Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 11.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193909116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390911
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-11
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.09.1939
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
könnt Ihr Euch verlassen. Aber angreisen? Warum denn? Wir habe» ja gar nichts dort zu suchen. Also die Rohstoffe, die wir brauchen, sind gesichert. Die Produktionswerkstätten haben wir. Soweit wir sie nicht haben, werden sie geschaffen durch Unistellung, durch Erweiterung, Mob-Beicht für Es gibt setz« nicht mehr nur «inen Mob-Besehl für den Soldaten zwischen dem und dem Jahrgang, sondern heut« gibt es einen Mob-Befehl für sehen Deutschen, sobald er 16 Jahre alt geworden ist, Mädchen wie Junge. Jeder steht von diesem Augenblick ab Im Dienst der Reichsverteidigung, ob als Mutter in der Erziehung der Kinder, ob als Arbeiter am Schraubstock oder als Mann drautzen am Maschinengewehr — das ist gleichgülNg — oder ob die Jugend eingesetzt wird zu dieser oder sener nützlichen Arbeit. Jeder steht im Dienst, über uns steht das Reich, und das Reich wird erhalten werden. Ein besonderes Wort aber möchte ich den Frauen sa gen. Wenn Krieg ist. so liegt auf den Frauen der schwerste Teil des Krieges. Eie sind die stillen Dulderinnen, sie tragen das Schwerste, denn ihre Männer und ihre Söhne stehen drau ßen und sie bangen im Herzen um sie. Das ist das schwerste, was ein Mensch überhaupt zu ertragen hat. Wir wissen, daß die deutsche Frau auch diesmal wieder den allcrschwersten Teil des Krieges zu tragen hat. Wir wissen aber auch, daß die deutsche Frau weiß, worum es geht, und daß, ivenn auch schweren und blutenden Herzens, auch sie bereit ist, das Opfer, das unbedingt notwendig ist, auch unbedingt zu bringen. Die Mädchen aber sollen verstehen, daß auch an sie nun im Ernst der Stunde appelliert wird. In Zeiten, wo wir mitten Im Kampf um Sein oder Nichtsein stehen, hört das Vergnügen auf. Es tritt dann auch an sie der Ernst heran, der Ernst des Berufes einerseits, daß sie dorthin eilen, wo sie irgendwie «inen wehrfähigen Mann ersetzen können, oder andererseits, daß sie dorthin eilen, wo von allen Zetten her die Frau schon immer die beste Arbeit getan hat. in der Pflege der Verwundeten und Kranken. Sie sollen aber auch vor allem die Mütter unter stützen und die Frauen, die doch heute In der Fabrik oder draußen auf dem Lande einen lchweren Dienst tun müssen; der Mann ist etngczogen, der Knecht ist weg. das Pferd ist be schlagnahmt. und trotzdem soll die Arbeit weitcrgchen; sie liegt allein auf den Schultern der Bauersfrau. Hier rufe ich die deutsche weibliche Jugend auf. hier sollen die Mädchen eintretcn und helfen, die Frauen und Mütter zu unterstützen und immer daran zu denken, daß die Frau, die die meisten Kinder hat, dem Datcrlnnde auch das meiste gibt. So rufe ich sie aste auf, Mann für Mann, Frau sür Frau, Jungens und Mädels. Wenn die Front so steht, muß sie wissen: Hinter ihr steht eine Heimat, bereit, alles zu geben, was sie nur zu geben ver mag, um draußen dem Kämpfer die furchtbare Arbeit vor dem Feinde, vor dem Tode zu erleichtern. So gibt es zwei Soldaten heute, den Soldaten an der Waffe und den Soldaten an der Maschine. Ihr alle seid Frontkämpfer. Nur der Platz, wo der Führer Euch hinstellt, ist verschieden; die Pflicht und die Ver antwortung aber bleibew die gleiche, und jeder muß wissen, daß es auch auf jeden einzelnen ankommt. Wir können uns glücklich schätzen, wenn alles das. was Verrat und Gemeinheit Im Herzen trägt, sich beim Feinde zu sammen lut. Wenn heute die Flugblätter, die englische Flug zeuge abwcrfen, in einem richtigen Deutsch verfaßt sind, so ist das ein Zeichen dafür, daß nicht ein Engländer sie geschrieben hat, sondern daß sic von einem jüdischen Emigranten oder von Leuten vom Schlage eines Herrn Treviranus oder Brüning oder wie sonst die Gesellsck)aft heißt, im englischen Auftrage geschrie ben wurden, also von Perrätcrn, die heute beim Feinde stehen, um Deutschland zu vernichten, indem sie dem deutschen Volke vorspiegeln cs ginge nur gegen Hitler und nur gegen den Na tionalsozialismus. Ihr versteht, daß ich unendlich glücklich bin. daß der Füh rer mir wieder diesen verantwortungsvollen Auftrag gegeben hat, nicht nur meine stolze, kühne Lustwaffe führen zu dürfen, sondern auch die Front in der Heimat und damit einen ent scheidendsten Teil znsammcnzusiihren und zusammenzuschweißcn und In die richtige Formation cinzusteilen. Dieser Ministerrat, der für die Reichsverteidigung gebildet ist, ist das Gremium, in dem schließlich alle die Dinge gemacht werden müssen, die not wendig sind, um die höchste Kraft der Verteidigung auf allen Gebieten herauszuholen. Ihr müßt aber noch ein zweites ver stehen. Es kann nicht alles vom ersten Tage an wunderbar sein, schließlich muß sich alles erst cinspielen. Die Menschen sind nervös. Ein Beispiel von dem gestrigen Lustalarm. Plötzlich tutet eine Sirene, und dann die anderen, ohne daß überhaupt ein Flugzeug da ist. Tas ist immer so in einem Krieg gewesen, daß man am Anfang nervös ist. da kann ich nicht Helsen. Ich bln auch überzeugt, daß meine Luftschutzwarte die beste Absicht haben, aber daß sie natürlich auch etwas nervös waren. Ich wiederhole noch einmal: Ihr Luftschutzwarte und alle, die Ihr im Luftschutz steht, Ihr seid dazu da. Eure Pflicht zu tun. das Volk vor den Einwirkungen eines Lüstangriffes möglichst zu schützen; aber Ihr seid keine Feldwebel, das Volk zu drillen, sondern Ihr habt voranzugehcn in der Hilfsbereitschaft. Ihr habt nicht einen anzuschnauzcn. sondern Ihr habt ihm klarzu machen, warum er jetzt in die Keller gehen soll. Es ist ganz klar, das sagte ich schon, es werden jetzt des öfteren noch Nachtwarnungen kommen. Ich bin heute Nacht auch aufgestandcn. Ich weiß ganz genau, es ist gar kesn Flie ger dagewesen. Aber es ist doch verständlich, daß sich die Leute auf ihren gewiß nicht leichten Posten erst elnexcrzieren müssen. Sie sollen hören. Die Nacht ist still. Ganz fern braust so ein vereinzelter Motorradfahrer auf der Landstraße, und plötzlich klingt das wie ein Flugzeug aus großer Höhe. Das kann man leicht verwechseln, ich habe es auch schon verwechselt. Der Mann, eingedenk seiner Pflicht, tutet sofort mit seiner Sirene los, und dann geht cs los, dann tuten alle natürlich mit. Aber das wird sich mit der Zeit einlaufcn. Man wird mit der Zeit die Sirene nur dann heulen lassen, wenn wirklich Flieger da sind. Unsere Ernährung IN gesichert So Ist cs auch mit anderen Dingen, Ernährung, Karten system. Bezugsscheinen. Ich habe die Sachen einmal so anlaufen lasten, wie sie vorbereitet waren und wir wollen jetzt sehen, wie die Praxis sich abspielt und wo man Verbesserungen machen kann. Also das geschieht fortlaufend. Es sind manchmal auch mehr Vorräte vorhanden, manch mal weniger. Aber wenn ich die Ernährungslagc überblicke, so ist sie doch recht günstig, und zwar aus folgenden Gründen: Das Entscheidende in der Ernährung ist immer und bleibt Im mer das Brot, also das Getreide, Korn und Mehl. Und hier hat uns der Allmächtige wirklich gesegnet. Zwei dicke Ernten haben wir Im Vorrat, Ihr wißt selbst, wie heute überall die Räume freiacmacht werden müssen, um das Getreide auszu nehmen. Wir stehen so, daß wir an sich gar keine Beschrän- kunaen, gar keine Karten für Brot und Getreide brauchten. Ich bin aber hie» ein vorsorglickier Hausvater und denke weiter. Ich gebe deshalb rechtzeitig die Karten heraus, und zwar so, daß jeder mit seiner Brotration satt werden kann. Der Un terschied zu den Brotkarten im Kriege ist nämlich der: Damals kam die Brotkarte, als nichts mehr da war und man Immer mehr abknappen mußte. Wir sind vorsichtiger. Wir führen Brotkarten ein, wenn genug da Ist. Dann können wir mit Beruhigung sehr lange gut haushalten. Auf diesem Gebiet, das kann ich Euch versichern, wird keine Panne eintreten und wenn der Krieg Jahre dauern sollte. Beim Fleisch ist es nicht ganz so einfach. Das höngt auch viel von der Saison ab. Mal gibt es mehr Schweine, mal mehr durch Neubau. Die Rohstoffe dafüH sind vorhanden, werden ausgebcutet, werden herangeschafft. Jetzt konunt es auf den Einsatz an, und zwar auf den Einsatz der arbeitenden Front. Und hier muß das ganze Volk aufstehen und das ganze Volk sich jetzt einsetzen. jeden Deutschen Kälber oder Rinder; Ich bin hier nicht so Fachmann, ich mag mich hier irren, aber so ist es ungefähr. Auch hier werden wir dafür sorgen, daß alles geschieht, was gesci)chcn Kan». Ihr müßt dabei bedenken, daß selbstverständlich auch sehr viel Fleisch für Konserven angelegt werden muß, für die Männer Im Feld draußen. So ergibt sich eins aus dem anderen. Die Hauptsache ist: Gewisse Menschen müssen ein bestimmtes Quantum haben. Wenn ein Bergarbeiter oder ein Rüstungsarbeiter schwer ar beitet, dann muß er mehr Kalorien bekommen — so nennt man das Zeng — (Heiterkeit), als ein anderer, der nicht so viel zu tun hat. Das richtig zu organisieren, daß die Schwerarbeiter auch gut zu futtern Kriegen, das ist die entscheidende Sack-e, und das werden wir machen. Der, der nichts zu tun hat, ver braucht weniger Fett. Der andere, der schwer zu schaffen hat, der braucht wieder mehr Fett und muß das bekommen. Ebenso ist es mit der Milch. Milch brauchen in erster Linie Kinder und kinderreiche Mütter. Also die müssen das bekom men, sie müssen hier bester gestellt werden als ein Junggeselle, der sowieso keine Milch trinkt. (Heiterkeit.) Aber das ko mische ist: Wenn einer bis heute die Milch geradezu verachtet hat. der nur seine Molle kannte, der verlangt auf einmal Milch. Bei den Eiern ist es auch nicht anders. Das ist eben eine psy chologische Erscheinung, die aber auch vorübergehen wird. Ich möchte vor allen Dingen auch eins vermeiden: Ich überlege mir gerade mit meinen Mitarbeitern, wie wir das unnötige Schlangcstehen vermeiden, damit wir hier einen rich tigen Ablauf finden, wie jeder sein richtiges Quantum be kommt, das ihm zusteht, nach Möglichkeit zu verschiedenen Zeiten, so daß dieses lange Anstehcn der Frauen nicht nötig ist usw. Ich möchte aber auch meine Ermahnung hier an die Herren Fleischer und anderen Geschäftsinhaber richten, daß sie in dieser Zeit sehr freundlich sind und nicht glauben, daß sie sich jetzt dicke tun können und vor allen Dingen auch, daß sic sich nicht zunächst einmal als Selbstversorger ansehen, sondern auch hier Disziplin walten lasten und Immer daran denken, daß sie im Dienste des Volkes stehen. Ich werde hier sehr böse und sehr ärgerlich werden, wenn Ich höre, daß Geschäftsinhaber da oder dort nicht Ihre Pflicht tun. Bor allem aber eins, meine Volksgenossen: Das muß jetzt als ein eisernes Gesetz über uns stehen: Ein Verbrecher ist, der aus der Not des Krieges und des Volkes privaten Nutzen zieht. (Lebhafter Beifall.) Verdienen wird jetzt weder groß noch klein geschrieben. Jetzt heißt es: die Pflicht tun und sonst nickts. Der Begriff des Kriegsschiebers des Weltkrieges wird in Deutschland nicht wieder auferstche». so wahr ich hier vor Euch stehe. Wenn alle opfern müssen, dann können nicht einzelne Nutznießer dieser Opfer sein. Wir kennen den letzten Krieg und ich habe ihn auch mit gemacht. Glauben Sie mir: Ich habe viel gesehen, und ich habe mir geschworen: Sollte jemals noch solch eine Not kommen und sollte 16; jemals irgend etwas zu sagen haben, dann weiß ich, was ick zu tun habe. Dazu gehört noch eine Sacke, und die will Ick Euch auch heute nennen. Das deutsche Volk muß immer wissen, worum es geht. Es wäre falsch, dem deutschen Volke etwas zu ver heimlichen. auch Schweres, und auch Nachteiliges. Rückfckläoe können kommen. Warum nickt? Aber das deutsche Volk ist, glaube ich, stark genug, gewisse Rückschläge zu ertragen. Wir brauchen sie nicht dem Volk zu verheim lichen. Es ist besser, man sagt dem deutschen Volk stets die Wahrheit, worum es geht. Sie Wgbläticrpropaganda der Engländer I6) muß schon sagen: Wie wenig kennt uns der Gegner) Glaubt er wirklich, daß diese lächerlichen Flugblätter einen einzigen anständigen Deutschen bewegen können, auch nur für eine Minute seine Pflicht zu vergessen? Das ist geradezu ab surd! Die bilden sich doch sonst ein, sie kennen alle Völker — wahrscheinlich nur ihre unterworfenen. Deutschland kennen sie nicht. Wenn die feindliche Propaganda sich non den verlo genen Rundfunktiraden etwas erhofft, so irrt sic. Wenn die Sache mit dem Abhörcn ausländischer Sender so unter Strafe gestellt wurde, dann nicht so sehr, weil wir diese Propaganda fürchten, sondern weil jeder einzelne begreifen muß. daß in dieser Zeit des Krieges cs ehrlos ist, wenn man das Geschwätz dieser Leute hört. Ich muß schon staunen über diese Art- der Propaganda. Damit bin ich auf dem innerpolitisckcn Krieosschauplatz. Wie gesagt, auf diesem Gebiet uns zu schlagen, solange das Volk einig ist, solange die Partei Ihre Hauptaufgabe darin sieht, das Volk zu führen und dem Volke Kraft zu geben, solange wie jetzt die alten Parteigenossen wissen, worauf es ankommt, daß sic wieder ausgerufen werden. In der Pflichterfüllung voranzu gehen wie in den Zelten der Kamvsjabre, solange vor allem unser Führer vor uns stellt, da wollen sie Propaganda machen gegen das Volk? Herr Chamberlain mag etwas vom Regen schirm verstehen, von Stimmung in Deutschland versteht er aber hestimmt nichts. Nun wird in dieser Propaaanda so häufig betont, unser Kriegsziel sei eben nicht die Ausfällung des deut schen Polkes. sondern das Kriegszicl unserer Führung sei, die ganze Welt zu erobern. Wir wollten selbstverständlich zuerst die armen Polen vollkommen zerschlagen, dann die Ukraine, dann die Ungarn, dann die Rumänen, die Bulgaren und was weiß ich alles, und dann selbstverständlich die Franzosen und Engländer auch. Ich meine, das ist auch wieder so dumm, daß man sich damit gar nickt auseinandersetzen darf. Wir sind nicht ausge- ,zogen, um Polen zu erobern, sondern man darf nicht vergessen, das Kriegsziel Deutschlands 'st gewesen, endlich an seiner Ost grenze Ruhe zu schaffen und zu verhindern, daß Deutsche meuch lings dort ermordet werden; zum zweiten, die wahnsinnigen Ungerechtigkeiten jenes Schandvertrages von Versailles zu be- seitigcn. Man wollte das englische Volk für Polen cinspanncn. Wie kann Herr Chamberlain wagen, das zu tun, wo er doch gleichzeitig weiß, welche Scheußlichkeiten sich Polen erlaubt hat! Nicht nur daß die Morde Tag für Taa und Nacht für Nacht vor sich gingen, bis wir schließlich eingrcifen mußten, wenn wir noch eine Großmacht bleiben wollten. Wenn anderthalb Mil lionen Menschen deutschen Blutes in höchster Not sind, von einem gemeinen Volk gepiesackt, gemeuchelt und gemordet wer den, da sollen wir st'.llstehen, weil die Engländer cs so wollen? Nein! Wir haben eine höhere Pflicht, als England zu gehor chen. Wir kennen keine Gouvernanten. Wir wissen selbst, was wir zu tun haben, wenn die Pflicht des eigenen Blutes ruft. Jetzt aber sind weitere furchtbare Scheußlichkeiten passiert. Was sagt denn das moralische England dazu, wenn der pol nische Rundfunk das Volk dazu ausruft, die deutschen Soldaten mit Benzin zu begießen und anzuzünden? Ich richte an Sie die Frage, Herr Chamberlain: Was sagen Sie zu jener Bartholomäusnacht in Bromberg, was ant worten Sie zu der Füsilierung der !tt deutschen Flieger, was haben Sie zu antworten zu den ausgestockenen Augen, einge schlagenen Schädeln, zu den herausgeschnlttenen Zungen deut scher Flieger, die notlanden mußten?! Was haben Sie. Herr Chamberlain, dazu zu sagen? Das möchte ick in Ihrer nächsten Unterhausrede und Ihrem nächsten Flugblatt lesen, sonst in teressiert mich Ihr Flugblatt überhaupt nicht. Jederzeit zum anständigen Frieden -ereii Und unser Friedenswille, Herr Chamberlain, den Sie anzweiscln? Hierzu kann ich Ihnen sagen: Der Wille zum Frieden ist im deutschen Volke groß und tief, und er ist vor allen Dingen nm größten und am tiefsten in der Seele des Führers. Ich habe das unsagbare Glück gehabt, in den letzten Wochen und Stunden ununterbrochen neben dem Führer zu stehen. Ich kenne sein Ringen mit der Verantwortung, <6; weiß, wie schwer cs ihm war. das Letzie von feinem Volke zu verlangen. Ich weiß, was er alles getan hat um des Friedens willen: Alles, nur das nicht, was das Volk ihm nicht erlauben durfte und was der Führer niemals tun würde: die Ehre prciszugcben! ' Der Führer an der Spitze wird immer und immer wieder für den Frieden eintretcn; aber das dars nie, wie auch der Führer sagt, nicht etwa mit Schwackhcit verwechselt werden, oder daß etwa daraus gehört wird: Wir müssen den Frieden haben, vor Angst zitternd, weil wir sonst zusammenbrcchen. Nein, Herr Chamberlain, ick bin der heiligen Ueberzeugung: Wenn wir bei nüchternster Abwägung aller Machtmittel und aller Umstände einen Vergleich über die Erfolgsaussichten ziehen, so schlägt dieser Vergleich sehr zu Deutschlands Gunsten aus. Wenn es also nur nach meinem Soldatenherzen ginge, wenn es nur vom militäriscken Standpunkt wäre, dann würde es uns eine Freude fein. Ihnen zu beweisen, daß auch die Briten ein mal schwer geschlagen werden können. Es geht hier aber nickt darum und nicht um mein Sol datenherz, sondern darum, daß unser Volk in Frieden arbeiten kann und daß die anderen Nationen in Frieden arbeiten können und daß nicht wieder über Europa und die Welt sene grauen, haften Schrecken des Krieges gebracht werden. Sie Klagen un fern Führer an. Nein, Herr Chamberlain. Sie sind es gewesen, bei Ibnen lag die Verantwortung. Wer hat den Kriea erklärt, der Führer oder Sie? Haben wir dem englischen Volk den Krieg erklärt? Sie sagen, wir hätten Polen anaekallen. Haben wir nicht das Reckt, wenn neben uns der Nackbar das Haus anzündet und unser« Verwandten ermordet, «inzurücken, das Feuer zu löscken und den Mörder sestzunehmen? Das hat mit Krieg gar nichts zu tun. Herr Chamberlain. Aber was Sie getan haben, das war Krieaserktärnng ohne Grund, ohne daß Ihnen Deutschland etwas getan hatte. Im übrigen: Das deutsche Volk ist — das Kat der Führer erklärt — ln ieder Stunde zum anständigen Frieden bereit, insonderheit mit den Völkern, die keine Deutschen unterdrücken und drangsalieren. Aber auch das mußte endlich einmal aufhören, daß um uns herum jeder kleine Staat, der ein paar Millionen Deutscke besitzt, dies« sckwrigeln. mißhandeln und meucheln kann, wie es ihm gerade paßt, und daß Deutlckland davon kein« Notiz nehmen soll. Aber ver. wechseln Sie deutlches Friedensangebot nie mit Schwachheit! Menn Sie den Krieg haben wollen, so können St« ihn haben. Sie können ihn sogar in jeder Form haben, wie Sie wünschen. Wir haben die Parole ansgegeben. nicht unnötig friedliche Menschen totznschmeißcn und offene Städte anzugreisen. Sollte das aber verwechselt werden und sollte man glauben, das bei uns macix-n zu können, dann warne ich: Die Vergeltung würde augenblicklich erfolgen. Und deshalb bitte ich Sie nun, meine Volksgenossen, auch in dieser Beziehung niemals nervös zu werden. Ihr habt keine Veranlassung dazu. Bisher Ist es zu nächst dem Feind, der ganz nahe an unserer Grenze war, nicht gelungon, zu kommen. Ich bezweifele keine Sekunde die Tapserkeit unserer Gegner, bsconders der Engländer und Franzosen. Ich würde nie den Fehler mack-cn, die Menschen zu unterschätzen. Ich weiß, e. sind tapfere, entschlossene Flieger, tapfere Soldaten. Aber die unsrigen sind es nicht minder, nicht minder tapfer, nicht minder entschlossen und deshalb werden wir erkennen, daß jetzt die bessere Ausbildung, die größere Zahl und vor allen Dingen das Gefühl, das eigene Reick) und Volk zu verteidigen, den Ausschlag geben wird. Wir müssen bereit sein und entschlossen Kämpfen, wenn wir angegriffen ivcrden. Tas ist ein großer, großer Unterschied. Deshalb sind wir in jeder Form bereit, mag es nun den Vernünftigen gelingen, zum Frieden zn kom men, mag es den Kriegshetzern, wie Herrn Churchill nnd Genos sen gelingen, ihr Volk in den Krieg zu treiben. Wir können das eine nicht unterstützen und können das andere nicht ver hindern Man muß das drüben cntsck)eiden, ganz wie man cs sür richtig hält. Wir sind auf beides gefaßt, ebenso sehr auf einen anständigen Frieden — was sür die Welt und die Kultur das beste wäre — mit zwei großen Kulturvölkern, wie wir fest cntschlrssen sind, bis zum Aeußersten zu Kämpfen, wenn man uns angreifen sollte. Uns allen voran geht ia nun der Führer, der Führer, der in all den Jahren das deutsck)e Volk wieder aufgcrichtct hat. es wieder stark gemacht hat. das Reick wieder größer und mächtiger gestaltete, ein scharses Sckwert geschmiedet hat. der nun wieder um über die Interessen Deutschlands macht und sür sie sorgt. Und ausgerechnet von diesem Führer sollen mir uns trennen, und ausgerechnet auf Englands Wunsch? Es ist wirklich zu absurd, um noch darüber zu reden. Ihr, ncüne Arbeiter, wißt cs: Ter Führer ist stets der erste Arbeiter des Reick)es gewesen. Keiner übertrifft ihn an Leistung, an Einsatz, den er als Schwerarbeiter im wahrsten Sinne des Wortes für den Reichvbau geleistet hat. Er ist aber stets und heute mehr denn je der erste Soldat. Wieder steht er bei seinen Truppen. Wieder ist es sein Wille, der die Truppe lenkt, sein Geist, der die Truppe vorwärts bringt, sein Feuer, das sie be geistert. Das Vertrauen und die Liebe des Volkes gehören dem Führer wie nie zuvor, und der Führer soll missen: Es ist dies keine Redensart. Es-ist dies in dieser Stunde uns allen ein feieriick-er Schwur: Wir folgen ihm, und wir ertragen alles. Die größte Not werden wir breckien, weil er gesagt hat, daß sein Wille stärker ist, als jede Not sein kann. Das Feindland aber wisse: Deutschland liebt und will den Frieden. Aber der Frieden um den Preis unseres Führers ist für einen Deutschen nicht einmal im Traum denkbar. Den FUH. rer oernichten, heißt das deutsch« Volk vernichten. Denn für alle Zeiten haben wir proklamiert: Deutschland ist Hitler und Hitler ist Deutschland. An ihm halten wir mehr sest denn je. Wenn man daran antasten will, dann werden wir uns wehren bis zum Aeußer sten, und wenn es sein Muß, gut. dann beginne ein Kampf so unvorstellbar, wie er noch nie gewesen ist. Aber das eine ist unvorstellbar, daß wir kapitulieren. Wir lassen uns weder schmeicheln, Herr Chamberlain, noch lasten wir uns drohen. Beides haben Sie versucht und ohne Erfolg. Wir misten jetzt Besck-eid. Wir haben Ihnen gesagt: Hitler ist Deutschland. Es liegt seht an Ihnen. Wollen Sie die Parole zum Kampf auf Le ben und Tod geben, so geben Sie sie. Wir nehmen sie an. Wir nehmen alle Entbehrungen, alle Not auf uns; aber nie, nie wieder nehmen wir ein Diktat von Nersaillcs auf uns. Das mögen Sie misten. Mein deutsches Volk, Ich weiß, wenn wir so fühlen und wenn wir so handeln, wird der Allmächtige uns segnen. Wenn aber das letzte Opfer von uns verlangt wird, dann geben wir es mit den Worten: Wir sterben, auf daß Deutschland lebe.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)