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Voltssettuns Donnerstag, 23. November 193S 2m Fall, von höher«, Lewa«, «eebol, «lnlreten»ei «»Irled» störunzrn hat 0er «ezleher »der Iljeidunglietbead« k«lm Ansprüche, satt, d>« ZeUung tn deschiönllem Umlang«, o«r» Ipälet oder nicht erscheint. ErmittlN-aort >1 Draada» Irschelnt I «al wSchenilich. Monailicher verugaprel» dmch Trüget «inlchl. HO Pfg. dz». 10 Psg. Trügrrlohn 170; dmch »I« Poft 1.70 einschlieblich Poftüberwelsungegebühr, zuzüglich « Psg. Poft.Bestevgeld. Eiirzel-rlr. 10 Psg, Sannabend. und Feftlaga-Nr. >5 Psg. «bbeliellungen müllen lpüieften, »In, Woche »m Adlaul d«, Bezuzsze« lchriltllch del» Verl-, «tngegang«, lein. U»l«r, Träger »llif« kein, Ad beste llung«, entgegen«»-»,». Verlageort vreederr. Anzelgenpreil«: die llpaltig« S mm dielt« gell« d Psg.; für 8-millenan,eigen » Plg Für Platzwünlch, können »tr kiln« Lewfthr UPr». Lchriftlettung: Dreeden-A., PoNerftratz« 17, Fernrus MU ». glvlft Telchästastell», Drurk und Verlag: Lermanka Buchdrufterel und Verlag Th. und S. Winkel. PoNerftraft» 17. gernrus rilllst. Postlcheck: «r. 10«, vank: «adibank De«»en »1767 Nummer278—38. Iahrg SachMe Siegreiche LuWmpse unserer Meger Weitere erfolgreiche Ausklarungstätigkeit über Frankreich und England Angriff bei Pirmasens abgeschlagen Vertin, 23. November. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Südwestlich Pirmasens griff ein« feindlich« Kompanie unsere Gefechtsvorposten an; sie wurde abge wiesen und erlitt schwere Verluste. Am 22. November erzielte die lebhafte Aufklarungs- tiitigkeit der deutschen Luftwaffe Uber Frank reich und England troß starker Jagd- und Flakabwehr besonders wertvolle Erkundungsergebnlsse. In der Gegend von Sedan wurde ein französisches Flugzeug ab geschossen. In den Gewässern von Shetland wurde unter star ker Abwehr im Tiefangriff ein englisches Flugboot in Brand geschossen. Bei der Grenzliberwachung durch zahlreiche Jagdflieger kam es verschiedentlich zu kleineren Luftkämpsen; vier französische Jagdflugzeuge wurden hierbei ab ge schossen. Bei Freiburg wurde ein deutsches Flugzeug von französischen Jägern zur Notlandung gezwungen. Am 2l. November fand Uber französischem Gebiet ein Lust Kamps zwischen neun deutschen Zerstörer flugzeugen und sieben französischen Jagdflug, zeugen statt. Die französisch» Jäger wurden vertrieben und dadurch den eigenen Aufklärungsflugzeugen ihre weitere Er kundungstätigkeit ermöglicht. Feindliche Flieger, die In deutsches Hoheitsgebiet ein flogen. hielten sich In unmittelbarer Nähe der Grenze. Holland stellt Schiffahrt nach England ein Schiffsverkehr um England verödet — Fahrverwelgeruna neutraler Reeder wegen ZNlnenaefahr Amsterdam, 23. November. Wie der „NIcuwe Rotterdamsche Courant" meldet, wurde die holländische Schiffahrt nach England am Mittwoch auf den dringenden Rat der holländischen Regierung wegen der durch Treibminen drohenden Gefahr eingestellt. Der Dampfer „Batavia", der Rotterdam Mittwoch morgen ver lassen hatte, machte bei Maasluis kehrt. Nm Nachmittag fand im Haag eine Besprechung zwischen Vertretern der Regierung und den holländischen Reedern statt, um die Frage ausführlich zu besprechen. Nach einem United Preß-Bericht weigern sich seht die Eigentümer neutraler Schiffe aus Furcht vor Minen, ihre Schiffe mit Frachten in der Krieaszone fahren zu lassen. Viele Reeder sträuben sich sogar, ihre Schisse überhaupt für europäische Häfen chartern zu lassen und für andere Routen würden sehr hohe Tarife berechnet. Spanische Zettungen über die Mnenaefahr Madrid, 23. November. In Ihren Berichten zur Kriegslage heben die Madrider Zeitungen am Mittwoch hervor, dah das Meer unbefahr bar geworden sei infolge der Minen und der Tätigkeit der U-Boote. Mer versuche, Enaland zu erreichen, könne sich auf eine Himmelfahrt gefaßt machen. „Alkazar" schreibt zu Chamberlains Ankündigung von „Repressalien" sür die Minenlcgung in der Nordsee, dies sei nur eine Ausrede, um einen Ausweg zu finden ans der schwie rigen Lage, in die England durch seinen eigenen Blockadekrieg geraten sei. Während Deutschland auf dem Landwege alle Lebensmittel erhalte, sei England auf den Seeweg angewiesen, und dieser werde von Tag zu Tag unsicherer England sei in die sclbstgegrabene Grube gefallen. — In ähnlichem Sinne schreibt auch die Zeitung „Madrid". Neuer schwerer Verlust -er britischen Marine Amsterdam, 23. November. Wie die britische Admiralität zvgeben muh. ist vorgestern der britische Zerstörer „Gipsy" an der Ostküste Englands auf eine Mine gelaufen. Dieser Verlust trifft die englische Flotte um so schwerer, als die „Givsy" ein ganz modernes Schiss ist, das erst im Jahre 1931» in Dienst gestellt wurde und einen Kostenauswand von über 399 999 Pfund Ster ling erfordert hatte. Die Explosion des Zerstörers erfolgte in Sicht der englischen Küste. Unmittelbar nach der Erplolion ging der Zerstörer auf Grund. Von der Besatzung von 159 Mann werden nach englisclzen Meldungen 4 9 Mann vermiht. 21 wurden verwundet. . Amtliche italienische Erklärung Englische Aweckmeldungen über bevorstehendes Abkommen Zlallen-England dementiert Rom, 23. November. Eine amtliche Verlautbarung wendet sich in ein deutiger Weile gegen die aus durchsichtigen Gründen Immer wieder verbreiteten englischen Lügenmeldungen. Ein englisches Blatt, die „Financial Times", so heißt cs in dem offiziellen Dementi, kündet bedeutende Abkom m e n zwischen Italien und England als dicht bevorstehend an und mit Einzelheiten, die eine Unkenntnis deL italienischen wirtschaftlichen Lage ver raten. So wird dort u. a erklärt, daß Italien im Austausch für mechanische Apparate, über 8 Millionen Tonnen Kohle aus Eng land erhalten würde und dass Italien im Austausch sür Indische Jute 2 Millionen Doppelzentner Hanf an England liefern würde. Dies« Einzelheiten genügen bereits, um die Nachrichten des englischen Blattes als phantastisch zu bezeichnen. Dieses Dementi, so betont die amtlich« Verlautbarung ab- schließend, gilt ein für allemal, da es wahrlich zu schwierig wäre, allen Phantastereien der ausländischen Blätter nachzu gehen und Italien kein« Zeit zu verlieren hat. Der Kapitän der --Terukunl Marn" über dle Katastrophe seines Schiffes Tokio, 23. November. Der inzwischen In London eingetroffene Kapitän des an oer britischen Ostküste gesunkenen japanischen Dampfers „Teru- kuni Marx" sprach sich Domci gegenüber sehr lobend über die gute Disziplin der Fahrgäste und der Bcsaßung des Dampfers während der Katastrophe aus. Sein Schiff sei am ü. November um 19 Uhr bei den Downs im Aermclkanal eingctroffen und habe sich entsprechend den Anweisungen der britischen Regie rung dort aufgehaltcn. Am 29. November um 15 Uhr habe die britische Regierung ihm eine Route angewiesen, der das Schiff folgen könne. Gleichzeitig habe die britische Regierung der „Terukuni Maru" besondere Signalvorrichtungen übermittelt, jedoch nicht die Erlaubnis erteilt, die Downs zu verlassen. Am 29. November um 8 Uhr habe ein Sonderflugzeug der britischen Admiralität die amtliche Erlaubnis zum Verlassen der Downs und zur Weiterfahrt nach London überbracht. Das Schiff Kobe sich sofort nach London in Fahrt gesetzt und während der gan zen Fahrt sorgfältig Obacht gegeben. Unterwegs sei man dem Wrack des holländischen Dampfers „Simon Bol-var" begegnet, dessen zwei Masten über Wasser ragten. Um 12 39 Uhr, als die Fahrgäste gerade beim Essen sahen, habe fick eine schreckliche Detonation ereignet. Er habe sofort gedacht, doh der Damvser getroffen sei und unverzüglich das Klaumachen der Boote be fohlen. Fahrgäste und Besatzung hätten seine Befehle ohne Aufregung ausgcfiihrt. Obwohl die Katastrophe sich nm die Mittagszeit ereignete und alle Fahrgäste das Deck verlassen und in den Speisesälen Malz genommen hätten, sei kein Men schenleben zu beklagen, da das Wetter sehr gut und dle See ruhig gewesen sei. Javanische Schiffahrtskreise in Kobe erklären, dak der sapanische Dampfer „Terukuni Marn" ein Opfer der Minen kriegführung geworden sei. Die javanischen Handelsschiffe füh ren auf Anweisung der britischen Marinebchärden. Sie mühten eine ihnen unbekannte Route einschlagen und von der Themse aus einen Umweg von 69 Mellen machen. So leben dle englischen Soldaten in ffrankrelch Madrid, 23. Novemver. Der Pariser Vertreter der spa nischen Zeitung „Na" berichtet vom Leben der englischen Sol daten in Frankreich, die sich in den gleichen Bezirken befänden, wie 1914. Die englische Knlendantnrvcrwaltung in Frankreich kaufe zu hohen Preisen sämtliche Eier ans. so dah In den (ge bieten. wo sich die Engländer befinden, bereits arttszter Mangel herrsche. Die britischen Soldaten seien viel besser versorgt und ausgestattct als die französischen. I"der dieser Boys bekomme fast soviel Löhnung wie ein französischer Leutnant. Otto Straffer, das Mor-werkzeug -es britischen GeheLm-ienstes Der „Völkische Beobachter" gibt einen Abris; Uber den Lebensweg des sachlichen Organisators des Münchener Ver brechens, Otto Strasser, der ein klares Bild des an Charakter losigkeit selten konsequenten Emigranten ergibt. Gleichzeitig wird ein Brief Otto Strassers verössentlicht, in dem dieser seine Pläne, die Saarrückglieüernng unmöglich zu machen, beschreibt. In dem Artikel des ,,VB" heiszt es u. a.: Am 19. September 1897 in Deggendorf sBanerns geboren, ist er der Bruder Gregor Strassers und Paul Strassers, der wegen homosexueller Verbrechen in das Ausland emigrierte. Der Beginn seiner politischen Tätigkeit sieht ihn im Jahre 1919 als überzeugten SoziaIüe m okraten , der nach kurzem Studium der Volksivirlschast die Leitung eines sozialdemokratischen Korrespondenzbüros übernimmt. Während des Kapp-Pntsches ist er Führer einer spartakistischen Hundert schaft. Im Rahmen seiner Entwicklung zum N itiona:revolutio- när flöht er im Jahre 1925 zur NSD'A'". 'Als Hauptschristl.uter einiger im Kainpfverlag erscheinender Zülunaen. an der Spitze der „Nationalsozialist", bemüht sich lein Geltungsdrang nnü sein zügelloser Ehrgeiz darum, politisch im Rahmen der 'NS DAP eine besondere politische Rolle zn spielen. Als der „revo lutionäre Sozialist", dem das Wort vom Gemeinnutz gehl vor Eigennutz" stets ein Fremdwort geblieben war und der sich nicht einstigen konnte, seine egoistischen Ziele nickt er'iillt sah, verlieh er, um deut drohenden Ansicklnh ans der Partei zu entgehen, mit der bekannten theatralischen Erklärung „Die Sozialisten verlassen die NSDAP" die 'Partei und gründete die sog. Kampfgemeinschaft revolutionärer 'Nationalsozialisten. Später führte ihn der Verrät rweg mit dem 'M utcrer Stennes zusammen. Der crlwfste Einbruch in die NSDAP gelang nicht, so dah er lediglich ein Gerippe von verfaul'chen Ein-elgängern im Reich zurücklieh, als er im Jahre 1933 zu nächst nach Wien emigrierte. Als ihm auch in Wien der Baden zu heiszt wurde, flüch tete Otto Strasser nach Prag, wo er sich unter Aöstrenung des Scheines des Idealisten eindeutig als Hock und Landes verräter zum Kauf anbot. ein sür Geld gedungenes Subjekt fremder Nachrichtendienste und Organ der mit ihm täglich ver kehrenden jüdischen Emigration. Strassers HaupIIätigkeil in Prag war n.ben Ser Ver breitung von Hetzartikeln in Flug- und Zeitschriften der Ver such. eine einheitliche Ausrichtung aller Schat tierungen der Emigration herzustellen. Strasser lebte seit Jahren schon ausschließlich von den G.'ldzuwendungen aus- sändischer Nachrichtendienste, denen er versvrach. in Deutschland eine Revolution zuwege zu bringen, zumindest oder den Führer zu beseitigen. So machte er im Juni 1931 eine Reise nach Paris, nm die französische Regierung zur llnteritülznng eines Pntsches im Saargebiet zu bewegen, durch den die S a a r r ü ck g l i c d c r n n g unmöglich gemacht wer den sollte Nach seinen eigenen Angaben hat damals die französische Regierung dielen Plan abgelehnt. da sie den dnrchznführenden Umsturz im Reich ohne außenpolitische Be lastung 1934 billiger zu erreichen Hostie. Im Rahmen seiner verräterischen Arbeit setzte Otto Strasser einen in Zahori bei Prag mit Unterstützung des tsche chischen Nachrichtendienstes gebauten sogenannten .. Frei- hcitssender" ein, der neben der propagandistischen Arbeit schon damals die den Attentatsabsichten Otto Strassers und seiner Helfershelfer entsprechenden Parolen aab. So schlossen z. V. fast alle Aufrufe dieses'im Jahre 193135 arbeitenden Senders wörtlich mit der immer wiedcrkehrenden Aussorde- rung. dah „Adolf Hitler sterben müsse". Die deutsche Negierung hat damals offiziell von der tsche chischen Regierung die Beseitigung dieses zum Mord an deut schen Regierungsmitglicdern ansfordernden Senders gefordert. Nacizdem die tschechische Regierung behanptcte. von der Existenz dieses Senders keine Kenntnis zu haben, wurde ihr der Stand ort dieses Senders genauestens angegeben. Da Herr Benesch naturgcmäh auch dann nicht bereit war. den vom tschechischen Gclde aufgezogenen Sendedienst einzustellen, muhte von deut scher Seite selbst cingcgriffen werden, um diese fortgeseßte Mordpropaganda zu unterbinden. Zwei SS Führer des Sicher heitsdienstes haben befehlsgemäß am 26. Januar 1935 diesen Sender zerstört. Im Vollzug der ihm von seinen damaligen Prager Geld gebern erteilten Aufträge versuchte nun Otto Strasser, die nach Deutschland auf dem Funkwcg gesendeten Parolen auch prak tisch zu verwirklichen. 1936 fanden Vorbereitungen für den ersten Spreng stoffanschlag statt. Er sollte ursprünglich im Olympia stadion in Berlin während der Olympiade, später anlählich des Parteitages 1936 in Nürnberg und schließlich anlählich des Besuches des Duce 1937 zur Ausführung kommen. Otto Strasser bediente sich dabei durch Vermittlung seines engsten 'Mitarbeiters Friß Beer sDeckname Heinrich Grünow) eines ehemaligen Studenten der Baukunst namens Hellmut Hirsch. Nach diesem mißlungenen Anschlag versuchte Otto Strasser - noch immer im Dienste der damaligen tschechischen Regie rung — einen neuerlichen Sprengstossanschla». der au! e »er Großveranstaltung der 'NSDAP zur Aus'i'rung gelangen