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Sächsische Volkszeitung : 19.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193909195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390919
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-19
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.09.1939
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Dienstag. IS. September 1S3S Sächsisch« Volkszeitung Nummer L2«. Seite r Unverbrauchte SeiuMcheme nicht annehmen und nicht weitergeben! Di» Fleischrationen werden oielsach nicht abgenommen Berlin, 19. Scptember. Ein Teil -er Bezugscheinabschnitt«, insbesondere bei Fleischwaren, wird wegen der Höhe der angewiesenen Mengen nicht von allen Berechtigten ausgenutzt, wie sich in der Praxis des Fleiscl-- und Wurstverkaufs bei den Fleischereien ergeben hat. Die matzgebenden Stellen waren sich von vornherein darüber klar, dah nicht alle Volksgenossen die auf den Bezugschein vorgesehenen Höchstmengen voll benötigen würden. Denn, da die gesamte Ernährungswirtschast schon seit Jahren statistisch bis ins einzelne ersaht wird, konnte man ge nau errechnen, dah die auf den Bezugscheinen vorgesehenen Lebensmittclmengen in ihrem Gcsamtumsang in den Vorjahren nie gekauft worden sind, also auch bei Zuteilung durch Bezug scheine im normalen Verbrauch nicht gekauft würden. Das Fleischergeivcrbe wird nun in diesem Zusammenhang durch das amtliche Innungsorgan ..Deutsche Fleischerzeitung" daraus hin gewiesen, dah selbstverständlich der Gesetzgeber Vorsorge getrof fen hat, dah nicht etwa die unverbrauchten Bezugscheinabschnilte zu Cchiebcrgeschästen mihbraucht rverden können. Insbesondere dürfen auch die Fleischer unverbrauchte Abschnitte weder anneh men noch weitergeben. Die Verordnung zur vorläufigen Sicl)er- stellung des lebenswichtigen Bedarfs des deutschen Volkes vom 87. August 1939 bedroht Mißbrauch von Bezugscheinen mit schwe- ren Strafen. Ser Krtea-zuschlag der Sinlommensteiicr Berlin, 19. September. Zur Erhebung des Kriegszuschla ges bei der Einkommensteuer werden In der „Deutschen Steuer zeitung" zahlreiche Einzelfragen geklärt. Wenn ein Arbeit nehmer in mehreren Dienstverhältnissen steht mck mehr als rin Lohnsteuerkarte besitzt, so ist bei der Ermittlung der Lohn steuer der tatsächliche Arbeitslohn um die auf der Lohnsteuer karte vermerkten Beträge zu erhöhen. Del der Berechnung des Kricgszuschlages ist von der durch die Hinzurechnungs beträge erhöhten Lohnsteuer auszugeben. Dadurch wird ver mieden, dah einem Arbeitnehmer in mehreren Dienstverhält nissen die in die Lohnsteuertabelle eingearbeitetcn steuerfreien Beträge mehrmals zugebilligt iverden. Die gleichen Grundsätze gelten auch, wenn es sich um eine Ehefrau handelt, die in einem Dienstverhältnis steht. Auch aus der Lohnsteuerlrarte dieser Ehefrau ist der Hinzurechmingsvermerk enthalten. Sind aus der Lohnsteuerkarte eines Arbeitnehmers steuerfreie Beträge, z. D. wegen erhöhter Werbungskostcn und Sonderausgaben vermerkt, so ist zur Ermittlung der Lohnsteuer von einem um die steuerfreien Beträge verminderten Arbeitslohn auszugehen. Die sich ergebende Lohnsteuer ist auch die Grundlage des Krlegszuschlagcs. Don den Veranlagten sind die ersten Voraus zahlungen des Kriegsznschloges am 10. Oktober und 10. Dezember fällig. Sie betragen je ein Zwölftel der zu- rückverlangtcn und um die angerechnetcn Stcuerabzugsbeträge verminderten Einkommensteuer und sind vom Steuerpflichtigen ohne besondere Ausforderung zu entrichten. Amtliche Fürsorge für Zivilbevölkerung flcheraestellt Berlin, 19. September. Die Reichsärztekammer hat auf Anordnung des Reichsministers des Innern die ihr angchö- renden freipraktizierenden Aerzte verpflichtet, auf jedem ärzt lichen Arbeitsgebiet Aufgaben zu übernehmen. Aerzte, die bis her nur Privatpraxis ausiibten, werden also nunmehr auch zur Tätigkeit für Krankenkassen, Fürsorge usw. herangezogen werden können. Lllfifchuhwachdlenfi nur bei Arbeitsuche Es ist bekanntgeworden, daß in einzelnen, dem erweiter ten Selbstschutz angehörenden Behörde der Wachdienst nach dem Aufruf des zivilen Luftschutzes mich bei Tage, d. h. während der Dienststunden eingeteilt ist, so -aß dve hierfür in Anspruch ge- nommenen Beamten oder Angestellten für die Wahrnehmung ihrer Dienstobliegenheiten ausfallcn. Me der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe hierzu seftstellt, sind diese Maßnahmen entbehrlich. Der Wachdienst ist nur für die Zeit der Arbeitsruhe einzuleilcn. Hierzu ist noch festzustel len. dah di« gleiche Auslastung sinngemäß auch für Privat betriebe und sonstige in Betracht kommende Siesten gilt. Acht Zähre Zuchthaus wegen versuchten Giftmords am Ehemann Berlin, 19. September. Die in die Stelle des Schwur gerichts getretene Slrafkaminer des Berliner Landgerichts ver urteilte die 39jährige Ehefrau Maria Steul, die am zweiten Wcihnachtstaqe des Jahres 1932 in Muschenheim bei Giehen versucht hatte, ihren Ehemann durch Beibringung eines Giftes in einem Glas Likör zu töten, wegen versuchten Mordes zu acht Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust. Wle der Vorsitzende in der Urteilsbegründung betonte, wurde die An geklagte trotz ihres Leugnens in der Hauptverhandlung auf Grund lhrer beiden früheren Geständnisse für überführt er achtet. Die Tat wurde vorsätzlich und mit ruhiger Ueberiegung ausgesührt, so dah der Schuldsprnch auf versuchten Mord lauten muhte. Angesichts des Hinterhältigen und raffinierten Vor gehens kam nur eine ganz empfindliche', langjährige Zucht hausstrafe als Sühne In Frage. (Bgl. unseren Bericht auf S. 5.) veneralseldmarschall v. Machens«, an General der Artillerie Seitz. Danzig, 19. September. Bei der Uebernahme seines Be fehlsbereiches hatte der Militärbefehlshaber Danzig — West- preußcn, General der Artillerie Heitz, dem letzten Kommandie renden General In Danzig, dem Meneralfeldmarschall von Mackensen, telegraphisch Meldung erstattet. Der Gcneralscldmarschast antwortete darauf mit folgendem Telegramm: „Tief und freudig bewegt, herzlichen Dank für Ihre Meldung als Militärbefehlshaber von Danzig — West preußen. Anteilvollsten Glückwunsch. Auf Wiedersehen In Dan zig. Ihr alter Kommandierender General von Mackensen." Di« Franzosen wüsten ihre Auslandsguthaben anm«ld«n. Paris. 19. September. Ein von der französischen Regie rung veröffentlichter Erlaß macht es allen Franzosen unter An drohung schwerster Etrasen zur Pflicht, bis spätestens 1. De zember 1939 ihr Bar. und Immobilicnguthaben im Ausland bekanntzugcben Nichtbesolgung dieser Anordnung wird mit Gefängnis bis zu fünf Jahren und Aberkennung der bürger lichen Rechte bestraf». Steigende Spannung USA — Japan. Tokio, 19. September. Fast aste japanischen Zeitungen beschäftigen sich am Diens tag mit den Beziehungen Japans zu Amerika, die nach „Ansicht osfizleller japanischer Kreise keinen Optimismus zulasten." Die Presse kennzeichnet übereinstimmend die Hal- NaS Pfund ist keine Wettwährung mehr DI« Auslastung de« Auolandes. Amsterdam, 19. September. Es hat nicht lange gedauert, bis sich die Schwäche des Pfundes mit aster Deutlichkeit heraus gestellt hat. Schon in der zweiten Woche nach der Einführung der Devisenbewirtschaftung In Großbritannien setzten auf den ausländischen Devisenmärkten scharfe Rückgänge des Pfund kurses ein, die ein« hohe Spanne zwischen dem offiziellen Lon doner Devisenkurs und den Notierungen des Pfundes an den Börsen der neutralen Länder schufen. Am 15. September machte sich an den Börsen von Amsterdam, Zürich und danach auch an der Newyorker Börse das erste größere Angebot von Pfunden bemerkbar, dem keine Nachfrage mehr gegen übertrat, so daß der Kurs bei keineswegs übermäßigen Umsätzen — scharf absank. Am folgenden Tage setzte sich diese Rückwärts bewegung weiter fort, bis danach im nichtoffiziellen Verkehr nach Börsenschluß eine erste Erholung eintrat, die am 18. Sep tember behauptet werden konnte. Es unterliegt an den Börsen plätzen des neutralen Auslandes keinem Zweifel, daß diese Erholung nur technisch bedingt Ist und das Pfund In der kom menden Zeit noch eine größere Schwäche aufweisen wird. Ucber die Ursachen für das Einsetzen der ersten größeren Pfundverkäuse laufen in den internationalen Börsenkreisen verschicdene Vermutungen um. Am wahrscheinlichsten erscheint die Annahme, daß Handelskreise des Auslandes — darunter vor allem auch der Bereinigten Staaten — die bisher Pfund beträge In ihrem Umsatzkapital gehalten Hatton, diese Beträge letzt, nachdem das Pfund aufgehört hat, eine Weltwührung zu sein, abgestoßen haben. Zwar versucht man von britischer Seite, bei Außenhandelsgeschäften mit neutralen Ländern die Abschlüsse in Pfundwährung zustande zu bringen. Doch seit der Einführung der Devisenbewirtschaftung In Großbritannien sträuben sich die neutralen Handelspartner immer mehr. Pfunde anzunchmen. Die niederländischen und die skandinavischen Ex porteure fsoweit sie Umsätze mit Großbritannien tätigens haben sich bisher zwar noch meist zu Abschlüssen in Pfund bercitfinden müssen, doch in anderen Ländern kann Großbritannien Waren nur gegen andere Devisen erhalten. So hat es seine letzten Käufe In Rumänien durchweg mit Dollars begleichen müssen. Ebenso muß es seine Käufern Südamerika und anderen über seeischen Gebieten gegen Dollar tätigen. Demgegenüber ist bei dem Stocken der britischen Ausfuhrliefcrungen der Anfall von Devisen für Großbritannien gegenwärtig verschwindend gering. Wle der Ghrensold und der Veteranensold gezahlt wlrd Der „Frontkämpferbegrlff*. — Durchflihrungsvorschriften des Relchsarbeitominifters. Berlin, 19. September. Zur Durchführung der Erlasse des Führers über die Neu regelung des Ehrensoldes für Träger höchster Kriegsauszeich nungen und der Zulage für Schuhtruppenbeschädigte sowie über die Gewährung eines Veteranensoldes sür Frontkämpfer hat der Reichsarbeitsminister Durchführungsbestimmungen erlassen. Der Ehrensold von im astgemeinen 20 RM. monanich ist von den zuständigen Versorgungsämtern von Amts wegen ab 1. August 1939 zu zahlen. Angehörige und frühere Angehörige der neuen Wehrmacht, die von den Dienststellen der Wehrmacht Versorgung beziehen, erhalten den Ehrcnsold von Wehrmacht dienststellen. Der Ehrensold wird monatlich im voraus gezahlt, und zwar im Postscheckwege. Er darf nicht angerechnet werden, und zwar auch nicht auf Leistungen aus der öffcntlici)en Für sorge oder Arbeitslosenversicherung; er kann nicht übertragen, gepfändet oder verpfändet werden. Juden wird der Ehrensold nicht gemährt. Die Zulage für Sch u tz t r u p pe n b e s ch ä d i g t e wird für die Zeit vom 1. August 1939 ab von Amts wegen festgestellt; sie beträgt bei einer Verwendung In den Kolonien von weniger als 4 bis zu 9 Jahren zwischen 10 und 20 RM. monatlich. Auf di« mit dem Schutztruppendienst verbundenen besonderen Ge ¬ fahren Ist «ine Dienstbeschädigung zurückzuführen, wenn sie durch ein Tropenleiden verursacht ist. Der V e te r a n e n so l d, der auf Antrag gewährt wird und monatlich 10 RM. beträgt, ist nicht nur für die Front kämpfer des Weltkrieges 1914/18, sondern auch sür die Front kämpfer vorgesehen, die an den übrigen kriegerischen Unterneh mungen des Deutschen Reiches und Oesterreich Ungarns nach 1870/71 teilgenommen habe». Als kriegerische Unternehmungen gelten auch die Grenzschutzkämpfe und die Kämpfe im Balti kum nach dem Waffenstillstand 1918. Frontkämpfer im Sinne der DurchsUhrungsvorschriftcn ist, wer auf deutscher oder öster reichisch-ungarischer Seite oder auf feiten der übrigen Verbün deten bei der fechtenden Truppe an einer Schlacht, einem Ge fecht, einem Stellungskampf oder an einer Belagerung tcilgc- nommen hat, im Seekriege ist die Teilnahme an einer Kampf handlung auf einem die Kriegsflagge führenden Kriegsschiff oder Hilfskriegsschiff Voraussetzung. Die Frontkämpfercigcn- schaft ist ohne weitere Prüfung gegeben, wenn dem Front kämpfer die Frontzulage bewilligt oder das Frontkämvfcrkreuz verliehen ist oder wenn er zum Tragen des Verwundetenab zeichens berechtigt ist. Für die Gewährung des Veterancnsoldes sind die wirtschaftlichen Verhältnisse des Frontkämpfers ohne Bedeutung, ebenso der militärische Dienstgrad. Wird der An trag auf Gewährung vor dem 1. Auaust 1910 gestellt, so beginnt die Zahlung mit dem 1. August 1939, frühestens aber mit dem Monat, der auf die Vollendung des 70. Lebensjahres folgt. Auch der Deteranensold darf nicht eingerechnet oder gepfändet werden. Juden wird er nicht gewährt. Unaufhaltsamer Vormarsch der Roten Armee Die Vvrpostentruppen nähern sich Lemberg und Wilna. Moskau, 19. September. Der Generalstab der Noten Armee verösfentlicht folgenden Heeresbericht vom 18. September: Die Truppen der Roten Armee schlugen die Streitkräfte der polnischen Armee weiter zurück und besetzten am Abend im Norden von West-Weißrußland die Stadt Swienciany, den Eisenbahnknotenpunkt Lido, die Stadt Novogrodek, den Weiler Orlia sam Njemen), die Stämte Slonim, Wolkowystz und die Eisenbahnstation Iaglewiczi an der Eisenbahnlinie Minsk — Brest-Litowsk. Im Süden der westlichen Ukraine wurden der Eisenbahn knotenpunkt Sarny und die Städte Luck, Stanislau, Halicz, Krasne und Buczacz beseht. Vvrpostentruppen der Roten Armee nähern sich Lem berg und Wilna. Kopenhagener Konferenz vor dem Abschluß Kopenhagen, 19. September. Der zweite Tag der Kopen hagener Konferenz begann mit einer erneuten Zusammenkunst der Staatsminister und Außenminister der nordischen Länder, die Ihre erste Beratung schon am heutigen Dienstag abschließen zu können hassen. Die Besprechung am Montag habe, wie von unterrichteter Seile betont wird, bereits viele wichtige und inter essante Beschlüsse sür aste Teilnehmer gebracht und sie werde, wie weiter gesagt wird, In der Atmosphäre einer herzlichen Uebereinstimmung über die weitere Zusammenarbeit der für die Politik des Nordens verantwortlichen Staatsmänner zu Ende geführt werden. Es heißt schließlich, daß Einigkeit über die Amptlinien einer wcitgichend gemeinschaftlichen Außen- und Handelspolitik auf der Grundlage einer strengen Neutrabtat nach asten Seiten bereits erzielt sei und ebenso eine Verabredung eines noch engeren Kontaktes zwischen den beteiligten Ländern. Gute Nachsaison in den Sudelenbödern Karlsbad, 19. September. Trotz der gespannten Lage brachte der Spätsommer mit seinen strahlenden Sonnentagen den.sudetendeutschen Bädern einen neuen Zustrom an Gästen, dte Heilung und Erholung suchten und sanden. Die Kurgast ankünste sind als recht befriedigend zu bezeichnen, da täglich In den einzelnen Bädern durchschnittlich etiva 15 bis 30 Per- fonen ankommen. Auch dte Zahl der anwesenden Gäste ist tung Amerikas als japanfelndlich, was sich darin zeige, daß Amerika die neue Ordnung In Ostasten nicht anerkennen wolle und fortfahre, seine Rechte und Interessen In China auf der Basis des Neunmächtepaktes zu verteidigen. In OOOFällen habe Amerika wegen angeblicher Schädigung seiner Interessen in China protestiert, und die öffentliche Meinung Ame rikas gegen Japan sei ablehnend. Nach Ausbruch des Krieges In Europa und nach Minderung des britischen und französischen Einflusses in China zeige sich Amerika immer aktiver In China, so daß sich die Spannung zwischen Japan und Amerika ver schärft habe. Italien schränkt den Verbrauch ausländischer Kohlen «in. Mailand, 19. September. Die zuständigen italienischen Stellen haben beschlossen, den Verbrauch von ausländischen Kohlen soweit wie möglich cinzuschränken und gleichzeitig ge nügend Vorräte zu bilden. Zu diesem Zweck haben die Koke reien am 18. September «in bereits früher ausgearbeitetes Pro gramm zur Einschränkung des Verbrauchs an ausländischen Kohlen durchzuführen. Außerdem wird von dem genannten Datum ab für den Hausverbrauch Gas nur noch während einer Zeit von 7 Stunden am Tage abgegeben. Krankenhilse-Geldlotteri« der Sächsischen Stiftung. Dresden. Di« Sächsische Stiftung beim Ministerium des Innern führt zum Zweck des dringend erforderlichen weite ren Ausbaues des ihr gehörigen Hospizes in Bad Tep- litz-Schönau eine Geldlotterie durch. Das in weiten Kreisen bekannte Hospiz wirkt dadurch außerordentlich segensreich, daß eg jährlich zahlreichcn Kranken aus allen Ständen einen ver- billigten Kurgebrauch In Bad Teplitz-Schünau ermöglicht. Di« Ziehung der Lotterie findet bestimmt am 23. September statt. Lose sind noch In allen durch entsprechend« Plakat» gekennzeich neten Geschäften zu haben. durchaus gut. Die sudctcndeutschen Bäder führen ihren Kur betrieb bis In den Spätherbst durch. Rormallflenmg des Lebens in Gdlnaen Gdingen, 19. September. Die Ausräumungsarbeitcn in der eroberten Hasenstadt Gdingen haben bereits zu einer Norma- lisierung des Lebens geführt. Dor allein ist die Lebensmittel versorgung der Bevölkerung, die bei der polnischen Herrschaft ganz in Unordnung geraten war, vollkommen sichcrgestellt worden. Sine neue Erfindung des Lügenminlilerlums Berlin, 19. September. Der Londoner Sender verbreitete die Behauptung, daß ein R o t k r c u z-F l u gz e u g mit einer britisch amerikanischen Sanitätsmannschast an Bord abgeschossen worden sei, als es über Deutschland nach Polen flog. Alle an Bord befindlichen Personen, darunter auch Schwestern des Roten Kreuzes, seinen getötet (?) worden. Das britische LUgenministerium hat damit nicht nur wieder einmal eine neue Erfindung in die Lust gesetzt, solcher» überdies auch schlecht gelogen. Der Londoner Sender hat es sich versagt, auch nur die geringste Andeutung über Ort und Zeit des Abschusses dieses sagenhaften Flugzeuges zu machen. Er hat als Quelle der Nachricht „ein amerikanisches Wohl- fahrtsinstitut" angegeben, dessen Name und Sitz dem britischen Lügenministerium sicherlich noch heute unbekannt sind. Es gibt kein abgeschossencs Rotkrcuz-Jlugzeug. Sicherung der Krediwersoraung und des Wirtschaftslebens im besetzten Gebiet Berlin, 19. September. Durch eine Verordnung des Mini sterrates für di« Reichsvertetdigung ist der Reichsfinanzmini- ster ermächtigt worden, zur Sicherung der allgemeinen Kredit versorgung und zur Förderung des Wirtscimfisiebens in dem von den deutschen Truppen besetzten Gebiet der Republik Polen und dem Gebiet der bisherigen Freien Stadt Danzig Garantien bis zum Höchstbetroge von 200 Millionen RM. zu übernehmen. Wenn der Kaufmann an der Front ficht Berlin, 19. September. In zahlreichen Fällen, In denen Einzelhandelskaufleute ihren Betrieb mit ihren Familienmit gliedern allein geführt haben, liegt jetzt di« Verantwortung bei -er Kaufmannsfrau, nachdem der Kaufmann zum Wehrdienst einberufrn Ist. DI« Wlrtschaftsgruppe Einzelhandel hat sicher gestellt, daß diese Betriebe durch ihre Organisation besonders ersaßt werden. Der Kaufmannssrau wird nahegelcgt, sich be, den örtlichen Geschäftsstellen der Wlrtschaftsgruppe oder bei der zustäirdigen Unterabteilung Einzelhandel der Wirtschaftskammer zu melden. Die Berufs- und Fachwort« der Wirtschaftsgruppe sollen di« Betriebe besuchen und beraten. Gegebenenfalls fass der Kaufmannsfrau auf ihren ausdrücklichen Wunsch h,n ein Betreuer für ihren Betrieb vermittelt werden, der fachlich und persönlich geeignet ist und seine Tätigkeit in der Regel ehrenamtlich durchführen wird. , Verttner Vörse vom 19. September Die bereits gestern zu beobachtende Kaufneigung verstärkte sich heute, während Abgaben kaum noch erfolgten. Am Mon tanmarkt fielen namentlich Rheinstahl mit einer Erhöhung um 8 Prozent auf. Sonst gab es gerade an diesem Marktgebiet, mit Ausnahme von Stolberger Zink (plus 1,50 Prozent), kaum nennenswerte Veränderungen. Durchweg höher lagen auch, soweit notiert, Braunkohlenwerte; Rheinebraun, Leopoldgrube und Ilse Genuhscheine gewannen je 0,75 Prozent. In der chemischen Gruppe stiegen Farben zunächst um 1 Prozent aus 157,25 und sodann gleich weiter auf 157 fünf achtel, Rütgers zogen um 1,50 Prozent an. Von Elektro- und Versorgungswer ten sind Akkumulatoren mit plus 8, Licht und Kraft und Schlesische Gas mit je plus 1, von Maschtnenbauaktien Rhein metall Vorstg mit plus 8, Orenstein und Demag mit je plus 1,75, von Bauwerten Holzmann mit plus 8, von Papier- und Zellstoffaktten Aschaffenburger mit plus 2,75, von Brauerei papieren Schultheiß mit plus 8 und von den sonstigen Papieren Süddeutsche Zucker mit plus 2,50, Westdeutsche Kaufhof mit plus 2,25 und Iunghans mit plus 2 Prozent zu erwähnen. — Im internationalen Devisenverkehr lagen der Schweizer Fran ken und der holländisch« Gulden etwa» schwächer.
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