Volltext Seite (XML)
„Bazillenvater" Robert Asch Lin „kleiner Landarzt" kommt zn weltruhm — „Vekämxfer de« Lod««", der Lebensroman eines gvotzen Deutschen i. Der auf der Biennale in Venedig preisgekrönte Tobissilin „Robert Koch, der Bekämpser des Todes" mit Emil Iannings und Werner Krautz erlebte in diesen Tagen seine llrauffiihrung. Es handelt sich um einen Film, der in seinen Motiven und seiner historisch-getreuen Nachbildung eines heroischen Forschcr- lebciio bisher einmalig dasteht. Er ist gleichzeitig ein kleiner Beitrag zur Abtragung der Dankesschuld der heutigen Gene ration gegenüber einem der größten Wohltäter der Menschheit, dessen Genie und unermüdlichem Forscl-ergeist der Sieg über die gefährlichsten Feinde der Menschheit, die Infektionskrank heiten, gelang, der die todbringende verborgene Arbeit der Bakterien entlarvte und den Weg zur Heilung wies. Als kleiner bescheidener Landarzt begann er In aller Stille seine Forschungen, die die ganze Wissenschaft revolutio nieren sollten mit Hilfe eines billigen Mikroskops. Ganz auf sich allein gestellt, kämpfte er sich durch zu dem Mann, den die Welt bei seinem Tode betrauerte, wie selten einen. Er widmete sein Leben dem Wohle der ganzen Menschheit; Heim und Familie muhten zurückstehen, wenn die Auf gabe rief. Das Leben Robert Kochs war ein verwegener, abenteuer licher Kampf, ein unermüdliches Ringen mit den gefährlichsten Feinden der Menschheit. — Der Ni ensch Robert Koch, von dem unser Tatsachenbericht erzählt, ist bescheiden und ent sagungsvoll seinen Weg gegangen — keine Orden, keine Ehrungen konnten ihn beirren. Der Bäckermeister Helmke stand in der Tür seines Ladens, gegenüber der alten Holzkirche am Markt in Claus thal. Die sommerlicl)e Wärme kam ihm kühl vor gegenüber der Hitze seiner Backstube, und er atmete in langen Zügen. Gerade wollte er sich wieder an seine Tätigkeit begeben, da grösste er mit einer Mischung von Respekt und Wohlwollen ein junges Mädchen, das mit einem leeren Körbchen um die Ecke bog. Jetzt kam Frau Helmke höchstpersönlich an die Tür ge wuchtet Als das junge Mädchen dicht genug an die Bäckerei hcraugekommen war, um von der kurzsichtigen Bäckermeisters gattin erkannt zu werden, nistete sich auch in den Specksalten ihres Gesichtes die Freude ein. „Ach, Fräulein Emm», schönen gutenTagl In den Wald hinauf, Erdbeeren suchen? So ist's reckt, da wird sich der Herr Keneralsuperintcndent aber freuen! Was macht die verehrte Frau Mama?" „Schönes Wetter heute", unterbrach der Meister den Rede strom seiner Frau, „gerade so recht zum Spazierengehen, nicht zu heiß, nicht zu kalt. Man kann sich auch ausruhen, sich ei» Kitzchen unterhalte», so beim Erdbccrensuchcn . . „Mit wem sollte ich mich denn unterhalten?" fragte Emmy lächelnd zurück, „vielleicht mit den Buchfinken in den Bäumen?" „Nun, ich dachte", sagte Herr Helmke und machte dabei ein furchtbar schlaues Gesicht, „vielleicht treffen Sie Bekannte im Wald, zum Beispiel vorhin ist auch einer hinaufgestiegen sicherlich werden Sie ihn kennen, Fräulein Emmy, den Sohn vom Herrn Bergrat. den Robert Koch wie ich hörte, macht er nächstes Frühjahr sein Abitur . . ." Das zierliche, lebhafte Mädchen wurde plötzlich still und sehr verlegen. „Entschuldigen Sie, Meister Helmke", erwiderte sie hastig. „Ich mutz jetzt wirklich gehen. Bater möchte die Erdbeeren heute zum Abendessen haben." „willst du aus mich ivaeten?" Der schmale, blasse Jüngling mit dem etwas wilden, dunklen Haarschopf warf entrüstet feine Botanisiertrommel ins Gras und setzte sich auf einen Baumstumpf. Emmy stand vor Ihm und sah Ihn lächelnd an. „Du mutzt nicht solch ein bärbeitziges Gesicht machen, Robert", bat sie. „der Helmke macht eben gern seine Scherze. Ich glaube nicht, datz er etwas ausvlaudern wird" „Ich will nicht, datz du Ins Gerede kommst", brummte Robert Koch schon halb versöhnt. „Wäre dir das so unangenehm?" fragte Emmy und machte dabei ein Gesicht, ans dem der junge Mann durchaus nicht klug werden konnte. Junge Männer werden — nie klug aus solchen Gesichtern . . . „Natürlich, zum Teufel . . .!" „Aber, Robert, wenn das der Bater hörte!" „Mein Bater schimpft auch manchmal!" „Ich dachte an meinen Bater". sagte Emmy. Robert stand auf und bohrte seinen Absatz in den Boden. „Dein Bater ist nicht mein Bater!" „Nein, Robert, da hast du reckt . . . Wäre dir das sehr unangenehm, wenn er auch del» Bater märe" — sie stand jetzt ganz dickt vor ihm und steckte ihm ei» Erdbecrsträutzcken ins Knopfloch —" . . . nicht dein ricktiger natürlich . . . sonder» . . . mär' dock hübsck. Robert, nicht wahr?" Robert behielt sein ernstes Gefickt bei. als hätte ihm Emmy etwas reckt Trauriges gesagt; aber seine Blässe war verflogen, und er dachte, hinter jedem Baum im Walde miitzle einer stehen und ikm ansehen, wie sein Herz klopfte. „In einem halben Jahr mache ich mein Abitur, Emmy", sagte er. „Ich wcitz, Robert." „Eigentlich wollte ich Kaufmann werden und nach Ueber- see gehen, Emmy. Aber das dauert lange, bis man da selb ständig wird. Wenn ich studiere und Oberlehrer werde, geht es schneller." Nachdenklich spielte Emmy an den Erdbeerblättern an Roberts Rockausschlag. Ein verstecktes Lächeln flog um ihre Mundwinkel, als sie dem grotzen Jungen von unten in die Augen blickte. „Möchtest du denn, datz es schneller geht?" Er antwortete nicht. Er sah sic nur zärtlich an. fatzte sie dann behutsam an den Schultern und kützte sie leise auf die Stirn. „Willst du auf mich warten, Emmy?" „Ja", crividerte das Mädchen leise und legte ihre Arme um seinen Hals. „Ich will auf dich warten, als wäre ich schon deine Braut. Aber eigentlich dürfte ich mich von dir nicht auf die Stirn küssen lassen." „Verzeihung!" Robert wurde richtig rot wie ei» Schuljunge, der bei einer Unart ertappt wird. „Ich verzeihe dir, wenn du . . ." Endlich halte Robert begriffen. Es war der erste richtige Kutz, den er Emmy gab, und die Gründlichkeit und Dauer, die der junge Alaun dabei an den Tag legte, stellte seiner Gewissen haftigkeit ein ehrendes Zeugnis ans. Zerzaust machte sich Emmy frei. „Wenn das Bater gesehen hätte . . ." „Dann liehe er mich als Borsitzendcr der Prüfungs kommission bestimmt zu Ostern durchs Abitur ralseln." Sic lochten fröklich und gingen Hand in Hand dem Wald rand zu. An den ersten Häusern der Stadt trennten sie sich. „Wir »vollen den guten Leuten nicht unnötig Stofs zum Erzählen geben", meinte Robert. „Nun Ist «v doch Arzt gsrvs*-«n » * «!" Bedächtig stopfte Bcrgrat Koch seine Pfeife und lehnte sich in die Sosaecke. « „Sei doch nicht so zappelig, Mutter", ermahnte er seine kleine, bewegliche Frau, die trotz ihres steifen linken Armes wirtschaften konnte, datz die Arbeit ihr nur so unter den Händen wegflog. „Du bist ja ebenso neugierig wie Ich, Alterchen, wenn ein Vries vom Robert kommt." Mit der Haarnadel öffnete sie den Umschlag, den sie in der Hand hielt. In seiner grotzen Rede hat der Führer auch die Ver luste bekanntgcgeben, die unsere Heere in dem siegreichen Feldzug gegen Polen erlitten haben, und die Niedrigkeit dieser Zahlen hat in der ganzen Welt die grösste Ueber- raschung hervorgerufen. Wie gering die deutschen Verluste im Verhältnis zu dem Einsatz gewesen sind, kommt einem erst so recht zum Bewusstsein, wenn man die vom Führer genannten Zahlen mit den Verlustzisfern aus früheren Kriegen, auch mit Feldzügen aus älterer Zeit, vergleicht. Auf die Schlachten des Altertums und des Mittelalters dürfen wir dabei allerdings nicht zurückgreifen. Wenn es zum Bei spiel heisst, datz in der Schlacht bei Cannae 50 000 Römer gefallen sind, so ist dazu zu sagen, datz die Zahlenangaben der alten Schriftsteller und Chronisten, auf die wir an gewiesen sind, sowohl in bezug aus die kämpfenden Heere als auch auf die Verluste recht unzuverlässig und mehr oder minder willkürlich sind. Genauere Zahlen liegen uns aber ans den Kriegen Friedrichs des Grotzen vor. Nach neueren Untersuchungen hat Friedrich in einer einzigen Schlacht, die allerdings zu den blutigsten seiner Kriege gehörte, In der Schlacht bei Kuners dorf. von den 43 060 Soldaten, die ihm dort zur Verfügung standen, 20 720 Mann, also fast die Hälfte, an Toten. Ver wundeten und Vermissten verloren, wobei aber die Vermissten nur 2050 Mann ausmachten. Bei Kolli» verlor Friedrich gar 41,5 v. H., bei Torgau 37,5 v. H. seiner Mannschaft. Noch interessanter sind siir uns die Vergleichszahlen mit Schlachten des lt). Jahrhunderts, wo die Zahlen der Kämpfen den sich allmählich unseren modernen Riesenhecrcn nähern und auch die übrigen Bedingunaen unseren heutigen ähnlicher werden. In der Schlacht bei Austerlitz standen sich 94 000 Fran zosen und 84 000 Oesterreicher und Russen gegenüber. Davon verloren die Oesterreicher und Russen 20 000, die Franzosen 12 000 Mann an Toten und Verwundeten. Bei Aspern kämpften 80 000 Oesterreicher gegen 70 000 Franzosen. Dabei verloren die Franzosen 8000 Tote und 24 000 Verwundete, die Oesterrciclier 4287 Tote und 16 213 Verwundete. In der Schiacht bei Borodino verloren die Franzosen von 133 000 Mann 12 000 Tote und 88 000 Verwundete, die Russen von 132 000 Mann 15 000 Tote und 35 000 Verwundete. Bei Bautzen waren von 110 000 Prcutzen und Russen 7500 tot, 16 000 verwundet, von 150 000 Franzosen 5000 tot und 14 000 verwundet. In der dreitägigen Völkerschlacht bei Leipzig hatte Napoleon 20 000 Tote und „Es gefällt Ihm gut Im Hospital in Hamburg, schreibt er. Viel Arbeit, aber gutes Essen. Doch möchte er lieber bald nach Hannover zurück, um sich eine Landpraxis zu gründen." „Die Kinder haben'g aber eilig mit dem Heiraten", lächelte Vater Koch. „Wenn's nur gut ausgeht", zweifelte die Mutter. „Robert denkt zuviel an seine Arbeit. Du weisst, schon als Student hatte er für nichts Zeit als fürs Lernen und Forschen. Und Emmy Ist mehr fürs Häusliche." „Als Robert noch zur Schule ging, ist sie aber immer mit ihm mitgegangen, Käfer, Pflanzen und Steine suchen." „Gewitz, Alterchen. So sind wir Frauen: den Mann hübsch fest an der Hand halten. Aber meinst du, datz Emmy sich im Ernst für die Käfer interessiert hat?" Vater Koch wiegte den Kopf. „Wie die paar Studienjahre vergangen sind! Wie im Nu! Und dann überrascht er uns mit der Verlobung." „Dich vielleicht, aber mich hat's nicht überrascht. Ich ahnte schon immer, datz Robert Emmy gern hatte. Gleich als er damit ankam, den Kaufmannsbcruf fallen zu lassen und Philologie zu studieren." „Und nun ist er doch Arzt geworden'" „Und sict-er ein tüchtiger Arzt, obwobl du erst dagegen warst, datz er mitten im Studium umsattelte. Er wird's be stimmt zu etwas Grossem bringen." Der alte Koch dampfte dicke Wolken aus dem bemalten Pscifcnkopf. „Hoffen mir das Beste. Wir Kochs sind aus zähem Holz. Damals als einfacher Bergarbeiter hab' ich mir auch nicht träumen lassen datz ich später einmal Berarat werden würde. Alle unsere Jungen sind vorwärtsgekommen in ihrem Fack. An Robert wird's nicht fehlen. Was schreibt er denn noch?" Die kleine Frau lächelte verschmitzt. „Robert ist sehr gewissenhaft in der Arbeit. So aeivissen- haft, datz er wegen der Uebernabine eümr Landpraxis mög lichst bald mit Emmy sprechen möchte. Und er ist weiter so gewissenhaft, datz er schon die nötiaen Schri'te getan hat " „Sieh einer den Diplomaten an!" „Emmys Tante will das Mädel ans ein paar Wochen nach Hamburg cinladen, schreibt er, und dort will er dann . . . Hal cs nicht geklingelt?" Frau Koch eilte an die Wohnunastär und össnetc. Drautzen stand Emmn und schwenkte einen Brief. ..Robert hat gesckr'eben. Manchen!" riel iie und tanzte Im Zimmer umber. .Und Tinte Grete hat auch aus Hamburg geschrieben. Und Vater ist einverstanden. Nächste Woche geht's los" > Vater Koch schmunzelte und als er wieder allein mar, nahm er den Bries seines Sohnes noch einmal vor und las voll Stolz halblaut den Namen des Absenders: Dr med. Robert Koch, Assistenzarzt am Allgemeinen Krankenbaus in d-ambnrg. „Tüchtiger Iunae", murmelte er ..wird weiterkommen. Und die Emmy ist sicher ein Mädel, die Tnüuner richtig vorwärts bringen wird." (Fortsetzung folgt.) 30 000 Verwundete, fast 20 v. H. seines ganzen Heeres. Bei Gravelotte, einer der blutigsten Schlachten des Deutsch Franzö sischen Krieges, gab cs aus deutscher Seite etwas über 20 000 Mann an Toten, Verwundeten und Bermitzten. das waren un gefähr 10 v. H. der am Kampf beteiligten Truppen. Im Russisch- Japanischen Krieg kämpften in der Entscheidungsschlacht von Mukdcn vom 21. Februar bis 11. März 1905 350 000 Russen gegen 300 000 Japaner. Die Russen verlogen an Toten und Verwundeten 7V 000, die Japaner 42 000 Mann. Alke diese Zahlen schrumpften natürlich zusammen gegen über dem Weltkrieg, der bekanntlich für Deutschland mit der erschütternden Zahl von fast 2 000 000 Toten abschlosz, 13.5 v. H. des Heeres und 3 v. H. der gesamten Bevölkerung von 1913. Doch haben mstore Feinde zum Teil noch schwerer gelitten. Sa verlor Frankreich 1 210 000 Tote, das heisst 15.6 v. H. seines Heeres, 3.5 v. H. der Bevölkerung von 1913. Selbst England, das verhältnismätzig am wenigsten von allen europäischen Staaten Im Weltkrieg geblutet hat. erlitt mit seinen 800 000 Toten doch zwanzigmal so hohe Verluste wie Deutschland im Kriege von 1870/71. Auch Rutzland Halle 1 700 000 Tote zu verzeichnen; die weitaus grössten Verluste hatte aber Serbien, wo 14,8 v. H. der Gesamtbevölkerung sielen, so datz der grösste Teil der wehrfähigen Mannschaft dahin war. Auch bei dem soeben beendeten polnischen Feldzug stehen den im Verhältnis zur Gröhe des S'eges ganz überraschend niedrigen deutschen Vcrlustzissern sehr hohe Verluste der Polen gegenüber. Es ist aber eine im Laufe der Kriegsgeschichte immer wieder neu bewiesene Talsacke, datz gerade bei ent scheidenden Siegen die Verluste des Besiegten unverhäitnismäszig viel schwerer zu lein pflegen als die des Siegers. Als Beispiel kann die Schlacht von Küniggrätz dienen, wo die Oesterreicher an Toten, Verwundeten und Gefangenen 44 300 Alaun, das heisst 24 v. H. ihrer Armee verloren, während die Prcutzen im ganzen nur 9000 Mann Verluste an Toten, Verwundeten und Ge fangenen hatten. 4,2 v H. des Heeres. Die überlegene Krieg führung drückt sich ja nicht am wenigsten gerade im Vermeiden hoher Verluste aus, was mit der besseren Bewaffnung, Aus riistung und Ausbildung der Truppen beginnt und mit der über legenen Strategie der Heerführer endet. In dieser Hinsicht hat die junge deutsche Armee durch die rasche und völlige Nieder^ wrrsung eines wenigstens zahlenmätzig starken Gegners bei erstaunlich geringen eigenen Verlusten einen Beweis von der autzerordent'ichen Höhe der deutschen Wehrkraft gegeben, der seinen Eindruck aus die Welt nicht verfehlt hat. die Heimat aber mit Stolz und Vertrauen erfüllt. Ariegsverluste eirrst und jetzt Der Wiederaufbau der Dirschauev Lisenbahnbrireke Deutsche Pioniere und Arbeits dienst sind mit allen Kräften bemüht, die von den Polen gesprengte Eiscnbahnbriickc bei Dirschau wiederherzustellen. Im Hintergrund -er unversehrt ge bliebene Teil der Brücke, im Vordergrund Pioniere und Ar- bcitsmänner bei der Arbeit an der Notbrücke. (PK. Baah, AP., M.) Araftbrühe mit Schießpulver Von einem guten Arzte wird nickt nur Fachkenntnis ver langt, sondern er mutz sich auch in schwierigen Lagen schnell zu Helsen wissen und zudem ein warmes Herz haben. Alle diese Eigenlclmsten hat der Feldchirurg des ersten Napoleon besessen, der Baron Larrey, von dem Dr. Latten in der „Münchener Medizinischen Wochenschrift" interessante Dinge erzählt. Ais die Franzosen in Oesterreich einmarschierten, mutzte der »'ackere Arzt seine eigenen Pferde schlachten, um Bouillon für die Schwcrvrrwundctcn zu gewinnen. Dann fehlte es an Salz. Aber auch jetzt wutztc Larrey Rat. Er ersetzte die Würze durch Schietzpulver! Das geniale Stück In Berlin sollte Tiecks „Karl von Berncck" über die Bühne gehen. Der berühmte Issland hatte die Titelrolle zu verkörpern. Aber eine Stelle machte ihm Schwierigkeit. Er trat an den Dichter heran, der allen Proben beiwohnte. „Hier, diese Worte sind mir nicht ganz verständlich", fragte der Mime den Verfasser. „Dars ich Sie um Auskunst bitten? " Tieck beugte sich über den Text. Er las die Stelle mehrmals aufmerksam durch. Dann mutzte er bekennen: „Mir ist sie ebenfalls unbc- greislich." Der Schauspieler schlug einen Ausweg vor: „Strei chen wir die Steile!" Da lächelte der Dichter: „Lassen wir doch das! Wenn wir beiden den Sinn nicht verstehen, werden die Hörer die Worte sicherlich für genial halten." '