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Dienstag. 1v. Oktober 1939 Sächsische Bolkszeltung Nummer 238. Seite 2 „Warum nicht znerft den ShnrchiWmn» vernichten?" Vernarb Shaw kritisiert London. 10. Oktober. „Stalesman and Nation" verösfent- »cht einen Artikel Bernard Shaws, der zunächst in seiner be kannten sarkastischen Art die Beschlagnahme von Häusern und Wohnungen, die Schließung der Theater und Hotels usw. in England geißelt. Beschwere man sich aber darüber, so sagt Shaw, dann werde einem gesagt, alle müßten Opfer bringen, daß man überall Gasmasken trage und höchst unpraktische Vorsichtsmaßnahmen gegen Explosivgeschosse und Giftgas er greife. „Ihr sagt uns. entschlossen und fest zu sein, aber wir können nicht entschlossen und fest für nichts sein, wofür leiden wir? Worin sollen wir entschlossen und fest sein? Worum in des Teufels Namen geht es jetzt, wo wir Polen haben fallen lassen?" Shaw sagte sodann, Chamberlain und Churchill hätten als Kriegsziel angegeben, den Hitlerismus mit Stumpf und Stiel auszurotten. „Aber warum nicht zuerst mit der Vernich tung des Churchillismus beginnen? Dieser Vorschlag ist weniger unsinnig und für uns leichter zu erreichen. Aber man sagt uns, wenn wir Hitler nicht nach St. Helena schicken, er demnächst die Schweiz, Holland, Belgien, England, Schottland, Irland, Australien, Neuseeland, Kanada, Afrika und schließlich die ganze Welt annektieren werde und daß Stalin ihm dabei helfen werde. Ich muß hierauf erwidern, daß Leute, die Der artiges reden, sich vor ihrem eigenen Verstand fürchten. Stalin wird darauf achten, daß niemand, nicht einmal wir Hochwohl geborenen, etwas dieser Art tun. Und Roosevelt wird erstaunt sein, daß er in dieser Angelegenheit gänzlich Stalins Meinung ist. Sollten wir nicht besser warten, bis Hitler diesen Versuch macht, und ihm dann mit Unterstützung Stalins und Roosevelts Einhalten gebieten? Vor dem größten Manöver der LlSA-Armee Newyork, 10. Oktober. Die auf Anordnung des Kriegs ministeriums in den kommenden Monaten stattsindenden Manö ver der USA-Armee werden in erstfeitig ausgemachten Presse meldungen als größte Konzentration amerikanisärer Truppen in der Friedcnsgeschichte Amerikas bezeichnet. Die Manöver be ginnen am 25. Oktober und werden in den Südstaaten und in den Weststaaten bei einer Gesamtbeteiligung von 67 500 Mann durchgcführt. Nach der „New Bork Times" wurde das Manö verprogramm bereits vor langer Zeit erwogen und nicht erst durch den europäischen Krieg verursacht. Deutsche Vefprechvnaen mlt der estnischen und lettischen Regierung über dle Umsiedlung deutscher Volkstelle Berlin, 10. Oktober. Im Zuge der vom Führer in seiner Nelchstagsrede angekündigtcn Maßnahme der Umsiedlung deut scher Volksteile sind zwischen der Rcichsregiening und der est nischen und lettische,, Regierung Besprechungen ausgenommen worden, um die Umsiedlung unter Wahrung der Vermögens werte «inzuleiten, Jetzt fahre» WehrmachiurlauberMe Berlin, 10. Oktober. Um beurlaubten Wohrmachtsange« hörigen aus den Operationsgebieten Gelegenheit zu geben, rasch da« Helmatgebiet zu erreichen und gleichzeitig die Züge des öffentlichen Verkehrs zu entlasten, werden, nach einer Anord nung des Oberkommandos der Wehrmacht. Wehrmachturlauber züge eingerichtet und nach einem bestimmten Fahrplan gefah ren. Die Wehrmachturlauberzüge, die zunächst nur an bestimm ten Wochentagen verkehren, sahren erstmalig am Sonnabend, dem 14. Oktober. Mandschurische Sosabotzne» siir Deutschland und Italien «der Sidlrlcn Tokio, 10. Oktober. Wie das Industriebüro in Osaka mit teil». stehen die Mandschukuo-Regierung und die südmandschuri. scl-en Eisenbahnen mit den Sowjets In Verhandlungen iiber den Transport von Sojabohnen nach Deutschland und Italien via Sibirien. Der beträchtliche Sojabohncnexport Mandschukuos nach diesen Ländern, der früher übers Mittelmeer ging, ist infolge de« Kriegszustandes aufs schwerste bedroht. Veurkunduna der SterbeWe von Wehrmachtsangehörlgen Berlin, 10. Oktober. Damit bei Stcrbefällen von Angehöri gen der Wehrmacht die Hinterbliebenen sobald wie möglich in den Besitz von Sterbeurkundcn gelangen, wird eine Verordnung vorbereitet, nach der die Elerbefälle durch die Wehrmachtaug kunstsstelle in Berlin dem Standesbeamten angezeigt werden, In deren Bezirk die Verstorbenen ihren letzten gewöhnlichen Aufenthalt gehabt haben. Die Verordnung gilt mit Wirkung ab 1. September. Der Reichsinnenminister hat die Standesbeamten angewiesen, deshalb schon fetzt die Anzeigen der Wehrmachtaus kunftsstellen entgcgenzunehmen und aus Grund dieser Anzeigen die Beurkundungen im Stcrlnbuch vorzunehmen. Anzeigen mit unvollständigen Angaben dürfen nicht abgenommen werden, der StandeÄreamte hat nach Beurkundung die zur Ergänzung er forderlichen Ermittelungen anzustellen. Jetzt Memel» Schuhimpsun» gegen Vie Maul- mid Klauenseuche Berlin. 10. Oktober. Nachdem die aktive Schutzimpfung gegen Maul- und Klauenseuche mit dem auf der Insel Riems erzeugten Impsstoff ihr« Wirksamkeit und Zuverlässigkeit in Großversuchen erwiesen hat. steht ihrer allgemeinen Anwendung nichts mehr im Wege. Nach einem Erlaß des Rcichsinnenmini- sters kann der Schutzstoff nunmehr zu Ningimpfungen um Seu chenherde oder zu Schutzimpfungen großer geschlossener unvcr- seuchter Bezirke eingesetzt werden. Der Einsatz zu Ringimpfun gen ist für Preußen einheitlich ungeordnet worden. Srannkveln an Lvtznzahlnngslagen Berlin, 10. Oktober. Nach dem Gaststättengeseh von 1030 kann die Oberste Landesbehörde den Ausschank von Brannt wein und den Kleinhandel mit Trinkbranntwein an höchstens zwei Tagen in der Woche, insbesondere an Lohn- und Gehalts- zahlungstagcn, ganz oder teilweise verbieten oder beschränken. Ter Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei hat die Polizeibehörden jetzt um eine Prüfung ersucht, inwieweit die tatsächliche Möglichkeit für ein Verbot des Ausschanks und Kleinhandels an allgemeine» Lohnzahlungstagen besteht. Falls nach den örtlichen Verhältnissen ein solches Verbot möglich Ist, sollen entsprechende Polizeiverordnungen beschleunigt erlassen werden. Neuer Taschenfahrplan. Von der Ncichsbahirdirektion Dresden nu»rde ein neuer Taschcnfahrplan für die Strecken des Dircktionsbereiches sAltreich und Sudelengau) herausgegeben. Dieser handliche Fahrplan enthält alle zur Zeit verkehrenden Züge und ist im Buchhandel und an den Fahrkartenschaltern zum Preise von 20 Pfg. zu haben. Abschied von Pfarrer Werner Dresden. 10. Oktober Die sterbliche Küste des verstorbenen Konsistorialrates Pfarrer Werner wurde heute unter großer Anteilnahme von Katholiken aus asten Gemeinden Dresdens und darüber hinaus beigesetzt. Früh wurde in der St.-Iosephs-Kirche in Pieschen, an der der Verstorbene fast 13 Jahre lang als Pfarrer gewirkt hatte, ein feierliches Requiem gesungen. Das Gotteshaus, das unter <>er Leitung des Verstorbenen erst kürzlich im In nern völlig erneuert worden war, zeigte feierlich-ernste* Schmuck. Vor der Kommunionbank war die mit Kreuz und Kelch geschmückte Tumba errichtet, die von wuchtigen Kerzen flankiert wurde. Zahlreiche Kleriker aus den Dresdner und aus auswärtigen Gemeinden beteten an der Tumba das Totenoffi- cium. Pfarrer Mühr-Cotta, der als Vorsitzender des Caritasver« bandes für Dresden mit dem Verstorbenen viele Jahre lang auf dem Gebiet der katholischen Liebestätigkeit zusammengearbeitet hatte, zelebrierte das heilige Opfer. Das Requiem wurde von dem Kirchenchor Dresden-Pieschen unter Leitung von Kantor Thiene gesungen. Unter der sehr zahlreichen Trauergemeinde sah man die Mehrzahl der katholischen Geistlichen Dresdens so wie zahlreiche Geistliche von auswärts, u. a. Domdekan Hart mann-Bautzen. Ordinariatsrat Domherr Soppa, Propst Beier- Dresden und Erzpriester Neugebauer-Chemnltz. Weiter waren die Mitglieder des Kathol. Geistlichen Konsistoriums Dresdens erschienen sowie Generalmajor a. D. Baron O'Bqrn. Auch die Schwestern der in Dresden ansässigen Kongregationen nahmen an dem Gottesdienst teil. Pfarrer Miihr sprach in seiner Gedenkrede von dem Amte des Priestertums, zu dem -er Verstorbene berufen gewesen sei. In raschen Strichen zeichnete er ein Lebensbild des Verbliche nen, der seine Studien In Freiburg i. Br., Münster und Pader born vollendete und aus der Hand des damaligen Erzbischoss von Paderborn, des heutigen Kardinals von Köln, K. Jos. Schulte, die Priesterweihe empfing. 35 Jahre hat er als Arbeiter im Weinberg des Herrn gewirkt, davon allein zwei Jahrzehnte in Dresden. Insbesondere die Gemeinde der Hofkirche, die Katho liken von Strehlen und Pieschen haben ihm viel zu verdanken. 13 Jahre hat er In Riesa gewirkt. Als CaritnsdireKtor hat er für die Diözese Meißen wichtige Dienste geleistet, der Deutsche Caritasverband hat In Ihm einen Mann verloren, von dem oft guter Rat und wichtige Anregungen ausgingen. Krankheit hat er in seinem Leben so gut wie Nicht gekannt, bis in seinem letz- Litauen stimmt dem Abkommen mit Sovjet- rußland zu Bizauskag und Rastikls aus dem Rückflug nach Moskau Kowno, 10. Oktober. Der litauische Vizeministerpräsident BIzauskas und der Armcechef General Nastikis, die gestern zur Berichterstattung über die Moskauer Verhandlungen nach Kowno gekommen waren, sind heute morgen mlt einem Son derflugzeug wieder nach Moskau abgeflogen. Bei den Im Laufe -cs gestrigen Tages geführten Bera tungen hat die litauische Regierung beschlossen, das Abkommen In dem von Sowjetrußland vorgeschlagenen Rahmen zu rati fizieren und den von Sowjetrußlanü vorgeschlagenrn Bedin gungen zuzustimmen. 1000 belgische Vergarbeiter lm Schacht elngeschloffen Kurzschluß legt Aufzüge lahm Brüssel, 10. Oktober. In einem Kohlenbergwerk ln Eysden ln Belgisch-LImburg ereignete sich Montag nachmittag ein schwerer Betriebsunfast. Infolge eines Kurzschlusses brann ten die Elektrlzitätskabel durch, so daß die Aufzüge für dle Beförderung der Bergarbeiter stillgelegt wurden. Gegen 1000 Bergarbeiter wurden dadurch ln den Schächten eingeschlossen. An der Wiederherstellung der Kabel wird fieberhaft gearbeitet. Ein ähnlicher Unfall hatte sich vor vier Monaten ereignet, als 300 Bergleute infolge Zerstörung der Kabel eingcschlossen waren. Die elektrischen Leitungen konnten damals rechtzeitig wicderhcrgestellt werden. Raubmord In Innsbruck Innsbruck, 10. Oktober. Am letzten Sonnabend wurde die 67jährige Bäckermelsterswttwe Karolina Melzer von ihrer Verkäuferin, die über das lange Ausbleiben der Frau beun ruhigt war, tot im Wohnzimmer ausgefunden. Es liegt zweifel los Raubmord vor, da ein größerer Geldbetrag fehlt. Sochwafferkatastrophe in Griechenland Athen, 10. Oktober. Gewaltige Niederschläge hat die grie chische Stadt Patras zu verzeichnen. Alle Straßen wurden über schwemmt. Verschiedene Häuser hielten dem Druck der Wasser massen nicht stand und brachen. Die Mehrzahl der Bewohner flüchtete auf die Kirchtürme. Der ganze Umfang der Kata strophe läßt sich zur Zeit noch nicht übersehen. Nenlsche Zlvilgefanaene Hansen «nter freiem .Klmmell Was in einem französischen Konzentrationslager möglich ist Berlin, 10. Oktober. Der Pariser Berichterstatter des in Brüssel erscl>ein«nden belgischen „Soir" gibt eine Schilderung des Konzentrationslagers im Stadion von Colombcs, wo von den Franzosen schätzungsweise 2000 Deutsche unter gebracht worden sind. Aus dieser Schilderung geht hervor, Laß diese deutschen Zivilgefangenen nicht etwa In Baracken oder gar in Häusern wohnen, sondern, daß sie trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit, trotz Regen und Kälte, unter freiem Himmel kam pieren müssen. Das heißt, sie müssen sich in den zwar überdach, len, aber trotzdem allen Unbilden der Witterung ausgesetzten Tribünen aufhalten. Man muß sich mit Erstaunen fragen, wie so etwas in Frankreich überhaupt möglich ist. In einem Lande, das sonst nicht genug tun kann, seine Humanität und seine fortschrittlich« Zivilisation zu rühmen. Wettere Sandwerksberufe mlt verlängerter Lehrzeit Berlin, 10. Oktober. 13 Handwerksberufe hatten bisher die Genehmigung für eine verlängerte Lehrzeitdauer von 314 Jahren erhalten, nack)dem die allgemeine Lehrzeitverkürzung aus 3 Jahre angeordnet worden war. Im Hinblick auf die Schwierigkeiten, die sich unter den kriegswirtschaftlichen Ver hältnissen für die systematische Berufsausbildung ergeben, hat der Reichswirtschaftsministu für einige weitere Handwerks berufe die 314jährige Lehrzeit genehmigt, und zwar siir Mecha niker. Feinmechaniker, Elektromaschinenbauer, Maschinenbauer, Krastsahrzeughandwerker, Modellbauer Chirurgie-Instrumen tenmacher, Galvaniseure und Zahntechniker. Ferner ist für die zusätzliche Ausbildung eines Installateurlehrlings in der Bau klempnerei eine zusätzliche halbjährige Lehrzeit gestattet worden ten Lebensjahre ein schrveres Leiden seinem eifrigen Wirken allzu rasch ein Ende machte. Die letzte Bitte, das letzte Gebet des Verstorbenen für seine Gemeinde lautet: „Stehet fest im Glauben!" Mit einem Gebet für die Seelenruhe des Verstorbe nen schloß der Prediger. Der Gottesdienst fand mit Segen und Gebet an der Tumba feinen Abschluß. Nach dem Requiem begab sich die Trauer- gemeinde zum Inneren kath. Friedhof in der Friedrichstadt, wo die Beisetzung stattfand. Nach Hunderten zählte die Trauergemeinde, dle sich in zwischen auf dem Inneren kath. Fried Hose eingesunden hatte. Nur «inen geringen Teil davon konnte die Friedhofs kapelle fassen, in der Erzpriester Bodenburg die Einsegnung des Sarges vornahm. Unter Vorantritt der Geistlichkeit uns zahlreicher Ordensschwestern, die eine gewaltige Zahl von Blu menkränzen trugen, wurde dann der Sarg, dem die Verwandten des Verstorbenen und die übrige Trauergemeinde folgten, zu de: Priestergruft geleitet, in der vor Pfarrer Werner der ver ewigte Propst der Hoskirche, Heinrich Seidler, seine letzte Ruhe stätte gefunden hat. Unter dem Trauergesolge befand sich auch der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Dr. Kreutz, ferner Konsistorialpräses Roth«, Prälat Stranz (Leipzig) und Wehrmachtdekan Prälat Allmcr. Als Vertreter des Bischoss von Meißen und des Bischöf lichen Ordinariats zu Bautzen würdigte Domherr Soppa am Grabe das Wirken des Verstorbenen für den Caritasverband der Diözese Meißen, der 1021 gegründet worden ist. Vielfältig und schwierig waren die Aufgaben, die der Verband zu lösen hatte, mar er doch geschaffen in einer Zeit schwerer Not des deutschen Vaterlandes und mußte er doch den besonders schwierigen Ver hältnissen einer Dinsporadiözese gerecht werden. Der Verstorbene soll in seinem ec-ritativen Wirken uns allen ein Vorbild sein. — Im Auftrage des Deutschen Caritasverbandes und aller Ver bände, Verein«. Schwesternschaften und Anstalten, die diesem Verbände angeschlossen sind, rief der Vorsitzende des Caritas- verbandcs für das Bistum Meißen, Dr. Hille, dem Hingegan genen herzliche Worte des Dankes In das Grab nach. 16 Jahre lang hat Pfarrer Werner sein Amt als CaritnsdireKtor ver waltet. Möge Gott alles, was er in dieser Zeit geschaffen hat, mit dauernden Früchten segnen und dem Hingegangenen die ewige Ruhe geben. — Biele Hunderte waren es die an die offene Gruft traten, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Dyk. Dedlsenlnländerel-ensKaff von Flüchtlingen Der Relchswirtschaftsminister hat durch Rundcrlaß 121/30 D. St. — R. St. bestimmt, daß alle deutschen Staatsangehörigen und Volksdeutschen, die aus den Feindstaaten »ach Ausbruch der Feindseligkeiten nach Deutschland gekommen sind oder wegen des Ausbruches von Feindseligkeilen in einem der Feindstaaten, mit Ausnahme von Polen, nicht zurückkehren konnten, devisen rechtlich Inläicker sind. Zur Erhaltung des Auslandsvermögcns sind die genannten Personen von der Anbletungspflicht für ihr ausländische Vermögen zunächst bis zum 15. Januar 1040 be freit worden. Hervorzuheben ist, daß aus bei der Einreise ein gebrachte Devisen oder noch in bar einzubringende ausländisä)« Vermögenswerte durch die Devisenstelle Berlin der für Ein wanderer vorgesehene Härteausqleich aus Antrag gewährt, rver- den kann. Inländische Vermögensiverte, die der Anbietungs pflicht unterliegen, sind dagegen binnen 10 Tagen der Reichs bank anzubieten, die den Betroffenen icdoch mit Rücksicht auf ihre besoirdere Lage die anzubietendcn Werte weitgehend belassen wird. Der Vezugfcheln ist eine öffentliche Munde Luckenwalde, S. Oktober. Heute weiß wohl jeder Volks genosse, daß Kriegszeiten Verpflichtungen auferlcgen. Sicherlich trifft die Bezugscheinpflicht den einen stärker als den anderen, wen» eben sein Bestand an Kleidungsstücken und Schuhmaren nicht reichhaltig war. Aber man darf wohl sagen, daß diele Um stände bei der Ausstellung von Bezugscheinen weitestgehend be rücksichtigt werden, so daß kein Grund gegeben Ist, daß der ein zelne sich durch betrügerische Machenschaften in den Besitz von bezugscheinpflichtigen Waren setzt — oder zu setzen rrcrsncht. Wer das Gebot der Zeit nicht erkennt, oder es mutwillig sabo- tlert, vergeht sich an der Volksgemeinschaft und ihn trisst dann di« volle Härte des Gesetzes, So hatte sich jetzt das Luckenwaldcr Schöffengericht Im Schnellgerichtsvcrfahren mit einer Frau zu befallen, die auf einen Pezugschein siir ein Paar Strümpfe aus der Eins eine Zwei machte. Diese Fälschung fiel aus und ihre betrügerische Ab sicht kam schnell a„ das Tageslicht. Das Urteil lautete wegen Urkundenfälschung auf einen Monat Gefängnis. Die Frau -"irde sofort in Hast behalten. Mlloratlonen mit Krioasaefanaenen Um die sofortige Fortführung begonnener Meliorationen durch Kriegsgefangene zu ermöglichen, hat der Reichsernäh- rungsminister die naä)geordneten Behörden ermächtigt, zusätz liche Beihilfen aus dem Reichslandeskulturfonds über die Höchstsätze hinaus zu bewilligen. Der neue Dalai-Lama in sein Amt elnaeseht Lhasa, 10. Oktober. Der neue fünfjährige Dalai-Lama wurde am Sonnabend im Beisein das tibetanischen Regenten sowie von Vertretern Großbritanniens und Nepals in sein Amt eingesetzt. Zusätzliche Mrmlttel für Kranke nur durch den Arzt Kreisamtsleitertagung des Amtes für Volksgesundheit Der stellvertretende Leiter des Gauamtes für Volks gesundheit, Dr. Rüdiger, hatte dle Mitarbeiter aus den Kreisen des Amtes für Volksgesundheit zu einer wichtigen Arbeits tagung nach Dresden berufen. Im Rahmen dieser Tagung gab der stellvertretende Leiter der Aerztekammer für das Land Sachsen, Dr. Meyer, eine umfassende Uebersicht Uber die von der Aerztekammer bisher geleistete und für die Zusammen kunft vorbereitete Arbeit. Wesentlich für alle Volksgenossen ist die Feststellung, daß alle zusätzlichen Nährmittel für Kranke nur aus ärztliches Attest und mit Genehmi gung der Aerztekammer durch dle Ernährungsämter bereit gestellt werden. Die Aerzteschaft ist sich ihrer großen Ausgabe bewußt, allen Kranken zu helfen, muß aber dle betreffenden Volksgenossen dringend bitten, an die behandelnden Aerzte nicht unnötige Forderungen zu stellen. Die Aerzteschaft bittet zu berücksichtigen, daß jedes Mehr von zugeteilten Lebensmit teln anderen Volksgenossen entzogen werden muß. Verllner VSrse vom io. Oktober Bon Montanen stiegen Harpener um 1, Rheinstahl um 114 und Mannesmann sowie Vereinigte Stahlwerke um je )4 Pro zent. Im letztgenannten Ausmaß« lagen Buderus niedriger. Bei den Braunkohlenwerten hatten Deutscl)e Erdöl mit plus 1 und Bubiag mit plus 214 Prozent die größten Gewinne zu verzeich nen. Auch chemische Werte wiesen fester« Haltung auf, wobei Farben dreiachtel, Goldschmidt 54, Rütgers 1 und Schering 1 ftinfachtel Prozent gewannen. Don Gummlwerten stiegen Con- tigummi um 54 und Deutsche Linoleum um 2 Prozent. Am Markt der Iklektro- und Vevsorgungspapiere gaben lediglich Wasserwerk Gelsenkirchen um 114 Prozent nach.