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Sächsische Volkszeitung : 17.04.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194104173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410417
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410417
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-04
- Tag 1941-04-17
-
Monat
1941-04
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.04.1941
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Zwischen Vardar und Maritza dein oberdeutschen Sprach Ludewig, der mußt ausgeben Am Rande vermerkt den wie lebten beiden Verlen des behauptet wird, von einem und sicher ist dos bc- Namen seines Helden lebendig zu erholten, neuerdings darnus hin- nicht ein brandcnbur- Ludewig ritt aus und nieder: euch brnv, ihr deutschen Brüder, den Feind nur herzhaft an!" Bayern viel zum Siege auf dem linden Flügel beigetragcn haben, und die besondere Erwähnung der „deutschen Bruder" spricht dafür, daft man den Sänger des Liedes in Süddeutsch land zu suchen hat. Das Lied vom Prinzen Eugen erhielt bald als Volkslied die weiteste Verbreitung in ganz Deutschland. Wurde der Held doch überall als deutscher Vorkämpfer gefeiert. Die älteste uns erhaltene Niederschrift der Melodie mit der ersten Strophe befindet sich in der Handschristensammlung der Leipziger Stadt bibliothek, in einem 174 Seiten starken Manuskript „Musika lische Rüstkammer aufs der Harsse aus allerhand schönen und lustigen Arien, Menuetten usw. 1710", au? dessen I II. Seite, die zunächst unbeschrieben geblieben war, später der „Prinz Eugenius" mit Melodie und erster Strophe niedcrgeschrieben worden ist. Von wem diese spätere Eintragung erfolgte, dar über fehlt jede Angabe Zum ersten Male gedruckt wurde es im Jahre 1818 in den „Deutschen Liedern für jung und all", von Konfistorialrat Groh in Koblenz und dem Komponisten Klein herausgcgeben. notwendigen Materials und der Menschen geklärt werden müs sen. Immerhin läftt auch dieser gewaltige Plan erkenne», welche wirtschaftliche Bedeutung dem sogenannten schwarzen Erdteile zukommt. Heroische deutsche Frauen Dem Flugkapitän Hanna Reitsch ist neulich das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehe» worden. Das erinnert an andere deutsche Frauen, die sich im Kriege ausgezeichnet haben und mit Tapferkeitsauszcichnungcn geschmückt worden sind. Sicherlich entspringt dem Wesen der Fran mehr das stille Hel dentum, während das Heldentum auf der Walstatt dem Manne Vorbehalte» ist. Wobei durci-aus betont werde» soll, daft dieses stille Heldentum, das in, Opfern und Im Dulden besteht, oft schwerer sein kann als die Männcrtat im Zorn der Schlacht. Das Eiserne Kreuz wurde m den Befreiungskriegen gestiftet. Die erste Frau, die dieses Eiserne Kreuz der Befreiungskriege erwarb, war Auguste Friederike Krüger, die 178g in Friedland sMecklenburg-SIrclitz) geboren wurde. Als der König von Preußen 1818 den „Aufruf an mein Volk" erlieft, war Friede rike Krüger Näherin in Anklam, lchneiderte sich einen Män neranzug und trat als „Musketier August Lübeck" in das Kol- bergcr g. Infanterie-Regiment ein. wo sie mit Auszeichnung focht. Bel Dcuncwltz wurde sie schwer verwundet und als Mädchen erkannt. Als sie gesund geworden war, wurde sie zum Unteroffizier befördert und durfte in den Reihen ihres Regiments weiter Kämpfen. Für ihre besondere Tapferkeit in dem Gefechte von Laon wurde sic zum Eisernen Kreuz vor geschlagen. Nach den Befreiungskriegen wurde sic in Ehren aus dem Regiment entlassen und erhielt von Friedrich Wilhelm lll. eine jährliche Rente. Kaiser Alexander von Ruftland ver lieh ihr den russisä-cn Militärorden vom hl. Georg. Später heiratete „Unteroffizier August Lübeck" den Unteroffizier Köh ler, führte mit ihm eine glückliche Ehe und wurde zusammen mit Ihrem Manne in Templin in einer Gruft begraben. Das dankbare Preuften errichtete ihnen ein Grabdenkmal. Die zweite bekannte Heldin der Befreiungskriege ist Elisa von Liitzow, die Frau des Majors von Liitzow vom Lühowsche» Prinz Seinen Geist und junges Leben: Ward getroffen von dem Bien. Prinz Eugenius ward sehr getrübet Weil Lieft Wer hat das ^rinz-Lugen-Lied gedichtet? .einen Brucken", „kunnt" und „für die ein so starkes oberdeutsches Ge- aus Wohl hat Prinz gegriffen, als an ... zu durchbrechen drohte: er führte selbst einige Reiterregimenter gegen die linke feindliche Flanke und entschied so die Schlacht, wobei er durch einen Säbelhieb selbst verwundet wurde. Da gegen Ist die Geschichte von dem Tode des „Prinzen Ludewig" und von der Trauer des Feldherr» um seinen Bruder nach der Schlacht ganz ungcschichllich. Prinz Ludewig Julius von Savoyen war bereits 1888 in dem Treffen bei Petronell, in dem auch sein Bruder Prinz Eugen sich rühmlich ausgezeichnet hatte, gefallen. Der Sänger des Liedes hat also zwei zeitlich sehr weil auseinandcrlicgende Ereignisse zusammengebracht, was kaum möglich gewesen wäre, wenn er an der Schlacht bei Belgrad wirklich tcilgcnommen und dir Ereignisse aus eigener Erfahrung gekannt hätte. Tatsache ist aber, daft sich die Deutschen vor Belgrad besonders ausgezeichnet und die llchsten von ihnen liegt der „Heilige Berg Athos" mit der be rühmten „Republik der Mönche", fast 2800 Meter hoch. Andere Inseln des Acgäischen Meeres, die zu Nordgricchcnland gehören, sind: das sehr erzereiche Thasos, das nur von Hirten bewohnte Samothrakc, die sehr fruchtbare Insel Leninas, wo Bauern und Fischer Hausen, nnd die kleine, nur von einigen 180 Men schen bewohnte Insel Hagiostrali. Der geschichtliche Werdegang dieses nördlichen Griechen lands zwischen Vardar und Maritza ist von besonderer Bedeu tung. Schon zur Zeit der alten Griechen ivar dieser Landstrich wegen seiner teilweisen Fruchtbarkeit und vor allem wegen der Gold- und Silberbergwerke zwischen den Mündungen der Strunia und der Mesta sehr geschätzt. Zur Zeit der Römer stand er ebenfalls in hohem Ansehen und wurde als besondere Wie Wagner sich in j)aris tröstete Als vor 80 Jahren die Pariser die Erstaussührung de» „Tannhäuser" mit höhnischem Pfeifen und Johlen bcgrüfttcn, war Wagner von dieser verständnislosen Ausnahme seine» Werkes im Grunde weniger deprimiert als seine Freunde und Anhänger. Jedenfalls zeigte er keine Niedergeschlagenheit. In jenen Tagen hatte er sich besonders viel mit der Philo sophie Schopenhauers beschäftigt, und gerade der Pessimismus, der seinen Einfluft auf Wagner geltend machte, wurde dem Meister zum unentbehrlichen Bundesgenossen, wappnete sein Gemüt gegen alle bitteren Launen und Geschicke und lieft ihn das Ungemach leichter ertragen, als die Empfindsamkeit eine» Künstlers gegen Misserfolge im allgemeinen erwarten lassen muft. Die Anerkennung der wenigen Verständnisvollen, deren Urteil Wagner höher einwerletc als etwa einen Beifallsjubel der breiten Masse, genügte ihm als Trost vollkommen. Einige Freunde von der Preussischen Botschaft hatten dem Meister ihre Gastfreundschaft angetragcn. die er bereitwillig annahni. Von den Fenstern der Botschaft aus beobachtete er auf dem Teici)e der Tuiierien zwei schwarze Schwäne, die dort langsam und würdevoll durch die Fluten dahinglitteu. Diese Lohengrin-Schwäne in Trauerfarben gaben ihn, die Anregung zu einem Musikstück, das er einer der Damen widmete, die ihn in ihren Salons freundschaftlich ausgenommen hatte. In den Gesellschaften, z» denen Wagner geladen wurde, spielte man seine Kompositionen und diskutierte über Cchopenhauersche Philosophie. Eines Tages setzte sich der junge Sain! Säens, der später als der Schöpfer von „Samson und Dalila" berühmt wurde, an den Flügel, und Wagner hatte .die ungewöhnliche Freude, die Schlußszene der Isolde von einer Neapolitanerin zu hören, von der Prinzessin Eamvoreale, die überraschend gut Deutsch sang. ." Kurz bevor Wagner von Paris ausbrach, verbrachte er mit den wenigen Künstlern nnd Schriftstellern, die ihm sympathisch gcgeniibergelrelen waren, einen Abend im Cafe. Unter der Gesellscipift, die sich dort gewissermnften zu einer Abschiedsrunde vereinigte, besanden sich auch Ehamp- flenry und Gustav Dorö, der geniale Illustrator Dantes und der Bibel. er ihn so sehr gelicbet, ihn bringen nach Peterwardein. Eugen mit Löwenmut in den Kamps ein einer schwachen Stelle der Feind die Front Es wird allgemein angenommen, daft das Lied vom Prinzen Engen, dem edlen Ritter, dessen Einleitungsklänge uns jetzt als Fanfare so überwältigende Kunde von den Ereig nissen im Südosten angekündigt haben, von einem unbekannt gebliebenen brandenburgischen Soldaten gedichtet sein soll, einem von denen, der in Eugens Heer unter dem Fürsten von Dessau bei Hochstädt und bei Turin mitgcfochten hat. Er soll das Lied bald »ach der Schlacht bei Belgrad gedichtet haben. Tie Einnahme von Belgrad durch den Prinzen Eugen von Savoyen, den graften Feldherr» und Wegbereiter der deut schen Geschichte, wurde ja sofort als eine der glänzendsten Waf- sentatcn der Weltgeschichte empfunden, rühmte Lied, das dazu beitrug, den auch in den folgenden Jahrhunderten bald nachher entstanden. Aber man hat gewiesen, daft der Verfasser jedenfalls gischer Soldat gewesen ist: das zeigt sich, wenn man sich an das hält, was sich aus dem Text des Liedes selbst ergibt. Schon der erste Bers in seiner ursprünglichen Fassung: Er lieft schlagen einen Brucken Daft man kunnt hinübcrruckcn Mit d'r Armee wohl für die Stadt weist in den Worten Stadt" statt „vor die Stadt" präge auf, daft der Verfasser gebiet stamme» muft. Weiter Kan» ma» aus Liedes folgern, daft es nicht, Teilnehmer an der Schlacht bei Belgrad gedichtet ist. Der Dich ter geht aus den Hergang der Schlacht nicht näher ei»: er erzählt nur in de» letzten beiden Strophen: Prinz Eugenius aus der Rechten Tät als wie ein Löivc fechten Als General und Fcldmarschnll. Prinz „Halt Greist Provinz, die zwar nicht genau den heutigen Grenzen entspricht, verwaltet. Nach der Einwanderung der Slawen aus den Bal kan gehörte er einmal zum bulgarischen Reich, daun zum byzantinischen Reich, bis mit dem Einfall der Türken im 1<1. Jahrhundert alles unter die türkische Herrschaft kam. Als dann Im vorigen Jahrhundert, nach dem Abzug der Türken, die Neuordnung auf dem Balkan begann und das neue Bul garien entstand, hatte Bulgarien gehofft, daft ihm nun auch dieses Land zwischen Vardar und Maritza zugeteilt würde, damit es einen Zugang zum offenen Meer bekäme. Aber die Hoffnung blieb unerfüllt. Erst im ersten Balkankricg 1012'18 fetzte Bulgarien seine Forderungen durch und dehnte damit seine Grenzen bis an das Aegäische Meer aus. Im zweite» Balkankricg aber, 1018, ging der Gewinn znm gröftten Teil wieder verloren, und es verblieb siir Bulgarien nur ein schma ler Ausgang zum Aegäischcn Meer, nämlich in der Umgegend der Hafenstandt Dedcagatsch. Nach dem Weltkrieg endlich ver lor Bulgarien auch diesen Gebictsstreifcn wieder und wurde von der Meeresküste abermals abgeschlossen. A. Freikorps. Sieben Monate ritt nnd stritt sie in den Reihen der schwarzen Jäger, war die engste Mitarbeiterin ihres Man nes und pflegte auch Kranke und Verwundete. Elisa von Liitzow erhielt das Eiserne Kreuz 1818 nm weiften Bande mit schwarzer Einfassung. Die einzige bekannt gewordene Fran, die im Weltkriege 1014/18 mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde, ist die Schwester Elfriede Schcrhans aus Lötzen in Ostpreuften. Sie hat nur im Osten gewirkt und mit den Soldaten alle An strengungen und Strapazen geteilt, bis ein schwerer Unfall ihre Tätigkeit beendete, die in gleicher Weise von Mannschaften und Offizieren geschätzt wurde. Wegen ihres schonungslosen Einsatzes erhielt sie das Eiserne Kreuz 2 Klasse. Nack dem Weltkreige war Schwester Elfriede noch jahrelang als Oberin an den Städtischen Krankenhäusern Elbing und Dortmund tätig. Im deutsch französischen Kriege 1870 71 haben mehrere Frauen das Eiserne Kreuz erhalte», die iumitle» des stärksten Kugelregens furchtlos und mutig die Verwundeten verbanden und manch einem braven Soldaten das Leben retteten. Aus nahmslos handelte es sich hier um Krankenschwestern, die ihr Leben für ihre verwundeten deutschen Brüder cinsetzten. Der Verfasser dieser Zeilen hat selbst die Beerdigung von zwei Grauen Schwestern erlebt, die 1870/71 mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden waren. Es mar ein erschüttern des Erlebnis, als sich an ihrem Grabe die Gewehrläuse hoben nnd die dreifache Ehrensalve über das Grab dröhnte und alte Mitkämpfer des Krieges 1870 71 sich verstohlen eine Träne ans dem Auge wischten. Keine Ehrentafel nennt ihre Namen, auch nicht der Heldinnen im Ordensklcid. die von einer feind lichen Kugel getroffen an der Seile der kämpfenden Soldaten im Tode hinsanken. Auch aus dem Tiroler Freihcitskampfc 1800 wird manch ein Mädchen, manch eine Frau genannt, durch deren mutigen Einsatz nicht selten das Gefecht zugunsten der Tiroler entschieden wurde. Auch der mutigen Weiber von Weinsberg sei in diesem Zusammenhänge nicht vergessen. Mö gen aber auch ihre Namen im einzelnen nicht bekannt sein, wir wissen cs, daft die deutsche Fran In all den schweren Kämpfen, die das deutsche Volk in seiner Geschichte sichren mußte, stets „ihren Mann stand" und auch hier die treue Ka meradin des Mannes war. Der nördliche Teil Griechenlands, der vom Acgäischen Meer bis an die bulgarische Grenze reicht, ist eines der un bekanntesten Gebiete des Balkans. Er wird im Westen von dein Vardar umgrenzt, der bei Saloniki in das Aegäische Meer mündet, und im Osten gegen die Europäische Türket hin von der Maritza, deren Mündungsgebiet ebenfalls das Aegäische Mer ist. Landschaftlich gehört das langgestreckte Nordgriechen land. dessen Länge vom Vardar bis zur Maritza 350 Kilometer beträgt, zu Mazedonien und vor allem zu Thrazien. Die Breite dieses Landstretsens, also die Entfernung von Bulgarien bis zum Acgäischen Meer, miftt an der breitesten Stelle 120 Kilo meter und an der schmälsten 35 Kilometer. Ganz Nordgriechenland ist sehr gebirgig und an Flüssen und Seen reich, und die Küste zeigt tief etngeschnittene Buch ten Ackerbau, Züchtung von Herden, Tabakanbau und die Ecidcnraupenzucht werden betrieben, und die wenigen Städte, die es gibt, dienen als Handels- und Verladestädte. Im Westen. >n der Nähe der sogenannten Dreiländereckc Jugoslawien, Bulgarien, Griechenland, erhebt sich das Belasica-Gebirge, das aus Jugoslawien vorstöftt und bis zu 1500 Meter hoch ist. Tlcich daneben, dem griechischen Binnenland zu, türmt sich bas Dysoron-Gebirge aus, von etwa gleicher Höhe, und zwischen ben beiden Gebirgen liegt der Dojran-See und der Kerkinitc- 6ee. An diesen zwei Seen entlang fährt die von Saloniki heraufkommende einzige Haupteisenbahn, die Nordgriechenland in der Westostrichtung in vielen Windungen bis zur europä ischen Türkei hindurchschneidet. Ain Dojran-See, der ein ziem liches Ausmaß hat und annähernd 50 Quadratkilometer groft ist, liegt auch die kleine orthodoxe Bischofsstadt Dojran mit 10 000 Einwohnern, wo schon im Weltkrieg schwere Kämpfe zwischen den Mittelmächten und englischen Truppen stattfanden. Ter kerkinite-See wird von der aus Bulgarien kommenden Strunia durchflossen, die daraus weiter südwärts noch den mächtigen Tachino-See durchsticht, um dann in den Golf von Orfano im Aegäische» Meer zu münden. Aus der Tiirkcnzeit hciftt die ktruma zwischen dem Kerkinite-See und dem Tachino-Scc auch noch Karasu, was „Schwarzwasser" bedeutet, weil die Wasser sich fast schwarz dahinwälzen. Noch eine Reihe anderer keen liegt in diesem westlichen Gebiet, und die südlichste größte 6tadt ist Saloniki, mit mehr als 800 000 Einwohnern, die zugleich die grösste Handels- und Hafenstadt ganz Nordgrie- chcnlands ist. Das Vardartal, das die Landschaft westwärts einschlieht, war ebenfalls schon im Weltkrieg das Aufmarsch gebiet der kämpfenden Truppen, und in diesem Tal führt von Saloniki noch die zweite Haupteisenbahnlinie nordwärts durch Krlcchenland nach Jugoslawien, die über Skoplje nach Belgrad geht, sowie überhaupt das Tal die einzige Zugangsstrafte vom Acgäischen Meer nach Jugoslawien bildet. Mehr ostwärts von der Dreiländereckc im griechisch-bul garischen Grenzgebiet erheben sich dann weiter die Ausläufer des Pirin-Gebirges, das von Bulgarien herüberkommt und im Bulgarischen wegen seiner in 2000 Meter Höhe gelegenen -10 prächtigen Seen berühmt ist und das auch noch im Grenzland gegen 2000 Meter hoch ist. Dann sind cs weiter die Ausläufer des Rhodope-Gebirges, das ostwärts sich erstreckt und das ebenfalls aus Bulgarien vorstöftt und noch bis 1800 Meter «»steigt Und daran anschließend kommt das Kuslav-Gebirge, wieder mit 2200 Meter Höhe. Südlich hiervon, mehr ins griechische Binnenland hinein, das überall gebirgig bleibt und zudem von der schäumenden Mesta hier durchstossen wird, liegen die größeren Städte Serrä, mit etwa 40 000 Einwohnern, und Drama und Xanthi, mit etwa 35 000 Einwohnern. Auch diese drei Städte werden von der einzigen Eisenbahnlinie be rührt. und sie betreiben Handel mit den im Lande angebautcn Erzeugnissen und verschicken die Waren in die Küstenstädte. Unten an der Küste selbst liegt die wichtige Hafen- und Han delsstadt Kavalla. mit 60 000 Einwohnern, wo ganz besonders dcr mazedonische Tabak gehandcl und verladen wird. Nach weiter ostwärts auf die europäische Türkei zu wird das griechisch-bulgarische Grenzland von dem 1000 Meier hohen Karlik-Gebirge gebildet, dem sich dann noch verschiedene Einzel- bcrge in geringerer Höhe darunter vor allem der noch 1300 ! Meier hohe Kodza Iaila anschlicftcn. Die Berge werden hier niedriger, auch im Innern des Landes, aber sic erreichen immer noch Höhen bis zu 1200 Meter. Die Bahn geht hier an der größeren Stadt Komotini vorbei, mit 30 000 Einwoh nern, und macht dann eine Wendung nach dcr Küste des Acgäischen Meeres und berührt hier die Küstenstadt Alexandro- voiis sDedeagntschf mit 15 000 Einwohnern. Darauf biegt sie in das Tal der Maritza ein, fährt nordwärts und geht kurz hinter dem Städtchen Dcmctoka aus türkisches Gebiet über, wo sie mit der von Adrianopcl kommenden Hauptstrecke auf Konstantinopel zu sich vereinigt. Auch die große Halbinsel Ehalzidicc, die von Saloniki aus in das Aegäische Meer vorstöftt und zu Nordgricchcnland gehört, ist gebirgig bis zu 1800 Meter Höhe Bon dieser Halb insel springen die drei berühmten langgestreckten Felsengebirge als besondere Halbinseln welt ins Meer vor, und aus der öst- Dle Transsaharabahn Im Jahre 1870 tauchte in Frankreich der Plan auf, eine Bahn durch die Sahara zu bauen, die ihren Ausgangspunkt an der algerischen Küste nehmen sollte. Dcr Plan war bis ins Einzelne ausgearbcitet, doch scheiterte er daran, daft damals die technischen Schwierigkeiten zu groft erschienen und die Ren tabilität zum mindesten zweifelhaft war. Später ist der Plan nicht wieder aufgegriffen worden und im Jahre 1922 hielt man ihn für überholt, weil damals die erste Fahrt durch die Sahara mit einem Kraftwagen gelungen war. Infolgedessen wurde ein neues Projekt aufgegriffcn, nämlich grafte Autostrahen an Stelle von Eisenbahnen durch die Sahara zu bauen. Kurz vor dem gegenwärtigen Kriege wurde das Projekt noch einmal aktuell, da sich daraus grotze Möglichkeiten einer Versorgung ssrankretchs aus dem Nigeria! zu ergeben schienen. Inzwi- chen hat die Regierung von Vichy auf den ersten Plan zurück- Misfen und durch ein Gesetz grundsätzlich den Bau einer Ei- cnbahniinie durch die Sahara bewilligt. Heute denkt man vor ollem an die wirtschaftlichen Bortetle einer solchen Verbindung, die das fruchtbare Gebiet des Niger und des Golfes von Gui nea mit dem Mittclmcer verbinden und wichtige Landeserzeug nisse. wie Erdnüsse und Baumwolle, in grozer Menge und schnell heranschasfen können. Diese Erzeugnisse fehlen in dcr französischen Wirtsclzaft, die daher von einem solchen Bahnbau «roße wirtschaftliche Vorteil« erivartet. Nach dem neuen Pro jekt soll die erste Eisenbahn das Tal des Niger mit dem des Miitelmecrs verbinden und von den algerischen Häsen Oran und Algier nach dem Nigertal gehen. Die neue Linie schließt an die jetzt schon bestehende Bahn von Oran und Algier nach Eolomb-Beschar an und führt in südlicher Richtung nach In- Tassit im Nigertal. Hier teilt sich die Bahn und erreicht in begou die Eisenbahnlinien, die von Dakar und Kenakry an dcr Westküste Afrikas ausgehen. Nach den Berechnungen würde dieser Bahnbau rund 5 Milliarden Franken kosten und gegenüber dem Schissstransport auch unter normalen Verhält nisse» wettbewerbsfähig fein. Allerdings wird die Verwirk lichung dieses Planes noch einige Zelt in Anspruch nehmen, da zunächst noch wichtige Voraussetzungen, wie die Frage des
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