Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 22.05.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194105228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410522
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410522
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-05
- Tag 1941-05-22
-
Monat
1941-05
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.05.1941
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Englischer 12000-Tonner torpediert Newyork, 28. Mol. Associated Prctz meldet aus Newyorkcr Schisfahrtskrcisen, datz der britische Frachter „tzundingdon" <1184!) BRT) torpediert und ein Teil seiner Mannschaft in Lissabon gelandet worden ist. Wichtige Stellungen in Ostasrika genommen Heftige Kämpse in mehreren Abschnitten der italienischen Besitzungen. Berlin, 22. Mai. In mehreren Abschnitten der italienisclien Besitzungen in Ostafrika geht der Kampf in unverminderter Helligkeit weiter. An allen Stellen wurden italienische Gegenangriffe durchgeführ». Zu harten Gefechten kam es im Raume von Gondar, wo die Briten mit überlegener Artillerie und starken Luststreitkrüftcn gegen die italienischen Stellungen vorstiehen, die von geringen Kräften gehalten wurden. Trotz stärksten britischen Drucks unternahmen die Italiener am 19. Mai einen schneidigen Gegen angriff. Tie Aktion führte zur Durchbrechung der britischen Linien und zur Einnahme wichtiger befestigter Stellungen. An mehreren Stellen wurden die Briten über die eigenen Stel lungen hinausgeworsen. Weitere britische Gegenstotze wurden unter schweren Verlusten für die Angreifer zurückgeschlagen, die Italiener brachten zahlreiche Gefangene ein und erbeuteten Ge schütze, Mafchinengeivehre und Munition. Z-land - „unabhängige Republik? Berlin, 22. Mai. Die über 1V0 0Ü0 Ouadr.-Kilometer grohe, <»l>er nur von rund 129 000 Menschen bewohnte Insel Island war seit dem 1. Dezember 1918 ein mit Dänemark durch Personalunion verbundenes unabhängiges Königreich. Im Mai 19-10 besetzte England die in keiner Weise au: die Ver teidigung gegen einen äuhcren Feind vorbereitete Insel und landete dort anscheinend ziemlich erhebliche Truppenmcngen Seitdem sind abgesehen von Klagen über das aumahende Auf treten der Engländer, die durch Flüchtlinge bekannt wurden, nur spärliche Nachrichten aus dem Norden an die Weltöffent lichkeit gedrungen Iniolge der Ungunst des Klimas und der Vodenbeschaffung ist Island sehr weitgehend auf die Einfuhr der lcbensivichtigen Nahrungsmittel angewiesen. Die Vermu tung liegt sehr nahe, datz London diese Zwangslage nach be währten Methoden zur Förderung einer „Unabhängigkeitsbe- wcgung" ausgcnutzt hat, die nur allzu deutlich den Stempel „Mode in England" trägt Lord Alexander auf der Krieqswafsen-Wokhe Stockholm, 22. Mai. Aus Anlatz der ,.Kriegswnsf e n- woche" hat auch der Erste Lord der britisä>en Admiralität Alexander seine geistige» Waffen geschürft und einige mar tialische Töne von sich gegeben, die nicht eines unfreiwilligen Humors entbehre». „Wir haben bewiesen", so behauotete näm lich dieser britische Ceelöwe, „datz dort wo der Engländer dem Deutschen in einer Schlacht auf gleichem Futz aegenüberstcht, es keinen Zweifel gibt, wer der richtige Mann ist, auf den man sein Geld setzen kann." Wie dieses Bild aus dem Rennsport zeigt, ist Lord Alexan der offenbar aus dem grünen Rasen heimisck und sieht ansck;ci- nend diesen Krieg — wenigstens vorläufig noch — als ein sportlici)es Match an. Vor genau einem Jahr standen die Eng länder mit den Deutschen bei Dünkirchen „auf gleichem Futz". Statt nun die günstige Gelegenheit zu einem Messen der Kräfte auszuniitzen, legten sic eigenartigerweise nicht den geringsten Wert darauf Vielmehr konnten sic nicht schnell genug den ret tenden Kanal zwischen sich und ihre deutschen Verfolger bringen. Dieses gleiche Schauspiel wiederholte lieh in jüngster Zeit in Griechenland, wo den Briten ihr siegreicher Rückzug gar nicht schnell genug gehen konnte. Im weiteren Verlauf seiner Rede kannte Lo--d Alexander nichts anderes tun, als der britischen Marine Worte seiner Anerkennung zu zollen, um dann gleich beweglich zu Klagen: „Ich brauche weitere Schisse, ich brauche mehr Kanonen und mehr und schnellere Flugzeuge für die Marine-Luftwaffe und ich brauche mehr Geschütze für kurze Entfernungen". Das oll-s braucht dieser kleine Alexander sehr dringend und sebr bald, womit er unfreiwillig gesteht, welch fühlbare Schläge die bri- kisä-e Marine unter seiner Leitung bereits hat cinsteckcn müssen. Flugzeuqunglülk bei der kanadischen Luftwaffe Halle mit sieben Flugzeugen in Brand geraten Newyork, 22. Mai. Nach einer Meldung von Associated Pretz ist in der Portagela-Prärie in Manitoba ein Ansbil- dungsflugzcug der ka»adisci)cn Luftwaffe abgestürzt und in eine Flugzeughalle gefallen Die Halle geriet in Braud und sieben Fstyzzeuge wurden zerstört. Der Pilot kam bei dem Unfall ums Lede». Roosevelt- merkwürdige Ansicht über Monroe-Doktrin Heftige Reaktion in der französischen Presse Vicht), 22. Mai. Die Rede Roosevelts, in der Frankreich öffentlich beschuldigt wird, Deutschland das französische Kolo nialreich zur Verfügung zu stellen, ist auch am Dienstag Gegen stand heftiger Reaktion in der französischen Presse. „Wir wollen kaum glauben, datz Herr Roosevelt davon überzeugt ist, was er Frankreich vvrwirst", schreibt I. Delebecyue in der „Action Jrancaise". „Was führt er damit im Schilde?" Es sei eigentümlich, datz sich die amerikanische Presse immer mit Dakar beschäftige, und sür Herrn Roosevelt sei die Monroe- Doktrin ein ziemlich dehnbarer Begriff. Wo hören eigentlich die amerikanischen Interessen aus? Das Argument Herrn Roosevelts von der Gefährdung der amerikanischen Sicherheit verschleiere in Wahrheit bestimmte Gelüste. Die Monroe-Dok trin sei jedenfalls nach französischer Ansicht gewaltig überschrit ten. Im Grunde bedeute sie in der Auffassung des Herrn Roose velt, datz sich Europa nicht mehr in amerikanische Angelegen heiten mischen dürfe, datz Amerika aber von nun an gedenke, sich in europäische Angelegenheiten einzumischcn. Frankreich habe das Recht, allein zu beurteilen, wo seine eigenen Inter essen liegen Die französische Politik schliche keine Bedrohung Amerikas ein. „Das ist der Grund, weshalb bei uns jede un freundliche Geste auf absolute Festigkeit stützt." „Die Warnung Frankreichs ist eindeutig vorgcschricben", schreibt die französische Zeitung „L'Esfort". Weiler heitzt es: „Frankreichs Interessen sind europäischer Natur. Im Falle eines Eintritts der Vereinigten Staaten in den Krieg fallen die von Amerika in der Vergangenheit gelie ferten Nohstosse und Lebensmittel vielleicht sür Jahre aus. Europa, Afrika und Asien mützten sich dabei zu einem Wirt- schaslsblock zusammcnschlietzen, um das Leben ihrer Völker neu zu organisieren." „Für Frankreich", so heitzt es abschlictzend, „wären die Folgen nicht auszudcnken, wenn es unter solchen Verhältnissen Leute gebe, die die französische Politik in andere Richtung zu lenken beabsichtigten." ASA-Kricg-einttitt würde europäische Solidarität zur zeige Haden Dominique Sorbet über Eventualitäten einer Kriegsteilnahme der Vereinigten Staaten Vichy, 22. Mai. „Wenn die Vereinigten Staaten in den Krieg einlreten — eine Eventualität, auf die sich die sranzäsische össenlltche Meinung vorbcreilen mutz, — darf uns das nicht überraschen. Aus jeden Fall kommt es dann aber nicht in Frage, datz Frankreich sür die angelsächsische Gruppe optiert", heitzt es in einem am Dienstag im Marseillaiser Bolksblatt „Midi Libre" verösjcntlichten Leitartikel von Dominique Sen det. Die amerikanischen Dirigenten würden nur von der Lei denschaft geleitet. Herr Roosevelt und seine Getreuen hielten nach Lösungen Auslä^ni, die etwas Theatralisches an sich hät ten. Tas könne Frankreich nicht darüber täuschen, datz die ame rikanische ö'sentiiche Meinung geteilt sei und datz cs sich nur um eine ak'ive Minderheit handele, die den Krieg wolle. Diese Minderheit gruppiere sich aus den Herren der Zeituirgen, näm lich den zivei Millionen Juden, die Ncivyork ausmachten, uns zu dieser Minderheit komme noch die Schwerindustrie, die, von der Arbeitslosigkeit bedroht, sich plötzlich ein ideologisches Män telchen umhänge und glaube, mit einem blutigen Krieg all ihren Schwierigkeiten aus dem Wege gehen zu können. Eine Kriegs erklärung der Vereinigten Staaten ändert jedoch nichts an den sich gegenüber-stehenden Streitkräften. Die Amerikaner würden selbst seslzustellen hoben, datz sie in völliger Unkenntnis nicht nur der c iropäischcn Angelegenheiten, sondern auch der militä- risclien Wirklichkeiten in einen Krieg gehen wollten. Ein Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und den Achsenmächten dürste sofort die europäische Solidarität zur Folge haben. Zrakische Flugzeuge bombardierten den LuMhpunkt Brennende Hallen und Depots. — 20 Flugzeuge am Boden be schädigt. — 9 Briten abgejchossen Genf, 22 Mai. Wie aus Beirut über Vichy gemeldet wird, gab der irakische Generalslab am Dienstagabend folgende Son- derverla'itbarung heraus: An der Westiront geht der Kampf im Gebiet von Hab- baniyah «veiler. Irakische Flugzeuge unternahmen um 18.30 Uhr einen hestioen Bombenangriss aus de» Luststützpunkt Hav- boniyah, wodurch schwerer Schaden verursacht wurde und meh rere Hallen >.iid Depots in 'Brand gerieten. Die Brände waren noch aus weite Entfernung hin sichtbar. Andere Luslgeschwnder beschädigten durch MG.-Feuer zwei Formationen englischer Flugzeuge auf dem Boden, und zwar handelte es sich nm etwa 20 zweimotorige Apparate. Ein feindliches Glostcr-Flugzeug wurde unmittelbar nach dem Start abgcschossen, ebenso eine ollsn Ws!» Dl« französischen Besitzungen in Amerika. Newyork, 22. Mai. Seit Roosevelts letzter Beratung mit den Führern des Kongresses besteht der Eindruck, datz der Präsident nach der Phase der Unsicl-erheit und Untätigkeit in eine neue „dynamische" Phase eingelreten sei. Sämtliche Be sucher waren der Auffassung. Roosevelt werde in diesen Tagen einen wichtigen Lagebericht an den Kongretz teilen. Der Presse assistent des Weihen Hauses erklärte allerdings spät am Abend, der Präsident plane nicht, dein Kongrctz einen Bericht über die internationale Lage zu geben. Damit tritt die Möglichkeit der Ausrufung eines „nationalen Notstandes", der Roosevelt crhöhte Machtvollkommenheit sür das Vorantreiben oer Rüstung gc ben würde, wieder in den 'Vordergrund. Staatssekretär Hui! er klärte, bisher hätten keine Konsultationen mit den südameri- kanischcn Nationen wegen einer gemeinsamen Aktion gegen über den französischen Besitzungen in der westlichen Hemisphäre stattgesundcn. Der Republikaner Lase legte dem Kongretz einen Gesetzentwurf vor, durch den Hüll ermächtigt werden soll. Ver handlungen zum Erwerb dieser französischen Besitzungen auf- zunchmen. Dieses Gesetz soll nicht nur den Ankauf von Inseln und Festlandgcbiet auf Guayana erlauben, sondern auch „aller Schiffe, Flugzeuge und Ladungen, welche die französische Regie rung zu verkaufen gewillt ist". Der Zweck dieser Vorlage ist, auf diplomatisch frcundschasllicl-cin Wege die Frage der fran- zöfischen Besitzungen in amerikanischem Sinne zu lösen, damit «in gewaltsames Eingreifen und etwaige kriegerische Verwick lungen vermieden werden. Schlletzung der britischen Konsulate In Syrien. Vichy, 22. Mai. In einem amtlick)en Kommuniquö wird die Schlietzung aller britisci-en Konsulate in Syrien mitgcteilt. In der Begründung dieser Matziiahme wird in der amtlichen französischen Darstellung ausgesührt, datz sich die französische Regierung auf Grund der wiederholten Bombardierungen sy- risci-er Flugplätze durch die britische Luftwaffe entschlossen habe, jeder weiteren Tätigkeit aller in der Levante befindlichen bri- nscl)cn Konsulate «in Ende zu macl-en. Von diesem Entschluh wurden sämtlicl)« im Levante Gebiet und in Syrien befindlichen Staatsangehörigen am 19. Mai benachrichtigt. Die britischen Konsuln verlassen, wie aus der offiziellen sranzösiscl)«» Mittei lung weiter hervorgcht, das Levante-Gebiet mit ihre,» Personal Im Laufe der nächsten Woche. Frankreich will Martinique gegen einen Angriff der USA verteidigen. Paris, 22. Mai. Die auf Martinique stationierten fran zösischen Land- See- und Luftstreitkräfte haben, wie der „Mo tin" aus Fort de France meldet, Befehl erhalten, die notwen digen Matznahmen zur Verteidigung der Insel gegen einen evtl. Angriff der Vereinigten Staaten zu ergreifen. Die Befesti gungsarbeiten werden erweitert. Tie französischen Behörden haben insbesondere beschlossen, die auf Martinique bcsindlicl)«,, Goldreserven der Bank von Frankreich zu verteidigen und nö tigenfalls die Zitadelle in die Luft zu sprengen. Herabsetzende Aeutzerungen eines USA-Diplomaten über Frankreich. Starke Erregung in französischen Kreisen. Paris, 22. Mai. In französischen Kreisen herrscht starke Erregung, weil sich der amerikaniscl)« GeschäststrütZer Barnes kurz vor seiner Abreise in äutzerst herabsetzender Weise über Frankreich und dessen Bemühungen, sein hartes Schicksal zu meistern, ausgesprochen hat. Barnes war als Karrieren-Diplo- mal mehr als drei Jahre in Paris tätig und wurde nun zur Ucbernahme, wie es heitzt, eines höheren Postens im Staats departement nach Washington berufen. In sranzösisä)en Krei sen nimmt man an, datz Barnes Haltung die offizielle ameri- kanlsche Politik auch in seinen herabsetzenden Aeutzerungen Uber Frankreich zum Ausdruck brachte. Urteil gegen Anhänger de Gaulles. Vichy, 22. Mai. 56 Anhänger de Gaullev, Unteroffiziere und Mannschaften, wurden am Dienstag nach monalelanger Un tersuchung vom Militärtribunal der 13. Division in Clermont- Ferrand in Abwesenheit verurteilt. Nach kurzer Beratung spracl)en die Militärrichtcr,' wie cs in einer amtlichen Meldung heitzt, schwere Strafen, darunter sieben Todesurteile wegen Fah nenflucht ins Ausland, Hochverrat, Mitnahme militärisci)cr Ge genstände, aus. Acht Angeklagte wurden zu lebenslänglicher Zwangsarbeit, die übrigen zu zehn Jahren Zivangsarbctt ver urteilt. Das Militärgericht verfügte darüber hinaus die Ein ziehung des gesamten Vermögens der Verurteilten. Hurricanc-Maschlne, die die irakischen Flugzeuge zu verfolgen versuchten. Von zwei Gloster-Maschinen, die einen Gegenangriff unternahmen, wurde eine durch MG.-Feuer zum Absturz ge bracht, während die zweite die Flucht ergriff. Alle irakischen Flugzeuge kehrten unversehrt von diesen Operationen zurück. König Tomislav II. d»n Kroatien Agram. 22. Mai In einer programmatischen Rede, die über den Rundfunk übertragen wurde, legte Staatsführer Dr. Pawelitsch vor den Ustascha-Einheiten Agrams am 'Mittwoch die Grundsätze der kroatischen Politik dar. Dr. Pawclitlch nahm bei dieser Gelegenheit zur Errich tung des kroatischen Königsthrones Stellung. „Unter der Krone des Königs Zwonimir", sagte er u. a., „war Kroatien glücklich und zufrieden. So wird es auch jetzt wieder sein. Ich habe den Königsthron dem Würdigsten angcbotcn, den zweiten Akt wird nunmehr das Volk, der Tradition entsprechend, zu vollziehen haben, wenn die Zeit dazu kommt. Bis dahin wird ein Gesetz über die Einsetzung der kroatischen Dynastie erlassen werden Der Herzog von Spoleto wird als König den Namen Tomislav II. nnnchmen und nun ein kroatischer König sein." Mit der Feststellung, Kroatien werde der unabhängige Staat der Ustascha, der Bauern und der Arbeiter sein und blei ben, und einem kurzen Umritz der innenpolitischen Zielsetzung schlotz Dr. Pawelitsch. Vie Rellglonsgllederung der VevöTerung des Deutschen Reiches Berlin, 22. Mai. Nach den Veröffentlichungen des Statisti schen Neichsamtes im neuen Hcst von „Wirtschajt und Statistik" über weitere Ergebnisse der Volkszählung von 1939 waren 95 v. H. der Bevölkerung des Deutschen Reiches söhne Memel land) rechtlich Angehörige einer Kirche, Religionsgesellschast oder religiös-weltanschaulichen Gemeinschaft. Von den restlichen 4 Millionen oder 5 v. H., die keiner kirchlichen oder religiösen Gemeinschaft angehören, hat sich der grösste Teil (2.7 Millionen — 3,5 v. H.) als gottgläubig bekannt. 'Nur 1,3 Millionen oder 1,5 v. H. haben sich ausdrücklich als glaubenslos bezeichnet. Mit 41,6 Millionen oder 53,7 v. H. waren im Reichs gebiet von 1939 etwas mehr als die Häute der Gejamibevöl- kerung Mitglieder einer evangelischen Landes- oder Freikirche. 31,9 Millionen oder 40,3 v. H. der Bevölkerung waren Ange hörige der römisch-katholischen Kirche. Durch die Wiedereinglie derung der Ostmark und des Sudetenlundes hat sich der Anteil der Römisch-Katholischen beträchtlich erhöht: im alten Reichs gebiet betrügt er nur 33,5 v. H. Im heutigen Reichsgebiet ohne das Protektorat Böhmen und Mähren sind säst 46 v. H. der Bevölkerung römisch-katholisch und nur noch knapp 49 v. H. evangelisch. Dies erklärt sich daraus, datz die seil 1938 in das Reich eingegliederten Gebiete säst sämtlich von überwiegend römisch-katholischer Bevölkerung bewohnt sind. Im Reichsgebiet mit Protektorat Böhmen und Mähren ist sogar der Anteil der Katholiken (etiva 47,8 v. H.) grötzer als der der Evan gelischen (etwa 45,3 v. H). Vergünstigungen sür Kriegsteilnehmer an Fachschulen Im Nahmen seines abschnittweise schon bekanntgegebencn Förderungswerkes sür Kriegsteilnehmer, die sich einer weiteren Ausbildung unterziehen wollen, hat der Reichserziehnngsmini- ster durch einen Erlatz Erleichterungen bei der Zulassung zum Fachschulstudium und in der Durchsührung eines solchen Stu diums versügt. Die Fachschulen (Bau- und Ingenieurschulen, Textil schulen, Chemieschulen, Bergschulcn, Meisterschulen des Hand werks, Seefahrtsschulen usiv.) verlangen bekanntlich bei der Zulassung, datz die Bewerber vorher mehrere Jahre praktisch gearbeitet haben. Aus diese praktische Tätigkeit ist der über zwei Jahre hinausgehende Wehrdienst anzurechncn, und zwar bis zur Höchstgrenze eines Jahres bei nichttcchnischcn Truppen und bis zu zwei Jahren bei technischen Truppen. Von körper licher Arbeit ausgeschlossene Versehrte dürfen die praktische Tätigkeit aus einem technischen Büro der fraglichen Fachrich tung durchführen. Die Auslescprüsung bei der Ausnahme ist sür Kriegsteilnehmer aus Deutsch, Rechnen, Geschichte und Erd kunde zu beschränken; etiva vorhandene Wissenslücken sind durch Förderungsstunden, gegebenensalls Wicderholungsstunden auszugleichen. Besonders begabte Kriegsteilnehmer können unter bestimmten Voraussetzungen ein Seincster, besonders das zweite versuchsweise überspringen. Versehrte brauchen kein Schulgeld zu zahlen; bei der Verteilung von Stipendien werde» Kriegsteilnehmer bevorzugt berücksichtigt. Weitere Vergün stigungen bleiben Vorbehalten. Meldungen aus SaKsen Luftgewehre gestohlen. Dresden, 22. Mai. In einer Gaststätte am Hauptbahnhof wurde unlängst von noch unbekannten Tätern eine Schietzbude ausgebrochen. Di« Diebe entwendeten vier Lustbüchsen der Mar ken „Diana" und „Büchsenspanner", sowie 8000 Stück 'Munition (4 Sä)achteln „Diabola") und 3 Dutzend Stoffhunde.. Wer Kennt den Burschen? Dresden, 22. Mai. Am Mittwoch, gegen 8 Uhr, wurden einem 12 Jahre alten Mädchen vor einem Grundstück der Kl. Plauenschcn Gasse beide Hnarzöpfe abgeschnittcn. Der Täter, ein etwa 12 Jahre alter Schüler, hellblondes, mehr rötliches Haar, trug schwarze Kniehose und Halbschuhe, ist geflüchtet. Er soll von einer Frau gesel)«,, worden sein. Da der Bursche noch nicht sestgeltellt werden konnte, bittet die Kriminalpolizei um die Anschrift der Frau und solcher Personen, die zur Ermittlung des Täters Hiniveise geben können. Schnell gcsatzt. Dresden, 22. Mai. Wie von der Kriminalpolizei unlängst berichtet, ivurde in der Nacht zum 14. Mai an der Marienbrücke von unbekannten Dieben ein VerkausshänsclM ausgebroct-en und Zigarren und Zigaretten entwendet. Als Täter hierzu konnte dieser Tage von der Kriminalpolizei ein lOjährlger Bursche, der vor einiger Zeit aus einem Heim «ntwichen war, ermittelt und festgcnommen iverden. In Verfolg der krlminal- poliz«ilicl)«n Ermittlungen wurden dem Früchtchen noch ein Ein bruch und 3 weitere Diebstähle nachgewiesen. Er ist der Staats anwaltschaft zugesührt morden. Berliner Vörfe vom 22. Mat Die Auswärtsbemegung der Kurse setzte sich an den Aktien märkten auch am Donnerstag fort. Von Montanen blieben Ver einigte Stahlwerke unverändert. Rheinstahl gewannen >4, Kloeckner miü Hoesch je und Harpener 1)4 Prozent. In Braunkohlcniverten «varcn die Wertschwankungen nur gering. Zu erwähnen sind Rheinebraun mit plus )4 und Ilse Gcnutz- lcl>eine mit min. )4 Prozent. Bei den Kaliaktien erhöhten sich Salzdetfurth um 1, bei den Autowerten Daimler um 1'/» Pro zent. Sehr fest lagen ct-emische Papiere, von denen RUtgers 1)4, Goldsä)inidt 2)4 und Schering 3 Prozent gewannen. Far ben setzten um '/» Prozent höher «ln und stiegen alsbald erneut um >4 Prozent.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)