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Dienstag. IS. September 193g Sächsisch« Volkszeitung «iiosi mm ÄWmlMf Urh»b»rr«cht»schutz Noman-Verlag fl. Schwlngensteln, Münch,n NoMÜN V0N Josef Aich 81. Fortsetzung. Ist es nicht ein« Probe Unhöflichkeit von ihm, wenn er heute absichtlich nicht der Messe beiwohnt? Und er kränkt doch damit auch gewiß die Rost! Aber nein, daö will er ja gar nicht, und das soll muh nicht sein! Er kehrt jäh um, mit raschen Schritten eilt er der Kirche zu. Als er eintritt, verklingen soeben die Stimmen des Chors der Schulkinder unter leiser Orgelbegleitung, und eine weiche, Helle Stimme beginnt das Solo zu singen. Er drängt sich vorsichtig durch andächtige Menschen hinauf zum Chor, wo der junge Dorflehrer mit der Hornbrille an der Orgel sitzt, seine kleinen Sänger um ihn, und dort seinvärtü — die Rost! Es ist ein kleines, bescheidenes Kirchenlied, doch ihre Stimme ist lieblich, wohlklingend, schön. Aber ein« unendliche Trauer liegt in ihren Augen, eS scheint, als drücken sie in diesem Augenblick ein tiefes Leid ihrer Seele aus. Und Horst glaubt wohl zu wissen, weshalb sie traurig ist. Er will sich ihr nun irgendwie bemerkbar machen, tut eine hastige Bewegung nach vorne — sie wendet den Kopf zu» Seite, st« hat ihn bemerkt! Ein Leuchten steigt sogleich in ihren Augen auf, ein feier« lichcr Glanz verklärt ihr Gesicht, ihr Blick liegt für Sekunden dankbar in den seinen — sie freut sich. Mächtig braust die Orgel im Forte auf, ihre Stimme schwingt hoch, hell — es ist ein ergreifender, mitreißender musikalischer FreudenauSdruckl Dann ist das Lied zu Ende. Wie verabredet nähern sie sich jetzt langsam einander, bis ihre kleine Hand leicht in der seinen ruht. Sie blicken von der Anhöhe mm Altar hinunter. Die Messe ist zu Ende. Der Priester beim Altar wendet sich um, er bemerkt fast im gleichen Augenblick die beiden nebeneinander stehenden jungen Men schen — er erteilt den Gläubigen den Segen. Aber Horst und auch der Rost scheint es, als hätte er sich besonders ihnen zu« geivandt und als läge ein flüchtiges, zufriedenes Lächeln um seinen Mund. Der Gottesdienst ist zu End«. Die Orgel dröhnt wieder im wuchtigen Finale und di« Leute strömen aus der Kirche. Als auch Horst und die Rosl diese verlassen haben, frage sie ihn, ob er nicht mit ihr zu dem kleinen Bergfriedhof hinaufgehen möchte, sie wolle wieder mal daö Grab ihre« Mutter aufsuchen. Horst geht gerne mit. Arif dem Wege dorthin aber reden sie nicht viel miteinander. Sie fragt ihn nicht, weshalb er doch in die Kirche gekommen sei — sie fragt nichts. Aber trotzdem sind jetzt in diesem Schweigen ihre Seelen »inander so nah« wie nie zuvor. Als sie dann im Friedhof vor dem schlichten, aber liebevoll gepflegten Hügel stehen, sagt die Rosl: „Ich habe meine Mutter so unendlich liebgehabt. Damals habe ich mich vor Weh in den Mühlbach stürzen wollen . . , Hast du noch ein« Mutter, Horst?" „Nein . .gibt er halblaut zurück. „Du hast sie aber auch sehr gern gehabt, nicht wahrt" -- ,Fiosl", sagt Horst ernst, „meine Mutter starb, als ich geboren wurde. Ich bin also gewissernraßen di« Ursache ihres Todes." Da sicht ihn die Rost teilnahmsvoll an. „Oh, das ist aber traurig." Und als er dann wieder in ihr Antlitz blickt, sieht er auf ihrer Wange eine Träne, die auf ihr weißes, hauchigeö Kleid herabfällt und dort versickert. O Eines TageS, als Pepi Gniber Horst wieder das Mittagessen auf sein Zimmer bringt, nimmt er, Ivie so oft bei dieser Gele» genheit, für einige Minuten Platz, und nach einer Weile Nachgrübelnö meint er: Nummer 22«. Sekte S „Ja, Herr Kronberg, vor ein paar Monaten, da bin ich aus meiner kleinen Heimatstadt In die Fremde gezogen, um die großen Städte und ihre eleganten Hotels kennenzulernen und mir dort eventuell eine Existenz zii finden. Dann bin ich aber mit Ihnen hier in diesem schönen «test steckenge blieben." „Nanu, Pepi, bedauern Sie es denn?" Pepi Gruber lacht. „Wissen Sie, Herr Kronberg, mit mir ist in dicsen paar Monaten so eine Wandlung vorgegangcn: ich pfeife heute auf all das, >vaS mir noch vor ein paar Monaten so erstrebens wert erschien. Ich pfeife auf die besten Klcinstadtbotelö mit Zimmer zwei Mark zuzüglich Verpflegung vier Mark fünfzig, ich pfeife auch auf die noch größeren, teueren und hocheleganten der Großstädte!" Horst ahnt bereits, wo hinaus der Pepi nun will, er lächelt verstohlen und fragt dann ernst: „Aber warum dies mit einem Male, Pepi?" „Sagen Sie mal, Herr Kronberg", meint Pepi Gruber begeistert, „ist es denn hier nicht wunderschön, wenn auch die Hast und das Treiben der Stadt fehlen?" „Ich komme selbst aus der Großstadt, Pepi", entgegnet Horst, „aber mir gefällt eö hier ausgezeichnet." „Und glücklicher können die Menschen dort doch auch nicht sein, was?" „Nein, Pepi! Glücklich sein heißt ja nicht nur im Trubel einer Riesenstadt, in Eleganz und Vergnügungen sein Leben zu fristen — das Glück kann in dem kleinsten Ort zu Hause sein, in der ärmsten Hütte" — er sicht den Pepi heraus fordernd an — „wenn man so jemand von Herzen licbbat —" „Ja, das ist'S, Herr Kronberg, das glaube ich aucb!" meint der Junge begeistert. Dann rückt er auf seinem Stuhl ein paarmal herum, atmet tief auf und sagt dann kategorisch: „Ich will — beiraten, Herr Kronberg! Ich und die Evi — Sie wissen ja!" „Na also, Pepi! Habe ich Ihnen nicht einst prophezeit, daß Sie mal Ochscnwirt werden? . . . Sie haben recht, tun Sie es ruhig, Gottesgnad ist ein reizender Ort und die blond» Evi nicht minder." „Sie reden eö mir also nicht aus, Herr Kronberg?" „Aber Pepi, weshalb sollte ich cs?" Pepi Gniber zuckt die Achseln. „Wissen Sie, Herr Kronberg, ich habe bloß gedacht, nach dem Sie doch gewiß schon Ihre Dreißig haben und immer noch ledig sind kann das Leben denn wirklich so unaemütlich sein, wenn man verheiratet ist, wie viele Leute sagen, oder wi« man in Anekdoten oft zu lesen bekommt?" Horst lacht herzlich. sJortsetzung folgt.» ^us olle» Welk Sproß bekannter WIssenschastlerfamille gestorben. Rio de Janeiro, 19. September. In Sao Paulo starb der der bekannten deutschen Wissenschaftlcrfamilie entstammende Direktor des Fischereidienstcs im brasilianischen Laudmlrt- schaftsministerium Nodolpho von Ihcring, dessen Vater, der Zoologe Hermann von'Iherlng, als Organisator des natur wissenschaftlichen Pnulistaner-Museunis sich um Sao Paulo verdient gemach» hat. N wie Nordpol. Lobenstein lThür.s, 19. September. Eine köstliche, aber wahre Begebenheit trug sich in einem Gasthaus zu. Ein bie derer Mann vom Lande sah da und hörte die Meldnngen des Oberkommandos der Wehrmacht. Der Ansager buchstabierte die Namen der eroberten Städte. Als der biedere Landmann „N wie Nordpol" hörte, stutzte er. Vor Begeisterung glühend, sagte er zu den Menschen am Ncbentisch: „Nun sind unsere Soldaten schon am Nordpol: ob mein Junge auch dabei ist?" Als die anderen Gäste unter schallendem Gelächter ihn auf klären wollten, lies; er sich nicht überzeugen, sondern bestand darauf, datz der Ansager „es do.ch schon mehrmals gesagt" habe. Noch verhältnismäßig hohe Zahl jüdischer Geschäfte in Prag. Prag, 19. September. Erst jetzt nach der Kennzeichnung der jüdischen Geschäfte zeigt sich der unverhältnismässtg hohe Anteil der Juden am Wirtschaftsleben im Protektorat Böhme» und Mähren. Obwolxl die Ausgabe der Tafeln mit der Auf schrift „Jüdisches Geschäft" noch nicht abgeschlossen und noch nicht alle jüdischen Geschäfte als solche bezeichnet wurden, sind schon heute in Prag an 2309 jüdische Läden und Büros fest gestellt worden. Umstellung im Automatenverkauf Berlin, 19. September. Infolge der Bewirtschaftung einer Reihe lebenswichtiger Güter m»s; zwangsläufig der Verkauf aus bestimmten Automaten aussallen, weil eine Kontrolle der Käufe nicht möglich Ist. Eine völlige Außerbetriebsetzung der Automaten ist aber, wie der „Pressedienst des Einzelhandels" schreibt, troschem nicht in jedem Falle nötig. So bestelle zum Deispiej die Möglichkeit, Automaten stärker für den Obstabsatz heranzuziel)en, sofern sie dafür geeignet seien. Auch die nach der Verkündung des Kriegszufchlagcs auf Tabakivaren zunächst ausgeschalteten Tabakautomalcn mühten nicht völlig brach- llegcn. Moderne Apparate könnten durch unwesentliche Ver änderungen auf di« neuen Zahlungseinheiten umgestellt werden. Man habe sich vielfach so geholfen, dah man den Einwurf einer größeren Geldmenge fordere und den Untcrschicdslcetrag zusam men mit der Mare auslicsere. So könnten beim Einkauf einer Zigarettenpackung im Werte von 29 Pf. 39 Pf. eingeworfen werden, wobei dann das Wechselgeld von 0 Pf. in Form einer Briefmarke zusammen mit der Packung ausgcgeben werde. Teil- weife werde auch eine kleine Münze der Packung als Wechsel geld beigegeben. Bei anderen Preislagen sei das Wechseln überhaupt nicht nötig, da bei einer Packung im Werte von 26 Pf. 39 Pf. gerade ausreichten, um den Kriegszuschlag mit zu decken. Derartig- Umänderungen seien bei modernen Appara ten möglich, ältere Konstruktionen dagegen dürften zunächst aussallen. Die Deutschen in Aegypten Rom, 19. September. Nach einer Meldung aus Kairo hat der ägyptisch Innenminister die seit dem Abbruch der diploma. tiscs>cn Beziehungen mit Deutschland internierten Deutschen bis auf 32 wieder freigelassen. Als Grund kür diese Maßnahmen wird von der ägyptischen Presse die besondere Ruhe In der ägypttsrku-n Oesfentlickkeit bezeichnet, die fast vergessen lasse, daß in Europa Krieg herrsche. Bestimmung«« vb«r di« französisch« Staatsang«hörlgk«lt Brüssel, 19. September. Line französisch Verordnung be stimmt, daß während der Kriegszelt Angehörige einer feindlichen Macht die französische Staatsangehörigkeit nicht durch Heirat erwerben können. Durch «ine weitere Verordiing wird die Mög lichkeit geschaffen, naturalisierten Ausländern die französische Staatsangehörigkeit abzuspreci;«». aus welch Weise und wie lange sie auch diese Staatsangehörigkeit erworben haben und wie weit die ihnen vorgeworsenen Vergehen auch zurückliegen mögen. Lord Camrose nunmehr amtlicher Fehllnsormator. London, 19. September. In der irrigen Annahme, daß die Mißerfolge des britischen Lügenministeriums durch Wechsel der amtierenden Lügner behoben werden können, wurde Lord Camrose. der Besitzer und Hauplschrislleiler des durch sein« „Irrtümer" und Fehlinformationen im letzten Jahr beionder» ausgefallenen „Daily Telegraph", zum Ersten Assistenten de» Ministers MacMillan ernannt. leilmobilmachung in Litauen. Kowno, 19 September. Die litauische Negierung hat iin Zusammenhang mit dem Vorgehen der Sowjetunion gegen Polen die Einberufung weiterer Neservisteujahrgänge und in den Grenzgebieten gegenüber Polen die totale Mobil« m a ch u n g angeordnet. Das Rätsel um eitle zerstückelte Frauenleiche Täter nach 18 Jahren gefaßt und abgeurteilt Hamburg, 19. September. Das Hamburger Schwurgericht verurteilte den 69 Jahre allen Karl Fink ivegen Totschlages unter Zubilligung mildcnder Umstände zu zwei Jahren Ge fängnis — Damit Kat ein Kriminalfall seine Erledigung gesun den, der vor 18 Jahren in Hamburg und Umgebung großes Auf sehen erregte. Am 25. August 1921 sanden Fijchr in Blankenese einen Sack mit dem Rumpf einer Fraucmleich. Herz und große Körfutrschlagader waren durch drei Schnitte und Stiche verletzt, wodurch der Tod eingetreten war. Alles sprach für Mord, zumal die restlichen Leichentsil« später in der Alster ausgesucht wur den. Es gelang, die Leiche zu identifizieren und den Täter. Dr. Fink, zu ermitteln, der aber geflohn war. Erst nach 18 Jahren konnte er, der inzwischen im Ausland gewesen ist und sich dort als Arzt einen Rus erwarb, auf Urlaub in Süddeutschland fest genommen werden. Der Angeklagte hatte als Arzt eine Frau kennengclerut, die, wie jetzt ermittelt wurde, nicht den besten Rus genoß. Sie gewann ihn dadurch, daß sie ihm erzählte, in unglücklicher Ehe zu leben und nur ihn zu lieben. Durch intime Beziehungen zu der Frau kam Fink in die Hände des Ehemanns, der ihn er preßte. Nachdem schon öfter Auseinandersetzungen ltattgefuudcn hatten, erschien die Fran am 24. August 1921 bei Fink und ver langte, daß er sie heirate. Als er sich weigerte, zog sie einen Dolch. Bei seiner ersten Aussage hatte Fink angegclx'n, sie hab« gedroht, seinem Sohn ein Leid anzutun. Vor Gericht sprach er dagegen davon, selbst bedroht gewesen zu sein. Er entwand der Fran den Dolch und stach zweimal auf sie ein. sie war sofort tot. Nach der Tat hat er die Leiche ärztlich kunstgerecht beseitigt. Das Gericht lehnte den Einwand der Notwehr ab, sondern folgte der ersten Angabe des Angeklagten, daß die Frau gedroht habe, seinem Sohn ein Leid anzutnn, so daß kein unmittelbarer Angriff gegen Leib und Leben vorlag. Es billigt« ihm mildernde Umstände zu. Giftmordversrrch am Ehemann Berlin, 19. September. Nach säst sieben Jahren soll jetzt vor einer Strafkammer des Berliner Landgerichts ein hinter hältiger Mordanschlag seine Sühne finden, den die 39jährige Marie Steril am zweiten Weihnachtstage des Jahres 1932 in Muschcnhcim bei Gießen auf ihren Ehemann verübt hat. Ihre Nichte war in den Mordplan eingeweiht morden, und diese Mitwisserin erleichterte eines Tages ihr Gewissen. So kam die Sache heraus. Welter ergab sich, daß die Angeklagte im Iakre 1938 noch einmal mit der Absicht umging, ihren Mann zu töten. Zu Beginn der Hauptverhandlung gab es gleich eine große Ueberraschung, da die Angeklagte im Gegensatz zu ihren Ge ständnissen vor Polizei uird Untersuchungsrichter energisch be stritt, sich im Sinne der Anklage schuldig gemacht zu l-aben. Auf alle Vorhalte blieb sie bei der Erklärung: „Ich hätte meinen Mann nie vergiftet!" Angesichts ihrer beiden Geständ nisse muß es recht aussichtslos für sic erscheinen, durch den Versuch eines Widerrufs ihren Kops aus der Schlinge zu ziehen. Im Jahre 1928 lernte sie ihren Mana, von dein sie immer noch nicht geschieden ist, durch ein Heiralsiuserat k nn.n. Dis Ehe mar aber von Anfang an menig glücklich, und Frau St. tröstete sich mit anderen Mannern. Ais ihre Beziehungen nicht ohne Folgen blieben, stand ihr Ehemann ihr im Wege, und sie trug sich bereits im Iabre 1929 mit dem Gedanken, ihn zu vergiften. Weihnachten 1932 wollte der Ehemann iie zum Fest besuchen. Da entschloß sie sich nach ihren eigenen früheren Geständnissen, ihren 'Mann aus dem Weg zu räumen. Das erforderliche Gift erhielt sie von ihrem Geliebten, dem sie vor log, sie wolle ihre Katze töten. Als der Ehemann dann zum Fest nach Muschenheim kam, schüttele sie den Inhalt des Gilt- släschchens in ein Likörglas und füllte Wasser dazu Ahnungs los trank der Mann aus dem Glas mit der Gislslüssigkeit. Die surchtbare Wirkung stellte sich binnen kurzer Zeil ein. Ihm wurde schlecht,-und auf dem Hof brach er stöhnend und besin nungslos zusammen. Nun soll die Angeklagte ihrer 'Nichte zu- gerusen haben: „Der verreckt nicht; es war zu wenig, ich habe den Dreck verschüttet!" Auf Veranlassung der Nichke kamen Nachbarsleute herbei, die den Besinnungslosen ins Haus schleppen halsen Zum Glück gab er wiederholt den vergifteten Mageninlmlt von sich. Dem hcrbeigerusenen Arzt gelang es. den Ehemann wieder zum Bewußtsein zu bringen und so schnell wiederherzustellen, daß am nächsten Tage auch das Unwohlsein überwunden war. Drachenschnur tarn mit der Hochspannung in Berührung Ein Toter, ein Schwerverletzter Haldensleben, 19. Sepember. Ein neunzehnjähriger Schnei- dergeselle ließ mit einem 15jährigen Kameraden einen Drachen steigen. Sie hatten ein Fahrrad bei sich, an dem sie die Drachen schnur befestigten. Beide hatten aber außer acht gelassen, daß in der Nähe eine Hochspannungsleitung vorbeiführle. Ungiück- llcherweise drückte der Wind den Drachen so zur Seite, daß die Schnur an die Hochspannungsleitung geriet. Eine grelle Stichflamme lohte auf und die beiden jungen Leute brachen mit schweren Verletzungen zusammen. Der Schneidergeselle war sofort tot, während sein jüngerer Kamerad in hosinungs« josem Zustand ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Schnee in Mberbayern München, 19. September. Bereits vor einigen Tagen zeig ten sich die höchsten Spitzen der Bayerischen Alpen, so vor allem auch die Zugspitze und die anderen Gipfel des Wettcr- stcingebirges leicht überschnell. Nach dem Eintritt der kalten Tage ist setzt aber der ganze Wettcrstcinkamm tief verschneit, und allmorgcndlich tauchen die Berge völlig weiß aus de* Wolken und aus den Nebeln aus. Houptschrtstleller: Georg Winkel. verantwortlich für Inhalt u. Bilder: Georg Winke», Die Verantwortlicher Anzelgenlcller: Theodor Winkel, Dresden. Druck «md Verlag: Germania vuchdruckerel Dreeden. Pollerftr. 17. Z. It. «st Preisliste Nr. 4 gültig.