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Henriette Feuerbach / Henriette Feuerbach gebührt der Ruhm, zur Wegberei terin des großen Künstlers Anselm Feuerbach geworden zu sein, die den Ausstrebenden gestützt hat nicht nur im Kamps mit den mannigsachsten nutzeren Schwierigkeiten, sondern vor allem in dem Zwiespalt außerordentlich komplizierter Wescnscigen- schaften, die den in tiefster Einsamkeit Schmachtenden mit ihrer verstehenden Liebe umgeben hat, die in dem ruhelosen, zum Höchsten entflammten Künstlergcist das Feuer der Hosf- nung auf den derelnstigen Sieg immer wieder entfacht hat, bis die sich unentwegt um das Künstlertum des Sohnes ein setzende Mutier an dem Grabe des zu früh Vollendeten die Palme des Sieges niederlegen konnte. Henriette Heydenreich war im Jahre 1884 kaum zwanzig jährig deni verwitweten Archäologen Anselm Feuerbach in die Ehe nach Speyer gefolgt und betrat dort aus „grenzenlosem Mitleid" mit den zivei der Mutter beraubten Kindern ein ödes Heim. Um diese beiden Kinder hat sie gelitten und gedarbt, um dieser beiden Kinder willen hat sie sogar auf eigenes Mnt- terglück verzichtet. Denn sie ist es ja fast allein gewesen, die in ihrem Stiefsohn Anselm nicht nur dem dcutscl-en Volke, sondern der ganzen Welt einen der grössten Künstler auscrzoacn hat, dessen Ruhm sie vor ihrem Tode noch ahnen durfte. „Was es heitzt, um ein Menschenkind zu zagen, das man vom dritten Jahr an gepflegt und erzogen, wenn es auch nicht das eigene war, das weiht Du nicht, das kannst Du nicht missen", schrieb sie gelegentlich an ihre» Sohn. Die Sammlung ihrer Briese hatte ein „pietätvoller Ungehorsam" zu der IVO. Wiederkehr ihres Geburtstages am 13. August 1N12 herausgegcben sHermnnn Uhde-Bermays, Henriette Feuerbach, Ihr Leben in ihren Brie sen). „Ein Charakter, dessen wichtigster Bestandteil das Gemüt ist, hat das Bedürfnis, sich auszusprcchen; daher als letztes Re fugium der Briefwechsel, in dem der eigenen Brust tiefe Wun den sich öffnen". An der Hand dieser Briese lätzt sich 6V Jahre lang der stille, oft schwere Kampf ihres Lebens verfolge», in dem das eigene Ich hinter den, Schicksal des Sohnes zurück getreten ist. Strenge Pflichterfüllung und opferbereite Hingabe wurden die Leitsterne dieses heldenmütigen Frauenledens. Ohne Kla- fallung der kiinstlerisci-en Fähigkeiten gehemmt werden, wenn ihr nicht über den Geführten hinaus ein Führer erwuchs. Dieser Kamerad und Führer zugleich war dem Sohne Henriette Feuer bach. Sie hat ihn hinausgcsiihrt zu den Sternen. Das fühlt auch der Sohn und dankt es ihr: „Datz ich dich habe, das weiß ich. Es gibt mir ja einen Vorsprung vor tausend anderen, und wie ich das fühle, ewig fühlen werde, das lätzt sich nicht schrei ben... Datz Du sorglich bist um mich, macht Deinem Herzen Ehre, und jede Hilfe, die Du mir ohne Opfer von Deiner Seite verschaffst, wird mir eine Stufe sein, wird Segen bringen." Acutzerst bekümmert schrieb die Mutter über die Ablehnung der Verufung Anselms nach Karlsruhe: „Gott mag denen vergeben, die ein so edles Talent im besten Aufblühen verkümmern lassen... dazu ist Anselm krank .. ich mutz alle Kräfte auf das nutzerste dnransetzen, um unsere Existenz über dem Wasser zu erhalten" (Brief vom 15. 6. 1862). Das größte Verständnis zeigt die Mutter für die Werke Anselms, die nun in ihrer Eigenart den Widerspruch der Welt herausfordcrn: „Ich kann ihn nicht sclrelten, datz das „Gastmahl" seine Seele ersüllt: er wäre kein Künstler, wen» seine Ideen in der Phantasie sich dem Matze des Gegebenen fügen. — Es ist ein göttliches Bild — sie hat eine Photographie des „Gast mahl" erhalten — klar, einfach, grotz, tief, lebensvoll, wunder bar In der Zusammenstellung oder vielmehr in der Durchdrin gung und Verschmelzung der verschiedenen Geistesmomente. überwältigend im Eindruck einer siearciclxm. von keinem trüben Hang getrübten Schönheit... Mir ist cs sehr ernst zumute, seit ich das kleine Blatt im Hanse habe, und es gehen mir viele Gedanken durch den Kopf, die schlietziich in Dankbarkeit und demütiger Freude sich auslösen, datz die Pflege einer solchen unsterblichen Blute mir nnvcrtraut ward" . „Seine letzten Werke machen ihn zum ersten Künstler, aber die Welt wehrt sich gegen ihn. so lange sie kann. — vielleicht solange er lebt. Es mutz zu viel fallen, wenn e r steht, und so ist es ein Kampf auf Leben und Tod". Datz dieser Kampf zum Leben in der Unsterblichkeit geführt hat. bleibt das Verdienst der Mutter. Zum Jahreswechsel 1870 schrieb die Mutter Ihrem Sohns nach Venedig: „Da ich die Abschiede nicht leiden kann, so sage ich Dir besser Guten Tag im neuen als Adieu im alten Jahr, ohne Verdruß, ohne Sentimentalität im vollen Verständnis des sen, was fehlt und was Du innerlich leidest, und doch nach dem bisher Errungenen hoffend, und in Zuversicht, und im guten Glauben... Die Wege sind offen... Das Wiedersehen ist mein Trost von einem halben Jahr zum anderen, bis es endlich zu einer wirklichen Heimat kommt. ." Dieser Brief erreichte Anselm am 1. Januar 1880 in Ve nedig; er hat ihn nie beantwortet. Einige Tage danach, am 4. Januar, hatte er die „wirkliche Heimat" gesunden. Das Lebenswerk der vereinsamten, fast erblindeten Mutter war noch nicht abgeschlossen: es galt für sie. für den Ruhm des Sohnes weiter zu Kämpfen. Sie übernahm den gesamten Nach laß, veranstaltete eine Ausstellung in Berlin und begann, leine Aufzeichnungen zu sammeln und herauszugeben. Von Nürn berg, wohin sie im Frühjahr 1876 gezogen war übersiedelte sie nach Ansbach und wohnte dort in dem dem Hosgarten gegen überliegende» Bnrckhardtschen Hause. Die Gedächtnisfeier zum zehnten Todestage des Sohnes, der Ankauf des „Gastmahls" von seilen der badischen Regie rung und die Einrichtung eines besonderen Feucrbachsaales im Museum zu Karlsruhe warfen einen verlohnenden Schimmer auf die letzten Lebensjahre der hochbetagten Fran und ließen sie die Unsterblichkeit des Sohnes ahnen, für die sie ihr ganzes Leben gestritten und geopfert hatte. In den ersten Tagen des August 1802 begann sie, ihre ir dischen Angelegenheiten zu ordnen, vor allem das kleine Werk „Vermächtnis an Anselm" Herrn W Lübcke zu eigen zu geben. „Nach zwei Briefe habe ich zu schreiben", heitzt cs in jenem nur im Diktatcntwurf erlraltenen letzten Briefe, ..dann sind meine irdischen Geschäfte ziemlich nbgewickelt, und ich warte. Gott sei Dank, mit vollkommen ruhiger Seele aus die Botschaft aus der ewigen Heimat..." Einige Tage später, am 5. August 1802. verklärten die letzten Strahlen der verlöschenden Sanne in d m stillen Zimmer nach dem Hofgarle» zu eine heimkehrend-- Kämpferin, die für ihren Sohn geopfert und gedarbt, eine Siegerin, die den un sterblichen Ruhm des Sohnes crslrittcn, eine M uttcr . Dr. W. N. Jin Schatten des Titanen Das Schicksal von Schillers Sohn Lenst / Zn seinem svv. Todestag,, sy. rNai gen ertrug sie die Launen ihres Mannes, der sein Lebenswerk, den „Vatikanischen Apoll", bei einem Verleger nnterzubringen luchte. Als dieses Werk schließlich erschien und dem Gelehrten den Ruf an die Universität Freiburg einbrachte, da traf diese Freudenbotschaft einen bereits im Herzen gebrochenen Mann. Im Jahre 1836 fiedelte die Familie nach Freiburg über, wo sich der Gelehrte mehr und mehr in die Einsamkeit seiner Studier stube zurückzog. Immer mehr umdüsterten sich die Ehejahre der jungen Frau, bis der Gatte. Im Herzen gebrochen, In der wissenschaftlichen Laufbahn enttäuscht, kaum KOjähri.z, von sei nem Leiden erlöst wurde. Es war nm 0. September 1851, als gerade dem in Paris weilendem Anselm eine seiner besten Skizzen gelungen war: Mönche, einen Sarg zum Grabe ge leitend. Die äußeren und Inneren Sorgen der Familie lasteten nun in ihrer ganzen Schwere auf den Schultern der Mutter. Frau Henriette Feuerbach siedelte nun mit ihrer Tochter Emilie noch Heidelberg über, wo sie sich, auf eine kleine Pension an gewiesen. durch Erteilung von Klavierstnnden und nach dem Abschluß der Herausgabe der Werke ihres Mannes durch lite rarische Arbeite» durchs Leben schlagen mußte. Immer mehr wuchs sie in ihre eigentliche Lebensaufgabe hinein, ganz Mut ter zu sein. „Bleibt getrolt — ich will für uns sorgen" ist Inhalt des Lebens dieser edlen Frau und Mutter, wie sie es jetzt Jahrzehnte lang zu führen von einem barten Schicksal gezwungen wird. Aber erst nach Jahren der Sammlung kam der große Rhythmus in ihr Leben, der ihrem Dasein dmi nie geahnten Inhalt zu geben wußte, einen erwachenden Genius zur Höhe zu führe». Es galt, die äußeren und Inneren Kon fliktsstoffe auf dem Meae des Sohnes weaznräumen und ihn auf seinem dornenvollen Wege treu zu geleiten. Immer härter drückten die äußeren Sorgen und mußten lähmend auf die volle Entfaltung des Sohnes wirken. „Ich habe nut ungeheuren Sorgen und Ovfern meinem Vaterland den Künstler großge zogen. jetzt müssen mir bitten und lretteln. datz das Vaterland ihn mir ab- und annimmt", klaat die Mutter. Sie nahm nun nicht nur die Regelung aller geschäftlichen Angelegenheiten siir ihren Sohn in die Hand, sondern sie trat selbst in den Daseins kampf ein »nd schuf wertvolle wissenschastlicire und literarische Arbeiten. So vermochte sie als Seibstschasfende und Mitkämp fende sich mehr und mehr einzufühlen in das Ringen des Sohnes. Immer verworrener wurden Anselms äußere Verhältnisse. Schwere Anklagen schickte der Enttäuschte non Rom ous in die Welt. Auch in ilun schlummert« das verhängnisvolle Feuer- bachscl-e Blut, rasch aufsprndelnd und iibcrschäumend in künkt- leriscirer Begeisterung und Hingcrissenheit, aber rasch wieder iäh zusammensinkend In den Stürmen des Lebens. Sa schreibt die verständnisvolle Mutter von ihm: „Daß mein Sohn größere Schwierigkeiten findet, sich eine Steilung zu gründen, als manclre andere Künstler das liegt In der Natur seines Wesens und seines Talentes: tief und feinfühlend, empfindlich bis zur krank haften Reizbarkeit, zugleich heftig und leidenschaftlich und träu merisch weichlich, stets unzufrieden mit sich und doch auch zu zeiten übermütig, nreik er sich In die Menfchen nicht zu finden, vertraut bald zu viel, bald zu wenig, ist übermäßig in Hoffnun gen und Befürchtungen. Unter dem Einsatz wechselnder Stim mungen lmt er Schmerzen und Freuden da. wo sie ein anderer nicht ahnt" (Brief vom 16. 7. 1850). Eine solcl-e Natur mußte nicht nur im Lebenskampf zersä-ellen, sondern auch in der Ent- Den Söhnen der Geistcsheroe» ist ein schnreres Erbe mit Ins Leben gegeben. Goethes einziger Sohn August zerbrach daran Glücklicher waren die vier Kinder Schillers, die auch durch ihre Mutter mit edleren Geisteskräften ausgerüstet waren als der Sprößling Christianes. Am schwersten unter ihnen lastete der „Schatten des Titanen" auf dem jüngeren Cohn Ernst, dem Vater am ähnlichsten von den Geschwistern, vielleicht mit Ausnahme der jüngsten Tochter Emilie. Von den beiden Söhnen war es jedenfalls nur Ernst, der an den Vater erin nerte, ja. Wuchs. Haltung. Gesicht. Gang. Stimme waren dem Vater so überrascljend ähnlich, daß er eigentlich ständig den Vergleich heraussorderte. und diese Aehnlichkcit, auf die er in ganz jungen Jahren so stolz »rar. sollte er später als das größte Hemmnis seines Lebens kcnnenlernen. Ernst Schiller wurde am 1 Juli 1706, in dem Sommer der gemeinsamen lwiteren Arbeit Goethes und Schillers an den Terrien, geboren. Vielleicht trug schon dieser Umstand dazu bei, daß Goethe für diesen Knaben, der von stillem, verschlossenem träumerischem Wesen war. eine besondere Zuneigung heote und ihn auch »ach dem frühen Tode Schillers auf jede Weise zu fördern suchte. Er unterstützte die Freundschaft zwischen seinem eigenen Sohn August und Ernst, obwohl August mehrere Jahre älter war. und ganz besonders nolnn er sich des Iäna- iings an. als 1813 Karl Schiller zu den Waffen eilte und auch August Goethe ins Hauptaunriier aing. Auch der 17jährige Ernst hatte begreiflicherweise den Wunsch, sich zum Heer zu melden, aber sowohl seine Mutter wie auch Goethe hielten ihn zurück, indem s'-> ihm in Aussicht stellten, daß er gehen sollte, wenn der Krieg länger dauerte. Um so wehr fühlte Goethe sich verpflichtet, ihn in seinem Studium mit Rat und Tat zu unter stützen. Ernst hatte sich für die Jurisprudenz entschieden, und da Goethe als Grundlage dafür vor allem eine genaue Kenntnis der lateinischen Sprache und der römischen Kultur für notwendig hielt, empfahl er ihn mit warmen Worten dem ausgezeichneten Latinisten Professor Eichstädt in Jena, der sich seiner denn auch erfolgreich annahm. Seine Mutter äußerte fick zu iener Zeit in einem Brief an die Gräfin Schimmelmann sehr befriedigt über Ernsts Stu dien und sägte hinzu: „Ich hoffe, er wird später die Bahn des geliebten Vaters -u betreten versuchen." Zwei Jahre später schrieb sie: „Sein Blick über sein Studium verrät den (steift des geliebten Vaters. Er geht immer voraus mit seinem philosophi schen Blick, und was er damit beleuchten kann, wirk« und lebt lebendig in ihm. Dabcn bat er eine rege lebendiae Phantasie. Ich bringe ihn nick' auf den Weg des geliebten Vaters, denn ich fühle nur zu gut. daß ein solcher Geist sich nicht zweymal wiederholen kann, doch freue ich mich, wenn ich sehe, wie sein eigner Trieb sich Bahn bricht, und wie er doch den Weg sucht, durch die Kraft und den Trieb eines höheren Sinnes beseelt." Erntt Schiller selbst war von einem bochflicgenden Ehrgeiz beseelt Als er bei seiner Anstellung im Weimariscken Staats dienst auf Schwierigkeiten stieß, trat er in preußische Dienste und wurde im Sommer 1810 Gerichtsassessor In Köln. Von dort schrieb er an seine Mutter, man (olle bald mit seinen Ar« beiten zufrieden sein, ihn hochschätzcn und bewundern lernen. „Darum heiße ich Schiller!" sägte er stolz hinzu. Aus diese hochgemute Iugcndzuversicht folgten indessen bald Enttäuschun gen. Seine Beförderung ging nur in langsamem Tempo. 1828 wurde er Land>zerichtsrat in Trier. 1835 Äppelationsgerichtsrat tn Köln. Inzwischen hatte er sich wiederholt um eine Ver setzung zur Verwaltung beworben, wo er ein rascheres Fortkom- men erhoffte als bei der Justiz. Aber alle seine Bemühungen in dieser Hinsicht blieben erfolglos, ebenso wie auch seine Hoff nungen auf einen besseren Posten bei Gericht nicht in Erfüllung gingen. Je älter er wurde, um so klarer wurde cs ihm. datz er seine eigentliche Lausbahn verfehlt hatte. Er war ein Mann von bedeutenden Kenntnissen, namentlich aus geschichtlichem geographischem und statistischem Gebiet, unterstützt von einem glänzenden Gedächtnis und der Fähigkeit, die Dinge übersicktlich und klar geordnet zusammenzufassen. Aus einem akademischen Lehrstuhl hätte er Außerordentliches leisten können, als Justiz beamter gelang ihm das nicht, wenn auch seine juristischen Gut achten ost hernorrggten. Dazu kam. daß er sich in der Rbein- ländischen Gesellsclrast nicht rvohlsühlle, und zwar war es hier gerade sein Name und die Aehnlickkeit mit seinem Vater, was ihm hindernd im Wege stand. Diese Aehnlichkeit war w auf fallend, daß man unwillkürlich ganz Besonderes von ilnn er wartete und enttäuscht war. es nicht, wenigstens nickt an der Oberiläche zu finden. Er wurde in dieser Begebung an der- holt der Gegenstand karnevalistischen Witzes, was den empfind lichen Mann, der selbst an der Diskrepanz zwischen sein'm Na men und der eigenen Bedeutung litt. lies kränkle. Ta zog er sich in zunehmender Berbilteruna aanz ans sich selbst, seine Fa milie und wenige Freunde zurück. Sckon im Alter von 27 Jahren batte er sich mit der verwitweten 'Maria Maadalena von Mastiaur vermählt, die I I Iabre älter war als er und eine drei zehnjährige Tochter besaß. Trotz dieses großen Altersunter schiedes wurde die Ebe sehr glücklich, und besonders zugetan war Schiller seiner Stieftochter Therese, einem Mädchen von hervorragenden Gaben. Als Therese st» Juni 1840. alia ein knappes Jahr vor ihm selber, starb, hat er. damals schon ein schwerkrankcr Mann, nach dem Urteil eines Freundes sich von diesem Schlage nicht mehr erholt. Ernst Schiller hatte von seinem Vater mit vielen anderen körrreriichen und geistigen Anlagen auch dessen schweres Leiden geerbt und war sich dessen schon Jahre vor seinem Tode be wußt. Im Frühjahr 1841 wurde sein Zustand holfnunaslos, und die Familie siedelte darum aufs Land über, nach Vilich bei Bonn. Aber auch der Landaufenthalt konnte keine Besserung mehr bringen, und am 10 Mai löschte dieses einst so hosfnungs- volle Leben still aus. Sein letzter Wunsch war, neben seiner Mutter begraben zu werden, die 1826 während eines Aufent haltes bei ihm am Rhein, als sie sich in Bonn einer Augenc»re- ration unterziehen mußte, einem Schlaganfall erlegen mar. Im sicheren Schuh öer Torpedoboote Deutsche Transporte im Mittel meer. (PK. Moosmüller, Atlantic, M.) Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt, und friedlich vereint ruhen Mutter und Sohn in «inein schlichten Doppclgrab aus dem Bon ner Friedhof. Lin Rind, da, seit drei Jahren fckläft Wie aus Chicago berichtet wird, erregt dort unter den Aerzten der Fall der kleine» Marn Ellen Reardon großes Aus sehen, lwi der jetzt das vierte Jahr beginnt, daß sie in einem geheimnisvollen und unbesiegbaren Schlaf liegt, aus dem sie. wie befürchtet wird, vielleicht nie wieder answacht. Das Kind- ist setzt fünf Jahre alt und sieht wie ein völlig normales kleines Mädchen aus. Im Mai 1038 schlief das damals zweijährige Kind ein. und seitdem hat es, von ganz wenige» kurzen Augenblicken abgesehen, die Augen nicht mehr geöffnet. Bevor die klein« Mary in diesen Schlaf verfiel, war sie an Masern erkrankt, und dazu war eine Lungenentzündung und eine Streoptolrol- Keninsektion der Kehle getreten: Ihre Organe scheinen mit Ausnahme des Gehirns normal zu funktionieren, so daß si« körperlich, obwohl sie nur mit einer Gummiröhre crnälpt wer- den kann, keine Unregelmäßigkeit ausweisl. Mehlt Vitamine — mehr Fett Uebcr eine erhebliche Steigerung des Fettgehaltes dec Milch durch die VersüIIerung von Vitaminen an Kühe wird in einer Arbeit aus der Berliner Charitö berichtet. Hiernach ist es möglich, den Fettgehalt der Milch durch die tägliche Verfütte rn ng von 5 Gramm Hefe je Tier sowohl »rührend des Sommers wie auch im Winter beträchtlich zu erhöhen, wobei dieselbe zah lenmäßig einmal 25, einmal IS Prozent ausmacht«.