Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 02.05.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194105026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410502
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-05
- Tag 1941-05-02
-
Monat
1941-05
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 02.05.1941
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Freitag. 2. Mai 1941 Der Wehrmachtbericht vom Donnerstag Berlin, 2. Mai. Las Oberkommando der Wehrmacht gab Donnerstag bekannt: In Griechenland setzten Verbände des deutschen Heeres die Säuberung des südlichen Peloponnes von ver sprengten Teilen der britischen, griechischen und serbischen Trup- pe» sort. Bei Angriffen aus die Suda-Bucht aus Kreta beschä digte die deutsche Lustivasse einen grotzen Tanker und zwei grotzc Handelsschisse durch Bombentresser schwer. In Nordafrika sührte Späh- und Stoktrupptätigkeit der deutschen und italienischen Truppen zu örtlichen Erfolgen. Deutsche und italienische Sturzkampfflugzeuge versenkten im Hasen von Tobruk ein Handelsschiss von 5090 BRT und erziel ten in den Befestigungsanlagen um Tobruk lowie bei Fort Palastrion schwere Zerstörungen und ausgedehnte Brände. Aus- klärungsslugzeuge bekämpften eine Funkstation, Feldbefestigun gen sowie Ansammlungen von Krastsahrzeugcn und Panzer wagen mit guter Wirkung. In der letzten Nacht grissen deutsche Kamps- und Sturz kampfflugzeuge den Hasen von La Baletta aus Malta sowie den Flugplatz Venezia erneut mit gutem Erfolg an. Am Mor gen des 1. Mai wurden in Lustkämpsen über der Insel drei Jagdflugzeuge vom Muster Hurrikane abgeschossen. Ein Unterseeboot unter Führung des Kapitänleut- nanls Hehler meldet die Versenkung eines Tampsers von 7900 BRT. Damit hat dieses Unterseeboot aus seiner jetzigen Unter nehmung bereits 42 850 BRT seindlichcn Handelsschisssraum versenkt. Erfolgreiche Angriffe der deutschen Luftwaffe richteten sich gegen Hafenanlagen an der Süd- und Ost Küste Eng lands. Flugzeuge der bewaffneten Ausklärung beschädigten im Seegebiet um Großbritannien «In größeres Handelsschiss schwer. In der Nacht zum i. Mai versenkte die Lustivasse vor der schottischen Ostküste einen Frachter von 1009 BRT und beschädigte zwei weitere Frachter sowie einen Zerstörer so schwer, dah mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Der Feind wars In der letzten Nacht mit schwächeren Kräf ten an verschiedenen Stellen Norddeutschlands und in Auhenbezirken der R e i ch s h a u p t st a d t Spreng- und Brandbomben. Militärischer oder wehrwirtschastlicher Schaden entstand nicht. Einige Zivilpersonen wurden getötet oder verletzt. Oberleutnant Müncheberg errang bei Lustkämpfen Uber der Insel Malta seinen 39. und 49. Lustsieg. Das britische Expeditionskorps in Griechen land existiert nicht mehr Berlin, 2. Mai. Der letzte amtliche Bericht des britischen Hauptquartiers in Kairo enthält über den Kriegsschauplatz in Slldosteuropa den einzigen Satz: „In Griechenland geht unser Rückzug weiter." Selbst dieser eine Satz enthält noch nicht ein mal die volle Wahrheit, denn der Rückzug der Engländer aus Griechenland geht nicht nur weiter, er ist sogar längst abge schlossen. Auch die übrigen Teile des britischen Erpeditions- heeres in Siidoslcuropa haben bis aus abgesprcngte Reste die Balkanhalbinscl verlassen. Tatsächlich eristiert das bri tische Expeditionskorps nicht mehr. „Plymouth in Trümmern" Bericht eines amerikanischen Korrespondenten Newyork, 2. Mai. Unter der fast ganzseitigen Ucberschrist „Plymouth in Trümmern" bringt „Ncwyork Journal Amcri- can" einen Bericht eines Uniled-Preß-Korrcspondcnten, der den letzten Angriff aus diese Kriegshasenstadt als den bisher chlimmsten schildert. Die Zahl der Opfer wachse stündig, und etzt bereits sei die Tolenzisscr mindestens glcichhoch wie bei rühercn Angriffen. Zahlreiche Unterstände seien getroffen worden, und cs habe beträchtliche Verluste gegeben. Die Schä den infolge der fünf letzten Angriffe seien unvergleichlich groß. Der Berichterstatter bestätigt dann, das; die dentsche Lustivasse es auf die kriegswichtigen 'Anlagen in Plymouth abgesehen hat, wenn er meldet, das; nicht die ganze Stadt in Trümmern liege. In ein'gcn Teilen sei vielmehr das Leben noch normal. Die Bevölkerung der betroffenen Stadtteile sei in die Moore von Devonshire ansgewandert. Sie habe keine Heime mehr. Auch Lord und Lady Astor befänden sich allnächtlich außerhalb von Plymouth. Ihr Haus sei unbewohnbar. Die Deutschen wollten anscheinend die Hasenanlagcn von der Landkarte ver schwinden lassen. Italienische Fallschirmjäger besetzten Kephallenta und Zante Landung auf der Insel Santa Maura Rom, 2 Mai. Ter italienische Wehrmachlbericht vom Don nerstag hat solgendcn Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Ein Verband der Lustivasse und Abteilungen Fallschirm jäger haken unter dem Schutz von Bomber- und Iagdverbän- den gestern die Inseln von Kephallenia und Zante besetzt. Henle morgen sind Insanlericabteilungen von Albanien her aus der Insel Santa Maura gelandet. Italienische und Kampsslugzeuge des deutschen Flieger korps haben ihre Vernichtungsangrisse gegen den Stützpunkt von La Valetta sortgesctzt. Es entstanden sehr grotze Zer störungen und Brände. Im Aegäischen Meer haben unsere Torpedoboote einen stark geschützten feindlichen Gclcitzng angegriffen. Ein Kreuzer und ein großer Zerstörer erhielten Torpedolresser. Trotz der hestigen Gegenwirkung der Artillerie der seindlicheu Vcgleiteinheiten kehrten unsere Torpedobote unbeschädigt zu ihrem Stützpunkt zurück. Es gelang einem unserer Ausklä rungsslugzeuge, das den Gcleilzug ausgemacht halte und das von füns englischen Flugzeugen angegriffen worden mar, zwei Engländer abzuschießcn und daraus unversehrt an den eigenen Stützpunkt zurückzukehren. In Nordafrika haben italienische und deutsche Auf klärungsabteilungen ostwärts von Collum feindliche Streit kräfte in die Flucht geschlagen und Panzerfahrzeuge zerstört. Verbünde der italienischen und deutschen Lustivasse haben von neuem in rollendem Anguss die Slellnngen und den Hafen von Tobruk angcgrisscn. In Oslafrika daucrlen die Kämpfe in den verschiede nen Abschnitten und mit besonderer Heftigkeit im Abschnitt von Aladscht an. In Assab sank ein feindlicher Hilfskreuzer durch Aus laufen aus eine Mine. Aorwegen verlor 159 Schiffe mit 563000 VRT Newyoek, 2. Mai. Die norwegische Exilregierung in Lon«. don gab bekannt, daß Norwegen seit Kriegsausbruch bis Ende Februar d. I. ibll Schisse mit 593«,««, BRT verloren ha«. Sächsische Volkszeitung Nummer 108, Seite L — - — - ' - — ' .< Feierliche Tagung der Reichsarbeitskammer Auszeichnung ^Aattonalsozlalislischer Musterbetrieb" - Drei .Pioniere -er Arbeit Augsburg, 2. Mai. Am Nationalen Feiertag des deutschen Volkes wurden aus einer seierllchen Tagung der Relchsnrbeitskammer in den Messerschmitt-Flugzeugwerken von Rudolf Heß und Dr. Ley die besten Betriebe des friedlichen Wettstreites der Arbeit ver kündet, denen der Führer selbst die Ausreichung „National sozialistischer Musterbetrieb" verliehen Kat. Ihre Bedeutung erhielt diese große Reichsveranstaltung des I. Mat durch die Verkündung der Ernennung von Reichsleitrr Amann, Reichs- Minister Ohnesorge und Professor Messerschmitt zu „Pionieren der Arbeit". Gleichzeitig verkündete der Stellvertreter des Führers namens des Führers den fünften Leistungskamps der deutschen Betriebe für das Jahr 1941/42. Als Vertreter des Beauftragten für den Leistungskamps der deutsci)e>i Betriebe sprach zunächst Neichshauplstellenlcitcr Schröder. In seinem Reci)enschastsber!cht sührte er aus: Der Lcistungskampf 1940/41 ist ein Kricgslelstungskampf ge wesen. Die Erziehung zu vollem Einsatz des einzelnen Be- tricbssührcrs wie des Gesolgsci-aslsmitgliedes und damit Erreichung höchster Leistung der einzelnen Betricbsgemein- schast ist Sinn und Inhalt dieses Kampfes gewesen. Die Teilnahme steigerte sich nochmals von rund 270 999 Betrieben Im dritten Leistungskampf auf fast 300 000 Betriebe. Praktisch hat damit jeder Betrieb mit über 20 Rian» Gefolgschaft teil genommen, während auch die Zahl der beteiligten Klein betriebe iveiler gestiegen ist. Im Arbcitsjahr 1941/42 werden Insgesamt 4lü Betriebe die Goldene Fahne tragen. Gleichzeitig iverden 3077 mit Lcl- stungsabzeichcn ausgezeichnete Betriebe und rund 7000 Gau- diolombetriebe als Vorbild nationalsozialistischer Arbeitsaus- sassung die Kerntruppe des neuen Leistungskampscs bilden. Wenn der Führer, so führte Rudolf Heß einleitend aus, in regelmäßiger Folge nm Nationalen Feiertag des deutschen Volkes die vorbildlichen deutschen Betriebe durch die Ver leihung der goldenen Fahne und die Auszeichnung „Natio nalsozialistischer Musterbetrieb" ehre, so sei damit nicht allein der nationalsozialistische Geist der einzelnen Betriebs gemeinschaften gekennzeichnet, sondern die Leistungen von Arbeiter und Betriebssichrer fänden ihre sichtbare Ehrung vor dem ganzen Volk. Die deutschen Betriebssichrer und die deutschen Arbeiter könnten heute mit Stolz darauf hiniveisen, daß das von ihnen gesessene Material sich ebensowoh! in den eisigen Regionen des hohen Nordens bewährt habe, wie Im heißen Wüstensand Nordasrikas, daß es sich bewährt habe in den Stürmen des Atlantik, wie in den Luftschlachten über säst allen Breitengraden Mitteleuropas. Und ivenn die deutschen Arbeiter den Unterschied in den Verlusten auf beiden Seiten sich vor Augen hielten, sei cs in de» Lustkämpsen, sei es in Panzerschlachten, sei es im Artillcrieducll und sei es in der Gesamtheit der Feldzüge, so könne jeder glücklich sein, sich sagen zu können: Auch seine Arbeit habe dazu bei getragen, daß diese Verluste so gering seien, auch seine Arbeit habe deutschen Vätern und Söhnen das Leben ge sichert, auch seine Arbeit sei ein Teil des Sieges. Wenn bereits bis heute zum Ende des vierten Leistungs- kampses der deutschen Betriebe, so führte Rudolf Heß weiter aus, so viele deutsche Musterbetriebe mit der goldenen Fahne ausgezeichnet werden konnten, so sei cs der vorbildliche Ein satz der Persönlichkeit für die Idee des nationalsozialistisci-en Betriebes und der nationalsozialistischen Betriebsgemeinschnst, der diesen Erfolg errang. Nicht die Organisation schasse die Persönlichkeit, wohl aber schassten sich die schöpferischen und leistungsfähigen Persönlichkeiten den organisatorischen Nah men für ihre Entfaltung. Für solche hervorragenden Männer der Wirtscl;ast habe der Führer die Auszeichnung ..Pioniere der Arbeit" und das Ehren kreuz in Gold gestiftet. Diese Auszeichnung wurde im vergangenen Jahre erstmals an den Betriebssichrer des nationalsozialistischen Musterbetriebes Friedr. Krupp AG. verliehen. Sie solle in Zukunft jeweils am Nationalen Feiertag des deutschen Volkes feierlich ver kündet werden. Drei verdient« deutsch« Männer. Max Aman», Neichsleiter siir die Presse, SS-Ober gruppenführer, wurde geboren am 24. November 1891. In derselben Kompanie des Regiments List, in dem Adolf Hitler 'Meldegänger war, stand auch der Münchener Max Amann als Ossizierstellvertreter. 1914 hat Adolf Hitler ihn an der Front kcnnengclcrnt und dort am besten Gelegenheit gehabt, die Fähigkeiten dieses Menschen schätzen zu lernen. 1921 solgte Amann dem Rufe des Führers und vertauschte seine Lebensstellung an einer Münchener Bank mit einer unsiche ren und noch unbekannten Bewegung. Er wurde erster Gc- schüstssührer der Partei und leitet den Zentralverlag der NSDAP. Als Rcichsleitcr siir die Presse und Vor sitzender des Bercins deutscher Verleger Hal Max Amann das Verlagswesen der gesamten deutschen Presse nationalsozialistisch neu geordnet. Rcichspostminislcr Ohnesorge wurde am 8. Oktober 1872 als Sohn eines Telegraphenbenmtcn in Gräfenhainichen bet Bitterfeld geboren. Als der Weltkrieg ausbrach, wurde der damalige Postrat Ohnesorge zum Referenten siir das Nachrichtenwesen bei der Obersten Heeresleitung ernannt. Im Jahre 1915 übernahm er unter Ludendorss die Leitung der Telegraphcndirektion des Großen Hnnptquarliers. Schon früh zeitig fand Ohnesorge den Weg znm Nationalsozialismus. 1920 gründen er, der „Nazipostral", die erste NSDAP-Orts- gruppe außerhalb Bayerns. Am 19. Juli 1933 wurde Ohne sorge als Staatssekretär in das Reichsposlminislerium gerufen, und im Jahre 1937 vom Führer zum Ncichspostminisler er nannt. Prof. Dipl.-Ing. Dr. h. c. Willy 'M essers ch mitt wurde am 20. Juni 1898 in Frankfurt a. 'M. geboren. Nach dem Abiturientenexamen wurde er 1917 Soldat und zwar bei den Minenwerfern, obwohl er sich zu den Fliegern gemeldet hatte. Erst 1918 gelang es ihm, zur Fliegerschule nach Schleißheim zu kommen. Nach Beendigung des Krieges studierte er bis 1923 an der Technischen Hochschule in München Schon 1909, also im Alter von elf Jahren, hatte Willy 'Messerschmitt den Entschluß gefaßt, Flugzeugbauer zu werden Nach Beendigung des Krieges nahm er in der Rhön das zuvor schon versuchte Segelfliegen wieder aus, und 1919, alsso noch während des Studiums, wurde die Firma Hardt Messerschmitt gegründet, die sich mit dem Bau von Segelflugzeugen beschäftigte. W Barchen über angebliche deutsche Verluste Stockholm, 2. Mai. „Es könne nicht der geringste Zweifel darüber herrschen", so läßt sich Reuter vorgestern aus, daß die deulscl-e Kriegsmaschinerie in Grieci)enland jürchterstci)e Schläge erlitten habe. Tic Matcrialverlustc an Tanks, Flugzeugen und motorisierten Fahrzeugen jeder Art seien sehr groß. Noch schwe rer aber seien die Opscr au Mensciienmateriol, das in Niesen massen in den.Kampf getrieben und nicdcrgemacht sei. Rück sichtslos habe das deutsä-e Oberkommando die Gcsallencn durch immer neue Massen ersetzt." Ob diese Schauermärchen über die angeblichen deutschen Verluste, die man denn britiscl-en Volk jedesmal nach einer britischen Niederlage als Trostpille vorsetzt, heute noch wirken, sei dahin gestellt, nachdem sich selbst „Times" gestern zu dec Erklärung hinreißcn lieh: „Die Hilfsquellen Deutschlands sind geivaltig." Was die Menschenopfer angeht, so wird sich auch hier bei der amtlichen Beröjsentlichung der Zahlen erweisen, daß Rcu- terliigcn den Ruhm des deutschen Oberkommandos auch im tak tisch klugen und schonenden Einsatz der Truppen nicht schmälern können. Einschränkung der Herstellung von Modell- Kleidern Berlin, 2. 'Mai. Zn den auf dem Gebiet der Textilien be obachteten Preissteigerungen sührte, nach Ausführungen von Präsident Kehrl in der „Textilzcitung", neben Rohstossgründen auch das Bestreben des Publikums, Waren in teureren Preis lagen, in Sondcrl)«it Modell-Kleider zu kaufen. Um dieser Tendenz cntgcgrnzuwirken, ist beabsichtigt, eine Preisbegrcn- zung siir Damcnrberkleidung cinzuführcn und die Herstellung von Modell Klcidcrn rinzuschränken. Für den Einzell;andcls- vcrkaus sollen Preisklassen ausgestellt iverden mit Höchstpreisen siir die wichtigsten Artikel. Außerdem sei «ine Senkung der Handelsspannen in Aussicht genommen. Als Modell-Firmen seien künllig nur solche zuzulasscn, die auch früher Modell- Kleider hergestellt habcn. Kurre Verlängerung der Sendezeiten einiger Rundsunksender. Die nachsoigenden Sender des Grohdeulschen Rundfunks, die bisher ihren Sendcbetrieb um 20.10 Uhr einstcllten, ver längern ihre Sendezeit ab 1. 'Mai bis 21.10 Uhr: Berlin, Bre men, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart. Sein eigenes Grab grschauselt Essen, 2. Mai. Durch einen merkwürdigen Umstand grub sich in einer Gemeinde bei Betzdorf der Totengräber des Dorfes selbst sein Grab. Der alte Mann, der dieses Amt im Nebenbe ruf ausübte, benutzte seine freien Stunden, um auf dein Dorf sriedhof immer ein Grab für den zunächst Sterbenden im vor aus auszuheben. Diese Arbeit lmtte er wieder einmal vollendet, als er selbst erkrankte und in wenigen Tcgpm starb. So trat der seltene Fall ein, daß ein Totengräber, ohne cs zu ahnen, sich selbst sein Grab grub. Krankheit. Pospisils Sohn, der die Wcrkstülte übernommen hat, serligle nun den Sarg siir den Baler an. „Ehepaar" unverheiratet Münster, 2 Mai. Der schon mehrsach vorbestrafte Anton^ I. aus Lockhauscn uiid die berufslose Ida R. lebten seit zehn Jahren in milder Ehe zusammen, gaben sich überall als Eheleute aus und meldeten sich auch bei den Behörden als verheiratet an und ab. Soweit es nötig war, legten sie eine gefälschte Hei ratsurkunde vor, die sich I. vor mehreren Jahren gegen gute» Geld von einem „Unbekannten" — so behauptet er wenigsten» — unfertigen ließ. MU dieser falschen Urkunde ging das Pär chen auch 1934 zu einem Pfarramt im Ruhrgebiet und erreichte hier die kirchliche Trauung. Der Schwindel kam erst heraus, als I. für sein drittes Kind, das aus der „Ehe", die keine war, her-, vorgegangen ist, die Kinderbeihilse beantragte. Man verlangte > hier Vorlage der H-jxatsurkunde und erkannte sogleich die Fälschung. . Jetzt hatten sich die beiden vor dem Lemgoer Amtsgericht zu verantworten. Dem Mädchen konnte man keine strafbare Handlung Nachweisen, da der handelnde Tel! immer der Mann war, der zu 10 Monaten Gesängnis verurteilt wurde. Betreten von Truppknübungsplätzen streng verboten! Berlin, 2. Ntai. Das Bctrclen non Tru-ppcniibungsplätzen war immer streng untersagt. In Fricdenszeitcn kvnnte bei Zu widerhandlungen gegen dieses Verbot aus Geldstrafen erkannt werden, in Kriegszeilen dagegen hat diese Ausnahme aus Grün den, die jedem cinlcuchten werden, jedoch keine Gültigkeit. Wer im Kriege beim Betreten eines Truppenübungsplatzes ertappt wird — Warnungslaseln weisen überall aus die damit verbun denen Gefahren hin —, Hal eine Freiheitsstrafe verwirkt. Par don gibt cs nicht. Leichtsinnige oder böswillige Elemente müssen «s sogar riskieren, von den ausgestellten Posten erschossen zu werden. In solche Gefahr hatten sich zwei junge Mädchen begeben, die sich vor dem Berliner Amtsgericht zu verantworten hatten. Sic waren eines abends durch den Zaun eines Truppenübungs platzes hindurchgeschliipft aus Neugierde und iveil sie den Weg abkiirzen wollten, und der Posten hatte sie gestellt. Während das eine Mätä)cn — beide waren 21 Jahre alt — ruhig blieb und der Aufforderung des Postens Folge leistete, zwecks Fest stellung der Personalien in das Wachlokal zu Kaminen, weigerte fich die andere Angeklagte energisch, mitzugchen Sic beleidigte nicht nur den Soldaten, der lediglich seine Pflicht tat. sondern fetzte ihm sogar 1ntltcl>en Widerstand entgegen, indem sie um sich schlug und mit den Beinen trampelte, so daß der Posten, wie er als Zeuge aussagte, mehrere blaue Flecken an seinen Schien beinen davontrug. Diese Widerspenstige erhielt einen empfindlichen Denk zettel. der auf zwei Monate Gefängnis bemessen wurde. Das Urteil gegen die andere Angeklagte siel erlwbltch milder n m. Es lautete aus zwei Wochen Gefängnis. Verliner Börse vom 2. Mi Entsprechend den Erivartungen blieb die Umsatztätigkcit an den Aktienmärkten nach der eintägigen Verkehrsuntcrbre- chung verhältnismäßig klein. Von Montanen stellten sich Harsch um X, Buderus um rmd Rheinstahl um 1 Prozent höher. Vereinigte Stahlwerke büßten hingegen Kloeckner und Stolberger Zink je '/, Prozent ein. Am Braunkohlennktien- markt wurden die ausschl. Dividende gehandelten Deutsche Erd-^ öl mn 1,19 Prozent heraufgesetzt. Ilse Genußscheine ermäßigten sich hingegen um 1 Prozent. Am Kaliaktienmarkt lagen Salz detfurth nm N Prozent höher, Wlnterrchall andererseits um Prozent niedriger. Von chemischen Papieren gewannen Farben! '/« Prozent, wo bei der Kursfestsetzung ein Umsatz von etwa, 50 000 RM. zugnmde lag. Schering stiegen um H und vom Heyden um 1)4 Prozent. Rutgers ermäßigten sich um und, Goldsclpnidt um 2'/, Prozent. K4 Jahr« aus den Tod gewartet Ittschin ^Protektorat), 2. 'Mai. Dieser Tage wurde in Eisenstadtel der 90jährige Josef Pospisil zu Grabe getragen. Pospisii war tm Jahre 1887 schivcr krank. Seit der Zeit dachte er nur an den Tod and tras auch schon olle Vorbereitungen. In seiner Ttschieriverkstätte l)atte er sich einen Sarg verfertigt, der jedoch — naäzdcm sich der Tod nicht einstellen wollte — verkauft werden muhte. Nach und nach Hot Posplsil so acht Särge gezimmert, die jedoch nicht als sein letztes Ruhebett die nen konnten, sondern immer weitervcrkaust wurden. Der so lange erwartete Tod kam erst 54 Jahre nach jener schwere» Hauptschristlelter: Georg Winkel; Verlag», und Anzeigenteil«:, Theodor Winkel, beide In Dresden, Druck und Verlag: Germania Buchdrucker«! u. Verlag, Dresden, Polierstr. 17. -Preisliste Nr, b ist gllltig.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)