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Nummer SV — 4V.Iahrg Donnerslag» 17. April 1941 Potterltr. 17, Rui SlM! und 2101S, Geschäftsstelle, Druck u. Verlag: Germania Buch, druckerei u. Verlag Th. u. G. Winkel Vollerstr 17 Nu, 3l«18: Basische» °N28: S.adn'aokD^dc.dl?"' Jin Falle von höherer Gewalt, Verbot und Betriebs- stürungen hat der Bezieher oder Werbungtreibende kein« Ansprüche, salls die Zeitung in beschränkiem Umsange. verspätet oder nicht erscheint. — Erlüllungsort Dresden «rschrlnt S mal wöchentlich. Monatl. «ezugsorela durch Trüg,r elnschl. 8V bzw. 40 Psg. Trägerlohn ein^Moch« v^o d??blau?der' Vez!!gs". W W Verlagsort Dresden. Träger diirsen keb.e Abb°^ettungen^eMgegennehmem M W W M M W W M W W W Nvalttg« 22 mm breite Zeile 6 Big. W W FIlr Platzwlinsche können wir kein« Gewähr volkssmiuns BergelLungsangriff auf London Zehnstündiger rollender Einsatz gegen die britische Hauptstadt „Der schlimmste Angriff auf London" Vrlten gestehen ».bedeutenden Schaden" durch Lustbombardement in der Rächt -um Donnerstag Berlin» 17. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Als Vergeltung für die von der britischen Luftwaffe in der Nacht vom 9. zum 10. April angerichteten Zer störungen an Berliner und Potsdamer Wohn- und Kulturzentren griffen zahlreiche deutsche Kamps geschwader in zehnstündigem rollenden Einsatz in der Nacht zum Donnerstag die britische Hauptstadt an. Hafen- und Industrieviertel wurden sehr schwer getroffen. Stockholm, 17. April Wie der englische Nachrichtendienst zugebcn mutz, ist London und das Gebiet an der Thcmscmündung in der Nacht zum Donnerstag das Ziel heftiger Angriffe der deutschen Luftwaffe gewesen. Bei den Angriffen aus London, die verschiedene Stunden gewährt hätten, sei „eine ganze Reihe von Bränden entstanden, während auch gewisse Schäden an ¬ derer Art verursacht" worden seien. Verschiedene Gebiete an der Themsemündung hätten ebenfalls schwere Angriffe durch zustehen gehabt, tleber verschiedenen anderen Teilen des Lan des feien weitere Bombenabwürfe erfolgt. Bald darauf verbreitete Reuter eine Meldung, in der es heitzt: „Bei Tagesanbruch wurde es klar, datz der Angriff in der Nach« zum Donnerstag aus London der schlimmste war, den wir bis setzt erlebt haben." In den kommerziellen Stadtvierteln feien Zerstörungen angerichtet worden. In der offiziellen Mitteilung über den Luftangriff schlietz- lich wird gesagt: „In der Nacht zum Donnerstag unternahmen feindliche Flugzeuge einen sehr schweren und langanhaltenden Angriff auf London. Der Angriff begann kurz nach Dunkel werden und wurde während der ganzen Stacht bis kurz vor Tagesanbruch fortgesetzt. Ten ersten Nachrichten zufolge war der Verlust an Menschenleben schwer, und es wurde bedeuten der Schaden angerichtet. Es wurden auch Bomben autzerhalb Londons nbgeworfen. hauptsächlich im Südosten. Die Kapitulation der 2. serbischen Armee Berlin, 17. April. Die Auflösung der serbischen Truppen, in deren Berkaus die 2. serbische Armee kapitu lierte, schreitet ständig fort. Bon Stunde zu Stunde strecken immer weitere serbische Einheiten die Massen. Eine deutsche Division meldet, datz sie durch die Gefan genenansammlungen zeitweilig in ihrem Bormarsch stark behindert wurde. Im Zusammenhang mit de» in Washington verhee rend wirkenden Hiobsnachrichten vom Balkan und aus Nord afrika erklärte der Washingtoner Rundfunksprecher von Colum bia Broadcasting Co. am Mittwoch, die Regierung habe fick aus die Ansichten des englischen Nachrichtendienstes verlassen, und der sei offenbar ebenso falsch informiert gewesen wie vor dem norwegischen Abenteuer. Die USA könnten die Griechenland und Jugoslawien ver sprochene Hilfe nun nicht mehr bringen. Offenbar hatte Oberst Donovan seine Ansichten aus der gleichen englischen Quelle geschöpft. Die N empor Ker Presse vom Mittwoch gibt den „Ernst der Lage" in Griechenland zu. „Newpork Sun" erschien unter der ganzseitigen lleberschrift „Jugoslawischer Zusammenbruch befürchtet — Druck auf Griechenland wächst . Das Blatt bringt in grotzcr Aufmachung eine Meldung, datz sich die Ent wicklung in Griechenland verschlechtert habe, da Jugoslawien anscheinend zusammenbreche und gleichzeitig die Deutschen -in Herzen der britisch-griechischen Verteidigungslinie durchgebro- cheu seien. Aus Loudon meldet Associated Pretz, dortige mili tärische Kreise gaben zu. datz der „deutsche Druck in Griechen land wachse" Nack in London vorliegenden Berichten sei die Lage in Jugoslawien „schlimm" und man habe den Eindruck, datz dort keine „Kontrolle" mehr über die Armeen bestehe. Vormarsch der Wiener in Dalmatien Klisura nach erbitterten Kämpfen besetzt - Heftiger Luftangriff aus den Piräus - Starke englische Verluste in Ostasrika Rom, 17 April. Der italienische Wehrmachtbericht vom Tonnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Jugoslawien rücken motorisierte Kolonnen der L. Armee von Spalato auf Ragusa vor. Abteilungen der Kriegs marine haben die Besetzung der dalmatinischen Inseln voll endet. Aon Albanien aus rücken weitere motorisierte Ko lonnen nach Ueberwindung der feindlichen Stellungen und Be setzung von Antlvari und Cetinje auf Cattaro und Ragusa oor, um sich mit den von Norden kommenden Truppen der i. Armee zu vereinigen. An der griechischen Front geht der Bormarsch unserer truppen vom Presba-See zum Adriatische» Meer trotz starken «egnerischen Widerstandes und zahlreicher Stratzenunterbrcchun- kcn weiter. Truppen der 1l. Arme« haben nach erbitterten Kämpfen Klisura beseht und rücken weiter vor. Der Feind Hal erhebliche Berluste erlitten und zahlreiche Gefangene sowie eine gewaltige Materialbeute In unseren Händen gelassen. Zwei britische Bomber, die versuchten, das albanische lNbict zu überfliegen, wurden von unseren Jägern angcgrisse». Ein Blenkeim-Flugzeug wurde abgeschossen. Auf den Piräus haben unsere Flugzeuge in der Nacht zum IS. einen heftigen Angriff gegen die Hafenanlagen und die vor Anker liegenden Schiffe durchgcführt. Die Aktion der Torpedoflugzeuge, die im Wehrmachtbe- licht vom Mittwoch erwähnt wurde, und zur Versenkung eines Swtzcn 15 üüü-Lonnen-Dampfers führte, ist von Hauptmann der Luftwaffe Flugzeugführer Buscaglia und von Leutnant zur -ec Beobachter Castagnaci durchgeftthrt worden. In der Cprenaika hält der Druck der Italienisch- deulschen Truppen aus Tobruk und In der Gegend von Sollum an. Aus dem Dsebel in der Cprenaika gehl die Säuberungs aktion gegen feindliche im Verlauf unseres raschen Vormar sches versprengte Abteilungen weiter. In Ostasrika haben feindliche Kräfte, die den lleber- gang Uber den Baro-Flutz (Galla-Sidomo) versuchten, nach hef tigen Gegenangrilfen die Flucht ergriffen und ihre 'Ausrüstung in unseren Händen znrnckgelassen. In heftigen Kämpfen west lich von Dembidollo (nördlich von Gambela) haben wir dem Feind starke Verluste zugcfügt. NriiSke- vergehen der driten bei ihrer Mch« aus Griechenland Selbst Lebensmittcltransporte Mr Athe,, müssen zuriickgestellt werden Rom. lli. April Wie Stefan! aus Saloniki meldet, sei es im Piräus zu verschiedenen Zwischenfällen bei der Wiedcrcinschissung der bri tischen Truppen gekommen. Die Engländer beanspruchten, datz der gesamte Verkehr unterbrochen werde und datz die englische Wiedereinschiffnng ein Vorrecht vor allem anderen Verkehr, auch ein Vorrecht vor der Lebensmittelversorgung des Piräus und Athen habe. Die von den britischen Ossizieren angewandten t'rüskcn Methoden hätten bereits ihre Rückwirkungen bei Funktionären und Arbeitern des Hafens Piräus gefunden. Grotze Menschenmengen beobachten in den dem Hafen benach barten Sleatzen die Wiedereinschiffi.iig der Engländer. . Newpork, l7. April In der Bucht von San Diego In Kali fornien stürzte ein Flugzeug des Flugzeugträgers „Enterprise" ab. Die drei Mann starke Besatzung wurde getötet. Der kanadische Ministerpräsident bei Roosevelt Washington, 17 April. Der kanadische Minutcrprcisiücnt Makenzie King traf in Washington ein, nm mit Roose velt Besprechunen zu führen. Londoner Kritik an Gden Newpork, 17. April. „Newpork Sun" schreibt, die Lage in Libpen und ans dem B alka n, die als gefährlich erachtet werde, habe in Londoner polUisclnm Kreisen erneute Kritik an Autzenminister Eden ansgelöst. der allgemein für die schweren Niederlagen der jüngsten Zeit verantwortlich gemacht werde. Eden habe diese durch sein Ungestüm, den jugoslawischen nnd griechischen Widerstand herbeizuführen, hervorgeruien. London befürchte, datz sich Jugoslawiens Widerstand als mililäriicher Nachteil entpuppen werde, mrd an' Grund seiner Reile nach Aegppte» und Griechenland werde Eden wahrscheinlich die Schuld ans sich nehmen müsse». Der griechWe Kronschatz auf dem Wege nach einem „unbekannten sicheren Vg'timmunqs- ort" Roin, 17. Avril Der von Athen nach Alexandria gebracht« Kronschatz <s. auch 2. tt) wurde, wie a»s Istanbul gemeldet wird, mich der Ankunft in Alexandria unter starker Bewachung und unter dem Schutz von enolischen Panzerwagen nach dem Flug platz gebracht, nm von dort an einem „unbekannten sicheren Bestimmungsort" ivelterbesördert zu werden. So wurde der Dampfer „Columbus" verraten Auszeichnung eines amerikanischen Kreuzcrkommandanten für seine völkerrechtswidrige Tat. Lissabon, 17. April. Die in Conneeiicnl erscheinende Zei tung „Greenwich Times" lunchtet unter der Ueberschrist .Be lohnung" über den Anteil, den ein amerikanischer Kcuzer- kommandant an dem Schicksal des Llopddampfers ..Colum bus" hatte. In dem Bericht heitzt es: Captain Harri) Badl ist ein prächtiger Bursche Er war bisher Kommandant des Kreuzers „Tuscaiooia" aus dem Präsident Roosevelt seine Spazierfahrt in die westindischen Gewässer unternahm Seine Beförderung pnn Elies des ge samten Personals der Marine hat einen bedeutsamen Hinter grund. Harrp Badt war Kom nanoint der . Tuseaiooso". als der deutsche Dampfer „Columbus" sich aus Veracruz mit un bekannter Bestimmung ans See hinausschlick Tie Tusea- loosa" ivar damals auf atlantischer Patrouille, versolote den „Eolumlms" und teilte der Marine Radiosta'ion in Wosinng- ton alle paar Stunden die Position des „Coinmiws" mit Da mit die Engländer die Meldungen verstehen konnten, veiootz" Captain Badt. die Meldungen chiffrieren zu lassen.und schickte sie in offenem Englisch! Endlich gelang cs ihm hierdinck. di« Ansmerkfamkeit eines britischen Zerstörers zu erregen, der ihn fragte, was das für ei» sonderbares Schiss iei das er verfolge. Captoln Badt ist ein Tivloinat Er ick'ckie dem Briten einen Fnnksvruck: Komm und lieh es dir selbst an — aber komm schnell!" Ter Engländer kam. lind al- Job» Bulls Zerstörer über dem Horizont erschien, oersennie iick der Co lumbus" selbst. Wie diese Handlunasweise des awerik »sticken üiiczs« schifskommendanten zu beurteilen ist. darüber ist sieb das ame rikanische Blatt völlig klar. Es scheut sich auch nick! es ans- zusprccheu. sondern setzt mit unverkennbarer Gennainnng hinzu: ..Wen» die Vereinigten Staaten eine neutrale Macht wären, dann würde Cavtain Badt degradiert oder vor ein Kriegsgericht gestellt worden sein Bei lins wird er hestndeU." Tiefer Kommeniar erschien mehrere Wochen oor der Inktost setzung des Enolaudhilfegesetzes dnrch Präsident Roosevelt, also zu einer Zeit, als in Amerika noch die Bestiinmnnoen des Nen- trolitätsgelekes unverändert galten Tle durch Beförderung belohnte Tat de-'- Kreuzerkommandanten verstösst gegen den Buchstalien der Neutralität genau so wie der Kommentar der Zeitung gegen ihren Geist Ter Kommandant der Tnsca- loosa" unterscheidet sich hierin nicht von seinem hohen Fahr gast Roosevelt, der mit dem Leih und Pachtoesek die völker rechtlichen Nenlralitötspslickton verletzt und die Bestimmungen des auch von Amerika unterzeichneten Haager Abkommen» gebrochen hat. Neues Postw-'rtzeichen zum Geburtstag des Führers. Zum Geburtstag -cs Führers gibt -ie Deutsche Reiche-post wieder eine Sondermarke Imrans, deren Entwurf in den Kunstwerk- ftätten der Reichsdruckerei von dem Graphiker Vogenaner nach einem Lichtbild des Reichsbildberichterstalters Heinrich Holt mann angesertigt worden ist Die Morin zu 12 plus M Ps. wird vou sofort an bei den Postämtern abgegeben. Ter Zuschlag slietzt dem Kulturfonds zu Elcktriscl)« Schlntzlichicr für Fahrräder. Der Reichswirt- schastsminisler hat angeordnet. datz ab l. August elektrische Schluhlichtcr für Fahrräder ohne Prüfzeichen der Phpsikalisch- Technischcn Reichsanstalt nicht mehr an die Verbraucher ver- üutzert werden dürfen. Diese Regelung ist aus Gründen der Material- und Arbeitskrafterft>arnis getroffen worden.