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Sächsische Volkszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193909225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390922
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390922
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-22
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung
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Freitag, 22. Sep SSchslsche volkszettung Nummer 223, Sette S Freitag, 22. September IMS Ermordung Ministerpräsident Lalinescus Die Englands Schlag gegen dle rumänische Aeulralltät schnfsen. Die des, auf be« Uff' 8 1 > 7 § Der neue Lhef des Seeresverwattungsamles Als Nachfolger siir den verstorbenen General der Infan terie Karmann hat der Führer Oberst Oster Kamps zum Ck>ef des Heeresverwaltungsamtes ernannt unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor. Säuluna der Einbrüche in London Stockholm, 22. September. Nack, hier vorliegenden Berich ten aus London macht sich die Londoner Unterwelt die Ver dunkelung eifrig zunutze. Es häufen sich die Diebstähle und Ein brüche, die unter dem Schutze der Verdunkelung verübt werden. In der vergangenen Nacht wurde ein grotzer Linbruchsdieb- stahl In das Geschäft des bekannten dänischen Silberschmicdes Georg Jansen verübt. Die Einbrecher haben eine Beute von 2000 bis 3000 Pfund gemacht. Im östlichen Heer einmarschiert Weitzrussen und Ul gen Europa nach die Weitzrussen fii doch ist ihre Zahl enthalten grötzere Es gibt insge sen wohnen annäl allem im Gebiete > ge^'n Lettland un rußland", das 19 rubliken ancrkani Tiina durchfließen zahllose Seen lieg unzugängliche Siii rin harter Kampf Landwirtschaft, bo arten und auf bei gen dahinziehen, den Wohlhabende! den wenigen Stä Industrie, die Pap tigt einige taufen nen Marktflecken notwendigsten, zu Herstellen. Der L niedrig; fast zwe richtung von Sri kleinen Dörfern i rin sehr reger W ganz Weitzrutzlan halben Million 5 Kriege auch Erw früher keine Scl das Lesen und S sladt Minsk gibt ihrer Größe noä ischen Universitä 5000 Studenten Knotenpunkt auf gegen 150 000 En russcn sind, wäh> die allerdings ni ist diese Stadt, t ist, schon sehr cl der Geschichte ai selbständigen Fü Litauen und da Ende des 18. Ja! verblieb, und di Vesetzung von M Nutzer dies land" leben im weit verstreute überall die gleicl den übrigen Be mit den Großri Gratzfamilie an« nieist orthodox. Im östlich 3 Millionen W Osten Polens a> Rumänien und i nordwärts nach nischen Weitzrns mit den gleiche zählen nur 4 b die herum die einem Dutzend Seltenheit. Wie all in ihrer bcf Männer tragen mit bunten Gü meitze, hohe Me Seit Deu vorbildliche SI dernissen des Eigenschaft un sonst wohl nui nämlich die C jedermann ist, Biirorüumcn i hundert Mctei es ihm schein Heller würde, wird zusehcm Erwarten fast zwischen näml länger der W wir ihn. Was abc gebracht, auch Heller? Nun, spielsweise in können, obglc haben, dann dcrlmr schon Katzenaugen ! Auge im Grui hat nämlich r Systeme ange siir das Seh Sehen bei N< lediglich Färb Kelten erregt die geringen uns haben, o unserer Umw Mi« dies gen im Ubri, die wie die und militäris Theorien übe erkannte von werden von einer Nctzl-a» zusühren ist, der Blau Gel gebundene d v. H.) rech« > Rot und Grn Roosevelt verlangt Abänderung des AeutralttätSgesetzes Die Sondersitzung des Kongresses Washington, 22. September. Für dle Sondersitzung des amerikanischen Kongresses, die am Donners tag in Washington zusammentrat, waren besondere polizeiliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen morden. Präsident Roosevelt begann sein Rede an dle Sena toren und Abgeordneten um 20 Uhr. „Er habe", so erklärte Roosevelt, „den Kongreß einberusen, um dle Abänderung eines Gesetzes zu prüfen und verhandeln, das nach seiner ehrlichen Ueberzeugung die historische Außenpolitik der Vereinigten Staaten derart ändere, daß die friedlichen Beziehungen der Bereinigten Staaten zu anderen Ländern dadurch beeinträchtigt wurden." Roosevelt fuhr fort, er glaube, daß der Mantel des Friedens weit genug sei, alles zuzudecken. Keine Gruppe möge das Aushängeschild des Friedensblockes ausschließlich für sich in Anspruch nehmen. Amerika habe immer das Acutzerste getan, um den Krieg abzuwenden. Wenn es dennoch zum Kriege ge kommen sei, so müsse die Regierung alles, was in Ihrer Macht liege tun, um die Vereinigten Staaten aus dem Kriege heraus- zuhaltcn. Nach seiner ehrlichen Ueberzeugung werde sie bei ihren ehrlichen Bemühungen Erfolg haben. Roosevelt sagte dann weiter: Im April entwickelt« sich eine Spannung. Verschiedene Staaten, mit denen mir freundschaftliche Beziehungen unterhal ten hatten, hatten ihr« Integrität verloren oder waren dabei, sie zu verlieren. Ich sagte im Januar, daß unsere Neutralitäts gesetz« vielleicht zum Vorteil von Angreifern wirken würden. Ich bitte Sie erneut, unsere Gesetzgebung noch einmal zu prü fen. Ich bedauere, daß der Kongreß dieses Gesetz verabschiedet hat. Ich bedauere, daß ich dieses Gesetz unterzeichnet habe. Ich bestehe darauf, daß amerikanische Bürger und amerikanische Schisse sich von der unmittelbaren Gefahr des direkten Kon fliktes sernhalten. Ich schlage vor, dieses Land wieder auf die solide Grundlage einer realen und traditionellen Neutralität zu stellen. 7ch bin der Ansicht, daß amerikanische Schiffe soiveit wie möglich von Gefahren der Kriegszonen abgehalten werden soNen Diesmal sehe er keinen Grund jür weitere Exekutivmaß nahmen auf Grund der Proklamation eines beschränkten natio nalen Notstandes. Falls irgendein neues Gesetz notwendig werden sollte, werde er sofort den Kongreß zu einer neuen außerordentlichen Sitzung einberufen. Verlängerung der Fristen des Wechsel- und Scheckrechte- Berlin, 22. September. Durch eine Verordnung des Mlni- sterrats für die Reichsverteidigung sind die Fristen, in denen nach den Vorschriften des Wechsel- und Scheckgesetzes die zur Erhaltung der Rückgrifssrechte erforderlichen Handlungen vor zunehmen sind, bis aus weiteres um 30 Tage verlän gert worden, es sei denn, daß die Fristen vor dem 28. August bereits abgelausen waren. Der Rcichsjustizminister wird ermäch tigt, die Fristen erforderlichenfalls noch weiter zu verlängern. Elf Slnrlchtungen in Bukarest Leichen bleiben am Tatort 24 Stunden liegen Bukarest, 22. September. Die Hinrichtung der Mörder des Ministerpräsidenten Calinescu ist an der Mordstelle selbst erfolgt. Insgesamt sind elf Mann erschossen worden, davon am Nachmittag zwei und später neun. Die Leichen sollen zur Abschreckung 24 Stunden am Tat« ort liegen bleiben. ' Saladler über Frankreichs Krlegszlele Berlin 22. September. Der französische Ministerpräsident Da lädier hielt am Donnerstagabend eine Rundfunk» an spräche, in der er sich nach 20 Tagen Krieg an die Fran zosen und Französinnen ivandte. Er betonte, daß das sranzö- sische Oberkommando besonders wertvoll sei, weil es todbri i- gende Lterluste zu vermeiden suche. Er hege als früherer Kam.» rad Gefühle der Dankbarkeit und der Zärtlichkeit sür seine jungen Kameraden. Herr Daladier meinte, sie wüßten, warum sie kämpften und warum sie Krieg führten. Er warnte das französische Volk vor dem Abhören der deutschen Rundfunksendungen in französischer Sprache, in denen bekanntlich immer wieder die Frage gestellt würde, wofür das französische Volk kämpft. Das Ziel des Krieges, den die französische Regie rung erklärt hat, sicht -Herr Daladier in der Erreichung eines totalen Sieges, um einen Frieden auf solider Grundlage zu errichten und den deutschen Anspruch auf Be herrschung der ganzen Welt zu vernichten. Ministerpräsident Daladier äußerte sich leider nicht zu der Frage, ob der von ihm erstrebt« solide Friede ein Friede der noch solideren Versklavung als der von Versailles sein soll. Ebensowenig sagt« er über die Gründe zu der törichten Behaup tung, datz Dcutschand angeblich die ganze Welt beherrschen wolle. Bukarest, 22. September. Der rumänische Minister. Präsident und Innenminister Calinescu ist Donnerstag kurz vor 14 Uhr ermordet worden. Zu dem sensationellen Mord an dem rumänischen Mini sterpräsidenten werden aus wohlinformierten Kreisen folgende Einzelheiten bekannt: Seit Beginn des Zusammenbruches der polnischen Armee ist Rumänien der Mittelpunk für di« Arbeit des südosteuropä- ischen englischen Secr«t Service. Seit einigen Wochen hat sich eine Zentrale dieses Secret Service, die von einem der fähigsten Beamten geleitet wird, in Czernowitz niedergelassen. Die Aus gabe dieses berüchtigten englischen Dienstes war neben der all gemeinen Propaganda, Rumänien für die Westmächte zu gewin nen, die Durchführung des Planes, die nach Rumänien strömen den Teile der polnisci)en Armee nach Engsand zu bringen, um ihnen die Möglichkeit zum weiteren Kampf gegen Deutschland zu geben. Der nach Rumänien geflohene polnische Marschall Rydz- Smigly und di« ebenfalls dorthin geflüchteten Mitglieder der polnischen Regierung sollten auf dem schnellsten Wege nach Eng- land gebracht werden, um dort eilte polnische Scheinregierung zu bilden. Die strikte und entschlossene Neutralitätspolitik Calines- euo vereitelte diesen Plan des englischen Secret Service. Wie es dem Völkerrecht entsprach, wurden der Marschall Rydz- Smigly, di« polnische Regierung und die übergetretenen polni schen Militärs an verschiedenen Orten in Rumänien Interniert. Der polnische Autzenminister Beck, der sich dieser Internierung widersetzte, hatte in diesem Zusammenhang noch vor wenigen Tagen eine ernste Auseinandersetzung mit dem ermordeten ru mänischen Ministerpräsidenten. Wie wir hören, hat es sich hierbei um die Weiterfahrt des Herrn Beck ohne Internierung nach Landon und ferner um dl« Verschiffung des restlichen polnischen Goldes nach England ge handelt. Bekanntlich ist es den Agenten des Secret Service ge lungen, die erste Sendung des dem polnischen Volk gehörenden polnischen Goldes durch Rumänien über Konstanza auf ein Schiff nach England zu verfrachten. In den letzten Tagen haben nun di« englischen Agenten versucht, durch Drohungen die rumänische Regierung, vor allem Erweiterter Versicherungsschutz in der privaten Anfall- und SaMWverflcherung Der Verband der privaten Unfall- un- Haftpflichtver sicherungen hat Richtlinien für die Behandlung der Unfall- und Haftpflichtversicherung aufgestellt, die eine wesentliche Er weiterung des Versicherungsschutzes für die Gegenwart be deuten. In der Unfallversicherung sollen Kriegsereignisse nicht allgemein von der Versicherung ausgeschlossen sein, sondern Kriegsschädcn, die von der Fürsorge des Staates gemäß Ver ordnung vom 1. September 1930 erfaßt werden, sollen im weiteren Umfange als eingeschlosscn gelten. Es werden also auch solche Unfälle von Zivilpersonen entschädigt, die sich z. Ä. infolge der Verdunklung oder beim Aussuchen von Schutz räumen ereignen. Dies gilt sowohl für Zivilpersonen, und zwar auch sür solche, die zu Irgendwelchen Dienstleistungen im Kriege herangezogen werden, als auch sür Militärpersonen. Für letz tere gilt folgendes: Der sin der Regel an der Front kämpfende Soldat des Feldheeres wird gegen außerdienstliche Unfälle ver sichert; alle airberen Militärpersonen d. h. die Angehörigen des Ersatzheeres und die nichtfliegcnden Angehörigen der Luft waffe, werden auch gegen dienstliche Unsäll versichert. Die Haftpflichtversicherung schließt Kriegoereignisse ein. Feldpost «nd Liebesgaben Berlin. 22. September. Die deutsche Feldpost arbeitet in aufopfernder Weise, um unsere Soldaten im Osten mit Vricf- und Paketsendungen aus der Heimat zu versorgen. Ihre Lei stungen sind um so höher zu bewerten, als ihr zur Beförderung der Postsendungen keine oder nur unzulängliche Verbindungen und häufig nur schlechte Straßen zur Versügung stehen. Gewal tige wegetechnischc Schwierigkeiten sind zu überwinden, um allen Anforderungen gerecht werden zu können. Verzögerungen in der Beförderung und In der Zustellung der Postsachen müssen daher In Kauf genommen werden. Es wird infolgedessen erneut darauf hingewiesen, daß nur wirklich nützliche und dauerhafte Dinge ver sandt werden dürfen. Von dem Verschicken leicht veckerblici^r Lebensmittel wird auf das dringendste abgeraten. Dieses um so mehr, als für ausreichende Verpflegung unserer Soldaten an der Front durch dle militärischen Dienststellen in jedem erdenk lichen Maße gesorgt wird. Dem amerikanisä)«n Kongreß liegen Anträge der ver schiedensten Tendenz vor. Während eine Gruppe von Antrag stellern das Neutralitätsgesetz aushebcn will, so daß kriegfüh rende Staaten In der Laoe wären, unbegrenzt In Amerika Ein käufe zu tätigen und Anleihen aufzunehmen, will «Ine andere Gruppe von Antragstellern die bestehenden Neutralitätsgesetze noch verschärfen. Präsident Roosevelt hatte vorgestern nacht eine Konferenz mit den Führern sowohl d«r demokratisckzen wie der republikanischen Porte!. Im Anschluß an die Besprechung wurde eine Erklärung veröffentlicht, In der es heißt, daß man einmütig den Standpunkt vertrat, ..das Wesentlichste sei, die Vereinigten Staaten auch weiter im Zustand der Neutralität und des Frie- dens zu erhalten". Kraftwagen richtig hinterstesten! Der DDAC, Gau Sachsen, weist darauf hin: Bei längerer Außerbetriebstellung «ine» Kraftwagens sin- einige Vorkehrungen notwendig, um den guten Zustand und di« Betriebsdeveitschaft des Wagens zu erhalten. Dor der Hinterstellung muß der Wagen gründlich gewaschen und das Fahrgestell mit sogenanntem Chassis-Schutzäl eingenebelt werden. Wenn darüber hinaus die Lackierung bzw. der Kunst lederbezug mit Lackpslcgemittel behandelt wird und blank« Me- tallteile durch Einreiben mit säurefreiem Fett oder Vaseline einen Schutzüberzug erhalten, dann ist jeglichen Schäden vor gebeugt. Das Verdeck offener Wagen oder Kabrioletts muß unbe dingt aufgespannt werden, denn im zusammengelegten Zustand können sich sehr leicht Stockflecken bilden. Das Kühlwasser kann, wenn Korrosionsschutzöl bcigemischt wurde, im Kühler verbleiben. Wir- die Außerbetriebstellung des Wagens auch den Winter über geplant, dann muß selbstverständlich das Kühl wasser restlos durch Oefsnen sämtlicher Ablaßhähne entfernt iverden. Vorsichtshalber ist am Kühler ein möglichst ausfälliges Schild „Kühlwasser abgelassen" zu befestigen. Das Oel verbleibt im Motor, aber der Treibstoff soll abgelassen werden und kann in einem Reservekanister bis 1b Liter Inhalt in der Garage aus bewahrt werden. Der empfindlichste Teil des Wagens, kxzüglich der Lager- sähigkcit. ist di« Batterie. Etwa alle vier Wochen muß die Bat terie unbedingt ausgebaut und einer Fachwerkstatt zum Aus laden übergeben wecken, sonstst Ist die Vatteri« in wenigen Monaten restlos zerstört. Für die Reifen ist cs lwsser. wenn sie nicht direkt auf Be tonboden stehen, sondern durch untergelegte Holzstücke etwas vor Bodenfeuchtigkeit geschützt sind. Auch für dl« Lackierung ist es van Vorteil, wenn der ganze Wagen, -essen Fenster nur zur Hälft« zu schließen sind, mit einer Plane oder mit ent sprechend großem Bogen Packpapier abgedeckt wird. Bei Beachtung dieser Ratschläge wird «In Wagen auch nach längerer Außerbetriebstellung sofort wieder fahrbereit sein. Polnisch« Offiziere v«rsuch«n di« rumänische Neutralität zu »«rletzen Meldungen aus Ezernowih besagen, daß sich dort die pol nischen Offiziere Zivilkleidung besorgen in der Hoffnung, als Zivilisten getarnt unter Verletzung der rumänische» Neutra lität nach Frankreich reisen zu können. General Argesanu Rumäniens neuer Minister- Präsident Bukarest, 22. September. Wie amtlich bekanutgegcbcn wird, ist zum neuen Ministerpräsidenten General Arge» sanu ernannt morden. Argesanu war früher Befehlshaber des Bukarester II. Armeekorps und In der Regierung des Patriar chen Miron vom März 1938 bis Februar 1939 Kriegsminister. Zum neuen Innenminister wurde der bisherige Unterstaats- sekretär dieses Ministeriums General Marines«» ernannt, zum Kriegsminister hingegen General Ilcus. Die neue Regierung ist gestern abend um 10.30 Uhr zu ihrem ersten Ministerrat zusammengetreten. aber Calinescu, von der entschlossenen Handhabung der strikten Neutralität abzubringen. In den letzten Tagen ist der rumä nische Ministerpräsident, wie uns von einer ihm nayestehenden Persönlichkeit mitgeteilt wird, besonders hartnäckigen Drohun gen ausgesetzt gewesen. Als er diese energisch zurückwies, tat England das, was cs in seiner Geschichte in solchen Fällen bisher immer getan hat, nämlich es schritt zum Mord. Calinescu wurde auf der Straße in der Nähe seiner Wohnung von gedungenen Mördern erschos sen. Wie immer, wurde auch dieses Manöver raffiniert angelegt, indem angeblich ehemalige Mitglieder der Eisernen Garde ge dungen wurden, um damit für die Tat ein „nationales Alibi" zu schaffen und Verwirrung in der Oefsentlichkcit über dir Hintergründe dieser dunklen Tat des englischen Secret Service zu schaffen. Arbeitseinsatz von Kriegsgefangenen jetzt auch in der Industrie Berlin, 22. September. Im Zusammenhang mit der bereits erfolgten Mitteilung über den vordringlichen Arbeits einsatz von Kriegsgefangenen in der Landwirtschaft wird noch daraus hingewiesen, daß Gesuche um Zuweisung von Kriegs- gefangenen nunmehr auch in der Industrie an das sür den Betrieb bzw. für den Beschaffungsort zuständige Arbeits amt zu richten sind. Von Gesuchen an die Dienststelle der Wehrmacht ist daher Abstand zu nehmen. Berliner Börse vom 22. September Die Kursbewegung an den Aktienmärkten ließ bei Er« vsfnung des Verkehrs eine einheitliche Linie vermissen. Bei den Montanwerten kamen Buderus X und Hoesch vH höher an, während Klöckner X, Vereinigte Stahlwerke >1, Rheinstahl und Stolberger Zink je IX vH verloren. Am Braunkohlenaktien« markt verlief das Geschäft ruhig, die Veränderungen waren daher zumeist unbedeutend. In der chemischen Gruppen kamen Schering X vH höher zur Notiz. Farben setzten im gleichen Ausmaße niedriger ein, erholten sich alsbald aber um '/» vH auf 156X. Chemische von Heyden gaben um 1 vH nach. Bei den Elektro- und Versorgungswerten stiegen Charlottewasser um '/», Dessauer Gas um 1 und Akkumulatoren um IX vH. — Im variablen Rentenverkehr zog die Reichsaltdesitzanleihe auf 181,70 (181'/») an. Die Gemeindeumschuldungsanleihe stellte sich auf unverändert 93. Im Freiverkehr wurden Stcuergut« scheine I Februar, März, April wiederum mit 97,60, Januar mit 98X spkus '/«) und Dezember mit 99 splua 0.3k) notiert. Am Geldmarkt erforderte Blankotagesgeld weiterhin 2'/» bto 2»/o vH. Gotenhasen anstatt Gdlnaen Das Ende des polnischen Konkurrenzhasens Danzig, 22. September. Die ungesunde polnisck;« Hafen gründung in dem am 10. Februar 1920 zur Stadt erhobenen kleinen Flscherdörfchen Gdingen hat mit dem polnischen Staat Versailler Prägung ihr Ende gesunde». Aus uraltem deutschen Kulturboden entstanden, hat die Stadt den Name» „Goten« Hafen" erhalten. Hier landeten an der germanischen Küste, di« von Rugiern, Gepiden und Goten besiedelt war, die Dra- chenschisfe der Wikinger. Die Völkerwanderung gab diese» Bode» fremdem Volkstum frei, bis der Deutsche Ritterorden und die Schiffe der deutschen Hanse diese Küste wiedergcwcm- nen. Nie wieder wird dieses urdeutsche Land verlorengehen. Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine, die heute an den Mo len Gotenhafens liegen, sind uns Garanten dafür. Sonderregelung für dle private Krankenversicherung Das Reichsaussichtsamt für Privatvcrsichcrung hat eine Regelung für die private Krankenversicherung getroffen, die ab 26. August gilt. Für Versicherte, die zur Wehrmacht, zum Reichs arbeitsdienst oder einem auf ähnlicher Grundlage beruhenden staatspolitisch notwendigen Dienst, mit dem Teilsürsorge ver bunden ist, einberusen sind oder werde», rul>e» die Rechte und Pflichten aus dem Versicherungsvertrag soweit es sich um die Beitragsteile und Leistungsanspriiclre des Einberufenen selbst handelt. Die Versicherung nicht einberufener Familienangehäci- ger ist mit unveränderter Leistung fortzusetzen. Soweit Gc- scl)ästepläne vorsehen, daß beim Erlöschen der Hauptversicherimg die Versicherung der Familienverstcl-erten ebenfalls erlischt, oder beendigt werden kann, dürfen diele Rechtsfolge» beim Tode eines einberufenen Hauptversiä-erten nicht geltend gemacht wer den. Das gilt auch, wenn der Tod eines nicht cinberuscnen Hauptvcrsicherten durch Kampfhandlungen oder Kriegsereigniss« «lngetreten ist. Familien- und Anschlutzversicherte können in diesen Fällen die Versicherung sortsetzen. Bestimmungen, daß Versicherungsleistungen nicht gewährt werden für Schäden, die infolge von Krlegseveignissen entstanden sind, werden bis auf weiteres außer Kraft gesetzt mit der Maßgabe, daß hierbei Lei. stungen für solche Schäden nicht zu gewähren sind, für die Grund gesetzlicher Vorschriften Ansprüche gegen das Reich stehen. Famsttennntcr-alt nicht Unterstützung Berlin, 22. September. In einem gemeinsamen Erlaß Reichsinnen- und des Reichssinanzministers werden die Durch« führunqsbehördcn nochmals aus die Grundsätze sür die Bemes sung des Famtlknunterhaltes der Angehörigen nach den neuen gesetzlichen Bestimmungen hingrwtesen. Danach sind die bis herigen Ledensverhältnisse und das im Friede» bezogen« Ein kommen der Angehörigen der Wehrmacht zu berücksichtigen so wie die Fortführung des Haushalts unter Beachtung der durch den besonderen Einsatz gebotenen Einschränkung, die Erhaltung des Besitzstandes und die Erfüllung übernommener Verpslich- tungen in vertretbarem Ausmaß zu sichern. Der Erlaß betont, daß diese Grundsätze keinesfalls engherzig anzuwenden sind. Es soll stets entgegenkommend und in Zwetfelssällen zugunsten der Angehörigen verfahren wecken, damit der Einberufene an der Front die Ueb«rzeugung ha», daß für seine Angehörigen In ausreichender und gerechter Weise gesorgt wird. Statt der Bezeichnung Familienunterstiitzung sott nur noch die Bezeichnung Familienunterhalt verwendet werden, das Wort Unterstützung sott überhaupt aus dem Sprachgebrauch in diesem Zusammenyang verschwinden. Der Familienunterhalt ist auch völlig getrennt von der öffentlichen Fürsorge durchzusühren-
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