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älrichckö I »al »»»«lUllch. Nummer 271 38. Iakrg PHI Freilag» 17. November 1»S9 Sm Fall, o«, HSP«rer <L«io-lt, «<rb«t, <liU«l.iid«i ««UUd«. sUainge» hat d«r vrjtrher M>»r w«rbunzk,Ib<»d« lat» «nsprücha, fall» dl« g-ttun, bi bilchillnUem Umi°n-«, o«r» spSIet oder »Ich! «rsch-int. Lrtllli««i»ort iß vraada», «onaMS« v«pigw«i « Pf^ riügerlohn 1 Postllberwetlungogedllhr, TIilzeURr. 10 Pf,., < vbbestellunge» mMa v«zug«t«U schristllch t- ruvu »llrf« «ek S-hrPlettmq: Dreoden-«., PoNerKrah» 17, gannef «Ml «. V0l» D-Mst-stell«, Druck und varlag: Termaata Buchdrucker«! und v«rl-g LH. »«» S. Winkel. YoNerftrah, 17, S«rnnq voll, Postscheck: »kr. USS, Bank: Stadtbarck vreode» 5kr. !X7«7 Aushmgerungsplan war ein Zehlschiag Britisches Blockademmisterium wird kritisiert Amsterdam, 17. November. Nach der Stimmung in den Wandelgängen des britischen Parlaments zu urteilen, so mel det der politische Korrespondent der Londoner „Financial News", wird in nächster Zelt das britische Ministerium für die Aushungerung Deutschlands wahrscheinlich Gegenstand hef tiger Kritik im Unterhause sein. Träger dieser Kritik seien Unterhausmitglieder, nach deren Ansicht England in seiner Kriegssührung auf wirtschaftlichem Gebiet schärfer vorgehen müsse. Man werde die Regierung fragen, was dieses „Mini sterium für die wirtschaftliche Kriegssührung" bisher über haupt geleistet habe. Jur Frage über die Ablenkung des Han dels von Deutschland höre man von diesem Ministerium so gut wie nichts. Tatsächlich würden die Unterhausmitglieder mit Informationen darüber, was das Ministerium alles nicht tun wolle, überschwemmt; was es jedoch tun wolle, wisse man nicht. Jedenfalls wolle es keine Butter aus den Valtenländern, kein rumänisches Oel und keinen jugoslawischen Schinken speck kaufen. Alle, die mit diesem Ministerium Fühlung hätten, beklagten sich darüber, daß jeder Vorschlag, den man dem Ministerium maä>e, ganz nach vorkriegsmähigen Gesichtspunk ten beurteilt werde. England verlor 51 Flleger Neue Verlustliste bekanntgegeben London, 17. November. Das englische Lustfahrtministe rium hat eine neue Verlustliste veröffentlicht, die 31 Namen enthält, und zivar wurden 38 Mann getötet, 11 werden ver- mihi und 2 wurden gefangengenommen. 2 Mill. Tonnen als Neichskartosfelreserve Reibungsloser Anschluß an die Kartoffelernte 1940 lst slchergestellt Berlin, 17. November. Die Hauplvereinigung der deut- scheu Kartoffelwirtschaft hat im Einvernehmen mit dem Reichs- ernährungsminister eine Reichskartosfelreserve in Höhe von S Millionen Tonnen aus der neuen Ernte gebildet. Die Reserve hat den Zweck, auch in den späteren Monaten des Kartoffelwirtscl-astsjahres eine ausreichende Menge Kartoffeln auf Vorrat für die verschiedensten Verwendungszwecke zu haben. Der Vorsitzende der Hauptvereinigung, Bauer Hecht, teilt dazu in der NS-Landpost noch mit, dah diese Menge je nach dem Ueberschuß-, Selbstversorgungs- oder Zuschußcharak- ter der einzelnen Wirtschaftsgebiete aufgeteilt worden ist. Sie darf nur auf Weisung der Hauptvereinigung in den Verkehr gebracht oder zur Verwertung im eigenen Hof sreigcgeben werden. Besondere Beachtung muh der Versorgung der städtischen Bevölkerung mit Speisekartoffeln im Mai, Juni und Juli des nächsten Jahres gescl»enkt werden, da mit der Einfuhr ausländischer Frühkar toffeln nicht mit unbedingter Sicherheit gerechnet werden kann. Um auch für diesen Fall Vorsorge zu treffen, mir- die Haupt vereinigung aus der Reserve in den nächsten Monaten 399 999 Tonnen durch ihre Geschästsabteilung Kausen lassen. Der für die Kaufaktion herangezogene Erzeuger verpflichtet sich zur Lage rung der Kartoffeln bis zu den genannten Monaten. Auf diese Weise wird ein reibungsloser Anschluß an dl« Kartoffelernte 1916 erreicht werden. Darüber hinaus werden noch Lager auf Kosten der Geschästsabteilung angelegt, die vor allem bei länger an haltenden Frostpcrioden oder sonstigen Zufuhrschwicrigkciten in den Wintermonatcn eingesetzt werden, um mindestens die täglichen Ansprüche der großstädtischen Bevölkerung sicher- zustellen. „Ltnterhaliung in besserer Atmosphäre" Freundliche Einstellung in Zapan zu den Verhandlungen mit Sowjeirußland Tokio, 17. November. sOstasiendienst d. DNV.) Ein großer Teil der japanischen Presse bespricht heute die Ersolgsaussichten der japanisch-sowjetrussischen Verhandlungen. Sie drückt dabei die Bereitwilligkeit Japans aus. zu einem Ausgleich mit der Sowjetunion zu kommen. „Tokio Nischi Nischi" sagt, die Zeit für die Vereinigung der Beziehungen beider Länder sei reif. Der Sprecher des japanischen Außenamtcs betonte heute auf verschiedene Anfragen von amerikanischen Pressevertretern, -ah die gegenwärtige japanisch-sowjetrussische Unterhaltung, die sowohl in Moskau als auch in Tokio geführt werde, „in einer besseren Atmosphäre" stattfinde als bisher. Der Sprecher lieh dabei die Möglichkeit zu, dah in der Fortent wicklung auch die Lage in China und Handelsvertragsmög lichkeiten erörtert werden könnten. Neue Grdölsunde auf der Halbinsel Krim Abschluß der Vorarbeiten für die Ausbeutung der neuen Oel- felder bei Baku Moskau, -17 November. Wie aus Simferopol gemeldet wir-, ist In -er Umgebung des Dorfes Kerleut aus -er Halb insel Krim ein Oelfeld entdeckt worden Versuchsbohrun gen ergaben eine tägliche Förderung von 30 bis 40 Tonnen Napbtha guter Qualität. Nus Baku wird berichtet, dah die Vor arbeiten kür die Industrielle Ausbeutung von Erdöl in dem neuen Ostgebiet von Siazan« Nardarane, Iliü Kilometer von Baku, beendet sind. Man plant die Errichtung von 239 Bohr- türmen. Ausserdem wird gegenwärtig «Ine Eisenbahnlinie ge« laut, die mit einer Erdölleitung verbunden wird. Englische Arbeiter gegen L-aniberlain- Krieg-Politik London, 17. November. Der „Daily Marker" in London veröffentlicht eine lange Liste von Entschließungen, in denen verschiedene englische Arbeiterorganisationen gegen den Krieg der Eity-Elique protestieren. Zahlreiche andere Entschließungen prangern das Paktieren der Labour-Party mit den Kriegstrei- ben der Regierung Chamberlain-Churchill an. Wofür kämpfen die Kanadier? Sie wissen es selbst nicht Newyork, 17. November. Wie aus Seattle im Staate Wa shington gemeldet wird, erklärte Oberbürgermeister Telsord von Vancouver sBrlilsch-Kolumblcn) in einer Rede vor der dor tigen Washington Eommomvcalth Federation, die Kanadier seien mutige Leute, die gern ihr Lelwn für eine Sacl-e opferten, wenn sie nur wüßten wofür. Sic seien jedoch völlig im unklaren, wofür sie heute in Europa Kämpfen sollten. Steigerung des SaushaltS-Fehlbetrasies der WA. Staatsschuld erreicht neuen Höchststand Washington, 17. November. Dem Ausweis des Schatz amtes zufolge hat sich der Fehlbetrag des Bundeshaushaltes in dem am 1. Juli begonnenen Rechnungsjahr weiter erhöht. Am 14. November überstiegen die Ausgaben die Einnahmen bereits um 1399 Millionen Dollar gegenüber 1232 Millionen am Vorjahrstag. Die gesamten Bnndesausgaben betrugen 3331 Millionen Dollar, die Einnahmen dagegen 2927 Millionen. Die Staatsschuld hat nunmehr mit 41 206 Millionen Dollar einen neuen Höchststand erreicht. Drei Landesverräter hlngerlchlet Auch ein Jude hatte die Hand im Spiel. Berlin, 17. November. Die Iustizpressestelle beim Volks gerichtshof teilt mit: Der 29jährige Ewald Lakota und der 26jährige Johann Sroka, beide aus Beuthen, die vom Volksgerichtshof ivegen Landesverrates zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verur teilt worden sind, sowie der vom Volksgerichtshof am st. Okt. 1V39 ebenfalls wegen Landesverrats zum Tode und zu dauern dem Ehrverlust verurteilt« 33jährige Robert Schimpf aus Kehl a. Rh. sind heute hingerichtet worden. Lakota und Sroka traten aus Geldgier mit dem Nachrich tendienst einer fremden Macht in Verbindung und belieferten ihn anfänglich mit gefälschten Nachrichten. Später gingen sie dazu über, Ihrem Auftraggeber auch zutreffende Berichte zu übermitteln, die Im Interesse der Sicherheit des Reiches ge- hcimznhalten gewesen mären. Ein von Sroka gedungener Hel fershelfer hat seinen Verrat bereits mit dem Tode gebüßt. Um sich Geldmittel zur Befriedigung seiner Mettlciden- schast zu verschaffen, Ist der mehrfach vorbestrafte Schimpf durch Vermittlung eines aus Deutschland geflüchteten Juden mit dem Nachrichtendienst einer fremden Macht in Verbindung getreten. In dessen Auftrag hat er bis November 1938 zahlreiche Aus« fpähunaofabrten im Reichsgebiet unternommen und über die Ergebnisse dieser Reisen seinem Auftraggeber geheimzuhaltendo Mitteilungen gemacht. Ookumentensurrd in Warschau England hat die Hungerblockade gegen deutsch« Frauen und Kinder schon im August bis ins einzelne geplant und vorbereitet Berlin, 17. November. Amtlich mir- verlautbart: Trotz der systematischen Aktenvernichtung, die das pol nische Außenministerium vor der Einnahme Warschaus vor genommen hatte, um alle wichtigen diplomatischen Akten bei seitezuschaffen und zu beseitigen, sind eine Reihe interessanter Dokument« in die Hand der deutschen Behörden gefallen, die im Augenblick einer gründlichen Durchsicht unterzogen werden. Eines der ersten Dokumente, das uns in die Hände siel, ist der nachstehend in seinen wichtigsten Teilen abgedruckt« Bericht des ehemaligen polnischen Gesandte» in Rio d« Janeiro vom 19. August 1939. Es heißt hier wörtlich: Gesandtschaft der Republik Polen in Rio de Janeiro Rio -e Janeiro, ' -en 19. August 1939 Rua Cosme Velho, 9ii 8/BR/24 Betrifft die eventuelle Abschneidung Deutschlands von der südamerikan. Rohstosfzufuhr im Kriegsfälle. SK/Se Original — mit Kurier Kopie — mit Luftpost Geheim An den Herrn Auhenminlster in Warschau. In dem Hafen von Rio de Janeiro lief in -lesen Tagen der englische Kreuzer „Ajax" ein, der, nach Informationen -er Republik Polen, sich im hiesigen Hafen ungefähr 14 Tage auf halten wird. Bezeichnend Ist. daß -le Besatzung -es Kreuzers „Ajax" sich so verhält, als befände sie sich im Zustan- äußerster Bereit schaft, wobei -le Verproviantierung -es Schiffes täglich er neuert wird. Nach in Rio umlaufenden Gerüchten soll im Falle des Kriegsausbruches der Kreuzer „Ajax" neben anderen bri tischen Flotteneinheiten den Patrouillendienst längs -er brasi lianischen Küste übernehmen, um somit -ie Zufuhr von Rohstoffen und L e b e n s m i t t e l n nach Deutsch land und Italien zu unterbinden. Eine eventuelle Blockade -er Küste Brasiliens würde sich sehr negativ auf die Versorgung -er Achsenmächte mit aus ländischen Rohstoffen auswirken. Wie nämlich die Gesandt schaft schon mitteilte, wird ein Drittel -es deutsche» Bedarfes an Baumwolle und Kaffee durch Brasilien gedeckt. — Das gleiche gilt — jedoch in geringerem Maße — kür solche Artikel wie Früchte, Oelsamcn, Fette. Wolle, Reis, Gefrierfleisch, Eisen- und Manganerze, deren Ankäufe durch Deutschland In Brasilien während -er letzten Monate sehr aestieaen sind. Der Gesandte der Republik Polen Dr. Tadcuß Skowronski. , AlHrucke: -- M. S. Z. — D. D. K. P l l. R. E. Sztab Gtowmi. Soweit der über die Absichten -es englischen Kriegsschif fes außerordentlich gut Informierte polnische Gesandte. Was ergibt sich hieraus? Schon am ist. August rechnete England so bestimmt mit dem Ausbruch eines Krieges mit Deutschland, -aß es in das ferne Brasilien einen Kreuzer zur Abschneidung -er deutschen Zufuhr aus diesem Lande volle 14 Tage vor Kriegsausbruch schickte. England war schon im Frieden, unabhängig von irgend welchen deutschen Prisen- und U Boot-Maßnahmen, fest ent schlossen, völkerrechtswidrig -le Lebensmitieleinsuhr Deuisch- sands von Südamerika abzuschneiden und einen erbarmungs losen Krieg gegen die Frauen und Kinder Mitteleuropas zu führen. Ausgabe der Aeichsklelderkarle am 20. Aov. Berlin, 17. November. Zur Beseitigung von Unklarheiten über die Handhabung der Anrechnung bisher ausgcgebencr Ve- zugscl)eine aus die Kleiderkart« wird darauf hingewicsen, daß von einem Abschnciden der Punkte für bisherige Bezugscheine l>ei Knal>en und Mädcl)en nur lnson>eit al>gesehen wird, als der Bezugschein vor -em 1. 11 1939 ausgestellt worden ist. Ab 1. 11. 193st gilt bekanntlich die Neuregelung, d. h. die Ticzug- schcine, die nach -cm 1. 11. 1939 für Knaben und Mädchen noch ausgestellt worden sind, wenden auf -ie Reicl>skleiderkarte an gerechnet. Bei dieser Gelegenluüt wird von zuständiger Stelle noch mals besonders darauf hingewiesen, -ah aus technischen Grün den mit der Verteilung -er Reichskleiderkarten erst etwa ab 29. November begonnen werden kann. Die Austeilung der Reichskleiderkarten wird sich auf einen Zeitraum von zivel bi» drei Wochen erstrecken. Keine nennenswerte Kamvftätiakeit Berlin, 17. November. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: - Im Westen bei schwachem örtlich«« Arttllerlestörungsseuer keine nennenswerte Kampstätigkelt.