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13 ruhig ju verhalte». Es stachelte» den Liebestranke» seine Gattin und sein Schwiegervater; und er hatte einen solchen Ueberfluß an Männern und Pferden, daß der Anblick der Streitkräfte eines seit vielen Jahren blühenden Reiches auch bei einem weniger rohen und leidenschaftlichen Geiuüth hätte einen gewissen Uebermuth erzeugen können. Er vereinigte also Alle, welche zum Kriege tauglich waren, und theilt Pferde, Waffen und Geschosse an sie aus. Die Reiter theiit er in Geschwader, die Fußgänger in Kohorten, wie er es einst von römischen Hauptlcuten gelernt hatte. Mit einem nicht geringer» Heere, als er vorher gehabt hatte, das übrigens ganz neu und unge übt war, zieht er gegen den Feind. Er schlägt sein Lager in dessen Nähe auf, und zuerst wagten sich wenige Reiter hervor, welche von sicherer Stellung aus Kundschaft einzogen, dann durch Wurfspieße zurückgetrieben, zu den Ihrigen eilten; darnach geschahen gegen seitige Plänkeleien, und da der Unwille die Geschlagenen erhitzte, rücken mehrere nach, was gewöhnlich die Reitergefechte hitziger macht, da entweder den Siegern die Hoffnung, oder den Geschlagenen der Zorn Leute zusührt. So war damals von Wenigen der Kampf an geregt worden, und zuletzt hat die Kampflust die gesammte Reiterei von beiden Seiten in Bewegung gesetzt. Und so lange es ein eigent liches Reitergesecht war, konnte die Masse der Masäsylcr, da Syphax ungeheure Schwärme aussandte, kaum aufgehalten werden. Hernach, wie die Geschwader plötzlich dem römischen Fußvolk Platz zum Durch zug machten und diese durch ihre Dazwischenkunst den Kampf zum Stehen brachten und der ungestüm eindringende Feind zurüägeschreckt wurde, da ließen die Barbaren schon etwas gemäßigter die Pferde einsprengen, hernach blieben sie stehe» und geriethen durch die neue Kampfart beinahe in Verwirrung; zuletzt wichen sie nicht nur vor dem Fußvolk, sonder» sie hielten nicht einmal vor der Reiterei mehr Stand, welche durch die Unterstützung des Fußvolks kühner wurde. Schon näherten sich auch die Fahnen der Legionen. Da aber konnten die Masäsyler nicht nur den ersten Angriff, sondern nicht einmal den Anblick der Fahnen und Waffen ertragen; so mächtig wirkte entweder die Erinnerung der früher» Niederlage, oder der gegenwärtige Schrecken. Hier wird Syphax, während er gegen die feindlichen Geschwader heranreitet, ob er vielleicht durch Ehrgefühl oder durch seine eigene