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Ntl «schasw l einem kreuze», i Abbe, er trotz ankom- in, M» Wegen, en aller ll<- und nd der- na finah. ung, so- ht. Wer >Iere!gnl» erivaiiele ! um die en «rftni Glciwitz n Grnno« n Mruoe« Grunne 5 enesseu. anklsniele . Dresd- beslrcilin l Ireslni ftncr lind i Wacker Absneq». SomNaz reuiide Ä e am 27. eicholUag« uts Mu!» er in dem «ei« Ti« noch ein n und ZS r — ver< die Au«« en drillen >rter Teil« Mnrbran. mrftehcnd« :bs sleili linden iich Ns Munn« >!e meisten SN. April zspiele anr n den ein. urchgescist: I, Tnra Luslmolie« pzic, geae« lia Nestich- -chneebcin >er Trciien gegen ZA Döbelner 8 Leian-g. na, Vililo« Annaberq. r Ng Die-- eiberg. Scheinen 1 und ZT ril um den n an den nnlag wird rndsniel am »gen ch-o- einzig red e>de « Mini ranr »>irN. u-e<« Vnnkluael -,-p "»eiden stsstle.'se b«> I niest, zu. noch drei V 8randi», ATA Seich sten sich uni r in Cstem- r Bei den I«r SC und nd bestallen. rn Dre». nis von der mlspallele» eichnele '"e> d. Male der d Hambnrt > ng « r a« Sia.ger am ^aunsrstag. 3. AprU 1841 Sächsisch« Volkszeitung Nummer 8V, Seite 5 - ^orlsettuno solar 1 Mas sich drauf reimt 'M Anfang seiner vaufbahli nxir und seine Gage sich -urct-aus nicht zur Anscl-afsung der hohen Schaststiefel eignete, diese ihm anher- dem zu schwer waren, so Halle er slatt der Schäfte schivarze Lein wand um die Beine gewickelt, die an den Knien mit kleinen Nadeln befestigt war. Als er mm mit donnernden Schritten auf der Bithns hernmstolzierle, rutschte di« Leinioand plötzlich nach nmtcn. sackte tiefer und tiefer, und das verräterische Weih der Unterhosen blickte hervor. Das Publikum fing an zu kichern und zu tufclskln, erst als cs zu lautem Gelächter überging, be merkte Girardi auf eininal die traurige Veriinderi.ua seiner Painbekleidung und stürzte mit hochrotem Kopf hinter die Kn- lissen. werden muhte. Und Wilhelm Busch tat es gewissenhaft wie nur einer. Er setzte sich hin, rechnete, fehle Zahlen ein und beant wortete Fray« auf Frage genau. Als er dabei auch auf die Frag« stich, ob jemand an dem Unternehmen beteiligt sei, da schrieb er klar und deutlich hin: „Die Steuerbehörde!" Rettung durch Flascheiwost Eine versiegelte Flasche, die einen Hilferuf enthielt, wurde, wie ans Buenos Aires berichtet wird, von einigen Badenden am Strande von Reta aufgesunden und bewirkte die Rettung eines in Seenot geratenen Küstenführees, der keinen Sender an Bord hatte. Es handelte fick nm den Dampfer „Miramar", der nach Verlust der Schiffsschraube hilflos an? den Wellen trieb. Ein Marineflugzeug ivnrde sofort ausgcsandt. um das Schiff zu su chen. und fand es auch nach einigen Stunden. Ein andere-' Schiff fuhr zur HIlfelcistuna ab. nahm die „Miramar" ins Schlepptau rmd brachte sie nach Bahia Bianca. Line neue Methode, die Höhe der Molken zu messen Die bisherige Methode, die Höhe der Wolken über Flug hafen zu messen, bestand darin, dasz «in Bündel Lichtstrahlen mit einem Reflektor hinaufgeworfen wurde, ivobci die Höhe durch Messung des Brechungswinkels bestimmt wurde. Diese Methode ist jedoch nur in der Nacht anzuwenden, und so hat man in den Bereinigten Staaten einen neuen Weg gefunden, der die Fest stellung der Wolkenhöhe auch am Tage ermöglicht. Einzelheiten iiber die gebrauchten Apparate sind noch nicht bekannt, aber es handelt sich uni optisä-e Einrichtungen mit phatoclcktrifcl>en Zelten, die die Lichtschivingungen beim Ansstrahlcn aus einem Reflektor in regelmähigen Zwischenräumen mit Hilfe von Selen zellen messen. 50 Nill.Dollarnoten werden zerkocht Auf Veranlassung der kanadischen Regierung wurde in Lltaiva (Ontario) die phantastischste Külizc der Welt errichtet —- sie kocht nur Banknoten. Die kanadische Regierung hat sich zu dieser Methode für ihre aus dem Verkehr gezogenen Banknoten entschlossen, weil in früheren Fällen, als man die aus dem Verkehr gezogenen Banknoten noch verbrannte, grosse Stücke mancher Banknoten durch die Hiszcentwicklung durch den Schornstein flogen und unversehrt ins Freie gelangten. Dort hotten sich verschiedene Umwohner versammelt, denen dieser Vonlmotenrcgen ausgefallen war. «nd die tatsächlich den einen cder anderen Geldschein erbeuteten. Heute werden die ganzen Banknoten in einen riesigen Kes sel aetan und zu Papierbrei gekocht. Diese Masse Kausen dann die Pu'ierfabriken von der kanadischen Regierung. Geschminkte tippen werden schwarz E'ne Maschinenfabrik in Newyork hat soeben eine neue Art von Lampen «ingesilhrt, die bei der Arbeit besseres Licht prben. Doch ivegen der Beleuchtung des Arbeitsplatzes hätte die Firma diese Ausgabe nicht gemacht. Die 200 Arbeiterinnen des Unternehmens hatten seit einigen Monaten angelangen, in höch stem Mafze das Lippenrot zu gebrauäzen und zückten in jedem «.»bewachten Augenblick den verhängnisvollen Stift. Kein Ver bot fruchtete un- das Werk rechnete sich aus. dasz es auf diese Weise zahlreiche kostbare Arbeitsstunden verlieren würde. Die Strahlen der neuen Lampe haben nun die selsam« Gyeusclxift, der künstlichen Lippenrvtfnrbe einen sclnvarzen Söxiu zu geben, und die Mädchen fachen aus wie «bandelnde Arolesk-Figuren. Der Erfolg war prompt — seh» beginnt die Vippenbenialung erst nach Beendigung der Arbeitszeit. Der Gesellschafter Das Gesek kennt keine Unterschiede, das muhte auch Wil helm Busch cinschcn Er bekam alljährlich sein« Stei.-crerklö- rung zugeschickt, die bis zu einem gewissen Zeitpunkt ausgcfüllt Line Goeche-lLeschichte von Droste ^iilslion was die beiden Damen noch alles flüstern. Gleici'-uiltig beb: sis über all die vornehmen Damen und Herren in glänzenden Toi letten, in Fracken, grai.cn Znlindern und buiNen Unisoimen hinweg. Was kümmern sie die Leute, wenn er nicht in der Nike «veilt, er, dem die izanzc Schwärmerei ihres Fungmädchenher- zens gehört! Am Spätnachmittag versammelt sich die Badegesellschaft nochmals bei den Brunnen. Einige Sonnenstrahlen haben dis Wolken dnrchlroci»en. trocknen die Promenadenwege und zau bern tausendfaches Diamantengesnnkel ans den regenienchteN Büsä>en und Rasenplätzen des Parkes. Lilin Partheg stellt mit der Herzogin und einigen anderen Damen beim Marienbrnnnen. Plötzlich entsteht ein Gemi.rmcl unter den Badegästen Alle Köpfe «venden sich: Geheimrat Goethe geht raschen Schrilles guer über den Kiesplatz und verneigt sich lächelnd vor der Her zogin. Lilly klopit das Herz. Dicht nelvn ihr steht nun der Ke- rühmte Mann, dem ganz Europa bnldiat. der Dichter d.s „Werther", des „Wilhelm Meister", der „Fphiaenie" Er wendet sich ihr zu. spricht mit ihr, hält ihre Hand. Lilin weih vor Freude und Aufregung kaum, was sie erwidern «'oll Als sie. der srenndlicl«en Aufforderung Gaetkes Folge leistend an seiner Seit« dt« Promenade aus und ab schreitet, iindet sie nur den Mut, dem Dichter von Zellers Grnh, nicht aber, auch van dein Kuh zu spreclu»««. Goethe plaudert fast eine Stunde van dem und jenem von der Gegend, von den Tannen. — Endlich begleitet er die Damen noch bis nir Wohnung der Herzogin. Er läszt sich über reden. für eine Weile mit in den Salon einzutreten und. unter hält sich dort angeregt mit asten Anwesenden. Lilly sitzt dich: neben ihm und sieht ihn bewundernd an Bor wenigen ^agni feirrte der Dichter den 7 t. Geburtstag. Aber wer denkt hei ihm an das Alter? Er ist immer noch rin schöner Manu, für Lilly sogar der schönste, den sie je gesehen hat. Die straffe Ge stalt lm taubengrauen Gehrock, der im Verein mit einer zart- Ueber die «valdigcn Anhöhen des Gebirges zielten graue Wolken und blitzende Regentropfen fallen aus dein dichten Laub der Bäume längs der Kurpromenade vor Marienluid. „Sck)adc" — seufzt die bildhübsche, zierliche Lilli) Hlarthry betrübt. „Del diesem garstigen Wetter wird er wohl Kanin an den Brunnen kommen " „Und Sie ivarten schon mit so groher Sehnsi.cht auf sein Erscheinen!" lächelte dle Herzogin von Kurland und schiebt ihren Ann in den des braunlockigen jungen Mädchens. „Ja —" nickt Lilly strahlend, „Sie wissen ja, ich soll ihm doch Grütze von Zelter ausrichten und — und —" Die kleine Lilly stockt und wird ein «venig rot. Nein, das kann sie unmög lich strgen, bah ihr Karl Friedrich Zelter, bei den« sie in Berlin Klavierunterricht nehmen dari, ausdrücklich austrug, seinem alten Freund Goethe, falls sie ihm in Marlenbad begegne, „einen Grus; und einen Kuh" zu überbringen. „Nun. er wir- sich wohl noch sehen lassen. Allenfalls schik- ken «vir abends in seine Wohnung u,ch lassen anfragen, ob er nicht ein «venig zu uns hcrüberkoinmen will oder ob wir ihn besuchen dürfen. Sie wenden Ihre Grütze schon noch los. kleine Lilly!" Die Herzogin wendet sich einigen Bekannten zu, die lang sam die Prvnrenade entlangwandeln. Es süid viele interessante nnd berühmte Leut« in diesem Spätsommer 1028 in Marienbad. Da kommt dle Herzogi«« von Accrenza mit der Grästn Trogoff. Von driiben nickt die gefeierte Sängerin Miidner-Haiwlmann, die oft im Partheyschen Salon in Berlin «rlä^int, Lilly einen freundlichen Gruft 'zu. Der Grotzherzcig von Weimar begibt sich mit seinem Gefolge zum Brunnen/ ays einer Seitenallee er- scheint die immer noch schöne Ftan «um Levetzow mit ihren drei Trichtern, und die Herzogin raunt Ftra« Parthey zu-, sie solle- Alexander Girardi, der grafte Komiker,-spielte eininal im sich die blonde-Netteste« genau «mtehenpdie sei jene.-Mtike. d" so' ckMckner von Notre Dame" einen Hauptmann, dessen geival- grotzen Eindruck auf das ewig junge .Nerz des Geheimen Rats 'M Kanonenstlesel besonders komisch wirkten. Da es aber «m aus Weimar gemacht habe, datz Lilly achte« nicht auf das. „Warum willst vu rne Blumen nicht im Zimmer lassen, Käthe?" fragte Joachim erstaunt. „Ich sah Frau Winkler mit dem Straube zu dir gehen: es ist nett, daß sie so aufmerksam gegen dich ist. Du hast ihr mit deinem Mißtrauen unrecht getan." „Vielleicht hast du Recht. Joachim, ich verstand manches nicht, als ich hieher kam. Jehl freilich ist mir vieles klar geworden." Weigandt hörte nur flüchtig auf die Worte feiner Frau. „Ra, siehst du. Käthe", meinte er, „man stellt sich gar ost etwas anders vor. als es dann ist. Die Bewirt schaftung Eures GuleS folgt einem anderen System, als jenes ist, das ich bei mir eingeführt habe. Ver lasse dich nur auf die Winkler, die kennt schon meine Wünsche. Schone dich. Liebling, denke an dich und das Kind." „Sei beruhigt. Joachim, ich arbeite nicht mehr. Lebe nur siir das Kind und schone mich: in der Wirtschaft vermiht mich auch niemand", tonlos sprach es Käthe. Doch Joachim dachte an anderes und statt zu ant worten. redete er weiter: „Ich fahre in die Stadt: kann ich dir etwas besorgen? Tante Agathe werde ich auch einen kurzen Besuch machen. Soll ich ihr etwas aus richten von dir? Wünschest du. daß ich sie einlade, einige Tage bei uns zu bleiben, dir ein bißchen Gesell schaft zu leisten?" „Vein", hastig, schroff ries eS Käthe. Verwundert sah sie ihr Gatte an: „Du mochtest doch sonst Tante Agathe gerne sehen." „Ich bin setzt nicht in der Stimmung. Joachim, ich will allein sein." „Dann muß ich fürchten, daß auch ich dich störe. Lebe wohl. Köthel" Verdroßen fuhr Weigandt in die Stadt, die Baroneß zu besuchen. „Weißt du. Tante Agathe, die Käthe ist verändert, ich kann eS mir nicht erklären, warum sie plötzlich io anders geworden ist. Ganz bestimmt ist dieses Son- verbare erst über sie gekommen nach ihrem Besuche hier, als sie dann zu Hau e bewußtlos wurde. Sollte dieser, wie mir der Arzt ver icherte. ganz belangiose Zwischen fall sie so aufgeregt haben?" „Joachim, ich denke, Frauen sind in dieser Zeit unbe rechenbar, launenhaft. Habe Geduld mit ihr und sei recht nachsichtig und zärtlich, dann wird diese Niedergeschla genheit bald von ihr weichen." „Ich muß immer denken", sprach Weigandt sinnend, „ob jede Frau so ungeduldig, so — unliebenswürdig in diesem Zustande ist. Ich glaube, andere..." „Kümmere dich um deine eigene Frau, Joachim", unterbrach ihn die Tante hart. „Laß das Denken an anderer Leute Frauen, das führt zu nichts Gutem. Du. Joachim", fuhr die Tante fort, „dich muß ich etwas fragen. Die Käthe hat das letzte Mal hier gewartet; mir ist dann eingefallen, am Ende sieht sie sich das Album einmal an. Da habe ich die Bilder der Johanne kerausgenommen. Wohl kennt sie den Fenin nicht, trotz dem — ich weiß nicht, ich hatte das Gefühl, ich müßte die Aufnahmen entfernen. Ein Bild der Johanne aber hat gefehlt. Das mit einer Widmung an mich." Unter den forschenden Blicken der Baroneß senkte Joachim das Haupt. Und langsam stieg eine tiefe Röte in sein Gesicht. „Joachim, du hast — das Bild doch wohl vor deiner Verheiratung verbrannt?" Fast ängstlich fragte «S Agathe. Joachim schwieg. In der kleinen Wohnung, die Vudolj Kraner ge- sunden, wird bei Kaftee die Hochzeit gefeiert. Einige Bekannte der jungen Frau, ein paar Freunde Rudolfs bilden die Gesellschaft. Lange blieben dle HochzeltSgäste; als sie die Reu vermählten verließen, nahm eine Nachbarin die kleine Ägi mit sich. Nun waren AqneS und Rudols allein. WaS die junge Frau je erlebt, erfahren, war auSge- löfcht in ihrem Innern und wie ein erstes. ungekonntes Erleben empfand sie die drängende Zärtlichkeit ihres Mannes. Mit befriedigtem Lächeln saß die Frau Verwalter beim Mittagessen. So gut wie jetzt hatte es ihr schon lange nicht geschmeckt. Ja, Geduld mußte man haben, dann erreichte man alles. Die junge Baronin hatte sich „auezetobl", seit ihrem letzten Besuche in der Stadt, nach dem sie zu Hause ohnmächtig geworden war, kümmerte sie sich nicht mehr um die Wirtschaft. „So feine Damen sind ängstlich", sagte Frau Winkler ge ringschätzig. Aber sie war eS zufrieden; nun fiel ihr wieder die Herrschaft zu und wie sie hoffte, für immer. War erst das Kind da, hatte die Baronin wohl keine Zeit und Lust mehr, sich mit dem Haushalte zu be schäftigen. Nach dem Essen erging sich die Verwalterin im Garten. Frohgelaunt, überkam sie eine Anwandlung von Lieke zu der neuen Herrin. Die schönen Rosen! Warum sollte sie der jungen Frau nicht eine Aufmerk samkeit erweisen? Eine Schere war zur Hand und die schönsten, halbgeöffneten rosa Blüten wanderten in die Schürze der Frau. Nachdem sie eine genügende Anzahl abgeschnitten. setzte sie sich nieder, brach sorgsam die Stacheln von den Stengeln, ordnete die Blumen zu einem gefälligen Strauß und trug ihn in das Herren haus. Frau Winkler freute sich ihrer Klugheit; sis war gerne liebenswürdig, wenn man ihr nichts in den Weg legte. An der Türe von Käthes Zimmer pochte sie be scheiden. Ein leises „Herein" hieß sie eintreten. Die Verwalterin erschrack: wie elend die junge Frau aus sah l ES war fast mütterliches Wohlwollen in den Morten, mit denen sie Käthe die Blumen überreichte: „Wollen Frau Baronin die Rosen annehmen. Sie sollen Ihnen recht gute Gesundheit bringenl" Müde griff Käthe nach den Blüten; sie glichen ihren Rosen, die sie daheim gezogen, jenen, deren eine Joachim einst erbeten hätte. Achtlos legte sie den Strauß auf ein neben ihr stehendes Tischchen. „Danke, Frau Winkler. eS war freundlich von Ihnen, mir die Blumen zu bringen." „Frau Baronin befinden sich schon besser, nicht wahr? Wir waren sp erschrocken, als das nach Ihrer Heim kehr passierte", ehrlich besorgt sprach es die Frau. „Ja, eS ist wieder alles in Ordnung, ich sühle mich ganz wohl, nur sehr, sehr müde." Das letzte sagte Käthe so traurig, so eigentümlich. „Das dauert nur kurze Zeit, Frau Baronin, bis das Kind da sein wird", ermunternd erklärte es Frau Winkler. „Ich glaube auch, also dielen Dank", antwortete Käthe und reichte der Frau die Hand; die Verwalterin war entlassen. Joachim Weigandt trat in dem Augenblicke bei seiner Frau ein, als Käthe im Begriffe war, die Rosen weg- Hutragen; sie mochte die Blüten nicht mehr ansehen, die sie an ihren törickten Glauben an das Glück aemabnten. joliruuiv Hvnilvn U.cöö'uel, vrdo,«v »» lU-rl« r°mi>, 15. Fortsetzung. „Ich hatte doch gehosst, daß die Käthe eine gesunde, kräftige Mutter werden sollte." Verstimmt saß Joachim bet dem einsamen Nacht esten. Ulrich Fenin batte einen gesunden Jungen, un- längst erst wurde bei einem seiner seltenen Besuche in der Stadt von dem Fabrikanten gesprochen, Man wun derte sich über die Leistung, die Fenin vollbracht. Ein Jugendfreund Joachims, ein Junggeselle, hatte bissig bemerkt: „Der hat eben einen LaliSmann, die schöne Menden und seinen Sohn; der weiß, für wenn er schasst." Jemand bemerkte, eine Frau zu nehmen, fei doch jedem möglich. Da hatte der Angeredete ernst gesagt: „Sine Frau, die man nicht liebt, bringt kein Glück. Kinder sollen nur dann gezeugt werden, wenn Liebe nach ihnen verlangt. Die dem Zufall oder der Ver nunft ihr Entstehen danken, machen den Eltern und sich keine Freude? An diese Worte dachte Joachim nun. Von düsteren Gedanken geleitet, legte er sich zur Ruhe, Käthe schluchzte lautlos in ihre Kissen. Wilder wurde ihr Leib von dem unterdrückten Weinen geschüttelt. „ES könnte dem Kleinen schaden", durchfuhr es sie. Allein Trotz erwachte in ihr. Mochte eS schädlich sein fül das Kind, für Joachims Kind, ihr war eS gleich. Ohm Liebe hatte er sie zum Weibe gemacht, er hatte das Recht auf dieses Kind verloren. Endlich schlief die Er regte ein. In der großen Kirche brannten alle Kerzen beim Hochaltar. Dicht gedrängt saßen die Leute in den Dänken. Eine schöne Hochzeit würde das werden, dach- en die einfachen Frauen und schauten neugierig aus >Ie offene Klrchentüre hin. „Die Agnes aus dem Zuk erbäckerladen ist es. Eie heiratet den Rudolf Kraner, «er Ihr die Sachen liefert." — „Fleißig ist sie und parsam." — „Ich bitt' sie. die schöne Einrichtung Hal je sich selber gelaust. — „Na, von den Zuckerln allein chon nicht." — „Die ist anständig, ich laß nichts über le sagen." — „Anständig und hat ein Kind von einein anderen." — „Das kann jeder passieren, überhaupt aus dem Lande nimmt man das nicht so genau." — „Ja, auf dem Land geschieht allerlei." Plötzlich schweigen die erregt flüsternden Stimmen. Ein kleines Vorspiel auf der Orgel, das Brautpaar kommt. In einem einfachen weißen Kleide sieht Agnes sehr reizvoll aus. Statt des Schleiers trägt sie einen großen, Hellen Strohhut. „In Weiß geht die noch", üifchelten dle Weiber. „Schad', daß sie keinen Mhrlhen- kranz hat." —„Lieber Gott, wie viele tragen ihn, die auch nicht anders waren, nur weiß man'S halt nicht." „Der Pfarrer hält eine fchlichte Anrede an das junge Paar. Das schüchterne Bauernmädchen von einst steht wie eine richtige Dame vor dem Altar. Ruhig und kicher sind ihre Bewegungen, ihrem Gedächtnis ist wohl die Juninacht auf Weidenfeld für immer enlfchwunden. Wie sie nun dle Kirche verläßt, ist sie die Bürgers frau geworden, deren ganzer Stolz ihr Mann, ihre Familie ist. Sie ist in die Reche jener Frauen getreten, deren gesundem Instinkt ein Land seinen Wohlstand, seine Bevölkerung dankt.