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!3. Seite s interziehunz vlesäugni- »24 bis I!>A .doppelten ellt wurüe, Jahre übc, ad aus vcc, Der Steucr- Das Land- i G'sängni; Hs Monaten der Schlacht : Alexander Jäckel. Er ompanic an r. Auf der Bauer Kurl Beide stürz- davon, das; cden muhte, chem Un< ceignete sch r Derkehrs- Ebersbrunn Auto nngc- traun-Kram kraslwageii; ag Zwickau ifen Am jrige Amts- s Stadtrals tragten der chsten zwölf en Baum Kraftwagen ;r Kontorist Fahrer und rankenhans der Fahrer ues de» sischenbahn- eb fle noni rr lang un» na- den erlitten . Das Fest aisier Fried- Das Jubel« it sich noch r Neumann ig gen. Der bei einem mar in» ist er jetzt seht Mi >n Schlucke« Verfügung ach in glei- »ein bereits k)r. Bach- das Regie- .setzrmg von Spitze des lO. Septeni- chlschen Fa> nerhalb der eine Reihe of. Philipp folger Felix s Vertreter Sols komnil Ordinariat s Astronom eingczogen PZig. rm Wochen- adt Leipzig ,ahl der Le- idchen. Ge- mrunter 13 ehalten. In verschiede« angehalten seien. In ett des sich als ihm der darauf hin- >Is für di« i die unter getroffenen n besonder» I« Deutsche nc viele ab- chten Polen sie hat nun werden in >ren Dienst Frauen als den Bahn« im Innen« usblldungs- kam es in weren Aus- ilt«r Mann mißfiel es, . ihm mih- der Streit » zum Bell drehte sich dem Arm, d am Arm latsanwalt« Freitag, LS. September 1SSS SSchsische volkozettung M jsltsl M ÄIHlllWf Urheberrechtsschutz Noman-Verlog ft. Schwingengeln, München Noman von Josef Zich 24. Fortsetzung. „Horst, Horst l" ertönt eü plötzlich durch Sturm und Regen. Sin Fenster vom Mühlenhauü ward aufgetan und die Rost winkt ihm, herüberzukommen. Er lächelt zufrieden, macht noch ein paar Sprünge vorwärts und setzt dann über den Steg hinweg. Aber fast schon am anderen Ende desselben angelangt, fühlt er, daß das Holz plötzlich zu wanken beginnt, «in Krachen, der Steg senkt sich langsam in die rasende Flut hinein — Ein entsetzter Schrei ertönt vom Fenster des Mühlenhauseü. Horst ist jedoch geisteSgegemvärtig genug — er gibt sich ge wandt einen letzten Satz und. springt auf das andere Ufer hinüber, tvährend der Steg in den wilden Mühlbach zusammen« bricht und von diesem davongeschleppt wird. Horst tritt in das Mühlenhauü ein. Die Rost kommt ihm wankend und bleich entgegen. „Rost . . „Horst", sagt sie tonlos, „ich bin — furchtbar erschrocken!" Auch der alte Müller und der Toni kommen ihm entgegen und geleiten ihn in die Stube, wo der Toni im Kamin sogleich rin Feuer entzündet. „Ihr seid ganz naß", meint er, „und es ist ein kalter Regen. Ihr müßt trocknen und auch Eure Kleider. Legt nur alles hierher." Der alte Berger hat inzwischen trockene Sachen gebracht, bannt sich Horst umziehen kann. „Ihr seid wohl kn den Bergen gewesen und daü Wetter hat Euch überrascht!" sagt er. „Nein, ich komme vom ,Goldenen Ochsen'." Der Müller staunt. „Aber bei dem Wetter?" „Ja, der Wirt hat erklärt, daß das MühlenhauS jetzt leicht in Gefahr gelangen könnte, und da" — er sicht bald zur Noss, bald zu den Männern hin — „da habe ich halt herauf müssen!" Da sieht ihn, der alte Berger fest in die Augen und streckt ihm seine Hand hin. „Dafür danken wir Enchl" Dann aber erklärt er: „Vor zehn Jahren bei dem schweren Regen, da halte de^ Mühlbach beinahe das Hauü umgelegt. Aber ich habe nach der bangen Zeit dann gleich ein Strick weiter oben einen zweiten Graben gezogen, der in einem Bogen daü Mühlenhauü um geht und dann unten wieder mit dem Mühlenhauü zusammen kommt. Zu diesem leeren Graben habe ich vor einer guten Stunde die Sperre aufgemacht und daü Wasser vom Mühlen bach hineingelassen, daü sich so hat verteilen können. Die Gefahr für unser Hauü ist also gar nicht so groß von dieser Seite. Höchstens der Sturnr —l Sie begeben sich zum Fenster und sehen hinaus. Eö scheint, als habe der Regen etwas nachgelassen, aber der Sturm rüttelt um so wütender an Baum und Strauch. Daü Mühlenhauü ist ein alter Bau, der keinen großen Kraftproben standhalten kann, besonders daü schrvache, halbverwitterte Dach. Sie stehen nun alle wortlos beim Fenster und warten in Unruhe, daß daü Element doch endlich nachgebe, die Nosl neben Horst, die Hände ineinander gefaltet, alü bete sie allein — für alle. Und gegen Abend beruhigt sich dann auch der Wettergott. Die dichte graue Wolkendecke zerreißt, und so schnell wir sie gekommen sind, so rasch zerstieben auch die Wolken wieder ganz. Wunderbar blau lacht jetzt der klare Himmel und die Sonne scheint goldig und warm. Eü naht jedoch der Abend und sie muß schon wieder hinter den Bergen verschwinden. Aber Horst bleibt für heute abend Gast im MühlenhauS. Erst als die Sterne am nachtschwarzen Himmel in ihrem silbernen Lichte erstrahlen, verabschiedet er sich dort und begibt sich zufrieden ins Dorf hinunter. Bevor er jedoch seinen Gasthof betritt, wendet er sich noch einmal versonnen der Richtung zu, aus der er soeben kam. Und wunderbar fällt in diesem Augenblick dort drüben ein „Stern" vom Himmel, und nach Horsts Erwägung muß eö gerade ober dem MühlenhauS gc>vesen sein. * Ain anderen Tag nachmittags trifft Horst mit der Nosl im Dorf zusammen, die beim Krämer ein paar Besorgungen macht. Alü sie dann zusammen über die Straße gehen, kommt der Förster Unterhölzer an ihnen vorbei, ganz aufgeregt, grüßt nur flüchtig, bleibt dann aber doch stehen und sagt hastig: „Denk' dir, Nosl, der Holzer-Sepp und sein Weib — die liegen droben im Wald, vom Blitz erschlagen und verbrannt!" Nummer 223, Seite 5 Die Nosl bleibt entsetzt stehen. Der Förster aber erklärt weiter: „Sie waren im Wald Holz sammeln, daü Gewitter hat sie überrascht und sie wollten wahrscheinlich unter der Tanne Schutz vor dem Regen suchen. Ein Blitz hat aber den Baum entzweigespaltet und dabei auch die zwei jungen Leute erschla gen. Eü ist ein schrecklicher Anblick. Ich gehe gerade inü Ge meindehaus, den Vorfall zu melden." Die Nosl ist blaß geworden. Der Holzer-Sepp und sein Weib waren ein blutjunges Ehepaar, kaum gut ein Jahr verheiratet. Arm waren die beiden, er verdiente als Holzknccht daü tägliche Brot und ein einfaches Hauü aus Holz außerhalb dcü Orteö war ihr bescheidenes Heim. Aber glücklich waren die zwei Menschen und zufrieden — sie hatten ein süßes kleines, kaum «in paar Monate altes Kind! „Daü ist schrecklich!" sagt die Rost mit zitternder Stimme. „Und ihr armes, armes Kleines!" Erschrocken legt sie ihre Hand auf Horsts Arm. „Das Kind liegt dann i'a schon länger als eine- '.ig ganz allein in der Hütte!" Und hastig fragt sie: „Willst du mit mir kommen, Horst?" „Komm, Nosl!" Sie verlassen sogleich daü Dorf, gehen einen Hügel hinauf, wo einsam daü Hauü deü HolzkncclUS steht. Alü sie näher kommen, ist deutlich das Weinen eines klei nen Kindes vernehmbar. Horst öffnet die unverschlossene Tür und sie treten ein. Die Nosl eilt gleich auf die einfache Wiege zu, hebt daS weinende Kind hcrauü, wiegt eü beruhigend in ihren Armen — und der arme Wurm wird wirklich still. Aber da macht daü Kleine plötzlich eine hastige Bewegung nach der Stelle, wo der Säugling bei der Mutter den Brunnen seiner Nahrung weiß. „Freilich, hungrig ist daü Kleine", meint die Nosl etivaS verlegen, „langer alü einen Tag hat eü doch schon nichtü gege ben!" Sie suchen gemeinsam in der Küche herum und finden schließlich eine halbe Flasche Milch mit einem Sauger daran. Horst entzündet im Herd schnell ein Feuer, um die Milch ein wen: aufzuwärmcn. Und dann hält die Nofl dem Kinde die Flasche hin. In langen Zügen saugt eö die Milch restlos aus. Sorgsam legt sie das Kind nun wieder in sein Bettchcn zurück. Tränen steigen jäh in ihren Augen auf. Sie stehen so nebeneinaiader und sehen gerührt auf daü! unschuldige, unwissende menschliche Wesen herab. Da greift daü Kleine mit fernen zarten, rosigen HändcheiS ein paarmal baumelnd umher und — lächelt! Mächtig weh steigt es in Roslü Seele auf und aufschluchzcird wirft sie sich Horst an die Brust. „Horst, Horst! Hast du gesehen — eü lacht, daü liebe, süße Kleine! ES lacht und weiß nicht, wie arm eö geworden ist, wie arm! Daß eü jetzt niemanden mehr hat auf der Welt!" lFartletzung folgt.» Welt vertierte Polen mordeten einen volksdeutsclzen Kriegsinvaliden Berlin, 22. September. Ueber die bestialische Ermordung de» volksdeutschen Gutsbesitzers Dr. Kirchhofs in Ciolkowo sKreis Gostqn) wird von einem Augenzeugen folgendes berichtet: Dr. Kirchhoff, Wcltkriegsinvalide, trug eine Prothese an Stelle de« im Kriege zerschmetterten rechten Beines. Die vertierten Mörder haben Dr. Kirchhoff mit einer Axt nicht nur d>ese Pro these sondern bei stl»endi,zem Leilv auch noch das gesunde linke Vein abgehackt. Sie haben ihn dann entmannt, beide Ohren ab- geschnit'en und die Nase ausgerissen. Nach dieser Tat hal»en die Verbrecher den so entsetzlich Verstümmelten sich selbst ülx'rlas- sen. Dr. Kirchhoff hat sich mit seinen furchtbaren Wunden noch eine Zeitlang quälen müssen, bis ihn der Tod erlöste. In der Wohnung ertrunken Miihrisch-Ostrau, 22. September. Einen ungewöhnlichen Tod sand die Arbeiterin Cqrila Dich aus Marienberg. Die Ar beiterin kam im trunkenen Zustand in ihre Kellerwohnung, legte sich zu Bett und schlief ein. Unterdessen ging über Marien berg ein schivercr Wolkenbruch nieder: der Kanal konnte das herabflrömendc Wasser nicht fassen, das in die Kellerwohnung eindrang und sie bis zur Höhe eines Meters überschwemmte. Die Arbeiterin erwachte auch nicht, als das Walser bis über das Bett anstieg. Ain andern Morgen fanden di« Hausleutc die Frau ertrunken vor. Vier Geschwister 335 Jahr« alti Neuwied, 22. September. Die vier ältesten Geschwister des gesamten Westerwaldgcbietes sind in Selters beheimatet. Es sind die vier Brüder Hermann, die zusammen 335 Jahre zählen und damit einen „Altersrekord- halten, der so leicht nicht über boten werden kann. Der älteste der vier Brüder ist »7. der jüngste 80 Jahre alt; alle vier erfreuen sich noch einer verhält- nisinühig guten geistigen und körperlichen Rüstigkeit. Arznelpslanzenanbau in Berlin Berlin, 22. September. Der Anbau von Arzneipflanzen in den Gärten -er Berliner Krankenhäuser und -anstalten macht erfreuliche Fortschritte. Es sind insbesondere- Kamille, Pfefferminze, Baldrian und Salbei, für deren Einlnhr bisher jährlich mehrere Millionen Mark aiisgegeben wurden, ange- vslanz, worden. In den Berliner Anstalten wurden im Jahre 103» bebaut mit: Kamille 4440 qm, Pfefferminze 4015 qm, Salbei 1540 qm, Baldrian 7084 qm, Primel 2300 qin un endlich Maiglöckchen 500 qm. Der Hund fraß di« Eier Sangerhausen, 22. September. Ein Einwohner in Sotter hausen muhte wiederholt seststellen, dah aus seinem Hühnerstall Eier verschwunden waren Alle Nachforschungen nach dem Täter blieben lange Zeit erfolglos, bis er eines Tages seinen Hund mit einem EI in der Schnauze aus dem Stall schleichen sah. Der Mann geriet darüber in maßlose Wut. Er schlug auf das Tier so lange ein, bis es verendete. Der rohe M-nlch wurde jetzt wegen Tierquälerei zu 50 RM. Geldstrafe oder zehn Tagen Gefängnis verurteilt. Für 320 Mill, RM. sowsetrusiische Aufträge für Deutschland Nach dem deutsch-ruflischen Handels- und Kreditabkommen gewährt Deutschland bekanntlich der Sowjetunion einen neuen Kredit von 200 Mill. RM Bereits in den ersten 12 Monaten, also bis zum 18. August 1940. können, nach einer Meldung der „Leipziger Neuesten Nachrichten-, von der Sowjetunion bis zu 120 Mill. NM. zusätzliche Bestellungen in Deutschland in Aus« trag gegeben werden. Unabhängig von diesem Kredit wird Ruh land in -en nächsten zwei Jahren sür 180 Mill. RM. Erzerignisse seiner Industrie. Landwirtschaft und Holzwirtschaft nack Dcutsch- land liefern. Die Erläse aus diesen Lieferungen werden dem laufenden Geschäft zugulekommen und sür neue Anliräqe in Deutschland verwendet werden. Aus diesen Warenerlösen sollen in den nächsten zwei Jahren weitere 120 Mill RM. Bcstellunaeu nach Deutschland erteilt iverden. und zwar hauptsächlich sür solcl)e Güter, die nicht in den Rohmen des nemm Kreditabkom mens fallen, also neben Maschinen besonders Roh- und Halb stosse. Ersatzteile, chemische Erzeugnisse und Berbra»ch--güter. Insgesamt sichert das neue Abkommen in dmi nächst-n 21 Mo naten sür 320 Mill. RM. neue russitchc Bestellungen sür Deutsch land. Ueber den Rahmen des Kreditabkommens hinaus dürite das lausende Geschäft mit Sowietrukland eine lx-Irächtlicke A-is- dehnuna gewinnen, zumal Sowietruhland im Knge d r politischen Ereianisse Umgrunniernnnen seiner ansläud''rck>en Warevbezüae vo-mimmt und seine Einfuhren aus England, Frankreich und USA beschränkt. Pros. Dr. Ludwig Diels 05 Jahre alt Berlin, 22. September. ?lni 24. September kann der be deutende Vertreter der Botanik an der Universität Berlin, der Pftanzensnstcmatiker und Pflanze,ineograph Pros. Dr. Ludwig Diels, seinen 05. Geburtsag begehen. General Gustuv Gras von Waldersee 75 Jahre alt Ltegnitz, 22. September. Generalmajor n. D. Friedrich Gras von Waldersee in Liegnitz vollendete am 21. September das 75. Lebensjahr. Schwere Explosion in einem englischen chemischen Werk London, 22. September Wie der „Dailn Exarch" meldet, ist cs in einem chemischen Werk in W ftes in der Rack! -nm 19 September zu einer schweren Er»iosion gekommen. bi der zahlreiche Arbeiter verletzt wurden Ueber die Ursachen, die zu dieser Explosion geführt haben, hüllen sich die amtlich n Stellen in Schweigen. Das alte Hausmittel Oon j). Feichten „Und du möchtest, dah sic —" „Ich habe es schon aufgegeben, Tante." Die alte Fran nickte entschlossen „Ich werde' dir helfen, mein Junge. Loh mich drei RH nu ten mit Fläbbelchen allein Ich habe ein altes Hausmittel mit gebracht. es wird auch hier helfen." Und es half. Als Korbinian eigentlich ohne grohe Hoffnung in sein Heim zurückkehrle. glaubte er. seinen Augen nicht ZU trauen. Äm Tisch sah Fläbbelchen und strahlte ihn mit lacln'n- -eni Gesicht an. Ja, sie lachte wirklich und lachte den cpinzen Abend. Korbinian wollte gar nicht schlafen gehen, so lange Hafts er dieses Lack)en entbehrt. Morgen irüh war sicl»er alles vorbei. Das Mittel der Tante hafte sicher eine sofortige, aber keine an haftende Wirkung. Wie erstaunte er aber, als er am nächsten Morgen blinzend seststellen konnte, dah Fläbbelchen sich mit lachendem Gesicht aus dem Belt erhob, sich lachend das kalt« Wasser über den nackten Rücken rinnen lieh und ihm sogar mit den, nassen Schwamm vergnügt zuminkle. ,.O Tante", sagte Korbinian i„ heißer Dankbarkeit, „welch wundervolles Mittel hast du mitgebrncht!" „Ich habe ihr nur ein paar Worte gesagt." „Sicher hast du ihr gesagt, wie sehr ich sie liebe und wie ich mich kränke?" Die alte Dame schüttelte den Kopf: „k> nein, mein Junge, das hätte bestimmt nichts genützt. Ich hal>e ihr nur gesagt, dah sie zehn Jahre jünger aussieht, ivenn sie lacht." chen mach mich zufrieden, dann werde ich lachen." Korbinian streikte sich mächtig an. Er führte seine Frau ins Theater, er ging mit ihr ins Kino, er fuhr sie spazieren, er Kaustr ihr die schönsten Kleider und die weichsten Pelze, es war vergebene Liebesmüh. Fläbbelchen sah da mit einem Flunsch so lang wie drei Tage. Fläbb-ftchen machte ein Gesicht, als hätte sie soeben in «inen saueren Apfel gebissen. Fläbbelchen schaute müssig und griesgrämig in die Welt und vornehmlich auf Korbinian. „So lach doch einmal. Fläbbelchen!" „Du hättest eine Filmschauspielerin heiraten müssen!" „Aber ich bin doch mit dir zufrieden! Warum bist du nicht mit mir zufrieden?" „Wer sagt, dah Ich nicht zufrieden bin?" „Dein Gesicht. Und das Gesicht ist der Spiegel des Herzens." Fläbbelchen zuckte die Schultern. „Ich habe keinen Grund zum Lachen. Das mühtest du doch nun schon wissen!" Freilich, Korbinian Deeds häte es schon wissen müssen. Zehn Jahre war er nun schon mit Fläbbelchen verl)«iratet und er halte sic nicht allzu jung bekommen. Aber wo die Liebe hin- fällt! lind sie siel bei Korbinian auf Fläbb«lck)«n. Korbinian, ein freundlicher Mann, hatte sich so auf eine vergnügte Frau ge- freut. Aber Fläbbelchen lachte, wenn sie überhaupt lachte, im Keller, wo st« Keiner lack-en sah. Sie machte einen Flunsch, die Unterlippe hing ihr bald dis zum Boden und sie schien dauernd tödlich beleidigt. Verzweifelt betrachtete Korbinian das sauer- töpsiae (gesicht seiner Frau und ergab sich seufzet In sein Schicksal-cs b«kam Fläbbelchen Besuch. Es war eine alte Tante, die kam, akr sie hatte so «in gütiges, freundliches Ge- sicht zu jedermann, dah Korbinian sie sofort In sein Herz schloß und Ihr seinen Kummer mit Fläbbelcl^n erzählte. „Eie lacht niemals?" „RiemalsI" Nein, so hafte sich Korbinian Deebs sein« El)e nicht vor gesteift. so keinesfalls! Den ganzen Tag — „Mach doch bitte wenigstens einmal «in freundliches Ge sicht, Fläbbelchen!" bat er seine Frau. „Das Leben ist kein Honigschleckcn!" „Ja, aber." „Was aber?" „Einmal könntest du dock) auch lachen, Fläbbelchen!" „Mir ist nicht zum Lachen zumut«", antwortete Fläbbel- init langem Gesicht, „streng dich an, mach mich glücklich, Ileberempfindlichkeit ist erblich Wie P E. Becker im Kaiser Wilhelm-Institut sür Anthro pologie, menschlicl)e Erblehr« und Eugenik in ÜK-rlin Dahlem aussührt, sind auch Abneigungen gegen gewiße Speisen unter Umständen mehr oder weniger erblich l>edingt. Gewiß spielen die äußeren 'Verhältnisse dabei eine große Rolle, wie beispiels- iveisc schlechte Erfahrungen in früher Kindheit, aber die Zwil lingsforschung hat gezeigt, dah d«ispi«lsiveise die Abneigung gegen Milchhaut stark erbbedingt ist. ohne dah damit nun andere Ueberempsindlichkeit gegen Nahrungsmittel oder be- stimmte seelische Eigenschaften verknüpft wären. Auch sür die Abneigung gegen tierische Fette ist eine erbliche Komponente nachweisbar. Bei Widerivisien vor Fisch. Hiilscnsrüchtcn und Zwiebeln dagegen lieh sich dies nicht nachweisen.