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Nummer 274—38. Iaftrg Dienstag, 21. November 193S kchilftl'ttmq: vr—d«».A., PdNccstrak« 17, F«nn«t «Ml «. 1101» Etlchlsttftell», Dc»ck »Nd v*rla-! T«n»aM vochdwckccei «iw B<rl-S LH. »n» ». WI»k«l, P-Nciskatz, 17. Fcmny voll, P°stl-H««: «r. IMS. van«! «-«ba»1 Dc««d<» 7V. «7S7 8« Fall, iw» HSHcrcr ««walt. vcrbot. «tnlcelcnd«» «,KI«lx> PSrunzc» hat d«, »<»I«H« »er WcibungNelinnd« k«>« «nspillche, sali, dl, gckun, ln bcichi«nltcm Umsa»,«, »«> spälel -der »Ich« cclchcln«. «rslll»«»g,»r1 1» v,,,d«» ««rlagEt Dr«Än». Unplgcnprcll«: LI« Ispaltlgc H mm breit, gell, 4 Vfl-f sllr Famlllcnanzelzcn I PI» gllr Pl-tzwünschc kSnne» -t, t,liw G«w«-i leiste«. SüüMche VEsseuuns Icfchcliü I «al »lXhentllch. vi«natli»tt v,»us,l>',l» d»zch Tilger einlchl. « Pfg. »,«. *> Pig. Trlgeilohn 170; durch dl, Post 1.70 elnlchllestlich Pastgberweilung^ebllhr, zuzüglich « Pfg. Post-Bestellgeld. kiirzel-Rr. 1l> Vlg , Sonnabend, und FektagvRr. >5 VI» ilbdestellungeu mllsten lpSteften, ,In, wach« »ar Ablaut der Lezuz^eU tchriltlich bei» Verla» «Ingegange« I«>« Unser, r,I-n dürfe, kl« Lbbestelluage» mrigegennehme», Große Erfolge unseres Sa»i>elslrieges Deutsch-slowakischer Giaatsverirag über die Rückgliederung der von den Polen geraubten slowakischen Gebiete Aufklärer über England und Krankreich Berlin. 21. November. Da» Oberkommando der Wehr« macht gibt bekannt: Im Westen an einzelnen Stellen der Front gering« Epähtrupptiitigkelt und schwaches Artillerleseuer. Die deutsch« Luftwaffe setzte am 20. November ihre Aufklärung gegen die feindlichen Staaten fort. In England wurden Srapa Flow, Schottland und Sltdengland, in Frank reich der Raum nördlich Paris aufgeklärt. Trotz feindlicher Abwehr sührten die Flugzeuge ihre Auf- träge planmähig durch. In den Monaten September und Oktober haben deutsche Ueberwasserstreltkräft« gemeinsam mit Luftstreitkräften in der Ost- und Nordsee mehrere hundert Handelsschiff« auf Bann- wäre untersucht. Während sehr zahlreiche Schisse unmittelbar nach der Untersuchung in See fr«ig«lassen werden konnten, da sie keine Bannware an Bord hatten, sind insgesamt 127 Schiffe mit 245 455 Bruttorcgistertonnen in deutsche Häsen zur genauere» Untersuchung elngebracht worden. Soweit nicht Schiff und Ladung der Beschlagnahm« versiel, wurden sie wieder sreigelassen. Der deutsch-slowakische Staalsverlrag Berlin, 21. November. Wie vor kurzem bekanntgegeben wurde, hat der Führer der slowakischen Regierung zugesagt, datz Deutschland die von der slowakischen Regierung geltend gemachten Wünsche wegen der Wiedervereinigung der von dem früheren polnischen Staate in den Jahren 1820, 1924 und 1938 in Besitz genommenen Gebietsteile mit der Slowakei erfüllen werd« und datz die Rückgliederung der Gebiete durch einen Staatsvertrag zwischen Deutschland und der Slowakischen Repu blik geregelt werden solle. Dieser Staatsvertrag ist inzwischen fertiggestellt und Dienstag im Auswärtigen Amt durch den Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, und den slowakischen Gesandten, Lernak, unterzeichnet worden. Neue Massengräber Deutscher gefunden Sie wehrlosen Opfer von den Polen auf das schrecklichste verstümmelt Posen, 21. November. Die Aufdeckung polnischer Mreuellaten, die an wehrloser deutscher Zivilbevölkerung in den ersten Kriegslagen begangen wurden, nimmt kein Ende. Eine Suchkolonne der „Zentrale für die Gräber ermordeter Volksdeutscher" brachte von Ihrer Fahrt nach Warschau und Umgegend soeben wieder die erschütternde Kunde von der Auffindung weiterer Massengräber, aus denen die Leichen von 45 Volksdeutschen geborgen werden konnten. Für das Ausmaft der Verstümmelungen, die polnisclzes Mord gesindel ihnen beibrachte, spricht die Tatsache, datz nur etwa 19 der Aufgesundcncn identifiziert werden konnten. Die Opfer dieses Vlutmarsches, die zum grössten Teil ans der Gegend von Obornik und Gnesen stammen und die bis vor die Tore Warschaus getrieben wurden, brachte man auf grau same Weise um. als die deutschen Soldaten den Polen auf den Fersen waren. Die Ermordeten wurden aus zwei riesigen Granattrichtern geborgen, in die man sie wild durcheinander zusammen mit gefallenen polnischen Soldaten hineingemorscn hatte. Jetzt ruhen sie an würdiger Stätte auf dem Friedhof in Warschau-Wola. 14 polnische Bundesgenossen Englands vor einem Sondergericht Geständiger Mörder zum Tode verurteilt Posen, 21. November Ein Prozeh gegen 14 polnische Bundesgenossen Englands vor dem Sondergericht wegen Ermordung Volksdeutscher brachte grauenerregende Enthüllungen über die Auswirkungen des von London geschürten Deutschenhasses. sFortselzung auf Seile 2) Ruffisch-japanische Konferenz am 29. Nov. Verhandlungen in Tschita - Klärung der gesamten Grenze geplant Tokio, 21. November. Amtlich wird mitgeteilt, dah die Kon. terenz zur Regelung der Grenzsragen zwiscl>cn Iapan-Mondschu- lmo und Ruhland-Auhenmongolei am 29. November in T s ch i t a stotlsindet. Diese Konferenz beruht aus den Besprechungen zwi schen Molotow und Botschafter Togo. Hiesige politische Kreise weisen darauf hin, dah diese Beratungen den Ausgangspunkt für die Klärung der gesamten Grenze zur Bermel, düng weiterer Zwischenfälle sein werden. Hierüber bestände be reits grundsätzliche lieberemstimmung. Zugoslawlen will Schiffsverkehr mit englischen Säfen einfiellen Als Folge des Unterganges der „Earira Milira" Belgrad, 21. November. Die jugoslawische Presse be richtet an erster Stell« über den Untergang des in Dubrovnik beheimateten grohen Frachtdampfer» »Tariea Milira" an der englischen Ostkllste. Wie „Breme" aus Agram meldet, plant die Reederei Jugoslawischer Lloyd nach diesem Verlust, den Verkehr mit englischen Häfen «lnzustellen. Sie wollen nicht für England sterben Skandinavische Besatzung des Tanker» „Mowinckel" oeriäht da» Schiss Newyork, 21. November. Die bereits gemeldete Explosion In Bayonne sNew Jerseys auf dem grohen Standard-Oil-Tanker Mowinckel". einem der vielen neuerdings unter der Flagg« Panamas «fahrenden Schiffe der Standard-Oil, hatte am Montag ein Nachspiel: Die gesamte aus Skandinaviern bestehende Mann, schast verlieh das Schiff unter Protest, — Die skandinavische Seemannsgcwerkschast in Newyork erklärte dazu, die Be. satzungsmilglieder seien unter Vorspiegelung von der Standard- Oil angrheuert wovden. Sie würden nicht auf das Schiff zurück, kehren. Selbst ohne die Explosion wäre es wahrsci-ciniich zu dem Schritt der Msatzung gekommen. Man habe die aus Schweden und Norwegen stammenden Seeleute durch das Mrsprechen an- gr lockt, ihnen den ..gewöhnlichen" Lohn zu zahlen Di - amerika- nischen Seeleute forderten nämlich für den gefährlichen Öl transport nach England das Zweieinhalbsaäz« der Tariflöhne. Ein Gewerkschastsrcrtreter teilte mit. dah sich gegenwärtig 1299 skandinnviscl-e Seeleute in USA-Häfen befinden, die freie Rück kehr nach ihrer Heimat forderten. vor der Wahlschlacht 1940 in «SA. Republikaner gehen in de» Wahlkamps als „Fricdcnspartci" Newyork, 21. November. Senator Tast, einer der aus sichtsreichsten republikanischen Präsidentschaftskandidaten, er klärte in St. Louis, die republikanische Partei iverde 1949 die Wahlschlachl als „F ri ed e n s p a r I e i" führen. Die demokratische Partei halx- unter Präsident Wilson die Ber einigten Staaten schon einmal in einen Krieg gebracht. Er hoffe, dah das amerikanische Volk aus dieser Erfahrung gelernt habe. Taft beschuldigt die Regierung Roosevelt, die Aufmerksamkeit des Volkes absichtlich auf den Krieg in Europa zu lenken, um die Arbeitslosigkeit im eigenen Land, die Vtihwirtschaft und die auhenzwlitischen Fehlschicht« zu verdecken. Konferenz zwischen Daladier und Sore Velisha im Kriegsminlsterium Part», 21. Norxmlxr. Ministerpräsident Daladier hat sich Montag mittag in das Hotel des britischen Kriegsminister» Höre Mlisha begeben, um an einem Essen teilzunehmen. An- schltehrnd fand zwischen Daladier, Höre Veli sha und ihren Mitarbeitern im Kriegsministerium eine Konferenz statte- Berlin, 21 Novemlier. Das Oberkommando der Wehrmacht stellt in einem Erlah fest, dah die slowakisä-en Krie^fsanszeich- nungen ausländisel-e Orden und Ehrenzeiäxn sind. Sie sind unter diesen in der Reihenfolge ihrer Stufen und Verleihung an der Ordensschnalle zu tragen. Wankende Herrschaft Wieder einmal lassen sich Reuter und die englischen Zei tungen aus Indien Zusammcnstöhe melden, die zwischen Hindus und Mohammedanern vor sich gegangen sein sollen. So soll es am 19. November in Sukkur zu fchwcre«, Ausschrei tungen gekommen sein, wobei es Tote und Verwundete gegeben hat, immer nach Reuter und nach dem englischen Korrespon denten. Meldungen dieser Art sind hauptsächlich für das Aus land bestimmt, denn sie sollen dartun, dah es sich in Indien um ein Land handelt, dessen Bevölkerung aus religiösen und sozialen Gründen sich nicht selbst überlassen werden kann. Es läht sich ja nicht unterdrücken, dah in Indien die Unabhängig keitsbewegung einen mächtigen Auftrieb bekommen hat. datz selbst der mahvolle und zu Kompromissen geneigte Mahatma Gandhi zu verschärften Forderungen übergegangen ist. Wenn das geschieht, so pflegt sich die englische Regierung aus di« seit Jahrhunderten bewährte Regel zu besinnen, nämlich zu teilen und zu herrschen, was in der Praxis bedeutet, sehr viel Durcheinander hervorzurufen, um dann sagen zu können, ohne die Engländer geht es nun einmal nicht. Bor 25 Jahren gelang cs der englischen Regierung durch eine Wolke von Täu schungen, durch Giftgase gefährlicher Berleumdung, in Indien so etwas wie eine Zustimmung am Kriege gegen die Mittel mächte in Europa zu erzwingen. Allein. England muhte schon damals die stärksten Mittel auswenden, es muhte sich vor allem dazu bereit finden, Indien ebenso wie den anderen Dominien Freiheit und Unabhängigkeit wenigstens zu verspre chen. Wie England das Versprechen aekalten hgt. wie es ins besondere Indien um Freiheit und Unabhängigkeit betrog, das gehört der Geschichte an. Dabei ist zu beachten, dah vor allem in der Hindu-Bevölkerung die Freiheitsbewegung schon seit Jahrzehnten im Wachsen begriffen war Der nationale Gedanke hatte gezündet, die Verbindung der Inder mit dem Auslande hatte Immer gröhere Schickten erkennen lassen, dah Indien nichts anderes ist als ein Ausbentungsobiekt kür die Englän der. Und was für ein Ausbeutunasobjekt! Der Reicktum Eng lands ist in der Hauptsache im S-'rnen Osten entstanden, in Indien vor ollem, später ans den Inseln, dann durch den Handel mit China und Japan. Es hat nickt an Engländern aefeklt. die lckon vor Jahr zehnten daraus hinwiesen. dah Englands Herrschast über In dien erschüttert sei. dah wenig Ansstckt bestünde. da--- verlorene Gebiet zurückzngewinnen. Enola"d muh davon selbst über zeugt sein, denn 1919 setzte sofort der grok-e Schocker darum ein. den Indern die 191-1 versprochene Unabbänoigkeit und Selbstregierung gickt zu gewähren. Wozu auck. denn der Krieg war ja beendet, hatte England scheinbar einen überwältigen den Tieg gebracht, damit auch die Mittel und die Macht dazu, sie anzuwcnden. Indien und die Dominien weiter unter Druck zu halten. Gegenüber Indien geschah es auck: was wieder in Indien selbst zu einer Reaktion führte, deren hesstostc Wellen sich in dem passiven Widerstand niederschlugen, der non Gandhi organisiert wurde. Die englische Regierung schickte eine Kom mission. steckte sich hinter die indischen Fürsten, deren Lond und Reichtum dovon ohhängig wor. dah Englond sie weiter beschützte. Es kam zu Konserenzen um de» runden TUch. es kam zu Kommissionsberichten, es kam sogar zu einer sogenann ten Verfassung, die Indien eigentlich nichts anderes gab als ein unter Umständen verschärftes Auksicktsreckt der englischen Regierung. Dah die sogenannte Verfassung, die Indien ver liehen wurde, nichts wert ist. wird lx-stätiat dadurch, dah die englische Regierung, d h. in diesem Fall der Bizekönig für Indien selbst ohne weiteres den Eintritt in den Krieg gegen Deutschland an die Seite der englischen Regierung erklären konnte. Die überwältigende Masse der indischen Bevölkerung ist mit dieser Massnahme nicht einverstanden Sie will Selb ständigkeit und Unabhängigkeit, allo selbst darüber enUckeiden, was in diesem Fall zu tun und zu lasten ist Wie üblich ar beitet die englische Regierung nun mit ollen Mitteln, um die Freiheitsbewegung in Indien, die ihr so unbeguem wie mög lich ist, zu lähmen. Zu Mitteln dieser Art gehört. Unruhen zwiscinm Hindus und Mohammedanern hcrvorzurusen. also den alten Religion»- und Rassenhass zu schüren, was an und für sich kein grosses Kunststück ist Dah es der englischen Re gierung. trotzdem oder gerade weil sie Indien schon über 159 labre beherrscht, noch immer nicht gelungen ist. zwischen Hindus und Mohammedgnern einen Ausoleich zu schassen. Ist doch zunächst ein Beweis dastir. dah es mit der vielgerühmtcn Kolonifationsknnst der Engländer nickt weit her ist Prominente Mohammedaner und Hindu Führer haben von sich aus wiederholt erklärt, das Problem des friedlichen Nebeneinanders der beiden Bevölkerungsgruppe» sei durämu» lösbar. Allein England will diese» friedliche Nebeneinander nicht, denn besteht es. so sind die Tage der englische» Herr schaft in Indien nicht nur gezählt, sondern zu Ende. Englands Herrschaft über Indien ist so nur da» Ergebnis de» „Teile und