Januar Es Han« en Tauz- einer der derülunlejle» alles Original. das sich Gnsienbauer einen Erz» wurde aus c im Iah« nden und Nasnerais« Matar »in 'indriiunn- wird e> > st« r des Wa- asiei der In« einheimischen r Bibliotheli. - Mieden de» ies, und an ffenden Bau- lchstdben auf s bildete da» »eiten bannt« man im In« e DIätter de» ? gleiche, au« as National« rscher Kandid i Hölzern ae< che werden di« in Sachsen ihr ner in Ede ni- na sie auch im el. Danner-NM Dresden aus chast de» iner zum iltel der Märchen- oon Han» tttage ein echenanln'l des Oker- rnlen azüsischen m Frank ust wird, mnn, M.) neuen Gesichiern zusammen, dann sicht man sich Zligen gegen« über, die im Vergleich mit dem natürlichen Gesicht etwas ganz Fremdartiges ausweiseu. Eine feine Beobachierin ist nun aus Grund einer einge henden Prüfung der verschiedenen Eigenschaften der Gesichts hälften zu dem Ergebnis gelwmmen, daß die meisten Frauen „rechtsgesichtig" sind. Seht man Photographien aus den reif ten Gesichtshälften'zusammen, so zeigt das Gesicht stärker aus gesprochene Füge, die Flächen sind breiter und schwerer, die Linien schärfer. Dagegen sind die Gesichter, die aus zwei lin ken Hälften gebildet sind, zarter als das natürliche Gesicht. Am Geländer einer der Drücken, die über den Wiener Da- naukanal führen, lehnic eine Frau und starrte verzweiseü in die Flut. Ihr ganzes Gelmren lieft darauf schlieften, dah sie mit dem Leben ab-,vschlossen und einen Selbstmord im Sinne hatte. Ein WaclMmm beolmchtete sie eine Weile. Daun kam er heran und legte ihr eine Hand auf die Schulter: „Gehn S', Frauerl, haben S' denn gar koa Freud mehr auf dcra Welt? Geists gar net anders na??!" ts Dezem« en erteilt c Art. 17.!, üne Muh men wur- Aber man kann nicht sagen, daft die auf diese Weise entstan denen neuen Gesichter schöner wären als dos ursprüngliche. Diesen künstlich geformten Gesichtsziigen hastet immer ein« gewisse Leblosigkeit und llnnatürlichkeit au. Das natürliche Gesicht der Frau, unsmnmetrisch, ja sogar leicht entstellt, wie es vielfach ist, wirkt viel reizvoller als die Gesichter, die man aus den beiden rechten oder den beiden linken Hälsieu her stellt, und so kann man eigentlich nicht sagen, daft die eine Gesichtshälfte schöner sei als die andere, die Schöukeit beruht vielmehr in der undefinierbaren Harmonie, die gerade aus der Disharmonie der Hälften entsteht. Der berühmte Wiener Sci-ansptcler Girardi war gelegent« sich etwas zerstreut. Auch liebte er den Wein und ausgedehnte Sijiungen im Kaffeehaus. Wenn er dann abends die Bühne be irat, imtle er häusig die einen oder anderen Säfte seiner Nolle vergessen und ivar auf die kräsiige Nachhilfe des Souffleurs angewiesen. Einst spielte man im Theater an der Wien ein Stück, in dem es Meister Girardi besonders übel erging. Er konnte den „faden Text" einfach nicht behalten, trotzdem man das Werk duftende Maie aufftihrte. Zumal dann nicht, wenn er nach einer vergnügten Hcurlgeiumrtie im letzten Augenblick vor dem Var- l-angaufziehen tm Theater erschien. Eines Abends war es ganz schlimm Immer wieder muftte Girardi die Hilfe des Souffleurs in Anspruch nehmen. Plöftlich versagte der getreue Helfer Gi rardi räusrierle sich immer und verlegte sei» Spiel in unmittel bare Nähe des rettenden Kastens. Vergebens, der Mann blieb stumm! Girardi „schwamm", so gut es ging. Er lmtte sä liebnng darin und erntete auch so rauschenden Beifall. Nach der Vorstellung jedoch hauchte er den Souffleur tüchtig an. zuckte betrübt die Achseln: „I kann wirkst nix dafür, Herr Girardi! 's Licht is aus'gangen, und da hab i nimmer mitlesen können!" „Ah was!" fauchte Girardi empört, „setzt haben mir Stück do sä-a sa oft g'spielt, daft S' die paar blöden Säft' do wirklich längst auswendig hersagrn könnten!!" gar nir mehr aligibt, dann tun guats Werk und machen S' an Geh'» heim — und nanns schon hängen S' Ihua halt dort ans!' Professor Karl Gnssenbauer Aerzte von All Wien. Nebenbei allerlei erlauben durste. Einst muftte Herzog behandeln. Er snhr'e eine sehr schmierige Sprration durch und brachte den Koben Müienten unter Ausbietung seiner ganzen ärztlichen Kunst glücklich über den 'Berg Da wollte auch der Hof etwa-' Belonorres tun und sandte einen kaiserlichen Adjutanten zu dein berühmten Nrosessor: Ko s>r Franz Josef l-abe dem grossen Arzt zum Dank iür seine Hilfe entweder das . Heitere . . / wiener Geschichten Ungehalten schüttele die Frau die Hand des Wachmannes ab und eniscrnte sich. Sie ging eine Zeitlang nm Kai hin und her. Endlich stand sie wieder an der anderen Seite der Bruck« am Geländer. Wieder nahte der Hüicr der öjseutlichea Ord« nung: „Schauen S'. Frau, überlegen S' Ihna die Sach' no amall Haben S' denn gar ka Freid nimmer am Leb'»?" „Naa!!" stieft die Selbstmordkandidatin hervor. Der Wachmann schüttelte den Kops und senlzte: „Ja, ja! 's geht ost» schiech g'nua zu ans dera Welt — — Aber schauen S'. liebs Fraucrl, was haben S' denn davon, wann S' setzt da ins Wasser springen? Sobald S' einihupsen, muft i Ihna nachspringen und Ihna aussazieho n. denn so ver- langts mei Borsckrist. Sie »»erden nah. i werd nah M i Uni form is hin. 's Wasser is arg Kail. Sie kriaa'n an Katarrh. I bring an Katarrh. Womögii kriaa'n nur d' Lunglentznndnng! D' Ncttungsg'sellsclmft muft ausrncken und uns in-'- Svitai brin gen. 's gibt an Mordsmirbel! Dö-- is ao net der Müh inert — Er machte eine staust' Als seine Worte aber keine Wirkung zu haben schienen, fuhr er sori: „Alsdann wissen S', Frauerl, wann Ihna 's Dasein nach« S' z'leftl wenigstens noch a armen Wachmann a Freud: oar Mozu eine Brille aut ist Benjamin Franklin trug gewöhnlich eine Drille. Als er einst mit einem Freunde auf der Strafte ging, riet ihm dieser, die Drille abzimehmen. „Nein", vcrseftte Franklin, „die Drille schützt meine Augen." Kaum hatte er dies gesagt, so stieft er mit einem Ihm entgegenkommenden Lastträger zusammen. Dieser rief Franklin ärgerlich zu: „Hol der Teufel Eure Brille!" „Sehen Sie", sagte Franklin lächelnd zu seinem Be gleiter, „wozu eine Brille gut ist. Hätte Ich sie nicht getragen, so hätte der Kerl sicher gesagt, datz der Teufel meine Augen yolen solle!" 82. Sie stand noch gar nickt lange,arr der verabredeten Stelle, da sah sic ihn schon kommen. Auch er schien nach ihr auSgcipäht zn haben, denn er hob schon von weitem winkend den Arm. Ucbcr die Brücke lief er fast Trab, und als er bei ihr angelangt war, drückte er sie rasch an sich nnd küsste sie, ehe sie sich dessen versehen hatte. „Eva, liebste Enal — Wie habe ich mich nach deinen Augen gesehnt!" Er blickte sie an, als müsste er sich ganz tief jede Einzelheit ihrer Züge von nenem ein- prägen. Ihre Augen hingen an ihm, waren in großer Hin gegebenheit in die seinen gesenkt. „Dn wie du einen anschaueu kannst, Mädel! Aber nnn komm! WaS tun wir jetzt, wohin willst du gehen?" „Ich habe Besuch bekommen!" Sie erzählte ihm von PiuS Brinkler, der ihr wie ein Vater sei, ein wirklicher Freund und Helfer, nnd wie es geschehen ivar, daß sie ihm heute alles gestanden hatte. „Nun möchte er dich kennenlerncn, du verstehst das doch, er sorgt sich sehr um mich. — Ich habe ihm aber deine» Namen verschnür- >en, denn er — hält nicht viel von Engen Bcchcrkamp. ^r glaubt nicht, daß an einem Schlagerlomponisten etwas Besonderes sein könnte." „Ein sehr shinpathischcr Zug von diesem Herrn Brinkler! Wo ist er, ich glanbe, wir könnten Freunde werden." „Er wartet Im Natölcller auf uns. Aber — sage ihm deinen Namen nicht gleich! Ich möchte, daß er sich ohne Voreingenommenheit sein Urteil bildet." Becherkamp nickte ernst vor sich hin. „Gern, mein Kind! Weist Gott, ich bin selber vald so weit, dast ich mich schäme, wenn ich einem ernsthaften Menschen meinen Namen nennen soll. Man hat ja noch nichts ge- leistet im Leben. ES ist nichts da, ans das man stolz sein könnte." Aber sogleich hellte sich seine Miene wieder» auf. „Du, denke dir, ich have die ganze Stacht gearbeitet — noch nie war ich so erfüllt, so besessen von einen» Werk. ES ist, als hättest du mein Inneres, mein Herz ans einem Kerker vesreit, in vollem Strome drängt nun alles ans Licht, waö durch die vielen Jahre verschüttet und verkrustet in mir lag. Ach, Eva, diese Shinphonie ich glaube, sie wird ein Meisterwerk." Die Gewichtsfeststellung bei Haus schlachtungen Durch einen Runderlaft des Rcichsministcrs sür Ernährung und Landwirtsäwft vom 6. 12. 19ZV, der im Lcindwirlschnstlichcn Retchsmtnisterialblatt veröffentlicht wird, sind die Vorschriften über die Gewichtsfeststrllung bei Hausschlachtungen geändert worden. Danach sind, soweit es sich um Hausschlachtungen der Selbstversorger der Gruppen A und B handelt, zur Verein fachung der Vcrbrauchsregelung bei der Hausschlachtung von Schweinen bestimmte Anrechnungsgewlchte festgesetzt worden, die grundsätzlich der Anrechnung zugrunde zu legen sind. Nur in begründeten Ansnahmesällen kann das Ernährungsamt eine amtliche Gewichtsseststellung zulassen. Bel den Hausschlacl)- tungen der Selbstversorger der Gruppe C sowie bei allen Hausschlachtungen von Rindern, Kälbern und Schafen lst das Schlachtgewicht durch Wiegen festzustellen: bei Schweinen kann statt des Schlachtgewichts das Lebendgewicht festgestellt werden. Melche Gesichtshälfte ist die schönere? Die schönen Formen «Ines Gesichtes beruhen meistens auf einem rätselvollen Zusammenklang von Flächen und Li nien, dessen Eigenart nur sehr schwer tm Einzelnen zu er gründen ist. Es ist durchaus nicht Immer die Regelmäßigkeit, die unser Entzücken hcrvorruft: vielmehr wirken regelmäßige Züge häufig langwellig. Es ist eher eine gewisse Ungleich mäßigkeit, jenes „gewisse Etwas", das einem Gesicht seinen unbeschreiblicl-cn und uncrklärllcl)en Zauber verleiht. Es ist ja eine bekannte Tatsache, daß die Kcsichlshnlfien bei keinem Menschen gleich sind, und diese Verschiedenheit der beiden Hälften läßt sich aus der Photographie sehr leicht keststellen, Indem nämlich eine Photographie sorgfältig In zwei Hälften geteilt wird und dann beide Hälften getrennt wieder Photo« graphtert werden. Fügt man dann dl« beiden auf diese Weis« gewonnenen rechten Hälften und ebenso die linken Hälften zu Sorge eiucö Mannes begreifen, dem dieses junge Leben über alles tener ist. Evas Vater war mein bester, mein einziger Freund." „Ich verstehe Cie vollkommen nnd hvfte nur, daß Ihr persönlicher Eindruck in nicht allzu schrossem Wider spruch zu den Erwartungen steht, die Sic über EvaS künftigen Mann zu hegen berechtigt sind." „Wir werden sehen," lächelte Pins. „Fürs erste be ruhigt es mich sehr, in Ihnen einen Mann zu sehen, der das Leben einigermaßen zu kennen scheint. Ich be- nrchtetc schon, daß mir irgendein halbslügges Bürsch- ein vorgcfnhrt würde. Ans derlei Grünzeug sallen ,a die jungen Mädchen gerne herein." „Ah, sagen Sic daü nicht!" lächelte Bccherkamp. „Die Mädchen von heute sind keine Backfische mehr, die haben klare Augen tm Kops nnd gucken sich ihre Jungs sehr genau an, bevor sic ihnen ihr Herz schenken." „Mag sein! Nnn aber zu Ihnen! Sie werden eS mir nicht ttvelnehmcn, wenn ich " „ES tst selbstverständlich, daß ich Ihnen mit allen Anökünstcn über meine Person zur Verfügung stehe. — Ich bin Passauer, werde im Herbst vierunddreisttg Jahre alt und übe den Berns eines freien Künstlers aus. Vorauvschtckcu möchte ich aber, daß ich — hm — etwa« Vermögen habe nnd bei nicht allzu uubcscheidc- neu Ansprüche» iu der Lage bin, eine Familie zu er nähren." „Das tst angenehm für Sie nnd für Ihre künftige Frau, aber cs ist nicht das Entscheidende. Künstler also! Bon welcher Fakultät?" „Komponist, Herr Brinkler! ES tst mir zivar noch nicht gelungen, mir einen Namen zn machen, aber — seit Eva in mein Leben trat, scheinen mir die Kräfte frei geworden zu sein, die mir bisher zur vollen Ent- saltung meines Könnens mangelten. Ich verspreche mir viel voll der Znknnst!" „Immerhin, immerhin — ah, Cie bringen mich da In einen bösen Zwiespalt, lieber Freund! Tenn dast ich'S nur gestehe — ich have mich selbst zuweilen in dieser Kunst versucht, so daß ich Ihnen — als Kollege sozu sagen — meine Sympathien nicht verweigern kann. Aber — eS ist doch eine recht brotloie Kunst! Und — unter hundert Stümpern findet sich vielleicht ein Könnerl" „Da haben Sie recht!" lächelte Necherkamp nnd griff in die Tasche, während er Eva, die die ganze Zeit über schweigend und ziemlich unbeachtet dagescffen hatte, einen ermutigenden Blick znwars. „Ich habe zufällig einige Blätter von meiner ersten Cinnphonie bei mir, da ich sie Eva zeigen wollte. Wenn Cie ein paar Blick- lüuetnwcrsen wollen ? Da Sie selber Fachmann sind, werden Sie Wert oder Unwert beurteilen tonnen." Brinkler griff begierig nach den Noten. „Ah, sehr interessant. Wenn Sie gestatten — Bechcrkamp erklärte ihm kurz, nm was eS sich han delte. Er legte dar, daß er erstrebe, den erhabenen, hei- ligcn Begriff der Mutterschaft in einer gewaltigen Enmphonie zu umrcißen, ausgehend von der rührenden Gestalt des jungen Mädchens, in dem schon das Ahnen um seine heilige Berufung lebendig sei- dann all di« Wandlungen der Liebenden schildernd, ihre Hingabe, die Vereinigung mit dem Manne, die Geburt des Kin des,- und wie die Fran nun als Mutter sich zum Höch» stcn Menschentum entfalte, wie sic zum Inbegrisf deS Göttlichen im Menschen werde, Trägerin der Kultur, Kündcrin deS Glaubens, Urquell der Liebe, Göttin und Königin! . . . Brinkler hatte aufmerksam zngehört, war aber, als Bccherkamp geendet hatte, bereits in die Leltüre ver-c tieft. Und cs dauerte nicht lange, da schien er die beiden mn Tisch vergessen zu haben. Manchmal summte er ein paar Takte vor sich hin, dann wieder bewegte er die Hand im Nhythmnö der Melodie, zuweilen murmelte er «in teiiss -Gutl" oder .Lehr schönt" vor sich hin. /kS — tst ja nicht wichtig, wie er heißt. Möchten Tie ttz« nicht kennenlerne», Herr Brinkler?" -Ja, daS wäre mir sehr erwünscht. Eval Denn ich -ave Angst um dich. Ja, Eva, schau, du kauust dvch da kstn Urteil habe», wo dein Herz spricht. — Mein Golt, wenn du dich an einen Unwürdigen verloren hättest! — WaS hat er denn für einen Berus?" ,DaS — weist ich noch gar nickt." ^Nnd, Kindl Kaum lcistt man dich allein, da stellst dn solche Sacken an! — Der arme Kornreuther tut mir leid, eS wird sehr schlimm für ihn sein. Es wäre nicht das Schlechteste gewesen, Eva, wenn du eines Tages seine Frau geworden wärest. Darf er sich gar keine Hoffnungen mehr machen?" habe seinen Brief zerrissen." Sle gingen eine Zeit schweigend nebeneinander dahin. Dir Ludwigstraste lag hell tm Glanz der Sonne nnd war von vielen Spaziergängern belebt. ES war die Stunde deS sonntäglichen Bummels. DaS Hochamt iin Dom war zn Ende, und nnn lief man sich ein wenig Müde, um sür deu zu Hause wartenden Schweinebraten dte nötige Magenlcere mitzubriugcu. Plötzlich verdunkelten sich BrinklerS Züge. „Diese Figur ans deinem Nachttisch — ist wohl ein Geschenk von ihm? Denn du selber kommst doch nicht darauf, dir so etwas zu kaufen." „Diese Figur hat mir Herr Direktor WIeSner mit- gegeben, weil sie mir so gut gefallen hatte." „Früher hattest du an solchen Dingen keinen Ge fallens" sagte Brinkler verwundert, doch ohne Vorwurf. „Und — wie soll ich Gelegenheit haben, deinen — diese» sunaen Mann kennenrulerncn?" „Ich treffe ihn um drei Uhr an der Lultvoldbrücke und werde ihm sagen, dast Sie seine Bekanntschaft macken möchten." „Ob er darttber sehr erfreut sein wird?. — Nun, du mutzt «S ja wissen? „Ich — bin so arm nnd wertlos vor dir." ,,Du bist reicher als ich, Eva, denn du bist ev ja, die mich beschenkt. Jeder Takt, den ich aufs Papier werfe, jede Melodie, die mir zuströmt — alles ist von dir! Ich bin nichts ohne dich." Eva schwieg und presste die Hand an ihr Herz, als wollte sie dem allzu lauten Pochen Einhalt gebieten. — Der Geschäftsführer im Ratskeller erkannte den Eiu- tretenden. „Ah, guten Tag, Herr " Er stockte be ¬ stürzt, denn Becherkamp Halle mit einem warnenden Blick den Finger an den Mund gelegt. „Inkognito, wenn ich bitten dürste!" „Oh, bitte!" schmunzelte der andere. „Selbstverständ- licht" Er deutete mit einem versteckten Zwinkern ans Eva. Bcchcrkamp liest ihn in dem Glauben und folgte Eva durch den schwachbcsctztcn Raum. ES war kein bloster Znsall, dast Pins Brinkler an demselben Tische fast, an dem Eva vor zwei Tagen ihr erstes Glas Wein getrunken hatte. Eva hatte es so ein. gerichtet, als sic beide nach dem Mittagessen den stiatS- rcller anssnchten. PiuS Brinkler erhob sich höflich und reichte dem jungen Manne die Hand, während er ihn mit einem raschen Blick musterte. Bccherkamp nannte irgendeinen Namen, der Ihm ge rade ctnsicl. „Ich freue mich aufrichtig, Herr Brinkler, Sie kcuncnznlcrucu. Fräulein Volkmer hat mir von Ihnen erzählt, hat mich auch über die Gründe auf geklärt, warum Sic mich leben wollen." „Ich bin glücklich, dast Cie meine etwas bescheidene Bitte nicht abaelehnt haben. Sie werden kicher die wrnrvk« Hkc»7t5Lnun vvne« Vk«c>o orx-c« /vcLiL7L«,we«o/Zv/t W. Fortsetzung. „Dieses Konzert tm' Rcdontensaal hätte ich mir au- bören mögen. Ob eS wirklich so grostartta war, wie die Zeitung schreibt? Hast dn eS gelesen, Eva? Zum Schluß hat er den Donanwalzcr gespielt. Der Berichterstatter hätte vor Begeisterung am liebsten Kopf gestanden." „Er hatte gar nicht unrecht, Herr Brinkler! Ich habe den Donauwalzer noch nie so schön spielen hören." Weil er ihn für mich gespielt hat, weil er ihn für mich gespielt hat! .. . jubelte eS in ihr. „Ach. du warst selbst in dem Konzert? Dann hat er gc dir also anscheinend gefallen, dieser Bcchcrkamp! Ja, - E ja, ihr jungen Leute: Wie sieht er denn aus? Ich kann wir nicht denken, datz etwas Besonderes an ihm wäre." Eva muhte erst ein paar ttefe Atemzüge machen, be vor sie antworten konnte. „Eigentlich ganz interessant! Dunkel, schlank, ich kann es nicht so genau beschreiben. Ich glaube, datz er — daß er Ihnen gefallen würde." „Na, wir wollen eS dahingestellt sein lasten. Aber — du wolltest mir doch von dir erzählen. Wenn ich dick st sehe, möchte ich fast annehmen, datz — hast dn dich in jemand verliebt, mein Kind?" Sie nickte stumm, während ihr Ann sich fester an den feinen klammerte. „Also wirklich?" murmelt« er bestürzt. „Und — wer
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