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282, Selle 4 mgslage Ihre, ir die Abholer Kohlenhändler ! Woche sindel a > Nahrungsmlt- ch k> der Poli- iincln von Kn üllen vom >0. jeder Sammler elabsällcn einer Der lkrlnnbnis- der Camuiel- ler, die bereit, eltäligkeil »ns. »Süden wollen, en Anlransjor- abend, 2. De- Zimmer I», zu aus dem vor dem I. Januar tlelndsälle ohne i strafbar. Sleuerzahlunq. en: am 5. Ao- zins->slencr für rgerstencr lbg, g eines Lohn, 10. November: Vorauszahlung, Vorauszahlung, min, und zwar igen ei» Achlel n röm-lialhol. des Iahresbe- nicht nczahllen - einer Woche , Zimmer 1 — rombrcrbläller- llzbasfee, Uar- egulasch, Bral- Sutlerbrol und isli mil Avfel :n- oder Zell- csing aus bagr. Wirsiliginvve Käsebrot, saure der. 12.10 aus Köln: slionzcrl: ll.lO aus Franksurl: Kammermusik; ; 20.-15 Abend- sili; 23.1» Zur g: 12.00 Kon en»; 1-1.25 Mn- ckeldrchen and rtslunde; 16.00 >erl reu hergerich- >s Konzert t. Ein Musik- tehör bringen, cht, -ein Kou- ob wird aus a drei Tasten d) der Beiried mngfahrpläue. Kenbo st e n tlich in seinen .end am wesl- m a i a i> e n o :n alle vielen" Gliederung» n, der Schul« und andere berschietzwarl- mit Aliszeich- ch vom Deut ernannt nnstsiastes der en die besten hier am Man« ). Nach einem bestehen im it rund 1330 lnehmern, ins- nahm Krcis- n FeieraixulS- Gauobmaims czost u. Co. in Witte in Lü de, Gemischter istruppe Spin- Spinnerei und i Herrnhut, sitz steriet l»eim e Hand in die erhand. Dem amilie fielen, nde beschäftigt siinstste Kind iletten zu sich, hen Beiniihun« > stestorben. t i u s k i rch«. ie hiesige Lau« e Borstäiisterin rand vernichtet l auf dem Unfall Ist der üer Altcngriin er das Gewehr n Hohlivcst ge« rang Schwarze zerrissen wnr- fäbrten ausge« datz das Leben Donnerstag, SO. November 1930 Sächsische volklozeitung Nummer 282, Seite 5 Vovkrtstti« d, Karl Köhler ch Lo„ DerUn-Schmargenborf. lNachbrirck verdor,»^ 14. Fortsetzung. Jenny Ülliner zuckte betroffen zusammen. „Es ist kein Theater, cs ist mir bitterer Ernst mit meinem Kamps um die Kinder; ich weist doch, bast sie mich brauchen — Aber es ist sa zwecklos, dast wir Immer wieder über alles reden, Heinz, wir verstehen uns in diesem Punkte nicht — werden uns nie verstehen!" „Das sind sa angenehme Aussichten sür die Zukunft, Jenny!" spottete er. „Ich kann mich nun einmal nicht anders machen, als ich bin, Heinz." „Aber du bist sa anders! Hätte Ich dich so kennengeleint, wie in den leisten Tagen, dann würde Ich mich niemals in dich verliebt haben! Tu mir also den einzigen Gefallen, und sei wieder meine lustige, heitere, übermütige Jenny!" Er rückte ganz nahe an sie heran. Leidenschaftlich slüsterte er ihr zu: „Du — Liebes — gib mir doch die Möglichkeit, dich «inmal ganz für mich allein zu haben. Jenny, noch kein Mann hat dich so geliebt, wie ich dich liebe! Werde mein! Last mich nicht mehr länger auf das Glück warten! Wirf alles, was dich seht quält und bedrückt, hinter dich. Jenny, last mich nicht um sonst bitten. Komm mit mir! Wir wollen nach Bühlau fahren und uns die Zimmer ansehen, Jenny, last alle Bedenken beiseite — sag sa, Jenny!" Doch sie erschrak bei diesen Wünschen, schüttelte abwehrend den Kopf: „Es kann nicht sein, Heinz!" Aergerlich wandte er sich ab. „Also wieder eine kalte Dusche! — Wieder eine Absuhr —l" Er winkte den Kellner heran und bezahlte. Während sie dann die Brühlsche Terrasse entlang nach dem kchlostplah zu gingen, fragte er: „Hast du Lust, ein Kino zu besuchen?" Jenny schüttelte den Kopf. „Mas fangen wir dann an?" „Das weist ich nicht — mir ist alles gleich!" Lütgens Augen blitzten zornig aus und, nur mühsam seine Verärgerung bezwingend, sagte er: „Es wird wohl das Beste sein, wenn mir wieder nach der Elsässer Strotze gehen und ich dich bei den Echönfclders ablicscrel Du bist ja heute doch nicht in Stimmung, den schönen Maieniag zu geniesten!" Als sie vor dem Mietshause ankamen, in dem die Schon- scldcrs wohnten, blieb Lütgen vor der Haustür stehen und sagte: „Also aus Wiedersehen in drei Tagen, Jenny! — Hosfenttich hat sich bis dahin deine Laune gebessert, denn so wie heute möchte ich dich nicht wieder liessen! Wenn ich mit einer so hübschen grau, wie du es bist, zusammen bin, will ich ein lachendes Gesicht sehen, aber keine Leichenbittermiene. Merke dir das — und nun aus Wiedersehen! Grütze die Schönselders von mir!" Jenny nickte nur und ging dann in das Haus. Ehe sie an der Flurtür der Schwester klingelte, lehnte sie eine Meile in dem dunsten Hausflur an der Wand und lietz ihren Tränen freien "aui. Wie lost ick lacken können, wenn mir lv elend zumute ilt -- dachte sie. Wenn Ich meine Kinder verliere, bann werde Ich nie wieder froh werden können — nie wieder! — In Trotz und Erbitterung ging Ernst Ulmer seinen Weg weiter. Alle notwendigen Formalitäten zur Einleitung der Scheidung wurden erledigt. Er liest Jenny einen Betrag zur Bestreitung ihres Lebens- Unterhaltes überweisen. — Zwei Tage später hatte sie Kenntnis davon, dast ihr Mann die Scheidung eingeleitet hatte. Ullmer zeigte keinem Menschen, wie es in ihm aussah. Er hatte in den beiden Tagen seines Urlaubs viel erlebt, hatte mit dieser grau Nvstberg in der Könnerihstratze verhandelt und war mit ihr übereingekommen, dast sie die Kinder bei sich ausnahm. Freilich waren es bitlerschwere Stunden für ihn, als er die Kinder aus Moritzburg wieder abholte. Beim Wiedersehen hatten die Kleinen ihn mit unzähligen Fragen nach der Mutti bestürmt. Während sonst ein Zusammensein mit seinen Kindern höchstes Glück sür ihn bedeutet hatte, war er diesmal sroh, als er sich wieder verabschieden konnte. * * * Jenny Ullmer hatte keinen Versuch mehr gemacht, ihre Kin der wiederzusehen; auf dringendes Anraten ihres Schwagers Echönfelder untersteh sie es. „Vielleicht", erklärte ihr Georg Schönfelder, „bringt der Sühnetermin eine Wendung; vielleicht findet ihr euch doch wieder zusammen, Jenny, und dann mögen die Kinder auch weiterhin glauben, dast du in dieser Zeit, da du von ihnen fern warst, sehr krank gewesen bist — und du bist es ja auch wirklich", fügte Schönfelder noch hinzu. Er hatte längst erkannt, datz Jennys Herz mehr als je Ernst Ullmer und den Kindern gehörte. Auch heute war ihr wieder elend zumute. Sie hatte von Heinz Lütgen einen seiner täglichen licbeglühenden Briese er halten, auf die sie unmöglich In gleicher Weise antworten konnte. Und doch weckten diese Briefe jedesmal einen Sturm in ihrem Herzen! Um sich von den vielen schweren Gedanken, die aus sie ein stürmten, freizumachen, aber andererseits Heinz Lütgen nicht noch mehr zu kränken, entschlost sie sich, seinen Wunsch zu erfüllen und gegen vier Uhr einmal am Palastholcl vorüberzugehcn. Als sie dort ankam, sah sie Heinz Lütgen schon wartend an einem Fenster stehen. Es war ja um diese Zeit in den Gast räumen wenig zu tun. Kaum erblickte er sie, verlieb er sofort seine Veobachtungsplatz und trat Sekunden später aus der Dreh tür heraus. „Guten Tag, Jenny!" rief er erfreut. „Cs ist lieb von dir, datz du kommst! Ich fürchtete schon, du würdest mich wieder umsonst warten lasten! So ein Pech, datz gerade jetzt, wo ich so gern recht ost mit dir zusammensein möchte, mein Kollege krank werden mutzte! Andererseits ist es natürlich auch wiederum Glück, denn da mehrere grobe Festesten stattgesunden haben, ist eine nette Summe sür uns abgesallen. Brauchst es also nur zu sagen, wenn du irgendeinen Wunsch hast, ich ersülle ihn dir gern. Siehst übrigens immer noch nicht bester aus, Jenny. Die dunklen Schatten unter den Augen gefasten mir gar nicht, und um deinen Mund haben sich sogar Falten eingegraben. — Du mutzt wieder lachen lernen, Jenny!" Jenny Ullmer antwortete nicht, sondern schaute ihn mit grotzen, ernsten Blicken an. Sie hatte ihn noch nie im Frack gesehen, und er erschien ihr deshalb so fremd, als wäre sie durch Welten von ibm getrennt. Kopfschüttelnd fragte er, als er vergeblich auf eine Antwort wartete: „Hast du mir nichts zu sogen, Jenny?" Da erschallte plötzlich dicht in ihrer Nabe der Rus: „Fritz! Inge! Schaut nur — dort steht ja Mutti, unsere Mutti!" Dort drüben aus der anderen Stratzcnseite, getrennt von ihr durch das Haltsignal des Verkehrspolizisten, sieben ihre drei Lieb linge, winken ihr zu, lachen, freuen sich und jubeln: „Mutti! Mutti!" Jenny Ullmer aber ist sür Sekunden wie gelähmt. Dann aber, als der Beamte die Strotze freigibt, stürmt sie ihren Lieblingen entgegen. „Mutti! Mutti! Mutti!" Wie Musik klingt dieser Ruf in Jenny Ullmcrs Ohren. Ihr Gesicht strahlt, ihre Augen glänzen tränenfeucht, und schon hängen Käthe und Inge an ihr, schmiegen sich in ihre Arme, fest — ganz sest, schauen sic mit leuchtende» Augen an, lachen und jubcin: „Mutti, wie schön, datz wir dich wiedcrhaben!" Und so, wie sie es stets taten, wenn sie aus der Schule oder vom Spiel nach Hause kamen, so küssen sie auch jetzt die Mutter stürmisch ab. Eie achten nicht auf das Leben und Treiben umher. Sie sehen nicht, datz manch ein Vorübergehender lächelnd auf diese kleine Szene schaut, die sich inmitten im Grotzstadtgcwühl abspielt. — Sie wissen nur das eine: Mutti ist wieder da! — Und nun stürmt eine Flut von Fragen auf Jenny ei». „Mutti, bist du wieder gesund?" — „Mutti, dürfen wir nun wieder nach Hause?" — „Nicht wahr, Mutti, du gehst nun nicht wieder von uns fort?" — „Du hast uns doch lieb, nicht wahr, Mutti?" Frau Jenny pretzt ihre beiden Mädel immer wieder ans Herz, streichelt ihnen über die Wangen, schaut ihnen in die Augen, möchte reden, fragen, antworten — aber sie kann nicht! — Eie ist zu erregt, und das verschlägt ihr den Atem! — Sie schlietzt die Augen und denkt: möchte doch dieses Glück nicht wie ein schöner Traum zerrinnen! Mitten in diesem rasenden Laus ihrer Gedanken hört sie die Stimme ihrer Käthe, die in vorwurfsvollem Ton sagt: „Aber Fritz, warum sagt du denn Mutti nicht auch guten Tag?" Jenny Ulmer ist es, als greise eine eiskalte Hand nach ihrem Herzen und presse es zusammen. Ihr Junge — Vaters ganzer Stolz! — Ihr Blick sucht den Jungen. Der Druck auf ihrem Herzen wird stärker. Mein Golt, wie hat sich das Gesicht des Jungen in den letzten Tagen verändert! Es ist wie um Jahre gereist! Ob er wohl weitz und ahnt, was sic getan hat? — Er ist ein kluges Kind, der beste Schüler in seiner Klasse; sic hat ihre Helle Freude an seiner Witzbegicrde, an seinem Lerneifer gehabt. Freilich, manchmal ist sie erschrocken über seine Frühreife. — Wenn er nun bereits wüsste ! Nein, nein, das darf ja nicht sein — das nicht! Er darf sie — seine Muller — nickt in schlechtem Lichte setzen! Sie gibt ihre beiden Mädel aus ihren Armen frei und tastet mit zitternden Händen nach ihrem Jungen. „Fritz, willst du mir nicht auch guten Tag sagen?" In ihrer Stimme lieg« ein bittender, bettelnder Ton, und dem kann der Junge nicht widerstehen. Er streckt der Mutter die Hand entgegen, und ganz leise sagt er: ' „Guten Tag, Mutti." «Fortsetzung solo« Nimsühr zu sieben Aerkers verurteilt Wien, 3». November. Nach ncuntägiger Verhandlung ging am Mittwoch der Prozetz gegen den sogenannten „Erfinder des Cchwirrsliegers", Dr. Raimund Nimsühr, zu Ende. Nach einstündiger Beratung verkündete der Vorsitzende folgendes Urteil: Dr. Raimund Nimsühr wird des Verbrechens des Betruges und des Vergehens nach Art. 7 und Art. 8 des Gesetzes vom Dezember 1882 schuldig erkannt und zu sieben Monaten schweren Kerkers, verschärft durch ein Harles Lager monatlich, verurteilt. Auheidem wurde auf Verfall der betchlng- nahmten Druckschrift „Vertrauliche Mitteilung an die Mitglie der der Nimsühr Gemeinde" erkannt. In der Begründung führte der Vorsitzende zusammen- sasst'nd aus, das; der Angeklagte in seinem Expos,'-, mit dem er sich an unbekannte Zeichner wendete, unrichtige Behaup tungen aufgestellt habe, um Gelder sür seine Experimente zu erhalten, wobei es ihm an der konstruktiven Erfahrung zur Lösung des Problems fehlte. Alles das unternahm er auf die Gciahr hin, das; die Sache schiefgehen könnte. Da er von den Psychiatern als zurechnungsfähig bezeichnet wurde, war die Cache kriminell zu beurteilen. Der Angeklagte ist aber ein Idealist, er macht den Eindruck eines von seiner Idee be sessenen Menschen. Als mildernd nahm der Gericktshos das Talsachengcständnis. die Unbescholtenheit, seine Selbstlosigkeit und verminderte Zurechnungsfähigkeit, als erschwerend das Zusammentreffen zweier Delikte und die Tatsache an. dah er sich an einen grötzeren Personenkreis gewendet hat. Mit Rück sicht auf die überwiegenden Milderunosgründe wurde dos auhcrordentliche Mi'derungsrecht angewend.t. Nimsühr meldete Nichtigkeitsbeschwerde an. l?wei Tote falsch anaeschuldiat Hamburg, 30. November. Vor dem Strafrichter des Amts gerichts Hamburg-Altona hatte sich die Frau Martha L„ geb. K. zu verantworten. Die damals noch unverheiratete Frau halte am 3 März 1938 gegen 19 Uhr ein Kind zu ihrem in der Koldingstratze wohnenden Verlobten mit der Bitte, zu ihr zu kommen geschickt. Aus dessen Absage wegen Erkältung Halle sie sich selbst aus den Weg gemacht. Im Reichsbahntunnel Hörle sie die Schritte zweier Männer hinter sich und begann, da sie sich verfolgt glaubte, zu laufen, wobei sic in der Son- derburgstratze zu Fall kam. Die beiden Männer waren schon lauge nicht mehr zu sehen. Martha K. ging darauf zu der Wirtin ihres Verlobten und erzählte dieser eine abenteuerliche Geschichte. Danach will sie am Ausgang des Tunnels an der Cchlcswioerstrahe von zwei Männern gepackt und in die Hanerstratze geschleppt worden sein, wo ihr der eine den Mund zugehaltcn habe während der andere versucht habe, sich an ihr zu vergehen, indem er sic zu Boden warf Auf Ihre Hilfe schreie sei ein sunger Mann erschienen, der sie dann bis nach der Koldingstratze begleitet habe. Auf Veranlassung Ihres Ver fohlen, dem sie ebenso wie ihrem Vater diese Geschichte gleich falls erzählte, erstattete sie noch am gleichen Abend Anzeige bei der Kriminalpolizei Kurz vorher hatte sic sich noch schnell die Träger des Unterrocks abgerissen und sich einige Kratzerclien an der Brust beigebracht! Bei der Polizei gab sie eine genaue Beschreibung der angeblichen Täter und des Ortes der „Tat". Bei einer Vernehmung im Stadthaus bezeichnete die angeblich Uebersallcnc Im Lichtbild-Verzeichnis der Berufs« Verbrecher einen schwer vorbestraften Mann als Täter, doch konnte dieser bei der Festnahme einwandfrei fein Alibi nach weifen. Als die K. noch Im Stadthaus wellte, lief die Nachricht «in, datz in Eidelstedt die Motorradfahrer August Kawall und Monaten schweren , Vas Gericht ließ Milde walten Nichtigkeitsbeschwerde des Angeklagten Franz Schüler tödlich verunglückt seien. Am nächsten Margen an die Leichen der beiden Männer geführt, bezeichnete die K. im Angesicht der Taten diese als Täter des „versuchten Not zuchtverbrechens"! Zu weiteren Untersuchungen der Kriminal polizei geseilten sich Nachforschungen eines von den Ange hörigen der Toten beauftragten Detektivs. Bei einer noch maligen Vernehmung am 21. Mai 1938 blieb die Verleumderin nach wie vor bei ihren falschen Behauptungen. Erst anderthalb Jahre später. Anfang November 1939, bequemte sie sich dann zu dem Geständnis, das; alle ihre früheren Angaben erfunden gewesen sind. Bor Gericht gab Frau L. an, sic habe durch die erste Er zählung ihrem Verlobten „imponieren" wollen, später Kobe sie nicht widerrufen ans Furcht, das Vertrauen des Verlobten und des Vaters zu verlieren. Die im allaemeinen als fleissig und zuverlässig geltende Angeklagte, die eine ante Schulbilduna be sitzt. hat durch das Lesen vieler schlechter Romane eine äutzerst rege Phantasie Ihre Handlungsweise war hässiich und gemein. Die Hinterbliebenen der beiden Toten haben anderthalb Jahre lang unter schwerem seelischen Druck gestanden. Das Gerlckt verurteilte die Angeklagte wegen wissentlich falscker Anlchuldlgung >n zwei Fällen, davon in einem Falle In Tateinheit mit Verleumdung Verstorbener, zu einer Ge samtstrafe von einem Jahr und zwei Monaten Gefäiignis und drei Jahren Ehrverlust. Auhmilch mit Ncisfchleim und Oitamin (L Moderne Gesichtspunkte In der tziinstlickpin Säuglingsernährung Berlin. 29. November. Am zweiten Tage des Inlernatio- nalen Fortbildungskurses „Ein Ouerschnitt durch die neueste Medizinwelt", dargestellt durch ihre Schöpfer, veranstaltet von olles Welt Eisenbahnunglück In Spanien. Madrid, 30. November. Wie aus Ciudad Real gemeldet wird, entgleiste dort am Mittwoch früh ein Pcrsonenzug. Nach den bisherigen Ermittlungen wurden 2 Personen getötet und 19 verletzt, davon 5 schwer. Wieder ein englischer Dampfer durch MInenexplosln veruichtel. Berlin, 30. November. Der englische 1000-Tonnen-Damvfer „Rubislaw" ist an der Siidostkiiste Englands ans eine Mine gelaufen und in zwei Minuten gesunken 13 Mann der Be satzung sind umgekommen, 14 konnten gerettet werden. Wo ist die Ostsee am tiefsten? Stettin, 30. November. Der Meeresboden der Ostsee weist genau wie das Land Berge und Täler auf, so dah die Ostsee recht verschiedene Tiefen hat. Die Tiefe der durch seich tere Meeresgebietc getrennten Mulden nimmt im allgemeinen von Westen nach Osten zu. Die grösste Tiefe erreicht die Ostsee mii 427 Meier im Landsort-Tief snördlich der Insel Gotlands. Die grähte Tiefe des Motland-Tiefs beträgt 219 Meter, wäh rend das Danziger Tief bis 113 Meter hinabrcicht. Das Born- holmer Becken ist bis zu 105 Meter «les, das Arkonnbccken bi» der Verllucr Akademie für ärztliche Fortbildung, sprach Prof. Dessau sVerlüst über „Moderne Gesichtspunkte und Ergebnisse in der Ernährung des Säuglings". Die Geschichte der künstlichen Ernährung des Säuglings ist uralt. Die Volkseriahrung ist dabei im allgemeinen den Weg gegangen, Kuhmilch ais Ersatz iür die Muttermilch zu verwenden, sie aber zu verdünnen und ihr in Zwei verschiede nen Formen Kohichichrate wieder zuzuiühren. Die Lösung war aber nicht ideal; denn cs zeigte sich b sonders bei Erkrankung der Säuglinge, datz die aus diese Weise künillick ernährten Kinder de» mit Frauenmilch ernährten in der Abwehr von Krankheiten unterlegen waren. Es war daher des Zie! der Kinderheilkunde seil Iabrzehnlen. einen vollgültigen Ersatz für die Frauenmilch zu finden. Die willcnscha'llicke Far'cknng ist dabei verschiedene Wege gegangen. Wege, die sick zum Teil im Lause der Jahrzehnte dann wieder als Irrwege erwiesen haben. Prof. Besinn selbst hat jahrelang aus diesem Gebiete Untersuchungen angestellt und selbst gewrick l Er bat sein stellt, datz bei den mit Muttermilch erväkrlen Säuglingen eine be stimmte Darmflora vorhanden ist. die sich bei den künstlich ernährten Kindern bisher nickst land Er bat leine Forschungen dahin alrgestellt eine küiiltlicbe Ernährung zu linden, die den selben Siuhl und dieselbe Darmsiora herbeilührl. wie wir sie bei den natürlich ernährten Säuglingen vorsinden. Nach langen Blühen und mancken Irrwegen ist es ihm nunmehr in der- Tat gelungen, eine künstliche Ernährung zn schaffen, die in dem Stuhlgang des Säugling:- diekeib n Vor aussetzungen schasst wie Frauenmilch. Die künlliickx' Milch, bei der der Äusganasvunkt auch wieder die Kuhmilch ist. der ein karamelisierter Milchzucker, Reisschleim uud Vitamin C sowie Diastase zugesetzt wird, stellen den b-slen henlzutaae vorhan denen gleichwertigen Ersatz für die Muttermilck der. Im einzelnen ist die Herstettuna dieser künstlichen Muck noch etwas sckwicria. da bestimmte Kackvorsckrikten >u rriHIlen sind. Dies gilt sür den Hausbalt. In der Kl'nik w-d im Krankenhaus dürfte eine künstliche Ernäbrung nack d-elen Ge- sichlspunkien keine Scbwieriakeiten macken. Bros llar Bebau glaubt iudesien, das; es in absetzbarer Zett wahrscheinlich auch gelingen wird, die .Herllellnna dieser künstlichen Milch io ZU vereinfachen, datz sie mit Leichtigkeit auch im Hausbalt er folgen kann. 53 Meter. Dtc ganze deutsche Ostseeküste ist flach und weis? nur Tiefen bis zu 20 Meter aus. Beiondeie gefährlich füc die Schiffahrt ist die fteiniac Rönne Bank vor Barnkalm mit Kem bis 5 8g Me'er Tiefe aufsteigenden Adicrgrund zwischen Rügen und Bornholm. Die sehr flocke Oülee an der binlcrvaminer- schon Küste hat das Feklcu van grötzeren Seebäscn zue Folge, wenn sic freilich in Kriegszeiten auch der belle §ckutz gegen feindliche Kriegsschiffe ist. Zu den lehr flocke < Steilen der Oltsce gehört die Oderbank Ivar der Odernnindnnatz wo inan, wie auch im SIrelasund «zwischen Stralsund und Rügen«, noch in der Tiefe Torfbildung seslgestclll hat Starkes Nasenbluten führte zum Tode. Eckernförde. 30. November. Aus dem Gute .Hahe.iiieth wurde ein Landarbeiter van besligein Nasenbluten befallen und, da die Blutung nicht aushörlc, ins Krankevbaus gebrecht. .Hier wurde alles getan, um das Blut zu stillui uud wes.n des beträchtlichen Blutverlustes eine Bluttib.rlraaung vavenain men. Trotz aller ärztlichen Kunst war der Mann jedoch nicht zn retten und starb an Ve blutung. Houptlchrislletter: Georg Wnikel. verantwortlich ttir Inhalt u Bilder: Georg Wln e>, Dreien. Verantwortlicher Anzelgenlellcr: Theodor Winkel Dresden. Druck und Verlag: Germania vu,Zdrucker«I Dreeden. Pollecftr. 17. Z. Z« ist Preisliste Nr 4 gültig.