Sächsische Volkszeitung : 11.09.1939

• Erscheinungsdatum: 1939-09-11
• Sprache: Deutsch
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• Sammlungen: LDP: Zeitungen
• Strukturtyp: Ausgabe

ttus 6ei» Sescktekle «les klsernen Kremes Anläßlich der Erneuerung des Eisernen Kreuzes durch den Fiihrer und der Schafsung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreu zes durch Adolf Hitler, gibt das Organ des NS-Reichskrieger- bundea „Reichskriegerzeitung" eine hi st arische Uebersicht Uber die bisk)erigen Verleihungen dieses Ordens der deutschen Armee, der so beriihmt wie kein anderer militärischer Orden geworden sei. Das damals nur für die prcutzischen Soldaten ge stiftete Eiserne Kreuz mit der Jahreszahl 1813 ist zum ersten Male für den Deutsch-Französischen Krieg mit der Jahreszahl 1870 und zum zweiten Male für den Weltkrieg mit der Jahres zahl 1014 erneuert worden. Im Kriege 1870/71 konnte es auch nichtpreutzischen Soldaten verliehen werden, und vom zivciten Weltkriegsjahre an erhielten es auch Soldaten der mit Deutsch land verbündeten Mächte. Das erste Eiserne Kreuz erwarb sich der 37jährige Kom mandeur des Füsilier-Bataillons des 1. Pommerschen Inf-Regt., Ferdinand von Borcke, am 2. April 1813 für den Sturm aus das stark befestigte Lüneburg. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse erwarb sich am 17. April 1813 der Husarenoberstleutnant von Helvig vom 9. Regiment für das Gefecht bei Wahnsricd. In den Be freiungskriegen wurden verliehen 10181 Eiserne Kreuze 2. Klasse und 068 1. Klasse, 1870/71 Insgesamt 43 008 Eiserne Kreuze 2. Klass« und 1304 1. Klasse, 1914/18 8 196 000 Eiserne Kreuze 2. Klasse und 218 000 Eiserne Kreuze 1. Klasse. Seit sei ner Stiftung kam das Eiserne Kreuz also in seiner Gesamtheit 5 492 033mal zur Verleihung. Die Uelxrsicht schlicht mit der Bemerkung, dah es die Männer, die sich das Eiserne Kreuz auf den Schlachtfelder» des Weltkrieges envorbcn haben, mit tiefster Bewegung erfülle, dah der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht diesen soldatischen Orden der Tapferkeit für den Ab-wehrkampf des deutschen Volkes wiederum erneuert habe. Kriegserklärung Kanadas Ottawa, 11. September. Kanada erklärte am 10. Sep tember Deutschland formell den Krieg. Hallens Rlesendamvfer „Ner" auf der Aelse nach Amerika Kennzeichnung der Nationalität an den Bordwänden Mailand, 11. September. Der italienische Riesendampser „Rex" hat von Genua seine Reise nach Newyork angetreten. An Bord -es Schisses, das bis aus den letzten Plah belegt ist, befinden sich Angehörige der verschiedensten europäisck)cn Staa ten und zahlreiche Amerikaner. Dampfer „Rex" wird in Neapel noch einige Personen mit vorbestellten Plätzen ausnehmcn. Auf dem Schiff reisen auch zahlreiche italienische Staatsangehörige, die ihren Wohnsitz in Nordamerika haben, darunter die italieni schen Generalkonsuln in San Franzisko und Baltimore. An beiden Bordwänden des Schiffes wurden grohe italienische Flaggen von 100 Quadratmeter Gröhe angemalt, nm die Natio nalität des Dampfers auf weiteste Sicht erkennbar zu machen. Neuregelung der Arbeitslosenhilfe Berlin, 11. September. Der Ministerrat für die Reichs verteidigung hat den Reichsarbeitsminister ermächtigt, die Vor schriften über Arleitseinsatz und Arbeitslosenhilfe den gegen wärtigen Verhältnissen anzüpassen. Aus Grund dieser Ermächti gung hat -er Reichsarbcitsminister die Arbeitslosenhilfe durch Berordnung vom 8. September 1930 wesentlich vereinfacht. Künftig ist jeder arbeitseinsatzsähige. al>er unfreiwillige Ar beitslose, der für den Arbeitseinsatz zur Verfügung stehl, vom Arbeitsamt zu »nterstiihen. Es bedarf zur Begründung eines Anspruches auf Unter stützung nicht mzhr wie im bisl-erigcn Recht des Nachweises einer besonderen Anwartschaft. Dio srühcr vor Beginn der Unterstützung zurüchzulegende Wartezeit fällt in der Regel sort. Die Vorschriften Uber die Bedürftigkeitsprüfung sind we sentlich gemildert worden. Auherdcm sind die Unterstützungszu sätze unter Einschränkung der Zahl der Lohnklassen, nach denen die Bemessung der Unterstützung erfolgt, dort angemessen erhöht worden, wo es der Billigkeit entsprach. Endlich hat auch das Rechtsmittclverfahren eine starke Vereinfachung erfahren. Nadioskov erselrt Wünschelrute Prag, 11. September. Ein Ingenieur aus Moldauthcln hat einen Apparat erfunden, der die Wünschelrute erseht und zur Auffindung unterirdischer Wasseradern dient. Die Erfin dung wird „Radioskop" genannt und ist auf eine Verbindung der elektrischen und magnetischen Felder begründet. Das Radioskop wurde zum ersten Male im Mährischen Karst zur Entdeckung neuer Höhlen und dann zum Suchen neuer Quellen auf den Schwarzenbergschen Gütern und für die Lobkowitzsche Brauerei verwendet. Sondermaßna-men auf dem Gebiet der Rechtspflege Berlin, 11. September. Auf dem Gebiet der bürger lichen Rechtspflege hat der Ministerrat für die Reichs verteidigung auf Vorschlag des Reichsjustizministers wichtige Mahnahmen getroffen, die sofort in Kraft treten. In einer Mitteilung von zuständiger Stelle wird darüber unter anderem berichtet: „Die Verordnung der Mahnahmen auf dem (Neblet der Ge richtsverfassung und der Rechtspflege schasst die in Kampfzeiten unerlähliche Vereinfachung der Rechtspflege. Die Zuständigkeit der Amtsgerichte ist auf das Dreifache, das hciht auf 1500 Reichsmark, die Berufungsgrenze sogar auf das Fünf fache, das hciht auf 800 Reichsmark, erhöht, lieber alle Be rufungen entscheidet das Oberlandesgericht. Bei den Arbeits gerichten und bet den Landgerichten entfällt die Mitwirkung von Beisitzern, es entscheidet also der einzelne Richter allein, und nur in den beim Oberlandesgericht zusammengesahten Be rufungssachen und beim Reichsgericht tritt wie bisher ein Senat zusammen. Von besonderer Bedeutung sind die weitreichenden Mntz- nahmen, die durch die Verordnung über Mahnahmen auf dem Gebiete des bürgerlichen Strettverfahrens, der Zwangs vollstreckung, des Konkurses und des bürgerlichen Rechts, mit sofortiger Wirkung zugunsten derer getrosfen sind, die zu Dienstleistungen für das Vaterland einbe rufen sind. Alle Klagesachen und ähnliche Verfahren, an denen sic beteiligt sind, werden zunächst ohne weiteres unter brochen bis eine Vertrctungsmöglichkeit sichergestcllt ist. Darüber hinaus ist den Gerichten noch die Möaltckkeit der Aus setzung gegeben und ein Schutz gegen die Versäumung von Fristen und Terminen geschaffen. Die Vollstreckunasgcri'chte. das heikt die Amtsgerichte, kön nen, wenn das im Interesse des Schuldners drinaend geboten ist und dem Gläubiger nach Laae der Verhältnisse zuaemutct werden kann, Zwangsvollstreckungen ei «stellen oder untersagen. Versteigerungen jeder Art sind bis auf wei teres aufaeschobcn. Dieser Vollstreckungsschutz ist jedem Volksgenossen zugänglich, also nicht nur dem eigentlichen Kriegsteilnehmer. Es liegt auf der Hand, dah heute mehr denn ie die eigensinnige Austragung untergeordneter Einzelstreitigkeiten unterbleiben muk und dnk Zeit und Arbeit aller Beteiligten einschliehlich der Gerichte wichtigen und vordringlichen Ausgaben gewidmet sein müssen. Die Schlichtung aller nicht unbe dingt zu einem streitigen Anstrag nötiaenden Fälle ist daher das Gebot der Stunde. Hier wird sich die stark erweiterte Zuständigkeit der Amtsgerichte s1500 RM.) besonders segcns- Andere Länder - andere Auffassungen „Bel uns hätte es dafür höchstens 14 Tage gegeben". Königsberg, 11. September. Froiian hich der junge Mann mit Vornamen, der in Gefangencukleidung laut weinend auf der Anklagebank sah. Er stammle aus dem Auslande, hatte aber seit einiger Zeit in Königsberg Arbeit. Obgleich er dafür einen recht guten Lohn erhielt, siel es ihm eines Tages ein, seinen Landsmann und Arbeitskameradcn Franlischeck zu be stehlen. Er össncte dessen Kleiderschrank, entnahm daraus einen Koffer, den er mit seinem Messer aufschnitt, und ent wendete 62 RM.. die Frantischeck, wie er wühle, als Grund stock für weitere Ersparnisse darin ausbewahrle. Für diese gemeine Handlungsweise, die zudem rechtlich einen schweren Diebstahl darslellt, verurteilte der Richter den weinenden Fro iian zu vier Monaten Gefängnis. Frolian hatte zwar den Diebstahl zugegeben, als er aber das llrteil hörte, lieh er durch den Mund des Dolmetschers — er selbst spricht nicht einmal gebrochen deutsch — erklären, die Strnse sei viel zu hoch „Er sagt", übersetzte lächelnd der Dolmetscher, „bei uns hätte es dafür höchstens 14 Tage ge geben!" Wenn mau auch bezweifeln muh, dah Frolian die Strafgesetze seines Landes so genau kennt, so mag es doch auch an den verschiedenen Auffassungen vom Begriff der Kamerad- fchast liegen, der uns Deutschen eben besonders hoch steht. Schlaumeiers Aeinfaü Private Fundsammelstellc" kostet 100 Mark Strafe Berlin, 11. September. Die Zigareltenvcrkauferin eines Illerliner Kaffeehauses fand eines Tages eine Geldbörse mit 89 RM. Inhalt, dis sie pflichtgcmäh dem Geschästsinhaber zur Aufbewahrung übergab. Er verwahrte sie in seinem Büfett schrank. und man erwartete von Tag zu Tag, -ah sich der Ver lierer melde» würde. Als er nicht kam, schlug die Verkäuferin vor, das Geld bei der Polizei abzuliefcrn. Damit stich sie aber auf den energischen Widerstand des Geschäftsinhabers, der er klärte, sein Busettfchrank sei eine „private Fundsammclstelle". Er werde die Geldbörse solange ausbewahren, bis sich der Ver lierer melde. — Die Rterkäuseriu. die sich inzwischen noch ein gehender über die gesetzlichen Vorschriften unterrichtet hatte, wartete geduldig ein volles Jahr. Dan» verlangte sic die Her ausgabe der Börse Jetzt wurde sie von dem Geschäftsinhaber mit dem freundlichen Angebot von 10 Prozent „Finderlohn" abgcspeist. Sic erstattete Anzeige, und so kam cs zum jetzigen Strafverfahren vor dem Moabiter Einzclrichtcr. Er klärte den Klsine von Brauchitsch besuchte die ostpreuhsschen Korps. Der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generaloberst von Brauchitsch; besuchte den Frontabschnitt der ostpreuhischcn Korps. Geringe deutsche Verluste in Polen. Trotz teilweise sehr heftiger Kämpfe sind die Verluste der Truppe in Polen weiterhin gering. Auf die ersten sechs Kampf tage errechnet betrugen die Verluste auf je 10 000 Mann neun Tote und 40 Verwundete Di« britische Zwecklüge von einer Eröffnung des uneingrschränk« len U-Boot-Krieges. Eine Mitteilung des Oberkommandos der Kriegsmarine stellt mit aller Deutlichkeit fest, dah die britische Zwecklüge von der Eröffnung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges gegen Handelsschiffe von selten Deutschlands ebenso gegenstandslos ist wie die bisher verbreiteten notorischen englischen Lügen. Heuchlerisch« britisch« Entschuldigung in Amsterdam. In einer Agenturverlautbarung wird mltgeteilt, dah bri tische Flugzeuge holländisches Gebiet überflogen haben und be- schossen wurden. Die britische Regierung hat in einer heuch lerischen Entschuldigung ihr „tiefes Leidwesen" wegen dieser Reutralitätsverletzung ausgesprochen. velgien befestigt sein« Küsten gegen England. Zur Verteidigung der belgischen Neutralität begann Bel gien, seine Küsten gegenüber England zu befestigen. Die Re gierung hat auch einige Reservlstenetnhelten einberufen. — Das belgische Berteldlgungsministerium macht von einer neuen Ver- ktzung -er belgischen Neutralität durch Flugzeuge Mitteilung. Zusammenkunft der Oslostaaten. Die Oslostaaten habe» für die kommende Woche eine Zu sammenkunft vorgesehen, um sich gemeinsam gegen die seeräu- berischcn Erpressungsmethoden Englands zu wehren. Polnische Militärabordnung In London. Wie Reuter in London bckannlgab. ist eine polnische Ml- lilärmlssion unt«: Führung eines Generals in England cinge- trosfe». Polnische Auslandsvertretungen völlig abgeschnitten. Durch die Flucht des polnischen Auhenministeriums aus Warschau ist di» Verbindung der polnischen Gesandtscimsten in den baltischen -Staaten mit dem polnischen Autzenministerium vollständig unterbrochen. Die polnischen Gesandtschaften er halten nicht einmal polnische Zeitungen regelmähig zugestellt. Bartholomäusnacht von Bromberg von britischen Agenten vor bereitet. Das Verhlr der an der Bartholomäusnacht In Bromberg beteiligten verhafteten Rädelsführer hat ergeben, dah die jeder Beschreibung spottenden Grausamkeiten von zwei britischen Agenten des Secret Service planmähig vorbereitet und durch geführt wurden. England» Berantwortung. Die «nverhüllten Aufforderungen polnischer Sender an die Zivilbevölkerung zum Kampf mit allen Mitteln gegen die deut schen Truppen wurden vom Londoner Kurzwellensender und dem Kurzwellensender Miami wiedergegeben. Damit über nimmt England die Mitverantwortung an einem Blutvergiehen, das ebenso sinnlos wie verbrecherisch und völkerrechtswidrig ist. Versorgungsschwierigkelten in England. Im angeblich so „reichen" England herrschen bereits be trächtliche Dersorgungsfchwlerigkeiten, wie sich aus zahlreichen Kontrollanordnungen und Beschlagnahmungen ergibt. reich auswirken, da diese Gerichte durch ihre unmittelbare Füh lung mit den Beteiligten und durch die im Gütevcrfahren schon bisher erprobte und bewährte Möglichkeit in erster Linie ge eignet sind, auf eine Schlichtung der Streitigkeiten hinzuwirken. Im übrigen wird aber auch die Erhöhung der Berufungsgrenze auf 500 RM. dazu beitragen, dah der Streit nicht ins Uferlose wächst und unter dem Aufwand unverhältnismähiger Kosten ausgetragen wird. Gleichzeitig wurden Anordnungen zur Vereinfachung der Strafrechtspflege für die Dauer des Kriegszustandes ge troffen. Der Kamps Deutschlands, der viels Männer zu den Waffen gerufen hat, verlangt in der Heimat den wirksamsten Einsatz eines jeden zur Stärkung der Abwehrkräfte. Zwecks Einsparung von Kräften muh die Strafrechtspflege in der Kriegszeit aus die Mitwirkung der Volksgenossen als Schössen oder Geschworene in den Strafgerichten verzichten und die Männer, die bisher als Volksrichter in den Schössengerichten und den Schwurgerichten tätig waren, für den Einsatz an an derer Stelle zur Verfügung stellen. Die Verordnung bestimmt daher, dah die Zuständigkeit der Schöffengerichte aus den Amtsrichter als E i n z e l r i ch t e r, die Zuständigkeit des Schwurgerichts aus die Strafkammer des Landge richts über geht. Die Strafkammer entscheidet künftig in der Besetzung mit drei Bernfsrichtern. Die Mit.wirkung von Schöffen und Geschworenen fällt weg. Die Besetzung der Oberlandesgerichte als Strafgerichte des ersten Rechts,zuges wird von fünf auf drei Richter herabgesetzt. Ferner werden die Rechtsmittel des Strafverfahrens ver einfacht. Urteile des Amtsrichters und des bisherigen Schöffen gerichts können nur mit den Berufungen angefochten wer den; ein weiteres Rechtsmittel ist nicht zulässig. Die erst instanzlichen Urteile der Strafkammer und die Urteile des bis herigen Schwurgerichts können nach wie vor mit der Revision, die stets an das Reichsgericht geht, angefochten werden. Diese Vereinfachung stellt. — auch abgesehen von ihrer Notwendig keit im gegenwärtigen Zeitpunkt —. die Verwirklichung eines erwünschten Vereinsachnnaszieles dar, das die Justiz, wie die Arbeiten der amtlichen Slrasprozetzkommission zeigen, erstrebt. In Kriegszeiten müssen Verbrecher und böswillige Ele mente, die sich durch ihr Verhalten auherkalb der Volksgemein schaft stellen, besonders schlaakrastia. schnell und entschlossen bekämpft werden. Die Verordnung stellt der Strafrechtspflege für diesen Kamps ein auherordentlich beschleunigtes Verfahren zur Verfügung. Wesen aller Verbrechen und Vergehen kann der Staatsanwalt Anklaae vor dem Sonder- gc richt erheben, wenn durch die Tat die öffentliche Ordnung oder Sicherheit besonders schwer gesährdet wurde. Die Urteile der Sondcrnerickte werden sofort rcchtskröstia und damit voll streckbar. Die Schnellgerichte sollen in viel weiterem Umfang als bisher eingrcifen." Angeklagten darüber auf, dah er mit leinen Ausslücklen wenig Erfolg haben nierde. Er wurde der Fundunterlchlaaung für überführt erachtet und zu 100 RM. Geldstrafe verurteilt. Vollstreckung eines Todesurteils Berlin, 11. September. A 9. September ist der am 31. August 1900 geborene Raimund Hob! aus Pinsdors tNieder- donau) hingcrichtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichts Wels zum Tode verurteilt morden ist. Hobi hat in Pinsdorf sNicderdonau) den 71jährigen Joies Winkler aus dem Hinter halt erschlagen und in den Aurachsluh geworfen. Die GoldaelüMe des Taubstummen 8 263 statt 8 11. Berlin, 11. September. Wegen Unterschlagung. Betruges und fortgesetzten Wtruges in zwei Fällen verurteilte das Ber liner Schöffengericht den 46jährigen Franz B. zu einem Jahr und zivei Monaten Gefängnis. Der taubstumme Angeklagte halte sich unter allen möglichen betrügerische« Vorspiegelungen an Goldschmiede gewandt. Er behauptete u. a.. Gold und Platin aufkausen zu können und erhielt tatsächlich zwei Beträge von 700 und 900 RM. Das Geld ging in sröhliclzer Gei'ellschas' draus. Vei den GerichtsalUcn besand sich ein Bild, das ihn mit seiner Freundin unter Bierfässern in einem Lokal in -er Hasen heide zeigte. Auf dem einen Fatz prangte der aus dein Bier komment bekannte „8 11". Der Vorsitzende meinte ironisch, das Parngraphenzeicken stimme schon, nur die Zahl dahinter nicht; statt einer 11 müsse 263 stellen. Landstreicher mit 12W NM. in der Tasche Landsberg sWarthe). II. September. Die Polizei griff hier einen Mann aus, der sich seit längerer Zeit hcrumtrieb. Es wur- den 1200 RM. bei ihm vorgefunden, die er nachiveislich inner halb einiger Jahre gespart hatte. Der Mann hatte seine Familie zerlassen und sich der Unterhaltspflicht entzogen. Das Geld wurde für Frau und Kinder sichergestcllt. Kinderwagen rollt unter Lastzug Worms a. Rh., 11. September. In einem unbewachten Augenblick rollte in der Speyerer Strotze ein Kindersportivagen mit dem ein Jahr alten Kind eines Arbeiters von einer Tor einfahrt über den schwach nach der Strotze zu obsollcndcn Bür gersteig auf die Fahrbahn. Der Wogen wurde von einem gerade vorbeikommendcn Anhänger eines schweren Lastwagens über fahren und das Kind auf der Stelle getötet. Den Fahrer des Lastzuges tr-fst keine Schuld. Ossenbor mar der Kinderwagen durch die Boüencrschütterungen von selbst ins Rollen gekommen. 2 Tote durch falsches Lleberholen Worms, 11. September. Zwischen Lorsch und Bürstadt wollte ein Personenkrastwagcn ein voraussahrendes Lastauto in schnellem Tempo überholen. Dabei streifte der Personenwagen das Lastauto, rannte gegen zivei Bäume, überschlug sich und blieb zertrümmert neben der Stratze liegen. Zwei Insassen des Personenwagens wurden auf der Stelle getötet, ein dritter wurde schwer verletzt. Aust der Lastzug wurde beschädigt und mi kte abgeschleppt werden. Zehn Kreuzottern tm Getreideschober Prag, 11. September. In diesem Sommer sind gegen über anderen Jahren überall zahlreiche Kreuzottern festgestellt worden. Als in der letzten Woche In Kostelan in der mähri schen Slowakei Arbeiter Getreide von einem Schober in die Scheune ihres Arbeitgebers cinlagern wollten,, fanden sie eine grotze Kreuzotter. Bel näherem Zusehen stellten sic dann ein ganzes Nest von Kreuzottern, insgesamt zehn Stück, fest, die alle erschlagen werden konnten. Sie hatten wahrscheinlich vor dem Kühlen Abend im Schober Schutz gesucht.