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Sächsische Volkszeitung : 08.03.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194103081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410308
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-03
- Tag 1941-03-08
-
Monat
1941-03
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.03.1941
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Die Literatur Bulgariens Werk, das In fast alle europäischen Sprachen überseh! wurde, schrieb auch die lyrischen Dichtungen: „Hahnen und -Zither", die „Klänge" und „Wälder und Helder". Er wurde zeitweise bulgarischer Unterrichlsinlnister und al- einer der grössten nationalen Dichter Bulgariens gefeiert; er starb nach dem Die bulgarische Sprache gehört zu der grasten slawi schen Sprachenfamilie. Obwohl die Bulgaren ursprünglich Hein slawisches Voll« waren, sondern zu den uralaltaischen Bölkern jenseits der Wolga im Süden Ruhlands gehörten, nahmen sie bei ihrer Einwanderung in den Balkan im 7. Jahr hundert oon den dort wohnenden Slawen die Sprache an und verwuchsen innig mit dem gesamtslawlschen Leben. Das älteste bulgarische Schrifttum lst zugleich das älteste Schrifttum aller slawischen Völker überhaupt. Hn Bulgarien sand nämlich die sogenannte Kyrillische Schrift Eingang, jene Schrift, die oon dem Slawenapostel Cyrillus im II. Jahrhun dert ersunden wurde, und die es zum erstenmal einem sla wischen Volk ermöglichte. Schriftstücke anzuscrtigen. Was da mals an Schriften entstand, erschöpfte sich allerdings in der Abschrift byzantinisch kirchlicher Bücher, und die Bulgaren nahmen auch den orthodoxen östlichen Klauben an. Diese Schriftstücke aus der Anfangszeit, soweit sie erhalten geblieben sind, stellen literarisch einen hohen Wert dar, und sie bilden das sogenannte altbulgarische Sprachen»«». Hm 10. Hahrhun- dert erreichte diese Epoche ihren Höhepunkt, wo auch das bulgarische Reich seine grösste Ausdehnung angenommen halte. Vom 12. Jahrhundert ab, mit der Bildung des Kleinbulgarischen Reiches, ging eine Veränderung der Sprache vor sich, neue slawische Wörter wurden gebildet, mau sprach alle Wörter neuartig aus, wechselte ihre Vedeutung, und es entstand das Riittelbulgarische. Dieser Wandlungsprozeh ist mit dem lieber gang des Althochdeutschen ln das Mittelhochdeutsche zu ver gleichen. woraus daun das Neuhochdeutsche entstand, wie auch in Bulgarien mit dem 15. Hahrhundert das Ncnbulgarischc sich herausbildete. Hedoch insolge der schon früher einsehenden Tiirkenherrschast blieb die bulgarische Sprache reine Volks sprache und eine literarische Entfaltung ivar unmöglich, liklt Hahre dauerte die Türkenzelt, und Bulgarien erlebte sie am stärksten und am längsten von allen Balkauvölkern, so dah erst In der ersten Hälfte des vorigen Hahrhunderts die eigent liche bulgarische Literatur ihren Anfang nehmen konnte. Von der altbulgarischeu Zeit an bis heute blieb aber die Kyrillische Schrift im Bulgarischen ständig im Gebrauch. So beginnt das bodenständige nationale Schrifttum Bul gariens mi< dem vorigen Hahrhundert. Die Schriften des Athosmönches Paisij von Chilnndar, die noch vor lftOO geschrie ben waren, hatten die Wege dazu bereitet, und IftOtl erschien das erste gedruckte bulgarische Buch. Es war eine Sannnluug schöner Abhandlungen über geistige Dinge und stammte non Sophronius von Mraza. Ift.il wurde in Odessa die Heilschrist „Der bulgarische Morgenstern" ins Leben gerufen, Ift.'iö gab Neosyt und ein Hahr darauf Christaki die ersten bulgarischen Lehrbücher heraus. Da es aber noch weiterhin sehr schwierig war. im Sinne der nationalen Erweckung sich geistigen Einsluh durch dir Literatur in den Volksmassen zu verschaffen, iveil die Hremdherrschaft bis in die ftOer Hahre hineindauerte, so muhten die nationalen Dichter vielfach auher Landes leben, in den Nachbarstaaten, und vorerst fiel der alten Volks dichtung, den Heldengesängen aus alter Zeit, noch dir gröstere nationale Ausgabe zu. Neben den Slowaken sind die Bulgaren das sangesfrcudlgste slawische Volk, und die Volksdichtung nahm und nimmt einen breiten Raum im bulgarischen Leben ein, nicht nur der Heldengesang, sondern auch jede andere Art non Liedern, so dah dieses erhaltene Gut auch eine Hundguelle für die eigentliche bulgarische Literatur wurde. Der erste wirk liehe Dichter ivar der 1ft27 geborene Vetkn Slawejkon, der zu gleich der Schöpfer der modernen bulgarischen Schriftsprache geworden Ist. Er versuchte sich in Liedern, sammelte die alten Volkslieder und gründete seinerseits die Zeitschrift „Der Dudelsack" Durch seine sehr gepflegte Sprache erlebte das Bulgarische einen ungeahnten Aufschwung, er ivar gleichzeitig Lehrer und Volitiker und wurde später zum Präsidenten der bulgarischen Nationalversammlung gewählt, so dah er von hoher Stelle ans fiir das bulgarische Geistesleben eintreten konnte. Seln Sohn wurde ein noch berühmterer Dichter: Pentscho Slawejkon, der Ifttitl geboren ist. Dieser schuf das „rohe Epos der Hreiheitskriege: „Das blutige Lied", das seinen Namen in alle Häuser Bulgariens trug. Auch non seinen übrigen Werken wurden viele weiter bekannt, so „Auf der seligen Hnsel", „Träume" und „Epische Lieder", und er trat in enge Beziehungen zu zwei anderen Dichtern. Havoron und Todorov, mit denen zusammen er der neubulgarischeu Literatur den kräftigsten Auftrieb gab Sie wandten sich als Epiker und Erzähler allen möglichen Hragen des Lebens zu, wobei jedoch auch der Naturalismus in ihre Dichtungen eindrang, beson ders in die der zwei lehtgenannten, was ihr Schassen beein trächtigte, und alles, was in diesem Sinne entstand, blieb hinter dem wirklich Wertvollen iveit zurück Sie starben alle drei schon früh, Clawejkav schon vor dem Weltkrieg UU2 und die beiden anderen, noch nicht lojährig, während des Welt kriegs. Als realistischer erdgebundener Erzähler und Dramatiker zugleich trat Anton Strasimirov hervor. lft77 in Warna am Schwarzen Meer geboren, durchwanderie er halb Bulgarien, nm das bulgarische Bauernleben in seiner ganzen „Wirklich keit" kennen zu lernen und dort seine dichterischen Anregun gen zu finden Von Ihm stammen die grahen Erzählungen „Die Herbsttage", das „Lied der Lieder", die „Sklaven" und „Am Kreuzweg" und er schrieb anher Erzählungen nnd Dra men („Gräber ohne Kreuze") eine ganze Reihe von Legenden. Hn humorvoller Weise hat der Ift7ft geborene Elin Pelin seine Leser zu fesseln gesucht Er beobachtete die Leiden und Schwä chen seiner Umwelt und suchte darüber ciueu Schimmer wahre» »der auch falschen Humors auszugiehen, er ivar fruchtbar, jedoch die innere Güte seiner Werke wechselte vielfach ab. Noch bekannter wurde N>kolaj Rajnoiv, lftftft geboren, der durch die „Vogomilischen Legenden" sich einen Namen machte. Diese Legenden knüpfen an die eigenartige Sekte der Bogo milen an. die aller Wahrscheinlichkeit nach in Bulgarien ihren Ursprung genommen haben, und zwar etwa im IO. Hahrhun dert. >m groftbulgarischen Reich. Sie unterschieden einen guten und einen bösen Geist, verwarfen die Ehe, den Genuh des Hleisches, das Priestertum und sakramentale Handlungen. Sie verbreiteten sich über den ganzen Balkan, bis nach Konstan tinopel und schliehlich bis nach Kleinasien, wurden aber später kesnnders in Bosnien ansässig, wo ihnen zwei Hahrhunderte lang der Mrohteil des Volkes samt den Herrschern anhing Trok des dann einsehenden Verfalls erhielten sich Gruppen aus dem Balkan bis in das 10 Hahrhundert hinein. Der Dichter Najnniv hat aus dem Sagenkrauz, der sich nm diese Bogo milen innlit. absonderliche Gescheh»!".' nusgewählt nnd sie zu Legenden gestaltet Er lst auch ein Sprachkenner der übrigen europäischen Weltsprachen und hat aus dem Deutschen, dem Russischen und Hronzösischen viele Merke überseht. Das Diama sand neben der epischen Erzählung nur wenige Vertreter. Neben Strasimirov hat sich darin auch der genannte Todorov versuch», ohne eigentlichen Erfolg, nnd er lenkte auch diese Dlchtungoart in naturalistische Bahnen. Besonders arbeitete er Volkssagen in dramatische Stücke um. Andere ahmten die Schillerschen Dramen ohne Ursprünglichkeit "ach, so dah ein dramatischer Aufschwung nicht elusestte. Hn nlleineuester Zeit haben sich Ansähe bemerkbar gemacht, die für eine selbständigere Entwicklung des bulgarischen Dramas entscheidend werden können, und 1007 Ist in Sofia ein stän diges bulgarisches Theater eingerichtet worden. Ein ganz eigenartiger Dichter ist Christo Bote». Er gilt als der Wegbereiter der vulgarlschen modernen Lyrik nnd wird zu den grosten Hreiheitsdlchtern gezählt. Der Ton, den er an schlug, tv/rr aufrllttelnd, von Leidenschaft erfüllt, ja verschie dentlich ins Ungehemmte sich steigernd. Vielleicht haben ihn am misten seine schwermütigen Hajduckenliedcr bekannt ge macht Die Hajducken waren jene im Norden des Balkans wohnenden Servier und Wallachen, die vor den Türken in die Wälder flüchteten und ewig mit diesen in Hehde lagen, so dah sie von den Türken als Räuber betrachtet wurden Später wurden sie in das österreichische Heer ausgenommen, wo sie dann als schnellbewegliche Grenzregimenter sich dem Hcind stellten. (Versprengte Hajducken gab es schliehlich in den verschiedensten Ländern des Ostens und Südostens.) Die Lieder Botevs gingen von Hans zu Haus; er selbst reihte sich unter die Hreiheitskämpser ein nnd fiel mit 2!> Hahren (>ft7ll), als Bulgarien die Hreiheit noch nicht erlangt hatte. Die kunstvolle Horm des Liedes war von ihm begründet worden, und er sand sehr viele Nachahmer, die aber zunächst zu keinem beson deren Ruf gelangen konnten Noch stand in Bulgarien in erster Linie das einfache Volkslied hoch in Ehren, das ungekün stelt und einfach, aber in inniger Weise den Gefühlen des Volkes die Sprache lieh, und das immer wieder neu ans dein Volke heraus entstand (und bis heute entsteht), weil die Bul garen in ihrer Mehrzahl mit der Natur verwachsen blieben (ftO Prozent sind noch heute Bauern) und bei Volksgesang und Spiel ihre Hefte feiern Wallte also die kunstvolle Lyrik einen gröheren Zuspruch finden, so muhte sie aus innerer Natürlich keit heraus, aus dem echt Menschlichen geboren werden und zu den höchsten Zielen streben Der Dichter Hinan Mincev Vnzov, der zwar als Erzähler sich seinen eigentlichen Namen machte, erntete auch als Lyriker Erfolge. Dieser 1ft50 geborene Dichter, der in seinem »rohen Romanwerk Pod igoto („Unter dem Hoch") den bulgarischen Hreiheitskampf schilderte, in einem Weltkrieg tl>2t. Von seinen Volkstümlichen Weise» erhielt die Lyrik neue entscheidende Anregungen, wenngleich sie in ihrem Gehalt der Kritik nicht immer slandhalten. Kiril Christof strebte ihm nach, aber er entartete ganz und gar; Cane» Bo rina hatte sich schon mehr in Zucht; aber Nikolas Liliev führte die Lyrik zu höchsten Ehren. Dieser Dichter ist der gedanken reichste, tiefste lyrische Sänger des neuen Bulgariens, der in seinen besten Werken nicht nur durch seine innere Reinheit alle genannten Dichter übertrifft — in allen slawischen Lite raturen besteht bei dem starken slawischen Wirklichkeilssinn und bel der iibermähigcn Gesühlsbelontheil die Gefahr einer lleberschreitung geistiger und sittlicher Schranken, ivas hier im einzelnen be' den Dichtern nicht nusgezeigt werden kann — sondern der auch in der äuheren Tprachgeslaltung nicht mehr zu überbietende Höhepunkte erreicht hat. Er ist lftftö in Stara Zngora geboren, studierte auf mehrere» Schulen und wurde später Erzieher in Sofia. Sein Sinnen und Trachte» geht auf die leiste» Geheimnisse dieser Welt, es inündet i» die geheim nisvolle Macht der Liebe ein, mit der er die Welt, ihren Ur sprung und ihre Wesen umfängt und sich selbst von der einen „nie vergehenden, ewigen Liebe" umsauge» lässt Mystisch sind die Weisen, die er nnschlägt, weltabgewandt ost und doch dem Tiefsten in dieser Welt so nahe, einsam und doch für alles Hohe geöffnet. Zu Ende des Weltkrieges erschien sei» ./Vogel ln Ker Nacht", und 1022 folgten seine „Dichtungen". Liliev ist es vor allem mit zu verdanken, das; in de» gebildete» Ständen Bulgariens der Widerstand gegen die Entartungen unseres Hahrhmiderts nicht erlahmte, und dah in de» einfachen Blassen des bulgarischen Volkes der Sinn für das Schmie, da» Mahre und das ewig Wertbeständige in ein« - so eutsche-d »gs» reichen Zeit wie der unseren, geweckt weide» Iionnte A. Fresko und Sgrassito Lin Uapitel über Lebensweisheit Vor rund 10 Hahre» ivar es Ein junges, überschäumen des Talent verlief; die Schule, um den vielbesungenen Kampf mit dem Leben auszunehmen Biel Lebeusweisl)eilen, wie sie in geflügelten Worten und Sentenzen bescl»ert werden, waren ihm geläufig. Auch dos wundervolle Schillersche Wort: „Hn de» Ozean schifft mit tausend Maste» der Hüngling; Still, auf geretteten! Boa! kehrt in den Hasen der Greis." Daneben auch, wenn inan will, das ins .Horazische übersetste Schillerzitat: Est madus in rcbus, suni cerii denigue sines. (Ein Mas; liegt in allen Dingen, nnd es gibt feststehende un veränderliche Grenzen.) Aber das kümmerte ihn wenig. Er besah ein allgemein gültiges Recht, das Recht der Hugend, die trat; aller gelernter Lelrensweisheit den Himmel stürmen will und auch stürmen zu können glaubte. Ei» elxmso gütiger wie auch kluger nnd geistiwller „alter Herr", der sich sein junges Herz, seinen jungen Sinn bewahrt hatte und so unbedingtes Vertrauen bei der Hugend genas;, gab ihm ober doch eine Richt schnur fürs Leben mit, die zunächst interessierte, dann nach denklich stimmte und schliehlich zur Lebensregel wurde. Dieses Wort lautete: „Sie. junger Hreund, müssen sich zu zwei Tech niken Im Lebe» durehrinoen. zum Hresko und zum Sgrassito, daun werden Sie es schaffen." Dav War! sah lind wurde nicht rrergessen, wenn auch der junge akademische Bürger zunächst den Becher des „Stu dent sein, wenn die Veilcl«» blühen" in vollen Zügen schlürfte Allerdings wird das studentische Leben vor 10 Hahren vielfach verzerrt und i» Harken gemalt, die es hählich und abstoheud erscheinen lassen Es »rar schon ganz anders. Menn auch der verbummelte Student nicht bestritten werden soll, wenn auch Exzesse hier nnd da vorkamen, so handelte es sich doch um eine verschwindende Minderheit. Mir lprben wohl geschwärmt nnd getrnnken, aber auch herzhaft gearbeitet und studiert. Die Leistungen der Bergangenheil sind der Beweis dafür lind hier ans Deutschlands hohen Schulen oewann das kluge Wort über Hresko und Sgrafsilo lebendige Wirklichkeit. Zunächst musste die Hrage geklärt werde», was eigentlich Hresko sei. Die Lösung war nicht schwer: Es ist eine Mal technlk wie Oel, Tempera-, Aguarellmalerei und was es sonst noch geben mag Hresko kommt aus der italienischen Sprache und heisst frisch und Hreskomalerei heisst Wandmalerei aus frisst«»» nassem Mauerbewurf Ein Mauerstück wirk mit einem Gemisch von älterem Kalk und feinerem Sand, nnd zwar nur so viel angeworsen. wie der Künstler an einem Tage be herrschen Kanu Die Harken müssen nah auf den feuchten Grund anfgetragen werden. Sie ändern sich, wenn sie trocken sind, so das; der Maler vieler llebung und Erfahrung bedarf, um die richtige Harke zu wählen. Der feuchte Grund bindet die Wasserfarben derart, dah sie weder dnrch Trockenheit noch durch Nässe ausgelöscht werden könne» Geheimnisvolle che mische Vorgänge tun ein liebriges, um die Harken, die sich mit dem Kalk verbinden müssen, frisch zu erhalten. Hiir monumen tale Werke historischen Stils besonders wird die Hreskomalerei angewandt. Hm Altertum schon bei den Aegypteru. Grieche». Etruskern und Römern war die Hreskomalerei bekannt, und manches Wandbild aus jenen Zeiten Ist uns erhalten. Das Mittelalter brachte einen orohartigen Aufschwung inst de» be kannte» Hölu-pnnkten Raffael und Michelangelo Das lebens frohe Barock hielt die lebensfrohe und reiche Tradition der Hahrhunderte lebendig. Klosterkünstler brachten die Hresko Malerei nach Deutschland, und auch viele romanische nnd go tische Kirsten haben uns den Schwung der Hreskomalerei aus der deutschen Vergangenheit bis auf unsere Tage erhalten. Und wer je durch die herrllstren Barockkirchen Süd und Süd westdeutschlands gewandert Ist, der »reih wohl um die Herrltch- keit nnd Schönheit der Hresken. die uns Immer wieder in ihren Bann ziehen nnd nicht los lassen: Kunstwerke also von voll endeter Schönlgstt. Das also war es, was der kluge Menlor siirs Leben mit geben wallte, dah der junge Mann das grösste Kunstiverk, das aus den Händen des Schöpfers gekommen, nämlich sich und sein Leben, so verwalte, nm es In aller Schönheit in die Hände des Schöpfers znriicklegeu zu können. Auch ein Geschenk muh treulich gehütet, muh möglichst gemehrt werden. Das Kanu nicht mit einem Male geschehen, sondern langsom. behutsam, wobei ernstes Streben und Erfahrung die Hände führen Eine Mauer ist gleichsam das Leben, worauf das Lebensfresko ge malt werden soll und muh. Nicht ans einmal, sondern lang sam Tag um Tag, Monat um Manat, Hahr nm Hahr. Sorg sam muh das Material gewählt, müssen die Harken ausgesucht und gemischt, muh der Pinsel geführt werden, damit das Bild hält und die Harken harmonisch zusammen klingen. Heber Mihariff bringt hästllst« Dissonanzen, die nur sehr schwer oder überhaupt nicht ausgeglichen werden können. Alrer mit jedem geschickten Pinselstrist« wächst die Hreude an dem Werke. Sicherlich wird nicht jede Menschenarlreit an sich selbst ein Mei sterwerk werden, sondern die einzelnen Bilder iverden ihrem nltnstlerlschen Wert nach unterschiedlich sein. Aber jedes muh Harmonie zeigen in Arbeit. Komposition und Harke und so «inen geschlossenen Eindruck hinterlassen und das Streben nach Vollkommenheil klar vor Augen sichre». Da»» ist es immer ein Meisterwerk in seiner Art, und der Rioler mag dann ruhig die Harmonie seines Merkes in die Hand seines Schöp fers zurücklegeu. Das ist die seelische, die Charaktermalerei, sozusagen ein seeiisst«s 'Monumentalfresko Wer als» sein Leben lebt, gleichviel in welchem Amte, in welchem Berufe, ivird gleichcrmahen dem Herrgott und den 'Menschen ei» Wohl gefallen werden Die andere Maltechnik ist das Sgrassito Das Mail kommt ebenfalls aus dem HInlienischen her und heisst Krat;- malerei. Auch diese Technik ist alt nnd war schon im Alter tum bekamst. Hu Pompeji und Herkulanenm die einst di« Lava des Vesuvs verschüttete, sind uns alte Wandkritzeleien und Zeichnungen dieser Art erhallen. Hiir die Hnisademnaleret wurde dieses Verfahre» vielfach angewandt, wie die Re- naissancepaläste >n HIalien namentlich des U> Hahrhunderts Nachweisen Nachdem Gotsried Semper das 'Verfahren erncnert hat, ivird es auch bei uns vielfach für monumentale Wandde» koratianen angewandt Das Verfahren ist einfaäier als beim Hresko Aus dunkler Pulzschicht wird eine Helle Harke von 1 — 2 Millimeter Dicke oder Stärke aufgetrageii und die Zeich nungen darin eingekralst Sa können wundervoll wirkende graste Dekorationen geschaffen werden, die de» Besstwuer in Helles Entzücken versetzen Die Anhenmauer des Stallhofes in Dresden mit dem Hürstenzug und viele Häuser in Süd deutschlaiid und In den Alpen beweisen es. Hiir das äuhere Leben vor allem, für den 'Verns kann d Sgrafsitomethode wirklich symbolhaft sein. Bar dem junge» 'Menschen liegt der weite Grund der Welt und der menschlichen Tätigkeiten ausgebreitet Darauf will er seine Persönlich- keitsfarbe austragen und die Higuren mit fester kraftvoller Hand elnrihen. Aus ihn kommt es an, ob der bleist die..Hand zu führen vermag klare, feste Strick«- einzurihen Higuren und damit Bilder voll Harmonie, Schönheit und Geist zu schassen. Das gelingt fast nie Im ersten Hugendübertchwang. sondern „Oui stndet optatam cursn contingere oretam multa tulit fecitgue puer. sndanit e> alsit " sagt der alte Horaz Der junge Mensch »ins; viel aushalten und schaffen, schwitzen und frieren, kurz, sich von der hethen Stirne den Schweis; rinnen lassen, wenn er sein Ziel erreichen, sein Leben so zimmern will, das; innerer Hriede nnd das; innere Hreihei» aus seiner Arbeit ihm zuströmen Das Leben ist kein Tändelspiel, sondern die ernsthafteste nnd schwerste Ausgabe, lässt sich aber formen mit Kraft nnd Arbeit, mit Gottvertrouen und tiefem Hrohsinn der darauf basiert So ist iu der Tat das Lelrc-n mit den Begri.se» Hresb > nnd Sgrassito trefflich vorgezeichnet, innerlich und äuherlich. nnd an uns Menschen selbst lieat es. vor allem an der Hugend. Bilder von solch bezaubernder Schönheit nnd Gröhe zu lchas fen, wie sie uns aus Kirchen und Dome», von de» Wänden und Hassaden auch privater Häuser entgeaen'enckb-n Sicher lich werden nicht alle 'Vlülenlräume reifen und manch ein Hehlgriss, manch ein Helillritt nicht ausbleib n Tie Erlöst»»» der tiefsten Wünsche und Hoffnungen de- 'M »scheu ist hier auch nicht zu finden, sondern die Palme des Sieaes wird erst in der Ewigkeit überreicht. Kein Geringer-» als Hrik Reuter, der graste plattdeutsche Dichter, hat die Schönheit, »her mich die Tragik menschlichen Ringens in ihrer ganzen Diese er kannt und mit seinem selbst versaht-''' G>»HIp>nche »ebränt- Der Anfang, das Ende, a Herr, sie lind dein. Die Spanne dazwischen, das Leben, war mein lind irrt ick im Dunkeln und fand wich nicht a» Bei dir, Herr, ist Klarheit und licht ist dein Hans Hidelis. «geschäftliches! Anher 'VeranUnorbmg der SchrisUeiUmgO Bei Erkältmm, Grippeqesahe ist es abwegig, den geschwächten Organismus durch Trinken grösterer Hlüssiglieilsmengen, die nicht selten dein Herzen ab träglich sind, auch uoch anzustrengeu. Unschädlich und doch wirksam ist aber folgende bewährte Kur: l 2 Esstössel Kloster frau Melissengeist und l 2 gestrichene Esstössel Zucker mit etwa der doppelten 'Menge laichenden Wassers gut verrühren Diese 'Mischung sofort nach dem Zubettgehen möglichst Heist trinken und dann schwitzen. Wenn notwendig, wird diese An Wendung t 2mal wiederholt. Zur Nachkur lind um Rück fällen eutgegenzuwirkeu. nehme man noch einige Tage, und zwar 2 «mal täglich, besonders abends, einen Teelöffel Klo sterfrau 'Melissengeist in einer Tasse Psesserminz oder ande rem Tee. 'Machen auch Sie einmal einen Versuch! 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