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Nummer 68— 40. Iahrq Donnerstag. 2V. März 1841 Vsrlagoort Dresden. Anzeigenpreise die Ispolllge SS mm breite Zeile 6 Pfg. Fiir Plahwlinsche können wir keine Gewähr leislen. Cchrtstleituna: Dresden A. Polierstr. 17, Rus L07U und SlOlS: Geschättsstest«. Druck u. Verlag: Germania Buch druckerei u. Verlag Th. u. G. Winkel, Polierstr. 17, Rut SIMS: Postscheck: >085; Sladtbank Dresden S4767. Im Falle von höherer Gewalt, Verbot und Betriebs- Körungen Hal der Bezieher oder Werbungtreibende Keine Ansprüche, falls die Zeitung in beschränktem Umtange, verspätet oder nicht erscheint — Erfüllungsort Dresden Erscheint s mal wöchentlich, «onati. vezugsprel« — durch Tröger «inschl. 80 bzw. 40 Pfg. Trägerlohn ^60 1,70: durch die Post einschl. Postüberweisungsgebühr, zuzligl 80 Pfg. Post-Bestellgeld Einzel-Nr. IN Psg., W W Sonnabend- u. 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Der Königlich Ungarische Außenminister Ladislaus Bar» dossi) wird sich am Donnerstag nachmittag mit dem fahrplan- mäßkgen Schnellzug nach Deutschland begeben, nm mit dem Rclchsmlnlster deo Auswärtigen von Ribbentrop zusaniwen- zutrefsen. Mit Außenminister Bardossn reisen die außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Enge» von Gheczy, Tibor von Bartheldy und Anton von Ullein-Nevicki, sowie der persönliche Sekretär, Gcsandtschaftsfeliretär Ellemcr v. Ujpctcrq. Zu dein deutschen Großangriff auf London wird ergän zend gemeldet: Bei guter Erdsicht konnte» die angreifenden deutschen Kampfverbändc die befohlenen Angriffsziele klar cuismachen. Schon nach der ersten Stunde des Angriffs waren in den Werft- und Dochanlagen und in einem Londoner In dustrieviertel zahlrcictze Brände ausgcbrochcn, die den folgen den Wellen die Richtung wiesen. Nach Newyorker Meldungen aus den ersten aus England vorliegenden Nachrichten sind die Zerstörungen, die der 'eutsche Luftangriff vor allem in den Londoner Docks, den Lagerhäusern und Borratospeicher« sowie den Merken der hier massierten Rüstungsindustrie angerichtet hat, außerordentlich schwer. Der Reuter-Bericht über den deutschen Luftangriff -zegen das Hafengebiet und Industrieviertel von London ge, steht ein, daß es sich um den „heftigsten Angriff seit dem leß- Berlin, 20. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unterseeboote versenkten aus stark gesicherten Ge- leitzitqen 59 000 BRT feindlichen Handelsscklssoraum, darunter ein Walfangmutterschiff von über SO 000 BRT. Weiter« f,an- delsschisfe mit zusammen St 000 BRT wurden schwer besckädigt. Sehr starke Kampfverbände der Luftwaffe führten In der vergangenen Nacht bei guter Sicht Angriffe mit durch schlagender Wirkung auf kriegswichtige Ziele der britiscken Hauptstadt durch. Hierbei wurden vor allem die Hafen- und Dockanlagen mit Sprengbomben aller Kaliber und Brand bomben belegt. Der 8 Stunden lang rollende Angriff richtete schwerste Zerstörungen in den Ronal-Victoria-Dacks. Ronal- Albert-Docks, King-George-V.-Docks sowie in Hafenanlagen des Iheinsebogens an. Ausgedehnte Brandfelder und weithin sichtbare Erplosio- nen wurden beobachte«. Auch in Fabrikanlagen nordostwärts des Ihemsebogens sind Bombcnvolltrefser erzielt worden. Han delsschiffe auf der Themse gerieten in Brand. Aufklärungsflugzeuge griffen am gestrigen läge einen stark gesicherten Geleitzuq an. Ein Handelsschiff von rund 7000 BRT wurde versenkt. Zwei weitere Schiffe von Iiisoekamt etwa 10 000 BRT wurden durch Bombenwurf schwer beschädigt. Bei einem Iagdvorstoß gegen Siid-rngland verlor der Feind In Lustkämpfen 3 Flugzeuge vom Muster Spitsire. ten Sonntag im alten Jahr" handelt. „Die Nazibomber ließen", so heißt es dann weiter, „schwere Bomben und Brandbomben einige Stunden lang herabregnen. Die Feuerwehr hatte die ganze Nacht hindurch schwer zu tun". Ein Bericht des englischen Nachrichtendienstes spricht ebenfalls van einem schweren Bombenangriff. Dieser habe kurz nach Beginn der Dunkelheit »»gefangen und bis spät nach Mitternacht gedauert Durch den Abwurf van Brand- nnd Sprengbambe» feie» beträchtliche Schäden ange» richtet worden. Die von Reuter verbreitet« amtliche Mitteilung des briti schen Lnftfahrtmlnisteriums und des Ministeriums für die in nere Sicherheit meldet auch, dak London sehr heftig an gegriffen wurde. Beträchtliche Schäden seien verursacht und an Gebäuden Zerstörungen durch Brände und schwere Bomben auaerichtet worden. An einige» Punkten seien lebens wichtige Werke getroffen worden. In Nordafrika schaß decttct^ Flakartillerie ei» britisch» Kam» kstagu'ttg ob. Der Gegner flog in der Nackt zum 20. März nur mit wenigen Flriqzeuo--,, I» WeNkeutsckland ein. Durch Abwurf einer qerinaen Zahl von Spr-">a- und Brandbomben wurde le- diakick Gebäudeschaden im Wohnviertel einer Stadt hervor, gerufen. Die Verluste des Geoners am aestriaen Taae betragen 4 Flugzeuge, eigene Flugzeugverluste sind nicht eingetreten. Roosevelts 2icbcn-MilIIard>>n-ot»^oa vom Repräsentantenhaus verabschiedet. Washington, SO. März. Das Repräsentantenhaus bewilliatc mit 330 aegen 55 Stimmen die von Roosevelt zur Dinchfährung des England hilfe Gesetzen beantraolen siebe» Milliarden Dollar. Roosevelts Antraa geh! nunmehr dem Senat zur weiteren Beratung zu. En: Antrag, die im Enalandhilfe Gesetz vorge sehene» 350 Millionen Dollar für landwirtschaftliche Erzeug nisse zu streicken. falls England die Blockade gegen hungernde Frauen und Kinder Europas nicht aufhebe, wurde wie sämtliclre vppositionsanträge abgelehnt. Erste Waffensenbuna aus LlSA nach Annahme -es Englanbhilsegesehes versenk Rom, 20. März. Die erste Waffensendung der Bereinig ten Staaten nach England nach Annahme des Englandhilfe« geseßes ist, wie Agenzia Stefani aus Gibraltar über Algecira» meldet, von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden. Gegenangriffe -er Italiener bei Keren Rom, 20. März. Der Italienische Wehrmachtbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front Artisierietätigkeit, insbesondere im Abschnitt der II. Armee. Unsere Flugzeuge haben im Tiesflug Straßen, Autokolon nen, Truppenlager und feindlich« Depots angegriffen. Während der feindlichen Lustakttone» der leisten Tage gegen Balona wurde ein weiteres englisches Flugzeug abge schossen, dessen Trümmer aus der Insel Saseno aufgesunden wurden. In Nordafrika hat die Artillerie vor Giarabub feindliche Kräfte, die sich unseren Stellungen zu nähern versuchten, unter Feuer genommen. Unsere Flugzeuge haben den feindlichen Luftstützpunkt von Berka sBenghast- bombardiert. Deutsche Fliegerverbände haben verschiedene Steilungen und feindliche Anlagen angegriffen. In der Nacht zum t9. März hat der Feind einen Einflug auf Tripolis unternommen, wo einige Tote und Verwundet« zu beklagen sind und einiger Schade» angerichtet wurde. Ein feindliches Flugzeug wurde von der Luftabwehr bren« nend abgeschossen. Ein anderes Flugzeug wurde i» der Umgebung von Nu- filia von der deutsänm Luftabwehr abgeschossen. Der Pilot wurde gefangengenommen. Im Aegäischcn Meer sind unsere Flugzeuge mit einem feindlichen Iagbvcrband zusammengestoßcn. Ein Flugzeug vom Muster Hurricane wurde abgeschossen. Einer unserer Bomber ist nicht zum Stüßpunkt zuriickgckehr«. In Ostafrika geht die Schlacht bei Keren weiter. Troß der vorangcgangenen Verluste und der intensive» feiudüchen Lufttätigkeit haben unsere Truppen an mehreren Punkten Gegenangriffe unternommen. Unsere Luftwaffe hat sich besonders ausgezeichnet. Indem sie die feindliche Artillerie mit Bomben und Splitterbomben belegte und Truppen und Kraftwagen unter Maschinengewehr feuer »ahm. Unsere Bomber haben den Luftstützpunkt von Agordat getroffen, wodurch große Brände entstanden. Außer den im gestrigen Wehrmachtbericht genannten zer störten feindlichen Flugzeugen wurden wettere 4 feindliche Jä ger abgeschossen. In der Zone von Clggiga lcste» unsere Abteilungen den feindlichen Angriffen gegen den Paß von Marda fnordösllich von Giggiga) Widerstand. König Verls bei Kampflivungen deutscher Panzer und Flieger Größte Schäden in Anlagen von Süll SS000 MT von Ll-doolen versenkt 7«00'Tonner durch Aufklärungsflugzeug versenkt - Weitere Handelsschiffe mit etwa 31 üü« VM schwer beschädigt Großbrände und heftige Explosionen - Der Erfolg des Luftangriffs in der Rächt zum Mittwoch Alle deutschen Flugzeuge zurückgekehrt Berlin, 20. März. Der in der Nacht zum 19. März durchgesührte Angriff aus Hüll hat größte Schäden in d^n kriegswichtigen Anlagen der Stadt hervorgerufen. Drei Großbrände wurden im Nord osten der Stadt beobachtet. Hestige Explosionen mit nachfolgen den Bränden entstanden ferner in Docks und Lagerhäusern des Hascngebletes. Rasch um sich greifende Feuer mit starker Stauch entwickelung lassen darauf schließen, daß bet den Angriffen einige der großen Oelmühlen und Getreidespeicher Bomben- oolltrcsfer erhielten. Aon diesem mit einigen hundert Flugzeugen in rollendem Einsalz durchgeführten Angriff, der über fünf Stunden -nvauerte, kehrten alle Flugzeuge zu ihren Hcimatslughäfen zurück. Hüll ist einer der wichtigsten Hafenpläßc Englands und 'er zweitgrößte Hafen der englischen Ostküstc. Die Stadt gilt nach London luid Liverpool als eine der wichtigsten Handels- sluoi, Englands. Bor allem ist Hüll »ach London der bedeu ¬ tendste Einfuhrhafen für Lebensmittel inid besonder« für Getreide. Der -Hafen von Hüll, der oberlzalb der Mündung des Hum- ber in die See liegt, ist als Kammerhafcn angelegt und kann von den größten Handelsschiffen angelai.scn ivcrden. Die Hafen- anlagen ziehen sich in einer Länge von etwa II Kilometer htn. Der Hafen verfügt über rund 500 Kilometer Gleisanlagen, Kais von zusammen 20 Kilometer Länge, zahlreiche große Be- kohlungsanlagen und sehr viele Kräne mit großer Hubkraft. Der am Ostende des Hafens liegende Osthafcn ist sehr be deutend, seine Tankanlagen erstrecke» sich über mehrere 100 Hektar-Land. Der Oelhafen verfügt über moderne Entleerungs- und Aufnahmeelnrichlungen. Für die vebcnsttilttelnersorgung Englands von Bedeutung ist auch der Fischereihafen, der über spezielle Einrichtungen von zwei großen Markthallen verfügt. In einem normalen Frie- denssahr wurden tn diesem Fischereihafen rund 300 000 Tonnen Fische gelandet. Sofia, 20. März. Die bulgarische Tesegraphenagcnlur gab Mittwoch abend folgende amtliche Mitteilung heraus: „König Boris Hl. hat auf Einladung des Kommandos der In Bulgarien befindlichen deutschen Truppen am 17. d. M. an den Kampfübi.ngen der deulscizen istanzer Abteilungen teißze- nommen. Der König nahm ferner am 19 d M. auf Einladung de« Kommandeurs eines Fliegerkorps an den Kampfübungen de« deutschen Fliegcrstretkräfte teil. Der Vlsniarü'ffllm in Vularefl ausheführt In Gegenwart des Königs und Antonescus Bukarest, 20. März Auf Einladung der deutschen Gesandt« schäft wurde Mittwoch nachmittag unter der Schirmherrschaft des Staatsführers (general Antonescu, tn einem der größten Bukarester Lichtspieltheater erstmalig der deutsche Film Bis- marck" im Rahmen einer Galavorstellung gezeigt Der Borstel- lung wohnten bet König Michael. Königin Mutter Selene Staats, sichrer General Antoneseu mtt seiner Fraie und zahlreiche lon- stige nanchaste Persönlichkeiten. ' '