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Dienstag, 15. April 1841 Sächsische Volkszeitung Nummer 88, Seite A Mriiinv von Vvnävn N.<-k<,ruck vrrdol«» «OWIM V0N «»rlv Iowa, L3. Fortsetzung. deniil rvucoe nervös: die Krankheit hatte in ihm eine tiefe Erbitterung über das Unrecht, das ihm wider fahren. entstehen lassen. Wäre er gesund gewesen, hätte er ruhiger gedacht, selbst versucht, zu ergründen, wer der Mörder sein konnte. Ungeduldig antwortete er: »Ich kann doch nicht jeden Arbeiter, der fortgeschickt werden muhte, in Erinnerung behalten. Ich weih dir nichts dar über zu sagen; der einzige Name, der mir einsällt, ist der des Aufseher- Kozak; doch das liegt lange zurück. Er war nach dem Brande in gerichtlicher Untersu chung, weil Hendrichs ihn mit einer brennenden Pfeile aus seinem Wachtgang beobachtet hatte. Man ver mutete, daß der Mann heimlich für seinen Sohn Benzin aus dem Magazin holen gegangen war und so das Un glück verschuldet hatte. Man nahm an. dah er die Pfeife weggelegt und dann vergessen hatte, sie wieder mitzu nehmen: der brennende Labak könnte ein Papier, das tn der Nähe gelegen, entzündet und aus diese Art die Explosion hervorgerufen haben. Bewiesen werden konnte ihm nichts und er wurde freigelassen. Als er wieder in dem neuen Werk angestellt werden wollte, wurde ihm dies verweigert." Gespannt hatte Lehnert zugehört. »Wo dieser Kozak setzt ist, weiht du nicht?" fragte er. Ulrich schüttelte verneinend das Haupt. »Den Mann muh ich ausfindig machen", erklärte ent schlossen der Anwalt. »Du glaubst?" ES lag Zweifel und doch etwas Hosf- nungsfreudigeS in dieser Frage Fenins. »Ja, Ulrich, ich möchte fast sagen, ich bin überzeugt", entgegnete Lehnert. »Übrigens, wie war Kozak? Groh, »Ja, so groß wie ich, sehr kräftig, ungefähr in meinem Alter." »Gott sei Dank, Ulrich, dah du dir diesen Mann ge merkt, das wird deine Rettung wesentlich erleichtern." Fenin wurde lebhaft. »Weiht du, jetzt fällt mir ein. dah mir Hendrichs erzählte, Kozak Hütte ihn noch der Freisprechung so haherfüllt angesehen: Hendrichs war sogar etwas bedrückt und meinte: »Der Mann ist zu fürchten. Ich glaube, der schreckt vor nichts zurück." Auch erinnere ich mich nun. dah Hendrichs nach der Entlassung Kozaks während einiger Monate stets einen offenen Revolver neben sich legte, wenn er nachts ar beitete." Lehnert schrieb die Worte des Freundes auf, dann verabschiedete er sich. Johanne hatte Ulrich besucht. Schonend war sie von Lehnert aus Fenins überstandene Krankheit, sein ver ändertes Nutzere vorbereitet worden und doch halte sie nur mit äuherster Anstrengung vor ihrem Gatten die auffteiaende Angst um ihn verborgen: so leidend, so krank sah er auSl Nur wenig hatten Ulrich und Jo hanne miteinander gesprochen, wie gerne hätte die junge Frau das ergraute Haupt des Mannes gestreichelt, liebe, zärtliche Worte gesagt. Die Anwesenheit der Märker hemmte ihre Gefühle, wohl schienen die Männer, von der Schönheit Iohannons überrascht, sie nicht allzu genau zu beobachten, etwas Ritterliches war in ihnen wach geworden, doch Johanne vermochte ihre Zurück- Haltung nicht zu überwinden. Ulrich empfand die Scheu seiner Frau, ihre Liebe vor Fremden zu gestehen, wohl tuend: er bedurfte nicht lauter Versicherungen, die Augen IohannenS sagten ihm mehr, als Worte aus drücken konnten. In ihrem Berliner Heim bangte Johanne dem Pro zeh entgegen: die neue Sorge um Ulrichs Gesundheit lieh sie dem Ausgange der Verhandlung mit noch gröberer Angst entgegensetzen. Wenn Kozak nicht ge funden wurde, waS dann? Eifrig forschte das Gericht nach, doch bisher war keine Spur von ihm entdeckt worden, er schien verschollen. Nur jene Tage, an denen Johanne Nachricht von Ihrem Kinde erhielt, wurden ihr freundlicher. Uli ging - es gut. er spielte mit den Knaben, er fragte oft nach den Ellern, lieh ihnen viele, viele Küsse senden und freute sich schon sehr aus Weihnachten, teilte die Vor steherin mit. Johanne hatte nach dem Besuche ihres Gatten über legt ob sie nicht zu ihrer Mutter gehen sollte, doch sie fürchtete die Vorwürfe. Tränen der alten Dame. Cie hatte ihre GeburtSsladt verlassen, ohne von jeman dem gesehen worden zu sein, ohne jemanden gesprochen zu haben. Dec Mutter berichtete sie in einem ihrer seltenen, kurzen Briete von dem Wiedersehen mit Ulrich. Erzellenz war empört. Marie wurde gerufen »Den ken Sie sich, die Johanne war hier, zu mir aber hat sie nicht gesunden. Seit ihrer Verheiratung hat sie sich nicht mehr anschauen lassen. Das ist dec Dank für alles, r. ich für sie getan habe", jammerte sie. »Nein, das Fräulein Johanne geht an der Wohnung ihrer Mutter vorbei, ohne heraufzukommen", ries Marie und schlug die Hände zusammen. »Das ist fürchterlich. Wo Erzellenz soviel zu besprechen gehabt hättenI" „Ja, einmal ihr vorstellen, wie mein Leben durch sie fast un erträglich geworden ist, wie sie mein Alter hätte ver schönern können, wenn sie nicht diesen Menschen ge heiratet hätte. In Driesen kann man das nicht so sagen", erklärte Frau von Wenden. »Ja, ja, es ist kein Glück. Kinder zu haben", philo sophierte die Köchin. »Und wenn man keine eigenen hat, machen einem die fremden Sorgen. Die Lini von der Baroneh Weigandt hat mir gestern erzählt, die alte Dame ist schrecklich unglücklich wegen ihres Neffen und des kleinen Mädchens. Sie wäre froh, wenn der Baron wieder heiraten würde. Die Agi braucht eine Muller, sagt sie immer." Erzellenz durchfuhr es: ..Wenn der Fenin stürbe, krank war er ja gewesen, erholte sich nur langsam, dann konnte Johanne den Weigandt — aber meine Wünsche gehen nie aus", sagte sie plötzlich laut. »Wie meinen Erzellenz?" fragte Marie erstaunt „Ach gar nichts, ich hab' nur an was denken müssen." „Soll ich vielleicht noch einen Kasfce süc Erzellenz kochen?" fragte Marie auiinunternd. »Ja. Sie haben Recht, noch einen Kaffee, die einzige Freude, die mir geblieben ist." Unter Schluch zen sprach es Frau von Wenden. »Du. Agnes, dec Karl ist ein strammer Bub", zu frieden machte Rudolf Kraner diese Feststellung. »Und ganz mir sieht er ähnlich", stolz sprach es der junge Vater. Agnes lächelte erfreut. »Ja, den kannst du nicht verleugnen", meinte sie scherzend. »Und du nicht dis Agi, die ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten". Rudolf war von dieser Bemerkung ehrlich überzeugt. Freilich war die Agi zarter wie die Agnes, aber die Haare vor allein waren ganz so rot. so weich und schön wie die der Mutter. Nur die blauen Augen, manchmal ärgerten sie Rudolf ein wenig. Aber schließlich. Agnes Halle ja damals noch nicht in ietne dunklen aeblAkt. Und dann hatte das Kind so was Vornehmes ordent lich Respekt bekam er von den Wünschen der kleinen Dame. »AgneS, das wird Heuer ein schönes WeihnachtS- fest werden: die zwei Kinder werden schauen, ich mach ihnen aus Zucker eine kleine Krippe. Weiht, ick arbeit' schon jetzt daran, wenn ich Zeit hab'. eS ist ziemlich mühselig, aber die Augen, die die Agi machen wirdl Den Daum kaufen wir Heuer auch ein bißchen gröher, sind doch zwei Kinder dal Nächstes Jahr noch größer, gelt. Agnes, dann werden drei auf den Weih- nachlSbaum warten?" Verliebt sah er aus seine Frau. AgneS wurde ein wenig rot und sagte scheinbar böse „Aber Rudolf, denk doch lieber an unser Geschäft, das müssen wir erst hoch bringen. Ich hav' keine Zeit für so was." Sie lachte unwillkürlich, denn ihr Mann blickte sie so ungläubig, so sehnsüchtig an. „Verliebt sind wir. als wenn wir erst geheiratet hätten", sagte sie leise und drückte sich verschämt an ihn. Nach einer Weile begann Rudolf „Du, Agnes, heute früh bin ich am Gerichtsgebäude vorbeigegangen. Leute waren angestellt l Hunderte. Wo die nur die Zeit hernehmen l" „Was ist denn für ein Prozeß?" forschte AgneS. während sie fleißig an einem Kleidchen für Agi nähte. Ende November war es schon und zu Weihnachten muhten noch viele Sachen für die Kinder und für Ru dolf fertig werden. „Die Verhandlung gegen den Fenin, der den Doktor Hendrichs ermordet haben soll, ist heute eröffnet worden." „Du, das ist schrecklich, wie der Fabrikant das hat tun können!" „Vorläufig haben sie es ihm noch nicht bewiesen, sein Verteidiger, der berühmte Doktor Lehnert aus Berlin, behauptet, dah der Kozak. der nicht wieder ausgenommen worden ist nach dem Brand, dah er es getan hat." „Möglich wär's schon", meinte Agnes. „Haben sie den Kozak auch eingesverrt?" »Nein, sie können ihn nicht finden." „Ist der Fenin verheiratet?" „Ja, seine Frau ist die Tochter von Ex zellenz Wenden, die in unserer Nähe wohnt." „Richtig, die Leute im Geschäft haben es schon erzählt." „Sehr schön ist die Frau Fenin", sagte Rudolf. „Woher weiht du denn das?" Fast ein wenig scharf fragte es Agnes: was kümmerte sich Rudolf um die Frau eines Mörders. »Heut sind die Bilder von dem Angeklagten und seiner Frau in der Zeitung", beruhigte sie der Gatte." „So, du, Rudi, geh, hol mir ein Blatt, ich möchte sie auch sehen." Willig erhob sich der Mann, den Wunsch Agnes' zu erfüllen, nach wenigen Minuten kehrte er zurück. Schnell legte Agnes die Arbeit aus den Händen. Da, das Bild IohannenS. „Die schaut doch ganz der Agi ähnlich", ries sie verblüfft. Rudolf beugte sich nun auch über die Zeitung. „Wirklich wahr, das hab ich gar nicht bemerkt", sagte er erstaunt. „Licht sind ihre Haare gewiss, das sieht man aus der Photo graphie, am Ende sind sie auch roll Rudi, wenn sie als Zeugin vorgeladen wird, gehen wir hin, ich muh sie sehen." „Ja, wenn du willst, werde ich mit dem Torwart reden, ich kenne ihn sehr gut. er wird uns früher hineinlassen, dah wir vorne einen Platz bekom men." „Rudi, vergib ja nicbl" Annes erregt, »ich will sie sehen". lForlietzung folgt.) Das Symbol Bel der historischen Zusammenkunft In Dlllafranca hatte Napoleon III. dem Kaiser von Oesterreich ganz bestimmte poli tische Versprechungen gemacht. Italien konnte das nur mit Be unruhigung sehen, denn der ganze Handel wäre auf seine Kosten gegangen. Indessen behielt Cm,o»r kaltes Blut. Als er crsuhr, daß der Kaiser Napoleon dem Besitzer der Billa, in der jene Zu- sammenkuuft stattgesundcn holte, ein paar kostbare Basen als Erinnerungsgeschenk l-atte zuschicken lasse», meinte er: „Hm, als Symbol der Zerbrechlichkeit." Zweierlei Pässe Zwischen Frankreich und dem damaligen Sardinien stand es wieder einmal mulmig. Napoleon III. hatte nun einmal Appetit auf sardiniscl)es Gebiet. Die ausivärtigcn Gesandten nm Pariser Hof unterhielten sich über die bestehenden Schwierigkeiten. „Haben Sie gehört", sagte der russische Gesandte zum prcutzischcn, „in Turin soll der französische Gesandte von der snrdinisclxen Negierung die Pässe gefordert l-aben." „Ja — aber die Alpenpässe!" raunte der Preuße zurück. Steigerung Frühjahr 1V4Ü. Die englischen Kontlnental-Hilsstruppen zogen sich immer deutlicher auf die Gegend von Dünkirchen zu rück. In Berlin unterhielten sich znrei ausländische Zeitungs reporter über den Fall. „Ich habe meiner Zeitung", meinte der »Ine behutsam, „bereits vor acht Tagen telegraphiert, allen An zeichen nach stände die offene Flucht der Engländer vom Fest land auf die Insel unmittelbar bevor. Gestern teilte ich drin gend mit, sie stände jetzt noch bevor." „Und Ich heute", nickte der andere, „am bevorsten." Das zieht Der kleine Gastwirt hatte eine Tafel Ins Fenster gehängt, auf der stand: „Bohnengaseh." Ein Fremder macht den Wirt auf die mangelhafte Orthographie aufmerksam und fragt: „Ha ben Ihnen nicht scl-on viele gesagt, daß das falsch geschrieben ist?" „Oh sa, Hunderte", erwidert der Wirt. „Aber wenn sie herelnkommen, um mir das mitzuteilen, bestellen sie immer etwas." Dichterlocken In seinen letzten Jahrzehnten erfreute sich Jean Paul einer ungewöhnlichen Volkstümlichkeit und wurde besonders von den Frauen verhimmelt. Es war geradezu Mode bei seinen Verehrerinnen, ihm um eine Locke aus seinem Haar zu bitten. Da er nicht leicht etwas abschlagcn konnte, waren viele Locken van ihm tm Besitze schöner Frauen. In einer Familie wurde auch eine solche Locke zwisclren zwei vergilbten Stücken weihen Atlasses ausbeivahrt und hoch und lzeilig gehallcn. Als nun der Sohn des Hauses Medizin studierte, untersuchte er unter seinem Mikroskop alles Mögliche und stahl zu dem Zivcck so^zar ein Haar der geheiligten Dichterische Da stellte er zu seinem Er- slnunen sest. dah es ein — Hundehaar nxir. Mit einem gewissen Stolz verkündete er der Familie das Ergebnis seiner Unter suchung, ohne aber etwas anderes als Entrüstung zu ernten. Später verschaffte er sich leihweise noch andere Locken IeaKl Pauls und konnte feststcllen. dah sic alle Pndelhaare waren. Die Erklärung ivar leicht: Jean Paul hatte nur lehr spärliche» Haar und konnte unmöglich die Nachfrage seiner Verehrerinnen befriedigen. So griff er zu den Lorken seines weihen Pudel» Ponto und l)a>te die Freude, zu sehen, dah die Frauen diese Locken ebenso pietätvoll ausbewahrlcn, als ob sie von ihm selbst stammten. Das guthonorierte „Glühwürmchen" / Paul Lincke — nun. wir alle kennen den Urbcrliner Komponisten! — dirigierte einst in Köln, einige Zeit hindurch, mit größtem Eifer persönlich die Ausführung seiner Operette . Lysistrata". Er selber wohnte im Dom-Hotel während sein Freund Heinz Bolten Baeckers, der mit nach Köln gereist war, im unweiten Hotel „Ewige Lampe" sein Ouartier hatte. Lincke benutzte Insbesondere den Vormittag — es war noch im frühen Herbst, und die Sonne schien durch die weit ge öffnete Balkontür »»arm in das Arbeitszimmer — fleißig zum Komponieren einer nächste» einfallreichen Nevue. Heute ist's wohl sein Die Einfälle sprudeln inir so und zwischen Notenblatt und Klavier geht in freudig-regsamer Kette der Weg originellen künstlerischen Schaffens. „Da ivas Ist das?" . . « „O we!" „Glülnvürmcs-en. schimmre, schimmrc . . ." „Jetzt gar, im Herbst?" . . . Doch das selzelut denn Drehorgelmann da unten, ausge: ä>> net vor Linckes teurem Zimmer, gänzlich gleichgültig zu sein. Paul Lincke trommelt ungeduldig nein, gegen die überzeugende Macht — „seiner" Töne da unten kann er nie und nimmer aufkommen. Einfach zum Teufel ist die eifrigste Kompositionsstimmung. es verfilzt sich jeglicher Gedanke ins wieder nick wieder lockende „Glühwürmchen!" . . . Nun, auch das „beivcgtefte" Glühwürmclzcn muß einmal aufhören zu — schimmern, nein: zu drehorgeln! lind endlich Ist es so weit. Aber, aber, o weh! — Da — geht's noch einmal von vorn an' — das lxalte denn höchstens der — Teufel aus! . . . Paul Lincke klingelt Hilfe herbei. „Da, schleunigst, sprin gen Eie hinunter, geben Sie dem Drehorgelinann diese fuffzig Pfennig und sagen Sie ihm, das sei das Honorar von mir, aber er solle um Gottes misten sofort aufhören mit dem „Glühwürm- cl>en"-Drehen und macl^n, daß er außer Hörweite kommt!" Kaum «ii« Minute lst vergangen — richtig: da bricht, unter ein paar letzten Stoßseufzern, die Drehorgelwalzc ab, mitten im „schimmre!" . . . Lincke beruhigt sich: nun, er Ist ein immerflinker Arbeiter, ist rasch wieder in seinem Metier und in der ail.nnencstcN Sctxüpfung. Aber ist keine Viertelstunde vergangen da klingt und scixwingt von unten aufs neue das „Glühwürmchen" aui. Umgehend holt der Komponist die schon „geübte" Histe, die sell»er gute Provision bekommt, herbei, und wieder opfert er fünfzig Pfennige stir den Drehorgelinann. und wieder stellte sich der Erfolg „im Fluge" ein. Und so. ja so geht es tm Verlause einer einzigen Stunde noch dreimal. Als dann aber der Drehorgelinann gar rin — nin'tes Mal sein Attentat, in dem nun doch ..System" zu vermuten ist. macht, stürzt Lincke, alle hotelige „Würde" anher acht lassend höchst persönlich die Hoteltreppe hinab, daß er einen Hausk» eckt samt einigen Kosfcrn und Hutschachteln wie der Leibhaftige über den .Haufen rennt, und hinaus geht's aus den srcch beharrlichen Drehorglcr- „He da. Münncken, Sie, pass'» Se mal uis: hob ick' Fhiien »Ich fünfmal fuffzig Pfennige aegebeu. Sie Sch ' I. Sie macht zwei Mark fuffzig —. damit Se mich nickt mehr mit Ihrer Ndusike belästigen, je, Männchen? . . . Sind Sie etwa noch nicht zufrieden? . . ." Da spricht der Drehorgelspieler, in schönster kölnischer un schuldiger Bescheidenheit, dankend, den Hut ziehend, hochdeutsch sogar: „Entschuldigen Sic. Meister, nicht böse fein' Geschäft Ist eben Geschäft, wie bei Ihnen so bei mir: da ist im Hotel .Ewige Lampe' ein Herr, der gibt mir jedesmal eine ganze Mark, damit ich es Ihnen immer noch mal vorspiele!" Panl Lincke, der sonst jeder Situation Gewachsene, steht diesmal doch mit offenem Munde . . . „Was . . . Wer Is denn nu dieser Ouäulgclst, und was wist der?" Oh. und dann ging mit einemmal Linäie ein Licht ans --- und das ivar bestimmt stärker als ast der Schimmer von fünf ansgewochsene» G'übmürmchen: „Aha. warte. Freundchen!" Das ivar die besthonorierte „Sendung" dir der Drehorgel mann je tat. und. mahrhasiig, ich hab's noch von Ihm selber, und — wer inirs nicht glaubt, sraoe in Köln, wenn er ihn sieht und di« tönende Kra'l seines Glühwürmchens noch nicht völlig al>geleierl. den Drehorgelmau» Karl Maußner