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Sächsische Volkszeitung : 11.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193909116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390911
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-11
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.09.1939
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Appell an die LinsaWereilschast aller Oie große Rede Görings in den Rheinmetallwerken — Abrechnung mit der englischen Kriegshetze Berlin, 11. September. Zu einem erhebenden Bekenntnis vaterländischer Geschlossenheit gestaltete sich am Sonnabend nachmittag die von allen Rundfunksendern iibetragene Grohkund- gebung der Gefolgschaft der Rhelnmetall-Borslgwerke in Berlin-Tegel. Generalseldmarschall Göring richtete in seiner großen Rede einen machtvollen Appell an die Einsatzbereitschaft des gesamten deutschen Volkes, unter« strich die deutsche Friedensliebe und hielt gleichzeitig scharfe Abrechnung mit der englischen Kriegshetzerclique. Nach Ausführungen über die Vorgeschichte des Kampfes in Polen fuhr Generalseldmarschall Göring fort: Ich komme zum militärischen Kriegsschauplatz und damit zur militärischen Lage. Es ist zunächst so, datz wir drei militärische Gegner in diesem Augenblick besitzen: Polen, Eng land und Frankreich. Im Westen türmt sich eine gewaltige Stellung auf, der sogenannte Westwall. Der Kampfabschnitt, der überhaupt hier nur in Frage kommen kann, ist der zwischen Basel und Luxemburg, wenn der Gegner, was er feierlich er klärt hat gleich Deutschland die Neutralität der von ihm so sehr geschützten kleinen Staaten tatsächlich anerkennt und an erkennen wird. Hinter diesem Abschnitt von etwa 250 Kilometer Länge, der in einem gewaltigen, tiesgegliederten Festungssystem geschützt ist, stehen deutschen Divisionen, und es ist unvorstell bar — und das weiss auch der Gegner genau so gut wie wir —, datz er hier einbrechen kann. Der zweite Kriegsschauplatz ist das Meer. Auch hier ist die deutsche Bucht so geschützt, datz der Engländer init seiner grotzen Flotte — er weitz es genau — nicht hinetnsahren kann; denn es droht ihm ja nicht nur eine Gefahr unter dem Wasser, die ihm schon unbehaglich ist, sondern es droht ihm auch eine Gefahr aus der Luft, die ihm noch unbehaglicher ist. Auch hier kann er Deutschland umnittelbar nicht bedrohen. Die Ostsee wird aber für ihn gesperrt bleiben; denn Deutsch lands Marine besitzt heute bereits die Kraft, ihn am Eindrin gen in die Ostsee zu hindern. Der Engländer spricht so viel von Blockade. Ich wist das hier andeuten und komme später des näheren darauf zu sprechen. Diese Blockade dehnt sich also heute im Nordwestraum des Reiches aus und ist von Fall zu Fall so in der Lage, dcutsä>e Schiffe wegzunehmcn, die den Versuch machen würden, in deutsche Häfen einzulaufcn. Nun ist aber Gott sei Dank der grötzte Teil der deutschen Flotte in der Heimat, und der zweite Teil sitzt in neutralen Häsen, und es ist nur ein kleiner Teil, hinter dem er hersausen und den er zu fangen versuchen kann. Sein erster Versuch und sein leichtester, unsere stolze „Bremen" abzufangen, ist bereits mitzglückt. Sie Lage aus dem SauptlrieMchauplah Wie aber ist nun die Lage auf dem Hauptkriegsschauplah, und das ist P o l e n ? Meine Arbeitskameraden, ich glaube, jetzt aus dem Herzen aller Deutschen zu sprechen, wenn ich seststellen darf, datz hier die deutsche Wehrmacht zu Lande und in der Luft Dinge geleistet hat, die bisher auch unvorstellbar gewesen sind. Datz es gelungen ist, in acht Tagen den weiten Raum zu Überspannen und die Hauptstadt des Feindes einzunehmen, ist eine Leistung, die von niemandem — auch von uns nicht — für möglich gehalten worden wäre. Meine Kameraden, wenn ihr euch auf der Karte den Vor marsch anscl>aut und seht, in welch genialer Weise die Vor stütze angelegt worden sind, dann werdet ihr erkennen, datz jetzt der Feind von allen Seiten umschlossen ist. Ein solä-es Tannen berg hat es in der Militärgeschichte noch nie gegeben. Was jetzt von der polnischen Armee darinnen steckt, das kommt nicht mehr weg. Umklammert von allen Seiten, aus der Luft angegriffen, aus -em Lande zusammengeschmettert, kann es nur noch wenige Tage dauern, bis aus den letzten Verstecken und Wäldern der letzte Rest der einstmals so hochtrabenden polnischen Armee in deutscher Hand, gefangen ist. Und damit ist die Hauptarbeit auf diesem Kriegsschauplatz getan. Wir können hoffen, datz vierzehn Tage nach Beginn des Kampfes die ganze Sache erledigt ist und datz in weiteren wenigen Wochen überhaupt die letzte Räumungsarbeit durch geführt wird. Wir schätzen, datz der gesamte Feldzug big zur letzten Aufräumungsarbelt dann noch nicht einmal vier Wochen gedauert hat. So schlägt das scharfe Schwer« Deutschlands, wenn es ein mal aus der Scheide gezogen ist! Und alle, die da glauben, sich an Deutschland vergreifen zu können, mögen dies als «in Mene tekel ansehen. Wenn das Schwert gezogen ist, dann trifft es den Gegner zerschmetternd. Ihr werdet verstehen, Volksgenossen, datz, wenn nun erst einmal dort die Säuberung durchgeführt ist und wenn dann die gewaltigen Streitkräfte, die kampferprobt und mit Siegeszuver sicht erfüllt sind, aus dem Osten nach dem Westen ge schasst werden, dann unsere Stellung dort nicht schwächer wird. Das gleiche gilt für die gewaltige Luftabwehr, die wir auf gebaut haben. Der Engländer, hat vielleicht geglaubt, weil wir in Polen Kämpfen, könnte er im Nordwesten ungestraft unsere Häfen angreifen. Er hat das einmal getan. Er ist belehrt wor den, datz auch dort die deutsche Abwehr auf der Wacht steht. Der Verlust seines halben Geschwaders hat ihn darüber belehren können. Wenn heute gesagt wird, datz schwere Treffer auf deutschen Schlachtschiffen erzielt wurden, so kann ich euch, Kame raden, bei meiner Ehre und bei meinem' Wort versichern: Nur ein Schiff ist getroffen worden — aber nicht von der englischen Bombe, sondern von dem abgeschossenen Flieger, der auf die Back gefallen ist. Wenn sie jetzt des Nachts in riesigen Höhen ab und zu noch im deutschen Raum spazieren fliegen, um ihre lächerlichen Prolmgandazettel abzuwersen, so habe ich eigentlich nichts da gegen. Wehe aber, wenn sie den Propagandazettel mit einer Bombe verivechseln solltenI Dann wird die Vergeltung keinen Augenblick auf sich warten lassen! Und sie wird dann mit der gleichen Schlagkraft geführt, wie die. Luftwaffe sie in Polen bewiesen hat. Wenn jetzt der Pole niedergeschlagen ist, dann härt damit auch die Bedrohung Deutschlands an zwei Fronten endgültig auf. Das war ja immer die schwere Lage für uns, nach zwei Fronten Kämpfen zu müssen. Durch das geniale Abkommen des Führers mit Rutzland ist diese Gefahr nun auch endgültig, ein für allemal, beseitigt. Wenn uns jetzt der Gegner angreift, dann haben wir nur an einer Front mit der ganzen Kraft der deutschen Wehrmacht und des deutschen Volkes zu schlagen, und wie diese Kraft aussteht, daran erinnern sich dl« Herren viel- leicht, wenn sie an den Weltkrieg zurückdenken. Ich bin aber überzeugt, datz hier die Engländer keine Belehrung brauchen. Ich bin überzeugt: Das wissen sie vielleicht sogar noch besser, als >vir es selbst wissen, und darum wird auch ihr Tatendrang auf dem Gebiet der militärischen Ebene nicht allzu gewaltig sein. Ich wüsste zunächst auch nicht wie! Wollen Sie den Westwall stürmen? Wenn sie absolut einen derartigen verbrecherischen Angriss ansetzen wollen, in dem Ströme von Blut fliehen werden, — wir können es nicht hindern! Zur See? Wie weit sie mit ihren Schiffen kommen, missen sie genau. Auf keinen Fall können sie damit nach Deutschland fahren. Und wenn die Engländer offen und wahr sind, können sie nicht bestreiten, datz unsere Ueber- legenheit in der Luft in der Abwehr und vor allem auch in der Angriffsmöglichkeit geivaltig ist. Sie haben aber: Wir haben das gar nicht nölig, Deutschland militärisch ntederzuwerfcn. Wir machen das ganzanders. Wir werden den Krieg auf zwei anderen Ebenen führen. Und da sei Deutsch land schlietzlich verwundbar; ja. hier sei Deutschland sogar schon auf dem Wege des Zusammenbrechens: Das ist der wirtschaft liche und, wie ich vorhin schon sagte, der innenpolitische Sektor. Der wlrischastllche Sektor Ich möchte nun zunächst zum wirtschaftlichen Sek tor Stellung nehmen. Wie sieht es hier aus? Auf dem wirt- sä-aftlichen Sektor behaupten sie, Deutschland würde aus Man gel an Rohstoffen und zumindest aus die angebliche Schlechtig keit unserer Ersatzstoffe zusammenbrcchen; Deutschland würde bald keine Munition, keine Geschütze, keine Flugzeuge mehr ersetzen können, weil es die Mittel dazu nicht habe. Sie haben ja davon nicht erst jetzt, sondern die ganzen Jahre vorher ge sprochen und geschrieben, so datz, selbst wenn eine weniger ver- antwortungsfreu-ige und verantwortungsbewusste Regierung wie die unsrige in Deutschland am Ruder gewesen wäre, sie geradezu Immer daraus hingewiesen worden wäre, was zu tun ist. Nun haben wir das aber seit langem begriffen. Und wenn Ich den Vierjahresplan gesteuert habe, so habe ich das nicht aus Spatz gemacht oder um euch Arbeitern besonders schwere Bedin gungen aufzuerlegen. Nein, wenn mit aller Kraft in diesen Jahren am Vierjahresplan gearbeitet wurde, wenn Arbeiter. Konstrukteure, Wirtschaftsführer, Erfinder eingeschaltet wurden, dann doch nur darum, um auch auf diesem Gebiet eine Abwehr zu schaffen, die unschlagbar ist. Un- heute kann ich euck nur sagen, und das kann keinesfalls widerlegt werden. Deutschland ist der bestgcrllstete Staat der Welt, den es überhaupt gibt. Drei Dinge sind es, die hier entscheidend sind: Der Roh stoff, die Produktionsstätten und der Arbeiter. Den Arbeiter im ganz grotzen Sinne gefasst: Vom Wirtschastssührcr bis zum letzten Stift. Hierbei sind die lebenswichtigen Betriebe in erster Linie ausschlaggebend, das heitzt, die Betriebe, die all das Her stellen, was zur Rüstung notwendig ist. Und hier weitz ich nun. meine Kameraden, datz auch von eurer Seite alles geschehen wird, was menschenmöglich ist. Hier kommt es jetzt nur darauf an, datz mir arbeiten, arbeiten und arbeiten bis dorthinaus! Wenn ein Geschütz kaputtgeht, müssen zwei neue Geschütze ent stehen. Wenn wir an einem Tage Zehntausende von Granaten verschossen habe», müssen Hundertlausende am nächsten Tage bereit sein, um die Bestände aufzufüllcn. Wenn die Gegner uns auf diesem Gebiete heransfordern, so sollen sie Dinge erleben, datz ihnen die Augen übergehen werden darüber, ivas Deutschland alles leistet. Sie mögen mehr Mold, mehr Kupfer, mehr Zink un- Blei lzaben, aber entschei dend ist: Wir haben mehr Arbeiter, wir haben mehr Menschen, die das ausglcichen. Immer noch ist die Produktion unserer Geschütze, unserer Flugzeuge weit über der unserer Gegner. So gehen wir in den uns aufgezivungencn Kamps hinein. Und wenn mir schon jetzt viel getan haben, wenn wir uns schon jetzt anstrengen, durch den Bau neuer Fabriken, durch Betriebsausweitung usw. das mögliche zu tun, so darf ich euch auch wieder das eine versichern: Das alles ist bisher nur ein Spatz gewesen; von jetzt aber wird das Aeutzerste getan und geleistet, was überhaupt menschenmöglich ist. Wir werden jeden Betrieb umstellen, der nicht unbedingt lebensnotwendig ist. Jeder solche Betrieb wird in den Dienst der Verteidigung des Reiches gestellt; Jeder deutsche Mensch, ob Mann oder Jüngling, ob Fra» oder Mädel, ob Junge oder Greis, wird sich in den Dienst dieser Verteidigung stellen. Wir werden zeigen, was wir können. Was nun die Rohstoffe anbctrisst, so sagt man, wir seien das rohstossärmste Land der Welt. Volksgenossen! Es gibt eine ganze Anzahl von Rohstoffen, die wir nicht besitzen. Gewitz. Aber es gibt in der Welt immer noch zwei Urrohstosfe, die ent scheidend sind: Kohle und Eisen. Kohle besitze» wir sehr viel, und seit wenigen Tagen besitzen wir davon noch erheblich mehr! Auf dem Gebiet der Eisenproduktion sind Dinge geschehen, die vor wenigen Jahren noch unvorstellbar waren. Vor noch nicht drei Jahren zog der Bauer seinen Pslug dort, wo heute bereits der grötzte Hochofen, das gewaltigste Verhüttungs- und Walzwerk der Erde stehen. Aber das ist erst die erste Stufe. Biele weitere solcher Anlagen sollen noch gebaut werden. Jedenfalls haben wir, das möchte ich noch einmal betonen, genug Kohle und Eisen, und das ist das Entscheidende. Was der polnische Raum uns noch sonst an guten Dingen bringen wird, das werden wir jetzt sorgfältig studieren. Ihr witzt ja auch selbst: Die Tatsache, datz der Pole von seinen Erdschähen nur 10 v. H. ausgenutzt hat, besagt gar nichts. Wo er nur 10 v. H. ausgenutzt hat, werden wir bald eine Ausnutzung von 100 v H. haben. Ich erinnere hier nur an die Erdölfelder, die in Galizien liegen. Ich erinnere an die Kornkammern in der Provinz Posen und ebenfalls in Galizien. Ich erinnere an das geivaltige ostobcrschlcsische Industriegebiet, das ja auch nur von Deutschen einmal ausgcbaut wurde. Alles das haben wir in der Tasche, und es kommt noch mehr hinzu. Diese Gebiete liegen überdies noch ziemlich weit nxg van den Flugzeugbasen unserer Gegner. Man kann also nicht sagen, wir seien durch den polnischen Feldzug in unserer Wirtschaftskraft geschwächt worden. Nein, meine Arbeitskame- raden, mir sind unendlich gestärkt worden. Wir lzabe» »ns das wiedcrqcholt. was deutscher Fleitz und deutsche Tatkraft einst dort drüben aufgebaut haben. Selbstverständlich gibt es aber andere Dinge, die wir nicht haben oder nur schwer erhalten können. Deshalb ist der sparsamste Einsatz aller dieser Dinge notwendig. Diese Stoffe dürfen nur dort verwendet werden, wo sie wirklich wichtig und entscheidend sind. Hier mutz nun alles milhelsen. Schon jetzt haben die ersten Fabriken und die Hydrier werke mit der Grotzproduktion begonnen, im Jahre 1010 kom men die nächsten. Mit jedem Jahre werden mir stärker und widerstandsfähiger, da dann die Ernte kommt von dem, was wir in diesen Jahren gesät haben. Und wenn mir jetzt erst dieses ganze Gigantische zusaminensassen werden, wenn wir alles beseitigen, was nicht notwendig ist, wenn wir nur eisern erfüllt sind von dem Willen, das zu gestalten, was uns als lebenswichtig erscheint, — ja, mein Gott, da ist es dach selbst verständlich so. wie cs auch im Weltkriege war: Wir ivaren ja 1018 viel stärker gerüstet als 1014, nur hat das unsere Regie rung damals nicht ausgenutzt und dem Volke nicht klarzumachen gewusst, sonst wäre dieser schmähliche Friede» vermiede» mor de». Das wird ja nun nicht mehr geschehe», sondern wir werden jetzt, wie ich schon sagte, alle Kräfte anspannen, um das noch weiter auszubauen. Nun werden sie mit ihrem berühmten Angriff auf unsere Werk- und sogenannten Ersatzstoffe kommen. Ich möchte nun mein deutsches Volk bitten, das. was wir deutsche Werkstoff« uennen, nicht mit dem zu vergleichen, was wir einst im Kriege Ersatzstoffe nannten. Aber ich will auch nicht beschönigen. Es werden sicher viele Dinge dabei sein, die noch nicht so gut sind wie der Stoff, den wir ersetzen «vollen Dazu braucht es viel leicht noch grösserer Erfahrungen, größeren Gebrauches usw. Es ist möglich, datz ein Anzug aus Zellstoss — besonders, wenn mir jetzt Zellstoss auch aus Karlosielkraut machen — vielleicht nicht so haltbar ist. Er ist aber haltbarer als der Papieranzug von 1018. Aber immerhin, ich will das ganz ossen aussprechen: Ist denn das das Entscheidende, Volksgenossen? Ist das wirk lich das Entscheidende, kommt es daraus an? Nein! Jetzt kommt es auf das Leben unseres Volkes an, und das andere ist ganz gleichglllig. Also bitte, lasst euch das nicht vermiesen. Wenn jetzt die Kriegsseife kommt, dann ist sie nicht so gut wie die Frie densseife. Dafür haben wir eben Kriea und 'mben nicht Frieden, Das «nutz man verstehen, denn das ist nicht entscheidend. Britische Blockade einst und heute Nun Ist es aber doch noch ein grotzer Unterschied zu der Blockade, von der sie immer so viel reden, der Blockade, auf die sie so stolz sind, mit der sie damals Frauen und Kinder um gebracht haben. Die Blockade haben sie damals sehr sci-arf führen können. Warum? Sie blockierten erstens einmal die Weltmeere, so datz wir keine Stoffe irgendwie hereinbckommen konnten, von Uebersee Aber nicht nur der Engländer blockierte uns im Westen, sondern es blockierte uns auch der Russe im Weltkrieg im Osten. Im Sildosten hatten «vir auch Feinde, die de» Blockadering voll zogen. Im Süden aber hatten wir damals auch durch die fals^e Politik unserer Regierung Italien als Feind, in Uebersee hatten wir Japan als Feind. Also «vir waren völlig eingeschlosscn, nicht der geringsten Ausgang «var vorhanden, autzer datz ab und zu ein besonders kühnes U-Boot einmal untertauchte und uns noch einmal ein Kitzchen von Amerika hereinholte, bis auch USA in den Krieg ging. Und dann war die Blockade eine totale. Das war sehr unangenehm. Dazu waren wir im In nern nicht dagegen vorbereitet. Heute Ist es nun anders, heute sind ivir erstens vorbe reitet. Dazu haben sie viel zu viel vorher von ihrer Blockade erzählt. Aber nun zweitens: Wie sieht denn nun der Vlockaderinq aus? Meine Volksgenossen: Die Blockade Ist verdammt dünn; sie geht von Basel bis Dänemark. Jin Norden können sie uns nicht blockieren. Im Osten können sie uns nicht mehr blockie ren, sondern da haben wir gerade günstige wirtschaftliche Ab schlüsse getroffen, die uns autzerordentlich helfen werden. Denn wenn sie schon der Meinung sind, datz wir keine Rohstoffe lmben: Datz Rutzland keine hat, können sie mit dem besten Willen nicht behaupten. Datz hier die Bcrständigunq wirklich eine richtige und tief gehende ist, das wisst Ihr. Hier mag jeder von uns seine eigene Sache machen. Wir machen unseren Nationalsozialismus, sie machen ihren Kommunismus, da «vollen wir uns gegenseitig nicht hinetnmischen. Im übrigen sind wir zwei grotze Völker, die miteinander Frieden haben wollen, die den Frieden jetzt festgelegt haben, die den Frieden halten werde», und beide Völker sind vor allen Dingen nicht Mehr so dumm, sich für Englands Rechnung gegeneinander die Köpfe einschlagcn zu lassen. Aber nicht nur Rutzland wird uns mit seinen Rohstoffen beliefern können: ich hab« schon gesagt, datz wir nun auch über den polnischen Wtrtschastsrauin verfügen und schlietzlich auch mit dem Südo/traum in Frieden leben. Auch im Südast raum gibt es heute nicht mehr genug Dumme, die si^,' für England schlagen. Das ist überhaupt der Unterschied. England hat vergessen, datz die Welt durch den Weltkrieg etwas klüger geworden ist. Weder die Rumänen noch die Jugoslawen noch sonstige Völker sterben gern bis zu ihrem letzten Mann für Englands Reichtum, sondern sie bleiben neutral. Eie bleiben neutral, weil sie vernünftig sind, und sic bleiben auch neutral, weil dies ihren Interessen am besten entspricht und «veil sie wissen, datz Deutschland sic nicht erobern will, ivie das die englische Lügenpropaganda behauptet. lieber den Süden brauche ich nichts zu sagen, dort sind jetzt unsere Freunde. Wo ist denn nun die grotze englisch« Blockade? Sie könne«« uns heute lediglich die Dinge, die wir aus Uebersee beziehen, zu stoppen versuchen. Dafür haben wir aber jetzt, wie gesagt, nur noch ein« Froni. Und das ist das Entscheidende, deutsä«e Volksaenossen, das mützt Ihr Euch immer wieder klarmachen, wenn Euch die Erinnerung an den Weltkrieg kommt. Ich verstehe durcl«aus, wenn dieser oder jener beklommen wird und sagt: Herrgott, wir habe«« jetzt wieder einen Krieg gegen alle Völker, der wie der viele Jahre dauert, mit allen entsetzlichen Einsckränkungen und der Not usw., dann, bitte, werdet einmal fünf Minuten ganz ruhig und überlegt Euch ganz nüchtern die Lage, wie sie damals war und wie sie heule ist, und Ihr werdet plötzlich er kennen: Das ist ja nicht dasselbe; nur das Theater, das England Euch vormacht, ist das gleiche, aber die tatsächliche Lage ist nicht die gleiche. England hat es nicht fertiggebracht, die ganze Welt wieder gegen Deutschland aufzuputschen. Wir haben nicht einen Drei-, Vier- oder Fünffrontenkrieg wie damals. Wir mutzten dainals 3800 Kilometer verteidigen, heute sind es nur 250 Kilo meter. Diese 250 Kilometer sind aber nicht eine Front von Schützenlöchern und Granattricktern, sondern ein eiserner Wall von Hindernissen. Bunkern und Festungswerken, der undurch brechbar ist. Autzcrdcm — Ich komme nach darauf — von den Fran zosen «vollen «vir ja nichts, wir wollen ihnen ja nichts weg nehmen! Was wollen wir denn von den Franzosen? Wir haben ihnen die Grenze ein für allemal garantiert. Wem« der Franzos« aber natürlich absolut glaubt, sich bis zum letzten Franzose«« für England schlagen zu müssen, dann ist das seine Sacl)e, aber nicht unsere. Verteidigen werden wir uns, daraus
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