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Sächsische Volkszeitung : 30.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193911303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391130
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-30
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.11.1939
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Leben nndLeiden des„deutschen Galilei" Aum 12S. Geburtstag von Julius Robert Mayer, dein deutschen Entdecker des Welt- gesetzes von der Erhaltung der straft Das Gesetz von -er Erl)altung der Energie: auf ihm beruht heute die Arbeit des Technikers, des Elektrikers, auf ihm beruhen unsere modernen Maschinen, beruht die ganze modenie Physiologie, ihm verdanken die Prozesse der Ernäh rung, der Atmung, des Stosswechsels ihre genaueste Begrün dung, der Astronom geht von ihm aus. und unser ganzes Welt bild beruht auf ihm, In seiner letzten Ausdeutung und Kon- sequenz Ist es zu einem der Angelpunkte unserer ganzen Philosophie geworden. Und dieses weltenbauende Gesetz Ist gefunden — Ist errun gen und erlitten morden von dem Deutschen Julius Robert Mayer, der am 26. November 1814, vor nunmehr 126 fahren, geboren wurde, den die Wissenscl-ast noch seinen» Tode den „deutschen Galilei" lauste — und dessen Leben in Kamps, Verkennung, Verfolgung, Verleumdung, in Irrenhaus zellen und in später Bejahung ivahrhast ein tragisches Helden leben erschütterndster Art gewesen ist. Ein Sorgenkind Sehr, sehr sorgenvoll hat der Herr Apotheker Christian Jakob Mayer von der Rosenapotheke zu Heilbronn jahrelang in die Welt geblickt ob seines jüngsten Sohnes, den er Julins Robert getauft, und der im Jahre des Herrn 1814 das Licht ber Welt erblickt hatte. Und da soll denn auch ein Vater nicht sorgenvoll sein, wenn die Herren Lehrer ihm das Haus ein rennen und ihm erzählen: ..Jaja, Herr Apotheker, ein hundsmiserabler Schüler ist er, Ihr Jüngster. Nicht, datz er nichts könnte — keineswegs . . . Immerhin ein Köpsä)«,, . . . Na, das beweist er wenigstens in der Mathematik und Physik. — Aber sonst: elend, elend, hunds elend, nur zu dummen Streichen aufgelegt — im Leben wird aus dem verspielten Bengel nichts werden!" Somit scheint dem Vater ein schöner Traum Immer er schreckender zu Wasser zu werden. Ium Teufel: die Atmen sind seit Jahrhunderten Pfarrhcrren und irgendwie gelehrte Leute gewesen — auch ein Apotheker ist doch ein gelehrter Kops! — Und nun der Robert, der llnglücksbengcl — was soll man mit ihm machen? Mutz man sich die Idee, aus dem Jüng sten einen berühmten Arzt werden zu sehen, endgültig aus dem Schädel schlagen? Es wär doch so schön gewesen: der Herr Votcr Apotheker, der älteste Sohn sein Nachfolger und der Jüngste: doctor medicinae zu Heilbronn, dem die guten Bürger die Sprechstunden einrennen — auf welche Art auch noch siir die brave alte Rosenapothekc etwas abgefollen wäre . . . Aber entwickelt man trotz aller üblen Prognosen der Lehrer ge legentlich die Idee dennoch am Stammtisch, dann lgchen und meckern die Gevattern vor Vergnügen: „Zu diesem Lausenickel später mal In die Sprechstunde? — Haha, da tun die armen Heilbronner tslaticnten besser, gleich in den Neckar zu gehen und zu versaufen — denn dann sind sie auf sichere und billigere Weise all ihre Leibcsübcl siir Zeit und Ewigkeit los!" Das »nutz sich nun ein Vater anhören, der hohe Träume für seinen Sohn hegt . . . Der Apotheker nimmt sich immer wieder seinen Jüngsten beiseite, redet ihm ins Gewissen, hübsch sanft und väterlich: verweist ihm vor allem sein unnützes Experimentieren mit ollem möglichen mechanischen Unsinn: „Robert, stech'-, dran, auch du wirst das Perpetuum mobile nimmer erfinden!" Aber dann blitzt dieser Jüngste hellauf: „Wer weih, Vater? Niemand wcitz, zu was Grotzem und Wkltumstürzcndcm er varbcstimmt ist!" Da bleibt nur noch eins: verbissen und unausweichlich immer wieder in das Schwärmcrhirn dieses Wcltumstürzlers hincinzuhämmcrn: „. . . und du wirst doch Arzt!" Im Kloster Jammervoll zu sehen und zu sagen: Robert Mayer bleibt auch fernerhin immer hinter den anderen Schülern zurück. Man tut ihn ins Kloster Schöntal — vielleichl. datz der Bub hier die Inklination findet zu einer anderen Wissenschaft: der alt ehrwürdigen Theologie? — Ach nein ... er bleibt zurück . . . tzerausreitzen aus dem letzten Absturz innerhalb seiner erbärm lichen Schiilerkarrierc tun ihn immer nur seine unbestreitbaren Kenntnisse in der Mathematik, in der Physik, in der Chemie — ja auch in der Lehre von den Stossen und ihrer Wirkung, so datz sich der Herr Vater ein wenig getröstet hat: immerhin Ist das nicht unnütz siir einen zukünftigen Arzt, wenn man in den Dingen der Natur ein bitzchen Bescheid weitz . . . Und die Mathematik, die Phnsik, die Chemie sind es, die, mit bösem Ach und Krach, zum Schlutz dennoch den jungen Julius Robert Mayer das Schulexamen im Kloster Schönlal bestehen lassen . . Der funge Studiosus Und im Frühjahr 1832 zieht ein junger Mulus I» die Universitätsstadt Tübingen ein — Robert Mayer bleibt vor erst noch dem heimatlichen Neckar treu. . . . und er stlcklert brav. ach. er hat schon eine Inkli nation für die Wissenschaft, das wird sich weltbewegend eines Tages erweisen. Zunächst einmal gibt er sich mit der Anatomie was ist eine U-Voot-Falle? Im Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht war kürzlich zum ersten Male die Rede von der Vernichtung einer englischen U-Boot-Falle durch ein deutsches ll Boot. Solche ll Boot Fallen hatten die Engländer schon im Weltkriege ein gerichtet. Kapitänlcutnant A. K. Jung gibt in seinem im Ver lage Gerhard Stalling, Oldenburg-Berlin, erschienenen Buche ...Krieg unter Wasser" eine Schilderung von Aussehen und Ar beitsweise dieser völkerrechtswidrigen heimtückische,, Waffe, der wir die nachstehenden Zeilen entnehmen. Die ll Boot-Falle ist ein gewöhnlicher Frachldampser, der nach nutzen nichts Aussergewöhnliches vermuten lässt. Hinter den Bordwänden standen jedoch, geschickt maskiert, nicht weniger als bis zu fünf Geschützen und zwei Torpedoausstotz rohre. Ihre Besatzung besteht aus Personal der Kriegsmarine, das Zivil trägt und sich an Deck entsprechend zwanglos benimmt. Durch ihr Aussehen soNten die verkappten Handelskolljers sclndliche U-Boote anlocken. Kam das U-Boot über Wasser harmlos heran, verfuhr es nach Prisenordnung, dann war plötzlich ein Ucbersall aus nächster Nähe einfach und versprach sicheren Erfolg. War das U-Voot aber vorsichtig, besah es sich noch in getauchtem Zustande seine auserkorene Beute erst durch das Sehrohr, dann war ein Uebcrfall schon erheblich schwieriger auszusühren. Denn zum erfolgverspreck)enden An griff mutzte das U-Boot zunächst bewogen werden, in nächster ab —; vielleicht datz man, forsche,ck im Innersten des Men schen, doch einmal einem ... dem protzen Gesetz aus die Spur käme, das den Menschen und über ihn hinaus das All regiert?! Der Herr Studiosus steigt in den Kliniken herum — fängt aber im Verkehr mit aller und jeder Menschheit und Menschlichkeit, die ihm irgendwie über den Weg läuft, an, das Leben selbst kenncnzulernen und anzuzapfen. Dabei spürt er auch, datz etwas Grotzes in Deutschland zu knospen beginnt: da ist ein gewaltiges Sehnen, hinweg über alle dumpfe Klein staaterei nach einem neuen, protzen, einigen Deutschland . . . einem Deutschland ohne Zöpfe und Perücken und ohne wild reaktionäre Spiessbürgerlichkeit, einem Deutschland, da jeder Mensch des anderen Bruder und Förderer und Helfer ist. Als Schisssarzt im fernen Indien Der Stickent geht nach München, dann geht er nach Wien. Hier veröffentlicht er eine kleine, höchst sorgsame Abhandlung über ein neues Heilmittel, das Santonin — und mit dieser Abhandlung erwirbt er sich den Doktortitcl, promoviert zum Schlutz in seinen, mürttembergischen Heimatstaat und hat so den rühmlichen Abschlutz seiner Studien in der Tasche. Aber nun schon sich zu kleinen, slüdlärztlichen Beruf in diesem engen kleinen Heimatstaat einpsercl)en und einkavscln, wo es ihn gerade ein wenig umgetricben hat in der Welt? — Deutschland, wo bist du, erträumtes Alldeutschland?! — Immer noch ist die Enge, die Spietzbürgerlichkeit, ist Grenze über Grenze und stickige Lnit — hinaus drum in die Welt, bevor man Spietzbürger wird und sich wie die anderen still bescheiden Frankfurt a. M„ 30. November. Es gibt eine Reihe von Krankheiten, die der Mensch nur einmal durchmacht. Wenn er sie hinter sich hat, ist der Körper verändert — er ist immun. Diese Immunität kann man aus künsllictx'm Wege erzeugen, ohne den M-'nschen die gefährliche Krankheit durchmachcn zu lassen. Der Körper produziert aktiv das lgegengist, das Toxin, das ihn vor der Krankheit bewahrt. Das ist die aktive Immnni- sierung, die darin besteht, das; der Körper dieses Toxin entiveder von sich aus produziert, oder indem man ihn durch geeignete Mittel dazu anregt oder zwingt. Di« passive Immunisierung be steht darin, datz man dem Körper das Toxin einspritzt, wobei der Körper also keine Leistung zu vollbringen hat. Die moderne Im- munilälswissenschast steht honte aus dem Standpunkt, datz der Organismus im Kampf mit Infektionserregern hochwirksame Abwehrstoffe bildet, die die schädliche» Keime der Gifle zu ver nichten vermögen. Hier hat die Forschung dem Arzt ganz neue Einsichten gegeben und es ihm möglich gemacht, Seuchen, denen frühere Geschlechter wehrlos ausgeliesert waren, wirksam ent- gegenlrelen zu können. Professor Dr. Prigge, einer der führen den deutsciren Immunitätskorsäxr. zeigle vor der Senckenlrergi- schen Natursorscl-enden Gesellschaft in Frankfurt n M. den neuesten Stand der deutschen Immunilätsforschung aus. Die Tetanus-Schuhimpfung Im Kriege. Der Bazillus, der den Wundstarrkrampf l-ervorrust, kommt überall in der Erde vor. Der Wundstarrkrampf, der zu den schwersten Nervenschädigungen führt, ist also vor allen, bei sol- cl-en Verletzlen zu befürchten, di« in irgendeiner Weise mit der Erde in Berührung gekommen sind. Zu Beginn des Weltkrieges traten einige Fäll« von Wundstarrkrampf auf. als alx-r dann bei jeder Kriegsverletzung Tetanus gegeben wurde, hatte der Wundstarrkrampf als Kriegsseuckx jede Bedeutung schlagartig verloren. Die Tclanus-Schutzimpfung ist ein Schulbeispiej für passive Immunisierung. Die Wirksamkeit der Schutzstoffc hält etwa vier Wocl-en an. Eta — Impfstoff gegen die Ruhr. Gegen die Ruhr, die zivar stark zurückgegangen ist. die aber gelegentlich immer wieder nach einml epidemisch auslritt, gab es bisher kein beivährtes Mittel. Die Ursache ist darin zu suchen, datz die Wissenschaft zu wenig non dem Bazillus wutzte, der die Ruhr hervorrust. Die deutsckx? Immunilätssorschung hat sich nun eingehend mit dem Ruhrbazillus beschäftigt, und Pros. Prigge konnte mittrilen, datz dieser Feind der Menschheit nun genau erkannt und lx-kannt ist. Dr. Prigge hat ein Toxin ent wickelt. das die Giftstoffe dieses Bazillus bekämpst und un schädlich macht. Es hat sich bislang glänzend bewährt, so datz nach einer ivcitercn Vervollkommnung das Mittel in, kommen den Frühjahr allgemein ausgegelxui wird Der neue Impsskols gegen die Ruhr hat den Nameü Eta erhalten. Im Krieg ist natürlich bei der erhöhten Ruhr-Inseklionsgesahr das neue Schutzmitlel von ganz besonderer Bedeutung. Wie eine gefährliche Seuche ausgerottet wurde. Wie ungeheuer wirkungsvoll man mit Toxinen eine Seuche bekämpfen kann, beweist deutlich die Pocken-Schutzimpfung. Nähe der Falle nufzutauchen. Also sich ruhig auschietzen lassen, Panik vortäuschen und Beiboote mit einem Teil der Besatzung zu Wasser bringen: dadurch wurde das Verlassen des Schisses nnrgetäuscht, obwohl der Rest der Besatzung verborgen an Bord blieb. Dem U Boot lag natürlich sehr viel daran, den Namen seines Opfers zu erfahren und die Schisssixrpiere siir die spä tere priscngerichtliche Verklarung z» bekommen. Dazu mutzte cs aber auftauäx'n. Jetzt ivar der Augenblick gekommen, in dem der heimlich an Bord gebliebene Teil der Besatzung die. Geschütze freilegen und das nichtsahnende Boot aus geringer Entfernung mit Meschiitzfener überschütten und zerstören konnte. Im Verlaufe der vier Kricgsjahrc hatte Grotzbritannien bis zu 80 Fahrzeuge, Dampfer und Segler als U Äoot-Fallen ausgerüstet und zum Einsatz gebracht. Diesen gelang es luach Campbell) während des ganzen Krieges Insgesamt 11 deutsche ll Boote durch Täuschung und Uebcrrumpelung zur Strecke zu bringen. Der ursprüngliche hohe Wert der britiscl)«,, U-Boot Fallen mutzte aber im Lause der Kriegszelt In dem 'Matze sinken. In dem die deutschen U-Voole im Kamps den Charakter und die Arbeitsiveise ber U-Voot-Fallen beobachten und erkennen konnten. Von diesem Augenblicke ab halte die ll Boot Falle ihre Wichtigkeit In der U Boot Abwehr verloren, ihre Benmsf- nung und Ihre Arbeitsweise waren erkannt, sie war nicht mehr unbesieglich... ja sie mutzte drüber hinaus sogar bedeutungs los werden, sofern die U-Voat Kommandanten bei Anhaltungen mit der nötigen Vorsicht versuhren. Ter junge Doktor Mayer entschlictzt sich zu einen, Gesuch an die Ostindische Kompanie der Niederländer: ob man ihn nicht als Schisssarzt gebrauchen könne — als Kvlonialarzt aus den tropischen Inseln mit all ihrer Buntheit und ihren weltweiten Wundern. Die Antwort: „Erst Holländisch lernen — dann wollen wir sehen?" Teufel — man ist nie ein grotzes Sprachgenie gewesen — und nun wieder eine neue Sprache lernen? Immerhin: wenn man dadurch die Tore zur Well sich öffnet! Robert Mayer lernt. Er lätzt sich von ehemaliaen Studien genossen nach Paris locken, studiert hier die Epitäler und Kliniken — bunte Zeit vergeht — da triist ein höchst amt liches und gewichtiges Schreiben aus dem Haag ein: Möge der doctor medicinae Robert Mayer die Gewogen heit haben, nach dem Haag zu kommen und dort sein hollän disches Examen abzulegen! Prüfung, kurzes Warten — und alsbald: das Patent als Sanitätsoffizier der Holländisch-Ostindischen Handelskompanie zu Rotterdam! Im Februar 1840 geht der neue Sanitätsoffizier an Bord des holländischen Dreimasters „Java" und sticht in See. den Tropen entgegen. — Freilich: es ist ein langweiliges Stück Leben so monatelang auf kleinem Schiss, allein mit den Wellen, denn mit der Schiffsbesatzung ist nur selten ein ..Pflaster kasten". ein verdrehter Doktor, in rechten Konnex gekommen. Weshalb Robert Mayer zu seiner alten heiligen Lebensliebe greift, die Einsamkeit und die jäh erwachende Heimat-, Deutsch- landsehnsucht zu betäuben: zur Bibel, die durch Monde sein einziger Gefährte und Trost bleibt. . . . Wer Gott hat, wird nie verlassen sein. . . . Diesen Wissens wird Robert Mayer noch oft in seinem tragischen Heldenleben inbrünstig sich erinnern müssen, um nicht zu verüerlx-n an -er teuflischen Bosheit der Welt und den siir ihn in Wahrheit tödlichen Keulenschlägen des Schicksals. «Fortsetzung solgt.) Di« Pocken «Blattern) hatten bis zur Einführung der Schutz impfung fürchterlich gehaust und nngeüihlte Opfer gefordert. Schon nxnige Jahre nach der Schutzimpfung waren die Pocken praktisch verschwunden und heute sind sie überhaupt unbekannt geworden. Hier ist eine Seuclx vollständig ausgerottet worden. Auch bei der Schutzimpfung gegen Typhus, die mit ab«,«töteten Typhus-Bazillen durchgesührt wird und die den Organismus da,,,, zur Bildung der eigentlichen Abwehrstolse anregcn. wur den ausgezeichnete Erfolge beobachtet. Der Aampf gegen -en Kehlkopfkrebs Erfolgreiche Radiumanwendung bei frühzeitiger Behandlung. Berlin, 30. November. Im Rahmen des internationalen Fortbildungskurses „Ein Querschnitt dcrrch die neueste Me dizin" sprach am Mittwoch Prof, von Eicken «'Berlin) über „Erkennung und Behandlung des Kehlkopfkrebses". Er legte dar, wie es heute mit moderner Technik möglich ist, den so gcsürcklcten Krebs des Kehlkopfes früh genug zu erkennen. Das Krebslciden ist immer nach eine von Acrzten und Kran ken gefürchtete Krankheitscrscheinung, gegen die die bisherigen Heilmittel in, grotzen und ganzen nicht auszureichen schienen. Die letzte Entscheidung blieb bisher stets bei der Operation. Aber auch für die Operation war matzgeblich, datz frühzeitig die Diagnose Krebs gestellt wurde, da der Erfolg und die tech nische Behandlung der Operation daran aebuudcn waren, datz der Krebs noch keine zu weitgehende Ausdehnung erfahren hatte. Pros, von Eicken wies nun an <äand seiner Erfahrungen und Untersuchungen nach, datz bei frühzeitig entdeckten Krebs leiden des Kehlkopfes eine Operation beirte nicht mehr unbe dingt erforderlich ist. Mit .<silse van Radium das allerdings In richtiger und bestimmter Tosieruna und besonderer Technik Anwendung finden mutz, ist es möalich, diese Krebserkrankung im Anfang zu heilen, und zwar ist die cseilung beständig ge blieben. d. h„ es hat sich bei der Nachprüfung mehrere Jahre hindurch kein Rückfall gezeigt. Pros, von Eicken führte im einzelnen die Besonderheiten seiner Technik der Radiumanwendung vor Sie setzt voraus, datz das Rndiumpräparat von einem rndiosoaischen Institut beziialich seiner Ftärke genau dosiert worden ist Denn es hat sich In den langjährigen Versuchen herousaestellt. datz «Ine zu starke Bestrahlung schädlich ist. weil sie zu Späterscheinungen führen kann. Aus der anderen Seite ober können durch eine zu schwache Bestrahlung Reste der Geschwulst zurückbleiben, die einen Rückfall zur Folge hoben. Es ist such hier wieder die ganze Schwierigkeit dos Dosisnroblem. d h„ dos Ver meiden von zu viel oder zu wenig strahlender Energie. Der erste Fesselballon Waffenstillstand zur Besichtigung durch den Gegner. Als im Juni 1701 die Franzosen und Oesterreicher ein ander bei dem Dorfe Iumet In der Nähe von Fleurus kampf bereit gegei,überstanden, ereignete sich etivas Neues und bis da hin Unerhörtes. lieber den französischen Linien erhob sich die riesige Kugel einer Montgslfiere und stieg eine Streck« in die LuU. Sie blieb dann unbeweglich stehen, denn sie war durch ein Seil verankert. Auf der österreichischen Seite konnte man sehr gut sehen, datz ein Offizier von der Gondel aus mit einem Fern glas die österreichischen Stellungen beobachtete und sich auch Eintragungen machte. Nach einiger Zeil wurde der 'Ballon wieder heruntergeholt und entzog sich damit den Blicken der Oesterreicl-er. Das Schauspiel wiederholte sich dann Der eigenartige, noch nie erlebte Vorgang ries bei dem österreichischen Befehlshaber, den, Prinzen von Koburg, und seinen Offizieren Staunen und Besorgnis hervor. Schlietzlich siegte die Witzbegier. Man enlschlotz sich, den französischen Kom mandeur um einen kurzen Waffenstillstand zu ersuchen, und man bat ihn nm die Erlaubnis, den Ballon besichtigen zu dür fen. Dieser Wunsch wurde erfüllt: nm anderen Taae erschie nen die österreichischen Offiziere zur Besichtigung. Die Fran zosen erklärten die Tätigkeit des Ballons und Netzen auch ein« praktische Vorführung folgen. In der doraussolgenden Schlacht siegten die Franzosen: Ihren Sieg verdankten sie nicht zuletzt den Beobachtungen, die ihnen der Fesselballon ermöglicht hatte. Trotzdem konnten zivei Jahre später die Oesterreiclx'r unter der Beu'e, die sie nach ihrem Sieg bei Würzburg errangen, auch den vordem bewunderten Ballon vorsinden. Seit dieser Zeit wird er als eine eigenartige und seltene Kriegsbeute im Wiener Heeresmuscum ausbcwahrt. Ein neuer Impfstoff gegen die Ruhr Di« hohe Wirksamkeit der deutschen Schutzstoffe — Bedeutung der Seuchen« bekämpfung durch Schutzimpfung im Aviege
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