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Sächsische Volkszeitung : 21.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193911212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391121
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-21
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.11.1939
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er 274, Seile 4 «an»! t auch das End« , die in der Be. eben Hot. Nach nunterganz Sonnenaufganq mnkelung kaum leisten Menschen Z.30 Uhr aus und z also auch mar- rden. Es ist des. Einhaltung der )ten. » Uhr. ! Uhr. e 5 kg -IN M>: gestempelt Sluch sboxer in Leip- en ivar, wurde thalle war aus- iteressant. Im indisckzen .Halb- ;r zum Schluß unktsieg laugte, iranksurt a. Mh 1, Mittelgewicht den den Miin- ißendes Gesechi izig) und Diel- nden dem zum eg. Der Schluß- )ete mit einem Pommern. Nm iahnsteig Ul de, Arbeitsmaiden Magdeburg die rrt aus die ver stossen weitere einscklastslrans- s beste betreut sichtern fuhren , entgegen, mit deutschen Volk ie NS-Gemeiu- en, die Gehör- zu bringen, in Sachsen — ein h die mimisch« Spielgesche»,.»>s tung am Sonn- oom Reichsver- onderem Nach ft Kraft durch De„ Dank da- »n die DLlF ab des Leipziger wacher wird ind einer dre:- ;es Miiiichiier i der er sich n st bereits viele verletzt. Nm Strasse, Ecke mnn von einer zum Kranken ¬ run. Auf der stivaqen durch ns Schleudern. 58jährige Lina mrtenzaun ge- r Kunstau » rete 5 Wur re is mehr dafür, .elle Leben un t. Die mit 212 'assen Teil das mg. el - Hauses. tsherren über Nach Abschluß res über dies« ische Hoch- twoch, 82. II., stwagen g e- ihrige Elfriede n, der in einer icn eine Hau», einen schweren Reichstag schlitz) ist mit Uschen Reichs- bgeordnete ist und des Gau- Wohlfahrt, ivie aus einer allein seit 1 ?SB-Froiit ge- Möppersdors- richtet. Durch stereien wurde i gesckmsfen In trvcida. Inder: 12.10 Melodie: 16.00 : 20.1k> Kroßes isches Konzert. Sprüche von ch Tisch; 15 00 nie c-moll von Dienstag. 81. November 1S3S Eilchsksch« volbszettung Nummer 271, Selle 8 Polarhunde statt Bernhardiner St /)/6 k'/e/lk/A /tZ/sAb/t / Jetzt rechnen die Filmgewaltigcn von Hollywood damit, daß die Geschichte 'ich wiederholen wird. Im vorigen Jahre, so sagen sie, stellten die cure.päiselwn Länder 6G> Filme her, und wenn sie, besonders die neutralen, auch ihre Produktion soweit wie möglich ansrechterhalten, so werden sie Kanin wehr als 170 big 180 Film« Herstellen, von denen viele nicht geeignet lind die Lande »grenzen zu überschreiten. Cs gibt aber 37 nun g'nos in Europa, die man mit Filmen versorgen muß. und Hollywood stellt sich gern dazu zur BeNügung. Es wird sich diesmal doch täuschen. Mag seine Annahme siir England richtig sein, das ja schon vor dem Kriege in seiner Filmindustrie grobe Schwierig keiten hatte, die deutsche Filmprodnktion denkt nicht daran, den Amerikanern wieder das Feld zu überlassen, sondern macht be sondere Anstrengungen. Wir erinnern uns auch, daß es beson ders niedrige Hctzfilme gegen Deutschland waren, mit denen die Amerikaner ihr Hauptgeschäft wäbrenb des Weltkrieges mgäl ten. Dafür würden sie. wie die Duige heute liegen, gewiß keinen großen Markt in der Welt finden. nicht versäumen. Und Müllers Otto seine Kaninchen deiommen Junge. Zwei davon will er mir schenken und du hast mir dech versprochen, Baler, daß du mir dann einen Stall bauen willst." „Und ich möchte gern dabei sein, wenn unsere Lehrerin mit uns ins Heimatmuseum geht. Sie Hal gesagt, daß dort viele schöne erzgebirgische Spielwaren ausgestellt sind. Die möchte ich gern sehen." „Ich auch", echote die kleine Inge. „Mutti bat gesagt, sie will mit Fräulein Hertel sprechen und sragcn, ob Käthe mich mit bringen darf." Ernst Ullmer wendet sich ab. Es ist ihm unmöglich, in die Augen seiner Kinder zu schauen. Wie viel wird doch den Klei nen durch die Schuld der Mutter zerstört! Dabei ist das seht erst der Anfang, der erste Tag! — Wie wird es nun weiter werden? — Wie alles enden? Er wagt gar nicht, weiter zu denken. Mühsam würgt er hervor: „Ich kann euch heute noch nichts versprechen — ich muß erst abwarten, wie alles wird." „Ist denn Mutti so schlimm krank?" fragt Fritz angstvoll, „dürfen wir sie denn nicht einmal sehen " Erregt wehrt Ullmer ab. „Später — später — und nun lebt wokl " Wie stets, wenn er sich von ihnen verabschiedet hat, so hän- sich die Kinder auch heute an ihn und wollen ihn zum Hollywood und der Krieg Wenn man bas glauben wollte, was die Geschäftemacher von Hollywood überall öffentlich verkünden, so müßte man glauben, daß die Filmstadt bald das Ende ihrer Herrlichkeit er leben wird. Der europäische Markt wäre verloren, Klagen sie, und es bliebe nichts übrig, als die Kosten möglichst herabzudriik- ken. vor allem die Gehälter, weil sonst viele entlassen werden müßten. Unter vier Augen sprechen diese Herren aber ganz anders: sic denken an den Weltkrieg zurück und hassen, daß Hollywood van neuem einen großen Aufschwung erleben wird wie damals. Par dem Weltkriege arbeiteten die amerika nischen Filmgesellsckmsten fast nur siir dcu inneren Markt. Als aber der Krieg die europäische Produktion zum Stillstand brachte, machten sich die Amerikaner an die Eroberung dieser Märkte, und es gelang ihnen in erstaunlicliem Maße: die Fir men van Hollywood gehörten zu den größten Kriegsgewinnlern. Es hat lange gedauert, bis die europäischen Länder den ver lorenen Boden wiedcrgewinncn konnten. gen . . Abschied küssen. Er beugt sich zunächst zu Inge und drückt sie an sich. Mäh rend er den kleinen Kindermund küßt, spürt er wieder ein salziges Naß in den Augen. Klein-Inge sicht ihn ernst an, streichelt dann sein Gesicht und sagt: „Mußt nicht traurig sein, Vati — Mutti wird schon wieder gesund werden." „Wag fehlt denn Mutti eigentlich?" erkundigt sich Käthe. Mieder wehrt Ullmer mit einer heftigen Handbewegung ab. „Fragt nicht — das versteht ihr noch nicht " Doch er erschrickt bei dem Blick seines Acltesten, erschrickt big ins Herz hinein, denn er sühlt, daß der Junge alles ahnt. Minutenlang preßt er ihn sest an sich. Er möchte sprechen, irgend etwas erklären, um dem Jungen sein seelisches Gleich gewicht zurückzugcben. Aber er sucht vergebens nach Morten, er findet keine, vermag nichts anderes zu sagen, als: „Leb wohl, Fritz, seid artig und macht mir keinen Kummer." Dann reißt er sich los und geht nach kurzem Abschied von Frau Löber aus dem Haus. Käthe und Inge haben rasch ein paar Blumen gepflückt, die sie ihm in die Hand drücken. „Nimm das Mutti mit." Ullmer ist es, als müßte er ausschrcien, als müßte er den Kindern zurusen „Eure Mutter ist ja nicht wert, daß ihr an sie denkt". Doch er bringt es nicht fertig, Jenny in den Augen der Kinder herabzusehen. Früh genug werden sie ja alles er fahren. Er nimmt die Blumen, sagt noch ein paar belanglose Worte, dann eilt er sorl. Aber als er im Zug sitzt, der ihn wieder nach Dresden zurückbringt, sühlt er erst jo recht die Last der Sorgen, die ihm nun ausgebürdet worden sind. Als er in Dresden ankommt, bringt er es nickt fertig, heut» schon mit einem seiner Vorgesetzten über seine ehelichen Ange legenheiten in „recken .Fortsetzung solo,' Urteil nver nenöv nnmrs wurde babel gefällt. Doch endlich ritz sich Ernst Ullmer los und erklärte: „Jetzt muß ich wieder fort, denn es gibt sa noch viel zu erledigen." Bei einem Blick durch bas Fenster sah er seine Kinder auf der Gartenbank hocken. Sie saßen da wie flügellahme Vögel, die aus dem Nest geflogen sind und nun nicht wissen, wohin sie gehören. Um sie hereinzurufen, öffnete Ernst Ullmer das Fenster. Da bei hörte er deutlich die Stimme seines Aeltesten, der den Schwestern erklärte: „Sicherlich ist Onkel Heinz daran schuld, daß Mutti krank geworden ist! — Sie hätte eben doch nicht mit ihm sortgehen dürfen." „Das sagst du nur, weil du Onkel Heinz nicht leiben kannst", entgegnete Käthe, „dabei ist er immer so gut zu uns gewesen, hat uns jedesmal viel mitgebracht. Vati hat uns selten etwas geschenkt. Er hat immer gesagt, daß er sparen muß." Ernst Ullmer preßte die Lippen sest zusammen, als er diese Worte hörte. Ja, seine Käthe hatte recht, er hatte immer nur ans Sparen gedacht. Das war wahrscheinlich ein Fehler gewesen. „Aber Vater ist mir doch lieber als dieser Onkel Heinz mit leinen Geschenken!" fuhr Fritz erregt fort. „Doch Mutti hat gesagt, Onkel Heinz wäre viel lustiger als Vati", fiel die Jüngste ein. „Lütgen hat es auch leicht, lustig zu sein", ereiferte sich Fritz, „was hat denn der schon Besonderes zu tun? — Den Gästen was zu Trinken und zu Essen zu bringen! Das kann jeder andere auch. Aber eine Lokomotive führen, das ist schwer, das ist ein ver antwortlicher Posten, so hat Lehrer Groschwald jetzt in der Schule erzählt: Vater würde bestraft werden und ins Gefängnis kommen, wenn er einmal die Schuld daran trüge, daß ein Eisenbahn unglück geschieht." „Ach. wenn Vater auf der Lokomotive steht, dann geschieht kein Unglück", meinte Käthe, „Vater paßt schon gut auf, der macht nichts falsch." „Aber eben deshalb hat er nichts zu lachen", belehrte sie Fritz. „Das hat Lehrer Groschwald auch gesagt. Ein ernster, verantwortungsvoller Beruf, so hat er uns erklärt, verlangt einen ernsten, pflichtbewußten Menschen, — und das ist unser Vater!" „Und Onkel Heinz ist das nicht?" erkundigte sich die kleine Inge und schaute den großen Bruder fragend an. Doch ehe Fritz etwas erklären konnte, entgegnete Käthe: „Er kann es ja gar nicht sein, weil er immer so viel lacht." „Darum kann ich ihn nicht leiden", brauste Fritz auf, „wer weiß, was er Mutti gegeben hat, daß sie nun krank geworden ist! — Ich hab' mir's doch gleich gedacht, daß Müllers Otto recht haben wird " Ernst Ullmer, dem das Herz blutete bei den Worten seiner Kinder, riß sich gewaltsam aus der Erstarrung, wollte nichts mehr hören, und rief nun die Kinder ins Haus. Nasch eilten sie herbei und schauten erwartungsvoll den Vater an. „Ich muß jetzt nach Dresden zurück", erklärte er ihnen. „Ihr bleibt also hier bei Tante Anna und versprecht mir, recht artig zu sein und Tante Anna nicht zu ärgern." „Und wann holst du uns wieder, Vati?" fragte Fritz. „Das weiß ich noch nicht." „Laß uns nicht zu lange hier", bettelte er. „Mir haben jetzt aerobe In der Geschickte Friedrick den Großen, das möchte ick Banknoten gehören nicht in Kinderhand Durch Banknoten werden zweifellos eine Reihe von Ge- kahren bedingt, vor denen ärztlicherseits gewarnt werden muh. Wenn die Banknote im Verkehr und beim Einkauf auch voll ständig den Münzen entspricht, so tut sie dies allerdings nicht in gesundl-eitlicher Hinsicht. Während die Münzen nämlich nicht nur Krankheiten nicht übertragen können, sondern vermöge ihres Gehaltes an Silber und Kupfer sogar bakterientötend wirken, sind Banknoten anderseits als Ueberträger von Bakte rien zu betrachten. Bei einem normalen Umgang mit diesen Zah lungsmitteln sind freilich auch sie völlig ungefährlich. Jedoch sollte eine vorsorgliche Hausfrau und Mutter darauf achten, daß nicht ihre Kinder damit zu spielen iwginnen. Dies ist einmal gefährlich, weil gerade die Kleinkinder kaum Verständnis siir ihren Wert halx-n und sie leichtlich zerreißen können, anderer seits muß aber immer daran gedacht werden, daß Kinder die Bai knoten in den Mund nehmen können, wozu di« Noten gleichfalls nicht geschaffen sind. Bei Münzen hat dieses Spielen abgesehen vom 'iterschlucken ja kaum eine Gefahr, kann man doch ein Glas Wasser allein dadurch baklcrienfrci machen, daß man eine siliwrne Münze hineinlegt, da die von der Münze ab schwimmenden winzigsten unwägbaren Teile des Silbers ebenso bakterientötend wirken wie Silber enthaltende Medikamente, die in großer Zahl angewandt werden. Papicrschcine In den Mund genommen können aber allerlei unerwünschte gesundheit lich' Gefahren haben. — von der Minderung ihres eigenen Wertes ganz abgesehen. Total verrückt! Im Hotel Gellert in Budapest wurde kürzlich für eine Herrengesellschaft ein merkwürdiges Mahl serviert. Die Mahl zeit begann nämlich mit schwarzem Kaffee. Dann folgte Ge bäck, anschließend Käse. Endlich wurden Sauerkraut und Sckweinesüßchcn aufgetragen. Dann kam ein Hors d'Oeuvre und schließlich eine Boullion. Aber diese seltsame Folge war wieder in sich eine Uebcr- ralchung. Der Leiter des Festessens teilte den Anivesenden mit, daß der Kück-enches sich genau nach der Vorlage gerichtet habe. Dies« sei aber durch einen Drucker auf den Kops gestellt wor den. Und nun hübe der Küchenck-ef darauf bestanden, so zu ser vieren wie <s in der gedruckten Vorlage angcgelwn wurde. Als die Gäste jedoch mit der Mahlzeit begannen, stellte sich heraus, daß der anqeblick)« schwarze Kaffee in Wirklichkeit eine sehr starke Bouillon war, während die Zuckerstücke aus Eiweiß hergestellt wurden. Das Gebäck, das als Nachtisch betrachtet wurde, war in Wirklichkeit ein sehr schönes Hors d'Oeuvre, aus der anderen Seite war der Hors d'Oeuvre, das zum Schluß serviert wurde, aus Pudding hergcstellt, wäh rend d'e zuletzt aufgetragene Bouillon eine Tasse Tee war. Hunde als Lebensretter — Gefährlicher weg durch den Schnee — Lndaultiaer Sesc-blttss? Wie man hört, trägt sich das weltbekannte Hospiz von Bernhard mit der Absicht, die Bcrnhardinerhunde, die dort seit Jahrhunderten gezüchtet und zur Rettung Berirrter und Erschöpfter eingesetzt werden, durch Polarhunde zu ersetzen. Die Gründe, die dafür genannt werden, klingen recht ein leuchtend. Die Polarhunde sind viel zäher, anspruchsloser und instinklsichercr als die Bernhardiner. Außerdem sinken sic ihrer geringeren Größe wegen nicht so tief in den Schnee ein wie die ungleich massigeren Bernhardiner. Sie können also auch ihrer Aufgabe beim tiefsten Schnee nachgehen, was bei den Bernhardinern durchaus nicht immer der Fall sein soll. Trotzdem wird einem nicht recht wohl bei der Vorstellung, daß nun die Bernhardiner verschwinden sollen. Irgendwie sind diese schönen großen Hunde, die es bekanntlich durchaus nicht nur aus dem St. Bernhard gibt, untrennbar mit dem welt berühmten Hospiz verwachsen. Auch wer nie selber dort bei den gastlichen freundlichen Mönchen war, hat Bilder von ihnen gesehen und von den wunderbaren Talen ihrer Hunde gelesen. Bis vor drei Jahrzehnten, solange also ein erheblichen Verkehr über den St. Bernhard ging <der Gotthard-Tunnel schuf dann die erste durchgehende Eisenbahnlinie nach dem Südens haben die Hunde in jedem Winter viele Dutzende von Menschen ge rettet. Sobald starker Schneefall einsetzte, wurden die Tiere losgeschickt, die sich klässend über beide Seiten der Paßstraße entfernten. Sie hatten ein kleines Gesäß mit heißem Kaffee oder Rum umgehängt, mit dem sich der Erschöpfte, die der Hund aufsand, laben konnte. Sobald ein Hund einen Verirrten auf fand, bellte er die rbensalls patrouillierenden Mönche herbei oder er rannte zurück und holte einen des Weges kundigen Mönch. Im Hospiz wurden die Erschöpften dann gestärkt, und bis vor wenigen Jahren nahmen die Mönche dafür nicht das geringste Entgelt. Früher, als fast der gesamte Verkehr nach dem Süden über den St. Bernhard ging, gaben die begüterten Reisenden reichliche Spenden, die es dem Hospiz ermöglichten, großzügigste Gastfreundschaft auszuüben. Noch immer hat das Hospiz nicht ganz seine Bedeutung verloren, genau so wenig wie der Paß. Noch immer machen viele zu Fuß oder lm Fuhrmagen den Weg und nicht mit der Elsenbahn. Außerdem haben sich auch längst die Winlersportler eingestellt, mit denen die Mönche ein besonders herzliches Ver trauensverhältnis unterhalten. Sei es, wie es sei: es soll sicher manchem nicht recht in den Kops, daß jetzt die Bcrnhardinerhunde verschwinden sollen. Man erinnert sich freilich auch daran, bah vor wenigen Jahren eine große Zahl von ihnen erschossen werden mußte, weil sie Tirol in Amerika Der amerikanische Finanzmann W. A. Harriman ist aus eine neue Idee gekommen. Er hat im Herzen von Idaho ein großes Talgebiet gekauft — das sogenannte Sun Bailey, also Ccmnental. Und dort läßt er einige tiroler Dörfer errichten. Zuerst beobachtete Harriman die Möglichkeit der Uebertra- gung von Schweizer Dörfern oder Tiroler Dörfern nach Ame rika in Hollywood. Dort gibt es für euopäische Alpenaufnak;« inen einige Landstriche, die ganz im Stile der Schweiz oder Tirols gehalten sind. Harriman aber verfolgt natürlich einen ganz anderen Zweck. Er will im Winter einen großen Skibetrieb in diesem amerikanisck)«n Tirol auisinack)en, wobei es ihn nicht stört, daß in diesem Tirol die Renntiere Herumlaufen. Di« Preise, die Harriman von seinen Gästen im amerikanischen Tirol abkas- liert, sind nicht bescheiden. Unter 30 Dollar bekommt man kein Belt im Tirol von Idaho. 0NL« von «Liur LUUU!-i uuueuu llopprlgdt d» Karl Köhler L Lo„ Berlin-Schmargendorf. <Ilachdr«6 vridoieaO 6. Fortsetzung. „Ich will dir sa gern ven Gefallen tun, Ernst, und die Kinder eine Zeillang behalten, aber dann mußt du schon sehen, daß du jemand anderen findest, oder du mußt die Kinder eben in eine Anstalt schicken. Du hast dir wahrscheinlich gar nicht überlegt, was für eine Umwälzung es für mich bedeutet, wenn mir plötzlich drei Kinder ins Haus schneien. Ich bin doch darauf gar nicht emgerlchtet und weiß zum Beispiel gar nicht, wo die Kinder schlafen sollen. Gewiß, die beiden Mädel könnten zusammen das Bell von meinen» Mann bekommen, und der Junge könnle auf dem Sofa schlafen. Aber für die Dauer geht das natürlich nicht." Ullmer faßt« sich nach der Stirn. „Freilich, für die Dauer geht bas nicht", murmelte er, „daran habe ich in der ersten Aufregung nicht gedacht." „Auch gibt es bei drei Kindern Immer etwas zu waschen, zu nähen und auszubessern. Die Schularbeiten möchten auch über wacht werden. Ich kenne das doch noch von meinen Kindern her. Eine Mutter hat alle Hände voll zu tun. Dazu bin ich aber zu alt, Ernst. Wenn ich auch noch ganz rüstig aussehe, so habe ich doch unter allerlei Altersbeschwerden zu leiden. Eg ist mir manch mal gar nicht gut, dann blecke ich den ganzen Tag über im Bett. Das könnte ich aber doch nicht, wenn die Kinder da sind, die müssen versorgt werden, müssen ihre Ordnung haben — also wie gesagt, Ernst, eine Woche — vielleicht auch zwei, will ich die Kinder behalten. Aber länger geht das nicht. Du mußt dich nach einer jüngeren Person umsehen. Das beste ist, du nimmst jeman den ins Haus. Dann werden die Kinder nicht herausgerissen —" Doch heftig abwehrend unterbrach Ullmer sie: „Nein, nein, die Kinder sollen nicht zu Haus bleiben. Cie sollen durch andere nichts davon erfahren, was ihre Mutter getan hat. Ich will, solange es nur irgendwie möglich ist, Jennys Fehl tritt vor den Kindern verheimlichen." „Mein lieber Ernst, du wirst das Märchen vom Kranksein deiner Frau den Kindern gegenüber nicht lange ausrecht erhalten können. Auch wirst du deiner Frau die Kinder nicht vorenthalten dürfen. Sie ist ja die Mutter, und soviel mir bekannt ist, hat sie das Recht, ihre Kinder zu sehen." Ullmers Stirn schob sich noch mehr ln Falten. „Ich will aber nicht, daß es zwischen ihr und den Kindern zu einem Wiedersehen kommt. Und ich will nicht, daß die Kinder die Wahrheit erfahren!" „Ich kann alles verstehen, kann mir denken, wie dir zumute ist. Wären die Kinder nicht da, würde es ja für euch leichter mit dein Auseinandcrgehen sein. Jedenfalls rate ich dir, wenn du dich mit deiner Frau nicht aussöhncn willst, wenn du ihr nicht ver zeihen kannst, dich losort mit einem Rechtsanwalt in Verbindung zu setzen." „Ja, ja, ich werde mit einem Rechtsanwalt sprechen. Ich werde auch nach einer Pslegestelle für die Kinder suchen, nur jetzt, in den ersten Tagen, da ich noch nicht völlig klar sehe, mußte ich mir keinen anderen Rat, als die Kinder hierher zu bringen." Sir redeten noch lanae bin und der. Ein vernichtendes durch allzu lange Inzucht gefährlich und unberechenbar gewor den Waren. Aber man hatte damack nicht-- versäumt, um durch frische Blutzufuhr die Bernhardiner am St. Bernhard zu er halten. Auch als die Mönche van St. Bernhard einen Teil ihrer Belegschaft nach Tibet schickten, um dort aus einem Hima lojapaß ebenfalls ein Hospitz zu errichten, nahmen sie Bern- hardinerhundc mit. Man hat dann freilich nichts davon gekört, ob sie sich dort — unter noch univirtlichereu Berhättnissen als auf dem St. Bernhard — bewährt haben Aber aus dem St. Bernhard haben sie sich jahrhundertelang bewährt, lind deshalb möchte man, ob cs nun Zweck hat oder nickt, da'ür plädieren, daß die Mönche aus dem St. Bernhard dock noch einen Versuch machen sollten, die schönen Tiere beizubehalien. Kanäle und Dämme beeinflussen die Fischwanderungen Vor einiger Zeit sind in Nordamerika die Fischfachleute siir Flußsisck>erci zusammengelreten. um sich über gewisse Zusam« menhänge klar zu wenden. In einigen Flüssen nahmen nämlich auf einmal die Salme und die Forellen in einem erstaunlichen Umfange ab. Dabei zeigte sich an anderen Stellen eine Zu nahme. Des Rätsels Lösung fand man schließlich in der Tatsache, daß die Errichtung von Dämmen und der Van von Kanälen die Fisckzc zwingt, andere Wege zu ihren Lcichplätzcn anzutretcn oder jedenfalls Zonen zu meiden, die ihnen nicht mehr ganz ge heuer Vorkommen. Nun sind kanalarlige Einrichtungen mit glatten Ufern und ohne jede Möglichkeit, sich irgendwohin lllüchlcn zu können, gar nicht nach dem Geschmack der Fische. Man kann sc>gar sagen, daß di« gesamten Fischwanderungen in Nordamerika durch den Bau von derartigen künstlichen An lagen verändert morden sind. Das gleick)« Äild werde sich übri gens — so versick)«rten die Fachleute — in allen anderen Lan dern auch zeigen.
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