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Nummer 125 — 4O.Iahrg Donnerstag» 29. Mai 1941 Im Falle von höherer Gewalt, Verbot und Veiriebs- störungen hat der Bezieher oder Werbungireibende keine Ansprüche, soll» die Zeitung ln beschränktem Unisange, verspätet oder nicht erscheint — Ersuilnngsort Dresden. Echrtstlestung: Dresden A, Polterstr. 17. Rus L0711 und LI01S: Geschäftsstelle, Druck o. Verlag: Germania Buch- druckeret u. Verlag Tb. u. G. Mnliel, Pollerstr. 17. Mus SIMS: Postscheck: 182b: Eiadlbank Dresden 04767. Erscheint S mal wöchentlich. Monatl. Bezugspreis durch Träger einschl. 80 bzw. 40 Psg. Trägerlohn 1,70; durch die Post einschl. sposttiberweisungsgeblihie»j zuzügt. 88 Psg. Post-Bestellgetd. Einzel-Nr. 10 Psg., Sonnabend- u. Festtags-Nr. 1b Psg. Abbestellungen MM » mUssen spätestens eine Woche vor Ablaus der Bezug». W HD W W DD W ßW Wt V-rlngsort Dresden, zeit schriftlich beim Verlag ringegangen sein. Unsere WWW WWWWWW WW W^ An^aeopreUe: di- U.alUge ,»m breite Z-'le S Psg. Träger Kursen keine Abbestellungen entgegennehmen. WW W ^D Fiir Plahwllnsche können wir keine leisten. VolfSSMUM S2VV0 VRT in üe-ersee versenl! Oie Bucht von Armini auf Kreta von deutschen Truppen erreicht — Gudabucht vom Feinde frei Landung italienischer Verlin, 28. Mal. Tas Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Durch Krcuzcrkrieq in überseeischen Gewässern ver lor der Feind 52 080 ART Handclsschisssraum. Hiervon wur den 41 080 VRT durch ein Kriegsschiss versenkt, das damit Insgesamt über 100 800 VRT vernichtet hat. Das Schlachtschiss „Bismarck" schoh am Abend des 24. Mai 5 britische Flugzeuge ab, versenkte in der Rächt zum 27. Mai einen der angrcisenden feindlichen Zerstörer und schoh einen weiteren In Brand. Aus der Insel Kreta verfolgen deutsche Gebirgstruppen nach erfolgreichen Kämpfen den geschlagenen Feind. Sie er. reichten die Bucht von Armini und brachten wiederum eine grössere Anzahl Gefangene ein. Die bisher von den Briten als Flottenstiihpnnkt bennhte Snda-Bucht ist vom Feinde frei. Die deutsche Luftwaffe griff auch gestern mit stärkeren Berbänden von Kampf- und Sturzkampsslugzeugen britische Stellungen a» der Nordkiiste Kretas wirksam an und versenkte im Sccgebiet der Insel ein Handelsschiff und ein Borposten boot. Flakartillerie schoh zwei britische Kampfflugzeuge ab. Italienische Truppen landeten aus der Fusel Kreta. In Nordasrika miesen die deutsch-talienische» Trup pen erneute örtliche Aussallversuchc der in Tobruk cingcschlos- sencn Briten unter Verluste» fiir den Feind ab. Deutsche Kampfflugzeuge belegten Munitionslager des Feindes bei Tobruk mit Bomben, die mehrere Explosionen her vorriefen. Deutsche Zerstörerslugzcuge vernichteten ostwärts Sostuin britische Panzer und eine grössere Zahl von Kraftfahr zeugen. Nördlich Marsa Matrnk geriet ein grosses feindliches Handelsschiff nach Bombenwurf in Brand. Truppen aus Kreta Flugzeuge der bewaffneten Aufklärung versenkten bei Tage westlich Irland aus einem starken britischen Flottenver- band- heraus einen Zerstörer der Tribal-Klasse und erzielten aus einem Leichten Kreuzer einen Bombcntresser. Eine Fernkampsbatterie der Kriegsmarine an der Kanal küste beschoss einen britischen Gelcitzug bei Folkestone. In der letzten Nacht bombardierten Kampsslugzeuge mit guter Wirkung britische Häsen an der Siidost- und Westküste der Insel. Deutsche Jäger schossen beim Versuch des Feindes, in die befehlen Gebiete und in die Deutsche Bucht einzusliegcn. ohne eigene Verluste 4 britische Kampfslugzeugc und 2 Jagdflug zeuge ab. Der Feind warf i» der letzten Nacht mit einzelnen Flug zeugen im norddeutschen Küstengebiet Spreng- und Brand bomben, die nur geringe Schäden anrichteton. Marineartillerie schoh eines der angrcisenden Flugzeuge ab. In der Zeit vom 22. bis 28. Mai verlor der Feind zusam men 7,2 Flugzeuge. Hiervon wurden 80 Flugzeuge in Lnstkämpsen oder durch Flakartillerie und l2 durch Einheiten der Kriegsmarine abge schossen, der Rest am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen 85 eigene Flugzeuge verloren. Bei den Operationen in Asr-Ka zeichneten sich Masor Hecht, Führer einer Flakkampfgruvpe, sowie Leutnant Wetter und Leutnant Vogelsang einer Flakabteilung im Erdkampf besonders aus. Vomben und Torpedos auf vier Kreuzer Erfolgreiche italienische Lustanarisfe auf britische Flottenverbände vor Kreta Rom, 28. Mai. Stefan! meldet, dah am Mittwochnachmitlag italienische Bombenflugzeuge im östlichen Mittelmeer einen feindlichen Flottenverband angegissen und einen Kreuzer mit Sicherheit getroffen haben. Trotz starker Abwehr sind alle Flugzeuge zu ihren Sttihpunkteu zurückgekehrt. Italienische Torpedoflugzeuge griffen ebenfalls am Mitt wochnachmittag andere englische Einheiten in der Gegend des Kanals von Caso an. Drei Kreuzer von über 7888 Tonnen wurden mit Sicherheit von Torpedos getroffen. Alle italie nischen Flugzeuge sind zu Ihren Stühpnnkten zurückgekehrt. Japan als Seemacht Marinctag am 20. Juli. Tokio, 28. Mai. In der Amtswohnung dcs Ministerprä sidenten fand am Donnerstag eine Konferenz aller Ratgeber der Regierung statt, in der auch das Kabinett vertreten war lind die allgemeine politische Lage erörtert wurde. Tie Sitzung wurde gegen mittag abgebrochen. Unterdessen trat die sog. Berbindungskonferenz zwischen der Regierung, der Armee lind Marine zu mehrstündigen Beratungen zusammen. Der Kabineitsrat beschloh. am 28. Juli einen allgemeinen Marinetag abzuhalten, der das gesamte Volk mehrmals in be sonders eindringlicher Weise aus Japans Stellung als Seemacht und die Notwendigkeit höchster Bertcidigungsbereilsclzaft Hin weisen soll. Nie glückliche Einigung Bulgariens Tatsache geworden Ministerpräsident Filoff zum Abschluh der Sobransetagung Sofia, 29. Mai. Anlässlich des gestrigen Abschlusses der Tagung des Sobranje hielt Ministerpräsident und Auhenmini- ster Prof. Dr. Filoff eine Ansprache, in der er re. a. erklärte, die abgeschlossene Tagung des Sobranje werde denkwürdig und schicksalhaft in die Geschichte Bulgariens cingchen, denn in ihr sei durch die Befreiung Mazedoniens und Thraziens die glück liche Einigung des bulgarischen Volkes Tatsach geworden. Kammerpräsident Kalsosf erwähnte in seiner Ansprache in Dankbarkeit auch den heldenhaften Kampf der Achsenmächte um die Neuordnung Europas i.nd die Einigung Bulgariens. Reue blutige Zusammenstöße in Vombay Oesfentliche Auspeitschung zur Brechung der englandfeindlichen Kundgebungen angcdroht. Schanghai, 28. Mai. Im Laufe dcs Mittwoch kam cs wie der mehrfach zu blutigen Zusammcnstöhen der britischen Polizei und britischen Truppenteilen mit Indern, auf die wiederholt ge schossen wurde. Die Zahl der Opfer wurde nicht bekannt gegeben. Dis englischen Behörden In Bombay haben sich angesichts der unverändert englandfcindlichen Haltung der indischen Be völkerung zu einer brutalen Tecrormasznahmc gezwungen ge sehen. Allen Indern, die sich ob Donnerstag noch an england feindlichen Kundgebungen beteiligen, ist laut Verfügung des eng lischen Polizeikommissars die öffentliche A u s p e i t s ch u n g a n- gedroht worden. Die englischen Behörden haben ferner angekiindiat. dasz zukünftig die Zobl der in Kämpfen mit der britischen Polizei und britischem Militär verwundeten Inder sowie die Zahl der Verhafteten, die beide nach Ansicht der indischen Bevölkerung bereits in die Hunderte gehen, nicht mehr veröffentlicht werden. 45000 Mnn rhmeMer Truppen von Japanern einaeWoffen Tokio, 29. Mai. Nach einer Meldung der japanischen Nach richtenagentur Domei setzten japanische Armeeverbände ihre Einschlieszunasbewegungeu um lä ONO Mann isolierter Reste der chinesischen Truppen nm Obersinn des Tschin in der Gegend des Tahsiuo-Gebirges in Südschanst fort. Chinesische Truppen wur den hierbei aruppeniueise gesangengenommen. Weiler berichtet Domei. dasz der Chef des Informationsbüros des Hauptguar- tiers der dritten chinesischen Armee von den Japanern östlich von Matsun gefaugengenommen ivurdc. VrasilianWer Dampfer miteWgongen Newyork. 29. Mai. Der brasilianische Dampfer „Atalaia", der am letzten Sonntag in einen schweren Schneesturm geriet und SOS stufe aussandle, gilt, wie Associated Pres; berichtet, als verloren. Der Dumpfer ivar 5555 VRT. grosz. Das britische tl-Voot „M" verloren Wieder nur ein Teilgeständnlo Churchills. Berlin, 28. Mai. Die britische Admiralität gibt seht den Verlust des Unterseebootes „U s k" bekannt. Das U-Boot ist so lange übersättig, das, es als verloren angesehen werden muh. Mit dieser Mitteilung bestätigt die englische Admiralität den ersten U-Boot-Berlust im Mai. während die von deutschen Streitkräften in diesem Monat als vernichtet gemeldeten eng lischen Unterseeboote 8 Einheiten umfassen. Von den drei ver nichteten englischen Unterseebooten wurden von deutschen Lust streitkräften ein Boot am 9. 5. im Seegebiet von Malta, ein zweites Boot am 19. 8. im Secgebiet von England durch Bom- lenvolltreffcr verseukt, während der dritte Totnlverlust in der See- und Luftschlacht um Kreta vom 21. bis 2l. Mai eintrat. Oer Fehlschlag -er Cinmischungspolüik Wenn der Präsident eines sehr groszen Landes eine Rede ankündigt und sie dann um I I Tage verschiebt, so inus; er wohl gewichtige Gründe dafür haben, und es iit begreiflich, dah dann allgemein erwartet wird, er werde etwas ganz Besonderes zu sagen Haden. Uni so auffallender ist es dann, wenn er sehr wenig Neues vorbringt, dafür aber sehr viel Ab's in etwas veränderter Form wiederholt. Tas ist in der Rede Roosevelts, die er am Dienstaanbeud gehalten hat. der Fall gew i.n. Rian begegnet in ihr auf Schritt und Tritt den ollen oi inats wider« legte» Behauptungen, mit denen er iür seine C n»u'.. unos- politik in Europa Stimmung zu machen lucht. Dicie Politik ist — ivie sich besonders durch die Creianine aus dem Balkan gezeigt hat — auf der ganzen L'nie gescheitert, nnd es wird dem Präsidenten kaum gelingen, sie mit den Argumenten seiner Rede in ein besseres Licht zu rücken Das Kernstück seiner Tarleaunaen >il aenau wie in s ineN früheren Reden und wie in zahlreichen Aeuszernna.n und Rund- funkansprachcn seiner 'Mitarbeiter immer wieder die Behaup tung. das; Amerika von einem deutschen Armin bedroht sei. Ganz besonders den Südomerikanern möchte Roosevelt einrc« den, das; sic stark gefährdet seien. Er will sie damit anscheinend endlich zu der Solidaritäts Erklärung beweg-m. auf die er an gesichts des berechtigten südamerikanischen Riimrauen-- " gen die Pankcc Politik immer nach vergebens wartet. Jetzt ist Roosevelt dazu übergegangen, den sogenannten ..nationalen Notstand" fiir die USA zu erklären, weil er ans dieser Basis noch grössere Bewegungsfreiheit bei seinen Man.nabmen siir die amerikanische Aufrüstung und für die Englandhilfe zu erlangen hofft. Zur Begründung aber phantasierte er von einer angeb lichen Einkreisung Amerikas durch die autoritären Mäckte. Tann entwickelte er ein Programm für die Washingtoner Po litik. welches ebenfalls keine Ueberraschunaen enthält Er spricht darin vom Widerstand gegen deutsche dierrlchastsabsich- ten in Amerika oder gegen den angeblichen deutschen Wunsch nach einer alleinigen Seeherrlchalt Damit kommt er zu dem in England und Amerika besonders beliebten Thema der ..Freiheit der Meere", die im Grunde genommen eine d.utsclze Forderung ist. und die von den Engländern und Amerikanern ausscklieszüch im Sinne einer unbeschränkten Alleinherrschaft über die Ozean« ausgelegt wird. Ein besonderes Merkmal der amerikanischen Einmischunas- politik ivar in letzter Zeit der unlLstbare .<umaer Roosevelts nach Stülzviinkten in anderen Erdteilen. Besonders auf die Azoren und die ivestafrikanische Külte Kat er es dabei aboe« sehen, obwohl er sowohl von den Portugiesen wie von den Franzose» eine sehr energische Zurückweisung zu hö'en bekam. Nun versucht'«!' es mit der Verdrehung. dasz diese Gebiete an« geblich im Bereich deutscher Erobeeungswüalche lioen. aber auch mit einer solchen Provokation wird er nickt nuiterkommen. Tann möchte er den „nationalen Notstand" auck dar» benutzen, um genösse innere Schwierigkeiten in den USA. die ihm bei seiner Kriegspolilik hinderlich sind. leichter zu übenvin^ n Tross alledem wird er weder mit Einmischn men noch mit Hilfsaktio nen das Schicksal Englands wend'» können. (Bergs, auch Seite 2f VeschMater Kreiner und TEdojäaer in Gibraltar einaelausen Ständige Zunahme der reparaturbedürsliqen britischen Kriegs- schisse In den Docks von Gibraltar. 81 o m, 29. Mal. Wie Stefan! aus Madrid meldet, sind anker den bereits In Gibraltar zur Reparatur befindlichen Schissen am Mittwoch ein 7,0 0 0 - T o n n c » K r e u ; e r nnd ein Torpedojäger in die Docks von Gibraltar eilige« laufen. Jenseits des Ozeans in Reparatur Drei Britenschisfe und ein Flugzeugträger. Rom, 29. Mal. In Norfolk silSA) liegt der schwerbeschä- digte britische Flugzeugträger „I l i u st r i o u s", wie in Lissa bon aus zuverlässiger Quelle bekannt wird. Die Wiederinstand, setzungsarbciten werden über acht Monate beanspruchen. In Boston lMassachuscttsf liegen drei ebenfalls schwer beschädigte britisciu! Schiffe, deren Wiederherstellung mindestens vier Monate in Anspruch nehmen wird Ferner wird bekannt, das; italienische Kampfslugzeuge Treffer auf dem britisciM Kreuzer „Glasgow" erzielt haben. Erneute Kundgebungen in Transjordanien Bagdad, 29. Mai. Nachdem die Bemühungen dcs england hörigen früheren Regenten des Irak, Abdul Ilah, Zwietracht im irakischen Lager zu säen, ein völliger Fehlschlag waren nnd er wieder nach Transjordanien zurückkehrte, fanden auch dort erneute Kundgebungen gegen ihn statt, die beweisen, das; die gesamte arabische Weit aus Seilen der irakischen Freiheits- lnimvser steht.