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Sächsische Volkszeitung Nummer 94, Seite 8 Dienstag, 82. Npril 1941 OOOjähr. Geschichte derArsaten Olynrp, der Berg der Gotter lei i<incj6>- ton end chicd uni) ich je. »Z len in ¬ et nt ich )l. slän- ! an- ihrem Die laubs >, in astän- e mit »Visen kräsle Ohne cdcr niaiis htver- gclker »erden Korn- cbcits- nd, zu Aren;- oraus» ireiten ld- ten nd, ten 150 )cn se hat -em ,ehö- ndet von ch )s ten ind dt« ney »e. itzt, un- n ir >1 ildei >un.t zkcit ). H. tsiir- iitra- gröhte Stadt Kroatiens ist sehr al», besitzt Kunstbauten der verschiedensten Epochen und ist zur wichtigen Handelsstadt ausgewachsen. Das genannte Susak an der Adria gehört eben falls noch zu Kroatien skroatisches Küstenland), denn die Kroaten sorgten immer für einen freien Zugang z»m Meer, und Susak wurde nach dem Weltkrieg der wichtigste Ueberjee- hafen Jugoslawiens. Die Stadt liegt in unmittelbarer Nahe der italienischen Stadt Fiume, zählt über 20 NNO Einwohner und nimmt einen fortwährenden Aufschwung. Auch die kleine Hafenstadt Sens, etwas südlicher an der Adria, gehört noch zum kroatischen Küstenland: sie war ehedem die Hauptstadt der sogenannten Uskokcn, der kroatischen Flüchtlinge, die vor den Osmanen hier Schutz suchten, linier den Fremdenorteu iin Küstenland sind Crikvenica und Kraljewice die bekanntesten, die beide gegen 5000 Einwohner haben und ebenfalls alte Baudenkmäler ausweisen. Bon den dein Küstenland vorgelager ten Inseln seien nur die drei gröhten genannti Krk sVeglia), Rab und Pag, die alle drei durch ihre südliche Vegetation hervorragcn lind durch die berühmte Etrahc von Morlacca vom Festland getrennt sind. Seit der Türkenzeit wurde Kroatien der Ehrenname „Antemurale occidentis — Wall des Abendlandes" von der Geschichtsschreibung zuerkannt. besonders die dorischen und äelisci-en Stamme, als sie sich wei ter ai.-sbreiteten, den Kultus der Olympischen Gotter mit sich, und selbst den Namen Olymp verpflanzten sie überall aus ihrem Wege. Der Olymp vervielsältigte sich gewissermahen. Berge dieses Namens findet man auf der Insel Lesbos, in der Ida- Kette, im Taurus und bis zur Insel Cypern. Im nördlichen Kleinasien, auf den Grenzen der Lan-sä-aslen Mysien, Bithy- nicn und Phrygien, erhebt sich ein Olymp-Gebirge zur statt- lici)en Höhe von rund 2500 Nietern. In Griechenland nagt einer der Gipfel des Lykäos den Namen Olymp, vor allem aber ist natürlich an Olympia zu erinnern, die grohe Kultställe des „Olympischen Zeus" und den Schauplatz der Olympischen Spiele. Dennoch blieb der thessalische Olymp der Hochaltar der griechischen Religion und der Thron des Zeus. Als die griechische Göttermelt zersicl, ergriff das Christentum der griechischen Kircl-e Besitz von dem heiligen Berg und errichtete in einer seiner einsamsten Schluchten ein Kloster des heiligen Dionysios und mlf einem seiner höchsten Gipset aus Feldsteinen eine win zige, dem Propheten Elias geweihte Kapelle. Jedes Jahr einmal ersteigen die Mönche des Dionysios Klosters den Berg, wobei sie nachts bei Fackelscl>ein anibrechen, damit sie zeitig genug auf dem Gipfel sind, nm in der Elias-Kapelle eine Nielse lesen zu können. Sonst ist der Olymp immer noch ein wenig begangenes Gebirge, und bis vor einigen Jahren war er vcrruicn wegen der räuberischen Gesinnung der dort hausenden Ziegcnhirten. die manchen Fremden, der sich in seine einsamen Wälder wagte, ai.sgeplündert. getötet oder, in der Hosianna aus ein reiches Lösegeld, verschleppt haben. Im Jahre 180-2 führte der deutslf« Geograph Heinrich Barth mit mehreren eingeborenen Führern, die sich jedoch als völlig unzulänglich erwiesen, vom Westen, von dem Flechen Kakkiaonlos her, eine auherordcntlich müh same und beschwerliche Besteigung durch, die ihn aber nut einem grotzartigen Rundblick vom Gipsei her belohnte. Wegen Zeit mangels und «veil er ganz mit seinen wichtigen Messungen be schäftigt mar. konnte er sich dem Genus» zwar nicht mit voller Muhe hingeben: ein anderer Bergsteiger aber schildert den Rundblick von der Eliasspitze mit folgenden Worten: ..Nach der einen Seite hin übersieht man ganz Makedonien, nach der ande ren ganz Thessalien, dessen Seen und Flüsse sich ausnchmcn wie auf einer Landkarte. Gegen Osten dehnt sich das Meer in wei- trm Bogen aus, vom Berge Athos bis jenseits der Insel Skyros. Im Westen begrenzt die Pindos-Kette wie eine lang ausgezackt« Mauer den Horizont." rujaui- :n am Abglci- e nicht »varen üwerke Braun- lrozcnt, »markt lrozeni. nt, von um 2!', Kroatien ist ein langgestrecktes Land, das sich vom Adria tischen Meer über das Fluhgebiet der Save -dis zur Drau und Donau nordwärts erstreckt. Der nördlichste, an Ungarn grenzende Teil wird auch Slawonien genannt. Teile der Kroa ten wohnen aber auch noch in den umliegenden Gebieten, vor allem im südlichen Dalmatien. Bier Fünftel der gesamten 3,2 Millionen zählenden Kroaten treiben Acker- und Obstbau, halten grohc Viehherden und leben in kleinen Gemeinden und Dörfern. Städte gibt cs anher Agram, die die einzige Groh- stand ist, nur wenige im Lande. Sehr farbenreich sind die Trachten der Kroaten: ihre Sprache ähnelt der serbische»: aber die kroatische Schriftsprache bedient sich zum Unterschied von der serbischen der lateinischen Buchstaben. Neben der an kimst- vollen Bauten reichen Stadt Agram mit ihren 170 000 Ein wohnern. die auch infolge der günstigen Verkchrslage an der Orientbahn und an der Adriabahn nach Susak grohe wirt schaftliche Bedeutung Kat, gibt cs nur noch eine einzige grd- Here Stadt, nämlich Essegg lOsijik) an der Drau in Slawonien, die es aus 50 000 Einwohner gebracht hat. Auch diese zwcit- ttie? Löklt «iiv 1 rum Vvispivi viel War ^SSI LUPPkbl-WUlltti. «ak, kl »rot, - r>ucb v/vnn'5 nur vinen gib«! Zu seinem Erstaunen begnadigte man ihn zu lebenslänglichem Zuchtl-aus. Was Juan Coguimbo all die Jahre vergebens angestrcb: halte, erreichte er im Gejangnis: er wurde Millionär. Nach einem halben Jahr, das er in der Strasanslalt verbracht hatte, bat er um die Erlaubnis, seine Pläne weiter ausarbeitcn zu dürfen. Er erhielt die Gcnchmigl.ng und nach wenigen Mona ten war die Waschmaschine, die völlig mechanisch die ganze Pro zedur des Waschens und Trocknens verrichtet, scrtiggestcllt. Bald fand sich «in Interessent, -er Juan in der Zelle aussuchte lind ihm zusagte, die Herstellung zu übernehmen. Inan sollte an dem Betrieb zu 50 Prozent beteiligt sein. Die Waschmaschine wurde ein ungeahnter Erfolg. Die Folge war, das; Juan plötz lich ein Millionär war. Freilich — nun war es zu spät. Was halfen ihm alle Abrechnungen und Aktienknpons, wenn es für Ihn selbst nur Linsensuppe und einen einstündigen tägiiäieii Spaziergang auf dem Gesängnishof gab. Er bat den Direktor der Strafanstalt, ihm junge Leute namhaft zu machen, die hilfsbe dürftig seien, damit er ihnen eine ordentliche Ausbildung ver schaffen könne. Es sprach sich sehr schnell herum, -ah im Zucht haus von Parkersburg ein Sträfling sah. der junge Künstler finanziell unterstützte und auch sonst ein osienes Oyr sür alle Anliegen hatte. Hei le leben in Baltimore etwa 30 Leute, die ihre Karriere und ihre Existenz dem Ndörder Juan Coguimbo verdanken. Ein junges Mädchen wurde auf seine Kosten zur erfolgreichen Tänzerin ausgebildet, zwei Musikschüler bezahlten aus feinen Mitteln ihren Unterricht, ein Dutzend Studenten, eine Reihe von Erfindern verdanken ihm die Möglichkeit, in aller Ruhe ihre Arbeiten vollenden zu können —. kurz, die Dollars, die Juan für sich selbst nicht verwenden konnte, wurden aus diese Weise einem wohltätigen Zweck zugesührt. Er selbst aber darbt Die Kroaten sind neben den Slowenen das älteste slawische Volk des Balkans Sie kamen schon im 6. Jahrhundert aus dem Osten, aus SUdruhland, in ihr heutiges Land, siedelten sich an den Grenzen Germaniens und des Römischen Reiches an und nahmen schon nach kurzer Zeit die abendländische Kul tur an. Die kroatische Geschichtschreibung bezeichnet das Jahr M als das Anfangsjahr dieser Kultur, wo das eigenartige kulturelle kroatische Grenzland sich zu bilden begann, das seit dem gegenüber einem völlig anders gearteten Südosten 1300 Jahre lang seinen Charakter bewahrte. Der erste kroatische Fürst, der abendländische Bildung und Sitte einfiihrte und damit sein Volk aus dem Dunkel der Zeit emporhob, war der tatkräftige Fürst Porga. Unter ihm breiteten die Kroaten sich bis an die Adria aus, bis in das nördliche Dalmatien, und um 050 war die Stadt Spalato be^ reits ei» bedeutender kultureller Mittelpunkt der Kroaten. Kurze Zeit nur währte die griechische Oberhoheit über das kroatische Land, denn als Karl der Grohe seine Siege über die Tataren im Osten erfochten hatte, schüttelten auch die Kroa ten die griechische Oberhoheit ab und schlossen bald daraus einen Bund mit den benachbarten Germanen. Sie lebten in naher Verbindung mit den Bajuwaren, den Bayern, und im 8. Jahr hundert gab es eine Zeit, wo Kroatien ganz allgemein als ein Teil des bajuwarischen Reiches, das an Kroatien grenzte, galt. Allerdings blieb das Freiheits- und Sclbständigkeitsgcsühl der Kroaten ungeschmälert, und im 9. Jahrhundert kam es zur Errichtung des mittelalterlichen, in der Geschichte berühmt gewordenen „Reiches der Kroaten", wobei die Kroaten weiter in Verbindung mit dem Abendland blieben, besonders mit den deut schen Alpenländern. Die kroatischen Fürsten nannten sich Könige, und das Reich bestand anderthalb Jahrhunderte lang: die Wissenschaften blühten, Kunstbauten entstanden an manchen Orten, und das heute noch in einer anmutigen Gegend gelegene dalmatinische Städtchen Biograd sZaravccchia) war lange die Residenz der Könige. Der letzte König war der mit besonderer Feierlichkeit gekrönte Schupane (Fürst) Zwoinimir, der mit starker Hand regierte und der die Schwester des ungarischen Königs Ladislaus. Helene, zur Gemahlin hatte. Als Zwoinimir starb, erlosch das kroatische Königsgcschlecht, und die Königin witwe Helene und die kroatischen Grohcn vollzogen die staat liche Anlehnung Kroatiens a» Ungarn und riefen den unga rischen König auch zum König der Kroaten aus, wobei aber die kroatischen Bane (Verwalter der Provinzen) grohe Selb ständigkeit behielte». Damit begann die viclhundcrtjährige kroatisch-ungarische Union, wodurch Kroatien später in enge Berührung auch mit Oesterreich kam. Um jene Zeit, um 1090, wurde dann auch die kroatische Hauptstadt Agram gegründet, wo prachtvolle Bauten entstanden, und man zag um die Stadt feste Mauern zur Verteidigung. Die Geschichtsschreibung hebt die grohc Bedeutung hervor, die in dieser Union lag. weil durch sie sowohl die Kroaten wie die Ungarn für die heraus ziehende Zeit des Islams sich gegenseitig ihre Hilfe in stärk stem Mähe angedeihcn lassen konnten und später noch durch sie die deutsche Hilse möglich wurde, während von dem benach barten Serbien her nach der serbischen Niederlage aus dem Amsclsclde keine Hilfe zu erwarten ivar, ja gerade über das darnicderliegcnde Serbien hinweg das feindliche Heer gerades wegs auf Kroatien und Ungarn heranrückte. Obwohl bei der kindlichen Uebcrmacht beträchtliche Teile Kroatiens verloren- iingcn (wie ja auch Teile Ungarns), so staute sich doch schlieh- ich im kroatischen (und ungarischen) Grcnzland die haupt islamitische Macht, und cs entstand der so viel gerühmte süd östlichste abendländische „Wall" gegen das Osmancnrcich. Agram selbst wurde bekanntlich nie vom Feinde überwunden, und die Stadt blieb selbst während der heftigsten Kämpfe ein Hort der Bildung und der Wissenschaslen, was um so höher zu bewerten ist. als gerade auch die Agramrr ständig unter dkii Waffen standen, weil der Feind vor den Toren lag. Im 17. Jahrhundert konnte sogar eine erste kleine Akademie in Agram gegründet werden, die schon neuzeitlicheren Charakter hatte und Gewicht auf das naturwissenschaftliche Studium legte. Als schliehlich der Islam zurückgedrängt wurde, erwachte sofort auch das Freiheitsstreben der Kroaten Im eigenen Land, d. h. es wurde eine möglichst starke Selbstverwaltung gegenüber den Madjaren erstrebt, jegliche Madjnrisierung abgelehnt und heih um die Einführung der kroatischen Sprache als Amts sprache gestritten. Nach einer Zeit voller Spannungen kam im vorigen Jahrhundert der „ungarisch-kroatische Ausgleich" zustande, der den Kroaten einen Teil der erstrebten Freiheit in der Verwaltung und Rechtspflege brachte und die kroatische Sprache als Amtssprache anerkannte. Zeitweise unterstand dann Kroatien im vorigen Jahrhundert auch unmittelbar dem kaufe Oesterreich. Schon sehr bald nach dem Rückzug der Tür ken aus Kroatien waren auch Deutsche nach Agram gekommen, besonders Ocsterreicher — Oesterreich hatte ja auch feine Hilse in den Befreiungskriegen gestellt — und diese Deutschen wirk ten besonders als Lehrer an den neugegründcten Schulen, und die deutsche Sprache kam durch die immer engere Be rührung mit Oesterreich so sehr in Kroatien in Geltung, das; die ersten Zeitungen In deutscher Sprache in Agram erschienen. Der Bildungshunger der Stadt war nach den langen kriege rischen Bedrängnissen äutzerst grotz, und 1807 wurde die „Süd slawische Akademie" in Agram gegründet, die erste bedeutende slawische Akademie auf dem Balkan, worauf dann die Agra- mer Universität und noch andere Hochschule» und Bildungs- Institute folgten. Im Weltkrieg standen die Kroaten zu Oester reich, und erst die Zerschlagung der Donaumonarchie führte sik mit den Serben in dem neuen Jugoslawien zusammen, wo aber bereits 1921 die neuen Machtkämpfe zwischen Serben und Kroaten begannen. Der Führer der Kroaten, Raditsch, wurde »928 in Belgrad iin Parlament erschossen, und die Spannungen stiegen gewaltig an, bis erst vor zwei Jahren eine vorläufige „Beruhigung" durch die Schaffung eines „autonomen Kroatien" kinzutretcn schien, womit den Kroaten gewisse Rechte zugesichert wurden, deren Durchführung aber neue Schwierigkeiten zeitigte. Slit dem Ausbruch des jetzigen Krieges kam dann der Aus- eiuandersall der Serben und Kroaten, und nach 81- Jahrhun derten, seit den Tagen des Fürsten Zwoinimir, wurde wieder ein „selbständiges Kroatien" ausgerufen. Zuchthäusler als Erfinder Er erwirbt und verschenkt Millionen — Die Waschmaschine Juan Coguimbo, von Geburt Spanier, kam als armer Teufel nach Amerika und versuchte, wie tausend andere auch, sein Glück als WagcnwäsclM. Tellerputzcr und Hasenarbeiter bis er schliehlich in einer Wäsclxrei in Baltimore landete. Er verliebte sich in die 18jnhrige Tochter des Besitzers der Groh- ,väscherei und seine Bemühungcn um die kleine Helen Banker waren nicht einmal erfolglos. An eine Verbindung -er jungen Leute ivar aber nicht zu denken. So leitete Juan nur der eine Gedanke, reich zu werden und sich einen Namen zu machen um die geliebte Frau zu erreichen. Tag und Nacht kämpfte er für dieses Ziel. Er l»atte in seiner Freizeit an der Konstruktion einer modernen Waschmaschine gearbeitet, von der er sich sehr viel versprach. Aber dann entdeckte der Vater das Liebesver hältnis und wies Juan die Tür. Vor dem Abschied lieh sich der junge Mann von Heien geloben, das; sie warten wolle, bis er seine Ersmdung fertig ausgearbeitet Imbe. Dann ivollte sie von zu Hause fortgehen und ihn heiraten. Unablässig sah Juan nun über seinen Plänen, bastelte hungerte und fror. Vier Woäum später las er Helens Vermäk- lungsanzeige. Sie hatte sich mit einem wohlhabenden Kaufmann verheiratet. ' '-»- Hren Mann er- !i^ i^k, " Mahnung auf. Juan hatte Helen besucht und ihr heftige Vorwürfe gemacht. Es sei alles nur ein Scherz ge wesen. sag e sie Da verlor Inan die Besinnung und verübte die grausige Mordtat. die er sorgfältig vorbereitet hatte Nu'na nahm er n- der Gerichtsverhandlung sein Todesurteil entaeaen Dort, sagt man, Hausen die Götter, Immer in Ruh: ihn re»zet der Wind nicht, scget der Schnee nicht, Nässet der Tau nicht, lässet das Blau nicht, sondern die Heitre Blickt allzcii ohn Wolken herein, von Glanz überlaufen. Alle die Tage gefallen sich dort die seligen Götter. sOdyssee VI, 42-40.) Mancher unserer Soldaten, der einst die Bänke eines Gymnasiums gedrückt hat, wird in diesen Tagen, wenn er seine Blicke zu dem vielgipseligen, bis fast zu 3000 Metern aufragen- dcn gewaltigen Gebirgsstock des Olymp an der Grenze zwiscl)cn Mazedonien und Thessalien hinübcrschivcifcn läht, sich mehr oder minder liebevoll seines Homer erinnern, der hier in den i.-nzugänglichen Höhen die ewigen Götter Hausen und sie von hier aus in dir Geschicke der auf Erden kämpfenden Menschen eingreifea läht. Es ist ein natürlicher Trieb der Urvölker, sich ihre Göller auf hohen Bergesgipseln zu denken, und so sahen schon die alten Pelasger im Olymp den Thron ihres grohen Gottes Zeus. Die Hellenen lrevölkerlen den Berg dann noch mit anderen Gotthei ten, und während der Jugendzeit dieses Volkes, die sich in den Ebenen Thessaliens adspielle, von wo aus sic zu jeder Stunde des Tages die majestätischen Höhen des Olymp über die Wolken ragen sahen, vollzog sich in einer Entwicklung von Jahrhunder ten die allmählicl>e Verschmelzung und Unnvandlung verschiede ner aller Naturreligioncn zur Religion der eigentlichen griechi schen Götlerwelt. Der Olymp mar gewissermahcn die Bühne, aus der die Götter langsam die alten Formen abslreisten und zu jener glänzenden Steigerung und Ucberhöhung menschlicher Wesen wurden, wie sie uns dann in der klassiscip!» Zeit des Hellenentums, vom Grissel Homers und vom Meihel des Phi- dias gestaltet, entgegentretcu. Aus der höchsten und steilsten Kuppe des Berges sah das griechische Auge die Burg des Zeus, von Hcphästos selbst für den Vater aufgetürmt, ein wenig tiefer gelegen die Titze aller übrigen Götter, bis hinab zur kleinsten Nymphe, die eine Quelle oder einen Baum bewohnt, aber zu gleich auch auf dem Olymp ihre Heimat hat. wohin alle aus das Gebot des Vaters Zeus zur Ratsvcrsammlung eilen, wie der 20. Gesang der Ilias es in seinen Eingangsversen schildert. Die Tore des Olymp waren zugleich die Tore des griechi schen Himmels, so sehr, dah man beide Worte für den gleichen Begriff gebrauchte und aus der Religion der Grieäien geradezu die Religion -cs Olymp wurde. So nahmen denn die Hellenen,