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Sächsische Volkszeitung : 04.10.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193910049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391004
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391004
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-10
- Tag 1939-10-04
-
Monat
1939-10
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.10.1939
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' avfrlgdt d, Kart Köhler L To„ Berlin-Schmargendorf. (Nachdruck verbotet»^ Erstes Kapitel. Der Stoss wird der Länge nach, er wird quer gelegt; es will nichts nützen. Es ist und bleibt zu wenig sür das Kleid. Die Märzensonne schaut über die gegenüberliegende Hauswand und lächelt in den Hellen Raum hinein, der nur aus Glas zu bestehen scheint. „Ritsch-ratsch" reitzt Else Streite einen Vorhang vor dl« zudringlichen Strahlen; ihr junges Gesicht ist in Kalten gezogen, das Näschen gekraust, die blonden Wellen der Haare sind in die reine, klare Mädchenstirn gelallen. O dieses Kleid... was es ihr zu schaffen macht! Ausgerechnet für Ihre Wirtin, diese dicke, pummelige, ältliche Frau Schnüllgen, so wenig Stoff und ein Muster grotzsterniger Blumen! Bildschön mutz die gute Schnüllgen aussehen — so mit Klatschmohn auf der Brust und gelben Lilie» am Halse und einer vollerblühten Rose auf ihres Rückens wohlgewölbtem Ende! Wie Else Streite, die Näherin, sich das vorstelst, fällt sie das Lachen an, aber es werden Tränen daraus. Herrgott, wenn das Kleid nichts wird, kann sie ausziehen hier! Sie arbeitet es doch sür die Miete, die sie nicht bezahlen kann. Wer steigt schon hier herauf in einen vierten Stock — über ausgetretene Stiegen in einem dunklen Treppenhaus?! Frau Schnüllgen behauptet jedesmal beleidigt, das müsse so sein. Immerhin sei ihr Haus ja kein gewöhnliches Haus, sondern ein Künstlerhaus. Seit Jahrzehnten wohnen die jungen Maler der rheinischen Kunststadt bei ihr, und Else Streites Schneider werkstatt sei ja eigentlich auch ein „Atteljeh,,. Deshalb die Glas wände und das Dach aus lauter Scheiben. Puh, „Atelier"! Im Winter friert man sich zu Stein, und im Sommer tobt die Hitze förmlich unter dem Glasdach; und jetzt, im frühen März, Ist es sehr kalt. Elfe Streite friert und über legt, ob sie noch ein Brikett auslegen soll. Lieber nicht! Wer weitz, wie lange der Vorrat noch reichen mutz, ehe sie neue kaufen kann. Ach, wenn doch endlich Frau Weber ihre Rechnung be zahlen wollte — oder Frau Evershcim oder die lleine, schicke, lustige Verkäuferin Lieselotte Stirg. Aber am Sonntag stolzieren die Schönen stolz in ihren neumodischen Kleidern an Else vorbei über die Königsallee, nicken huldvoll — oder auch nicht, je nach dem, ob sie in Begleitung sind, und bezahlte Rechnungen sind eine unvorstellbare Angelegenheit sür sie. — Aber das Kleid von Frau Schnüllgen mutz doch weiden! Wie die gute Frau klotz aus den Einfall mit den groben Blüten Im Muster gekommen ist? Spielt da etwa eine zarte, späte Neigung mit? Frau Schnüllgen hat eine niedliche Geschichte scheu und ver- schämt erzählt. „Kommt da eines Tages ein junger Mann am Hause vorbei, sein Stosslager gleich auf der Schulter, klingelt und sagt stehend, als ich ihn an der Tür abweisen will, er habe seit Tagen nichts mehr verkaufen können, er müsse verhungern — und es sei ihm sehr elend zumute. — Nun, was sollte man tun? Ich laste ihn 'rein und schütte ihm ein Köppchen Kaffee ein. Und da packt er den herrlichen Stoss aus und legt ihn mir um. Also das sah wirklich aus... Einfach wunderbar! Und so billig! Und da hab' Ick ibn eben gelaust, obwohl.. Ja, bas „Obwohl" empfand die gute Schnüllgen selber. Aber der junge Mann war so nett gewesen und so treuherzig und so unglücklich. Und warum soll man nicht auch mal grobe, bunte Blumen tragen, warum immer einfarbig, bescheiden und In ge deckten Farben gehen? Schön, also soll Frau Schnüllgen ruhig bunte Blumen tragen — aber einen Meter mehr Stoff bringen, einen Meter! In einer heiteren Laune springt Else plötzlich vor den langen und hohen Anprobierspiegel und legt den bunten, grotzblumigen Stoff um die eigene schlanke, hochgewachsene Mädchengestalt. Wie hübsch! Wie für ein grobes Gartenfest im Malkasten oder am Ananasberg oder Im „Breidenbacher Hof" geschaffen. Else weitz schon, wohin man mit schönen Kleidern geht, wenn sie es auch nie selbst getan hat. Sie hat ihre Eltern früh verloren und dann auf dem Lande gelebt. Einmal ist da eine frühere Schulkameradin zu Besuch ge kommen, die in der rheinischen Kunststadt studierte, und die hat ihr zugeredet, doch dorthin mitzugehen. In der Stadt seien doch ganz andere Verdienstmöglichkeiten geboten, man könne ein grvtzcs Atelier eröffnen, einen riesigen und vornehmen Kundenkreis be kommen. Ach, das Atelier! Sie bewohnt ja nun eines — aber ohne Kunden zu gewinnen. Ein Jahr lang ist das Leben ja sehr schön gewesen, als sie noch zusammen hier gehaust haben, Berthe und sie; aber bann hat Berthe eine gutbezahlte Stellung als Kunst gewerblerin in einer anderen Stad! angenommen und ist abge- reist. Else Streite hat das „Atelier" und einige Kunden behal ten, aber leider gerade die, welche nicht zahlen. Ihnen sind die ausgetretenen Stiegen z»m vierten Stock nicht zu hoch, wenn es gilt, ein neues Kleid zu bestellen; soll aber die Rechnung be glichen weiden, so haben sie stets eine Ausrede. „Ich müsste hier ausziehen", denkt Else, noch immer den schimmernden Seidenstoff über dem Körper, die Augen verson nen aus ihr Spiegelbild im klaren Glas gerichtet. Sie steht dicht neben dem Ösen, der eine zarte, angenehme Wärme abgibt. Eie hat das damals mit Vorbedacht so gemacht, damit ihre Kunden während der Anprobe nicht zu frieren brauchen. „Aber wohin oll ich denn? Es mützte ein Zimmer im Erdgeschotz sein, damit eine Treppen zu steigen sind, aber es mühte trotzdem ein sehr iclles Zimmer jein." Sie ist an viel Licht gewöhnt, und wenn ie auch manchmal darüber schimpft, so liebt sie es doch. „Wenn ch ausziche, mutz ich zuerst mal Geld haben. Ich habe aber eines..." In diesem Augenblick geschieht etwas Furchtbares. Ein Höllenlärm knattert los und erschüttert die Wände; ein heulendes Jaulen ist im Ofenrohr, ein Winseln, Wimmern, Beben. Eine blaue Rauchsäule erstickten Qualms bricht sich aus dem ver schlossenen Ofen Bahn, und dann speit ein unsichtbares Ungeheuer eine gewaltige Schütte Nutz in den Raum — auf Else Streite und den seidenen Blumcnmuster-SIosf. Zugleich verbreitet sich ein übler, stickiger Geruch, der das Wasser in die Augen treibt und den Atem stocken lätzt, und Eise meint eine Meile, es sei ein Naturereignis geschehen und ihr letztes Stündlein gekommen. Aber dann kommt ihr mit wiederkehrendem Vewutztsein, während noch immer das Ofenrohr wackelt und die Ofenösfnung in kleinen Entladungen gestockten Rauch ausstötzt, der richtige Gedanke, datz der Verursacher dieses unliebsamen Zwischensatzes wohl nur der — Schornsteinfeger sein kann. Sie weicht vom Ofen zurück und sicht benommen an sich nieder. Da ist von den glänzenden Blumen aus der Seide kein Blättlein mehr zu sehen, denn alles ist von settigem, feuchtem, sesthastendem Rutz bedeckt. Else Streite stösst einen durchdringenden Schrei des Ent setzens aus. Rasend arbeiten ihre Gedanken: das Kleid ist ver dorben, dafür gibt es keinen Machlohn, ja, mehr noch, sie wird ersatzpflichtig gemacht werden. Und das alles wegen des Schorn steinfegers! Sie rast zur Glaswand, reist die breiten Fenster aus und beugt sich hinaus; mit dem Rücken an das Fcnslerkrcu; gelehnt, schaut sie auswärts, wo der schwarze Mann seelenruhig seines Amtes waltet. „Sie!" ruft sie. „Sind Eie verrückt geworden? Können Sie nicht ansagen, wenn Sie fegen?" Die Antwort kommt ungerührt: „Ich sage immer an. Frau Schnüllgen weitz Bescheid." „Aber ich nicht!" jammert Eise zurück. „Nichts habe ich gemutzt, gar nichts, und nun haben Eie mir die ganzen Sachen verdorben!" „Nu mal lachte, sachte, Fräulein." Er lätzt einen Besen an der Leine in ein neues Kaminloch hinab und wendet sich lurz um: „Fallen Se klotz nicht aus'm Fenster. Mär' schade uni so'» nettes Mädchen!" Seine spöttelnde Gelassenheit regt sie zu Tränen auf. Mit geballten Fäusten und funkelnden Augen sieht sie zu ihm aus. „Sie haben gut spotten!" schreit sie. „Ihnen lut's ja nichts. Aber meine Existenz... meine Existenz ist vernichtet! Eie haben mir mit Ihrem Rutz ein ganzes Neid verdorben " „Fräulein, „Existenz" ist ein Fremdwort! Sic sind doch 'n deutsches Mädchen!" Und er zieht mit Höllengerassel den legen den Besen wieder hoch. Sie wendet sich mit einem Austchluchzen ins Zimmer zurück und nimmt von neuem den Stoss aus und betrachtet das Unheil, versucht ein leises Bürsten und erprobt ein kleines Wasserbad. Da, hat sie's nicht gedacht? Die Blumen sind nicht waschecht und vertragen keine Nässe. Minderwertige Ware ist der ganze Stoss! Aber sie wirb ihn doch ersetzen müssen, und zwar vermut- lich zu dem gleichen Preis, den die gute Echnüllgen den schönen Augen des wandelnden Stosstagers zuliebe hat bezahlen mästen. — Und das kann sie nicht. Das kann sie ganz und gar nicht! Um elf Uhr aber kommt die Schnüllgen zur ersten Anprobe. Um elf Uhr an diesem strahlenden Eonnenvormiltag wird sich ihr Schicksal also endgültig entscheiden. Denn datz etwas geschehen mutz, das hängt seit Wochen und Monaten in der Lust. Es wirb also heule sein! Else sicht sich hilslos in dem grotzen Arbcitsraum um. Ihre wenigen Sachen werden schnell zusammcngcpackt sein. Aber wohin damit? Auch das Unterstellen kostet Geld, alles im Leben kostet Geld. Geld ist eine riesige Macht. Mit Geld er- reicht man alles, ohne Geld nichts. Else fängt eine tiefsinnige Betrachtung über den Wert des Geldes an, hockt sich mitten im Raum aus den Boden, den verdorbenen Kleiderstoff auf den Knien, und weint leist und bitterlich, fo datz die Tränen auf das rutzgetränkte Gewebe fallen und hier nicht gerade verschönernd wirken. Zu dieser Zeit gebt schon wieder ein Poltern los, doch nicht im Ösen, sondern am Fenster. Männer vom echten Schrot und Korn bciiebcn sich nicht lautlos anzumelden. Der Schornstein feger tut einen Sprung ins „Atteljeh", datz die Bodendielen krachen. Die kleine Näherin fährt herum, unwillig und zornge rötet: „Mas wollen Sie hier noch? Mer bat Ihnen gestattet, bier eiuzudriuuen." Sie faucht wie eine aercizte Katze. (Fortsetzung solgt) fragen hini< Freundliche Antworten für humorige Leute Das Wort unmöglich F. P. in L. — „Wer hat zum ersten Male gesagt oder geschrieben: .Das Wort unmöglich kenne ich nicht'?" — Soweit man es hat Nachweisen können, ist dieser Satz bin 18. Jahrhundert entstanden. In einer Komödie von Colli» ü'Harleville (1788-1806) „Malice pour malicc" findet es sich in folgender Fassung: „Impossiblc cst un mot que je ne dis jamais" lUnmöglich ist ein Wort, das ich nie aussprcche). Vielleicht hat an dieses Zitat Napoleon gedacht, als er am 28. Juli 1813 an den Kommandanten von Mlyzdebnrg, Gras Lemarois, schrieb „Ce n'est pas possible, m' öcrivez vons, cela n'est pas francais" (Sie schreiben mir: das ist nicht möglich — das ist nicht französisch!). Dieses Wort Napoleons wurde früher viel zitiert in der unhistorisckzen Form „Impossible n'est pas un mot francais" stlnmöglich ist kein französisches Wort). — Datz der Gedanke nicht neu war, beweist eine Briefstelle des Grasen Miinnich, der 1784 an Katharina 11. von Russtaud schrieb: „So lange ich in Rutzland als Augenzeuge und Mit arbeiter an der Ausführung der grotzen Pläne Peters gedient habe, bin ich nicht 'imstande gewesen, das Wort unmöglich zu lernen — aus meinem russischen Wörterbuchs habe ich es gestrichen." Lessing und die Lessing-Stadt A. M. In L. — „Birgt die Lessing-Stadt Kamenz noch Erinnerungen an den Dichter? M. W. ist doch Lessing nach seinen Iugendjahren nie mehr in seine Geburtsstadt zurück gekehrt." — Das Ist richtig. Dennoch birgt Kamenz zahlreickw Erinne rungen an den grotzen Dichter. Da ist das Lessinggätzchen mit dem Platz, auf dem bis 1843 das Geburtshaus des Dichters, das ehemalige Archidiakonat, stand. Das Haus ist in dem genannten Jahr« bei einem grotzen Stadtbrand oernlchlet worden. — Das Barncherzigkeitsstist, von dem Lessing-Verehrer I. G. Dänisch gegründet, birgt ei» interessantes Iugendbildnis Lessings, von dem Kamenzer Maler Glmnann ausgesührt. — In der Marienkirche, an der Lessings Vater „Pastor Prima rius" war. finden wir die Grabsteine des Vaters Johann Gott fried Lessing (1683—1778) und des Grossvaters Theophilus Lessing (1847—1738), der Bürgermeister von Kamenz war. Die Familie Lessing hat eine ganze Reihe bedeutender Männer hervorgebracht und blüht noch heute, wenn auch der Dichter selbst keine Leibeserben hatte, die ihn überlebten. Interessantes Material darüber enthält das Lessing-Museum, das in dem 1831 eiugeweihtcn Lessinghaus seinen Platz gesunden hat. Dieses Haus und sein sorgfältig aufgebautes Museum sind schönste Zeugnisse dafür, datz Kamenz das Andenken seines grotzen Sohnes In Ehren hält. Nachzllgler des Vogelzugs H K in D. — „In diesen Herbsttagen bewundern wir wieder die Grotzartigkent des Vogelzuges. Wandern die Zug vögel nur in Scharen oder treten auch einzelne Tiere, die etwa aus Schwäche oder Erschöpfung zurückgeblieben sind, noch nach träglich die Reise an?" — Der Vogelzug beruht auf einem übermächtigen Trieb, der sei» urvordenklichen Zeiten in bestimmten Arten von Vögeln mächtig ist. Die Wissenschaft nimmt an, datz die Entstehung dieses Triebes auf die vorgeschichtlichen Eiszeiten zurück- zusiihren ist. Damals waren die Vögel Winter für Winter ge r der Wand zwungen, vor dem alles ertötende» Eise weit »ack Süden aus zuweiche». Dieser Zug nach dein Süden ist seit unzähligen Generationen den Vögeln zu einer Selbstverständlichkeit ge worden, zu einem Zwang, dem sie instinktiv folgen müssen. An gezähmten Zugvögeln, die als Slubenvögel gehalten wur den, hat man beobachtet, datz die Vögel zur Zeit, da drautzen ihre Arlgcnossen nach dem Süden umbrechen, unruhig werden und schlietzlich wie toll gegen die Gilterstangcn toben. Obwohl doch für diese Vögel nicht der geringste Grund zum Wandern vorliegt; sie haben an ihren Pslegestellen ja Wärme und Futter genug! Aber dem Instinkt müssen sie blindlings gehorchen. Ebenso ist es mit Vögeln, die bei dem grotzen Zug aus Ent kräftung Zurückbleiben. Sie nehmen, solern sie wieder zu Kräf ten kommen, sofort wieder die grotzc Wanderung auf. Freilich werden gerade diese Nachzügler, wie ja überhaupt sehr viele Zugvögel, den Anstrengungen und Gefahren des grotzen Fluges am ehesten erliegen. Die Juden im ehemaligen Polen P. A. in R. — „Kürzlich wnrde in unserem Kreise gesagt, Polen sei der grötzte Iudenstaat der Erde. Ist das richtig?" — Das ist insofern richtig, als die ehemalige Republik Polen unter ihrer Bevölkerung einen höheren Prozentsatz von Juden hatte als irgendein anderes Land. Die polnische amtliche Sta tistik bezifferte den Anteil der zur israelitischen Ncligions- gemeinsämst Gehörigen auf 188 v. H. Berücksichtigt man, datz selbstverständlich auch in Polen wie anderwärts Juden dein Glauben ihrer Väter untreu geworden sind, dann kommt man auf «ine vics höhere Zahl. Polnische Antisemiten haben vor Jahren schon den jüdischen Einschlag in der Bevölkerung des damaligen Polens aus 18 v. H. geschätzt. Nach der erwähnten Lin kluges Mort Ein altes arabisrl)«s Sprichwort sagt: „Wer da nicht weitz und nicht weitz, datz er nicht weitz, ist ein Narr, — meide ihn. Wer da nicht weitz und weitz. datz er nicht weitz, ist einsnl- tig — belehr« Ihn. Wer da weitz und nicht weih, datz er weitz, der schläst. — wecke ihn aus. Wer da iveitz und weitz, datz er weitz, ist iveise, — folge Ihm." Mie lattg ist unser Darm? Die Vegetarier behaupten häufig, datz der Mensch einen so überaus langen Darm Habs und daher eigentlich sür die Pslan- zennahrung bestimmt sei. Tatsächlich findet sich in alten Lehr büchern die Angabe, datz man nach den an Leichen vorge- »ommencn Messungen die Darmlänge bei einen, 26jährigen Menschen mit rund 10 Meter, die Darmlänge des Neugebor-- nen mit 4 Meter festgestellt habe. Diese Angaben haben sich aber als falsch erwiesen. Mit Hilfe von Röntgenausuahmen gewonnene Ergebnisse zeigen, datz der Darm beim lebenden Menschen nur 2,8 Meter lang Ist. also nur ein Viertel der bis her angenommenen Länge erreicht. Im Vergleich zur Körper- grötze besitzt das Kind den längsten Darm und der Darm des Mannes ist verhältnismätzig langer als der der Fran. amtlichen Statistik wurde die Zahl der Juden auf 3.8 Millionen beziffert. Am stärksten war der jüdische Einschlag in den Ge« bieten des damaligen Ostpnlens; die Bevölkerung der Studie Brest, Vialystok, Grodno, Pinsk — um nur einige zu nennen — bestand zur Hälfte aus Juden. Weiteres Material darüber fin dest Du in der Broschüre ..Raubstaat Polen", Nibelungen Ver lag Berlin Leipzig. — In einzelnen Gebieten bzw. Städten anderer Länder ist übrigens der Anteil der Juden an der Be völkerung noch bedeutend grötzer als im ehemalw.m Polen. Die Stadt Neumark z. B. Hot unter 7.2 Mist-oncn Einn nern nicht weniger als reichlich 2 Millionen Iudm: von d.-> 23NÜ Gotteshäusern Neivyorks sind mehr als 1080 Synagogen. Der Strickt um den Hals R M in D. — „Von allen Kleidnngsstiichcn des <serrn erscheint mir die Krawatte als besonders töricht, Im Mittel alter mutzten manche Verbrecher mit einem Strick um den Hals am Pranger stehen. So kommen mir die Herren der Schöpfung unseres Zeitalters vor." — Ein Strick nm den Hals? Das nenne ich zügellose Phantasie. Die Schöpfer der zarten Seidengebilüe. die zwischen Weste und Kragen dem Anzuge des Herrn die persönliche Note geben, würden heftig protestieren, wenn sie diesen Vergleich hörten. Es mutz nicht alles und jedes ein Strick sein, was man zu Knoten bindet. Die Krawatte ist entstanden aus dem Halstuch, das man erst faltete, später zu einem -Knoten ver schlang. Dieser Knoten sollte den emvfindlichen Hals schützen, aber keineswegs ein Schandmal sein. Die Krawallen von heute haben sich freilich so sehr vom Eharakter des Halstuches ent fernt, datz man diese historische Erinnerung geradezu gemalt sam wachrufen muh . . . Uebcrflüssig mag die Krawalle erscheinen, wenn man vom reinen Nützlickkeilsstandpunkt aus geht. Aber auch das Schöne ist notwendig zum Leben: und fast das einzige Stückchen Schmuck, das dem Anzuge des Herrn geblieben ist, bedeutet ja dieses Stückchen bu"te Seide im Westcnausschnitt . . . Marabu. Mie erklärt sich nuu der frühere Irrtum? Er ist darauf zuriickzusühren, datz der Darm beim Lebenden dauernd eine gewisse Spannung seiner muskulösen Wandung ausweist, und durch diese Spannung wird cs bewirkt, datz der Darin des lebenden Menschen nur so laug ist, wie bisher angenommen wurde. Man gewann diese Erkenntnis durch eine neue IIn- tersnchungsmetbode, indem Schläuche in den Dann eingesübrt wurden, gefüllt mit einer Flüssigkeit, die im Rönlgcnbildc Schatten Hervorruf«. Mit Hilfe dieser sogenannten „Darm patronen" war es möglich, den Verlaus des ganzen Darmes im lebenden Organismus zur Ansicht zu bringen und zu messen. Dadurch aber konnte auch erst die Länge des arbeitenden Dar» mes genau bestimmt werden. „Mer ist am Apparat?" Ein kleiner Amerikaner Hal keine Lust, zur Schule zu gehen Er klemmt sich also an den Telephonappaiat und ruft n der Schule beim Lehrer an: „Hallo — Johnny Smith ist krank — er kann beute nicht zur Schule kommen!" — „Mer ist denn am Apparat?" fragt der Lehrer. — .Mein Vater!" antwortet der kleine Johnny stolz. Houptschrlftleiter: Georg Winkel. Verantwortlich tur Inhalt u. Bilder: Georg Winkel, Dresden. Beranlworlticher Anzcigcnlclter: Theodor Winkel. Dresden. Druck und Verlag: Germania vuchdruckerel Dresden, vollerftr. 17. I. Z». ist Preisliste Nr 4 gültig.
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