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Nummer 237—38. Iahrg LachMe Volkszeitung Ecsch«kg I »al «SchcnINP. »kuE«<r vc,»g«pr«I» ,»«ch r«üzn «tnlcht. « Pfg »r». « Vs». rrSgerl-hn lMr omch »I« Poft l-?V «Iniqlletzllch Voftllb«lw«ilung^«bllhr, pljllgllch » Ps». Post-B«st«0geIL. S!>lz«l<X«. 10 Pf»., Sonnalxnd. und F«stta»«-Nr. >b Vs». «bd«ftrNung<n »llften spftl«ft«n, «In« Woch« »«« Äblnus der B«iu»q«lr schriftlich b«Im v«rl»» «tn-kg-n»«» t«I» Uns««, Lr»»«« düts«, UI« VdUsUllun»«, «»!»«,«NN«-««», B««lags»rl D«««d«». Vnz-Istnpr«!,«: di, ftpoMg, rr mm dr«It« g«N« I Pf,.; sil« FnmM«n<>nz«Ig«n » VI» S», VlatzwIInlch« vnn«, »t, k«!« ««wttzc KP«». Schrlstl«»«»,-. Drcrd«»-«.. VolUrftraft« 17, g«m«s »711 ». ,101» V«schlst«ft«ll», Druck und v«rl-g: T««manta Buchdruck««,! und vcrlag LH. und ». Winkel, V°N«rftrab« 17, F«n»u> »101». Poftlchrck: »U. 10», Bank: Sadtd-ick De««d«, «c. »<7S7 Monlag, 9. Oktober ISSN 8m Fall« v»u Höhe««« Tewolt, tkrbot, «Nttielenlxi Settled» ftr«unz«n hat d«r Vepeher ad«r tlkrbunglrrld«»»« UI« Anlpiilch«, fall, dl« g«IIunz In dilchiLnkttm Umfang«, «r- spLKI »d«r nicht «rlchrlnt. «,slll»»n,,<,k« 1» Dr « , d « ». MrWMabordnmg bei Molotow Beschleunigte Verwirklichung -es vereinbarten -eutsch-rusflschen Wirtschastsprogramms Gosortiger Beginn -er Warenlieferungen Moskau, 9. Oktober. Die Mitglieder der deutschen Wirtschaftsabord nung, die in zwei Junkers-Sonderflugzeugen am Sonntag nachmittag aus dem Moskauer Flughafen eintrafen, wurden noch am gleichen Tage von dem Präsidenten des Rates der Volkskommissare, Molotow, empfangen. Uebcr den Empfang wurde folgende s o w j e t a in t l i ch e wiitteil« ng verbreitet: „Der Sonderbevollmächtigte der deutschen Reichsregierung für Wirtschaftskräften, Botschafter Ritter, und der Leiter der deutschen Wirtfchaftsdelcgation, Ge sandter Schnurre, sind am 8. d. M. von dem Präsidenten des Rates der Volkskommissare der UdSSR, Molotow, empfangen morden. In der Unterredung bestand Einverständnis dar- über, daß das Wirtschaftsprogramm, das während der letzten Anwesenheit des Reichsaußenininisters von Ribbentrop in Mos kau vereinbart wurde, von beiden Seiten mit Beschleunigung und in weitem Umsang verwirklicht werden soll. Dabei wurde Insbesondere vereinbart, das; die UdSSR unverzüglich mit der Aersorgung Deutschlands mit Rohstoffen und Deutschland mit Lieferungen an die UdSSR beginnen werden." Sämtliche Blätter bringen an hervorragender Stelle auf der ersten Seite die amtlichen Mitteilungen der TASS über die Ankunft der deutschen Wirtschaftsdelegation in Moskau und über den Empfang der Führer der Delegation, des Botschafters Ritter und des Gesandten Schnurre, bei dem sowjetrussischen Regierungschef Molotow. Ein Leitartikel -er Moskauer „Iswestija" «-Eine Fortsetzung des Krieges in keiner Weise gerechtfertigt Moskau, 9. Oktober. Unter der Ucberschrist „Frieden oder Krieg" bringt die offiziöse „Iswestija" heute einen bedeutungsvollen Leitartikel, der sich einerseits mit dem Friedensprogramm des Führers be saht und andererseits die wahren Absichten der Kriegshetzer in den sogenannten Demokratien schonungslos brandmarkt. Das Blatt geht davon aus, dah der Krieg in Polen, wie niemand mehr bestreiten könne, jetzt zu Ende sei. Die Regie rungen Deutschlands und der Sowjetunion stehen nunmehr vor der Aufgabe, Frieden und Ordnung auf dem Gebiet des frühe ren Polens wiederherzustellen und der Bevölkerung eine fried liche, ihren nationalen Besonderheiten angemessene Existenz zu sichern. Der unerhört rasche Verfall Polens, der am besten be weise, dah dessen staatlicher Organismus nicht lebensfähig war, hebe auch die Gründe für eine Fortsetzung des Krieges in West europa auf. „Sogar Blinde können jetzt sehen, dah der pol nische Staat in seiner früheren Gestalt und auf dem früheren Territorium nicht mehr wicderhergestellt werden wird." Deshalb könne, so folgert das Blatt, eine Fortsetzung des Krie ges in keiner Weise gerechtfertigt werden und sei nur als sinnloses Blutvergießen zu bezeichnen, während die Beendigung dos Krieges den Interessen aller Völker entspräche. In diesem Zusammenhang komme dem Fricdenspro- gramm, das der Führer in der Reichstagsrede vom 6. Oktober vorbrachte, eine hohe Bedeutung zu. Das Blatt schreibt dazu: „Die Vorschläge Hitlers können angenommen, abgelehnt oder der einen oder anderen Abänderung unterzogen werden. Aber es ist unmöglich, nicht anzuerkcnnen, dah sie aus jeden Fall eine reale und praktische Grundlage darstellen für Verhand lungen, die auf eine rascheste Beendigung des Krieges hinaus laufen würden." Die „Iswestija" meint, das bisherige Echo, das die Rede des Führers in England und Frankreich hervorgerufen habe, lasse nicht darauf schliessen, dah die Regie rungen der Westmächte dem Friedensprogramm des Führers mit Verständnis begegnen wollten. Dort hätte man vielmehr ein neues Kriegszicl aufgebracht: „die sogenannte Vernichtung des Hitlerismus". Diese Absicht werd« sogar als hauptsäch- liches und einziges Ziel des gegenwärtigen Krieges angegeben, demgegenüber die ursprüngliche Forderung der Wiederherstel lung Polens „bescheidenerwcise" in den Hintergrund gerückt worden sei! Mit bemerkenswerter Schärfe entlarvt das Moskauer Blatt dieses angebliche „Kriegsziel der Demokratien". Es wäre eine sinnlose und törichte Grausamkeit, Menschen deshalb zu vernichten, weil irgend jemand deren Weltansci-auung nicht paht. Das Blatt folgert dann weiter, die Losung von der „Ver nichtung des Hitlerismus" sür die Demokratien in weitem Um fange könne nur als Aushängeschild und Maske für andere Ziele dienen. Die herrschenden Kreise Englands und Frankreichs hätten auch früher niemals besondere Begei sterung dafür gezeigt, für ideaie Ziele Blut zu vergiehen oder, was sür sie noch wichtiger sei, Geld auszugeben. Diese Staaten würden vielmehr auch heute ein Ideolo gisches Ziel, nämlich ,Hie Vernichtung des Hitlerismus" nur zum Vorwand nehmen, um die bisherige Form ihrer Welt herrschaft aufrechtzuerhalten, um Ihren riesigen Kolonialbesitz ungeteilt und ohne Berücksichtigung der deutschen Ansprüche im Interesse ihrer herrschenden Kaste auszubeuten. Hierin lägen die wahren Motive, welche die Regierungen Englands und Frankreichs für die Fortsetzung des Krieges gegen Deutschland bewegten. Landesverräter Wgerlchlel Berlin, 9, Oktober, Der vom Volksgerichtshof wegen Lan desverrats zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte Hermann Krüger aus Kreuz ist heute hingerichtet worden. Krüger hat. obwohl er als dcutscl)«r Beamter dem Reick» zu besonderer Treue verpflichtet war, im Jahre 1938 Beziehun gen zum ausländischen Nachrichtendienst aufgenommen, weil er durch licdcriicknn Lebenswandel in Schulden geraten war und hoffte, durch Verrat an seinem Vaterland auf bequeme Weise zu Geld zu kommen. Durch die Preisgaln? deutscher Staats- gel>eimn!sse hat er das Wohl des Reiches schwer gefährdet. Aus Polen zurück Panzertruppen, die nach Beendi gung des Feldzuges in Polen wieder in die Heimat zurück gekehrt sind, werden am Bran denburger Tor in Berlin um jubelt. (Presse-Hoffmann, M.) Fortsetzung -es Vormarsches aus -ie Lntereffengrenze Berlin, 9. Oktober. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Im Osten wurde der Vormarsch gegen die Interessen grenze fortgesetzt. Im Westen örtliche Spähtrupptätigkeit und schwaches beiderseitiges Artillericseuer. In der Lust nur geringe Ausklärunftstäligkeit. Große deute bei Kock Das Oberkommando der Wehrmacht gab Sonnlag be kannt: Die Bewegungen aus die deutsch russische Interesscngrcn" verlaufen weiterhin planmäßig. Nach den letzten Meldungen des Heeres haben sich bei Kock über die bisher mitgetcillen Zahle» hinaus zwei Divi sionskommandeure, 1295 Offiziere und 15 000 Unteroffiziere und Mannschaften den deutschen Truppen ergeben. An Beute wurden 10 200 Handseuerwafien, 205 Maschinen gewehre, 20 Geschütze, über 5000 Pferde und mehrere Kriegs kassen eingebracht. Im Westen tagsüber beiderseitige Artillerietütigkeit, nachts vereinzelt Störungsfeuer. Die Voraussetzungen kür den deutschen Sieg in Polen Das Urteil des bekannten ungarischen Politikers Rajniß Budapest. 9. Oktober. Im „Uj Magparsag" berichtet der Abgeordnete Rajniß von einem Flug nach Warschau und der Besichtigung einiger Schlachtfelder in Polen Nach einer sehr ausführlichen Schilderung des Gesehenen schreibt der Abgeordnete u. a.: Die letzte Entscheidung über dir Ereignisse im polnischen Feldzug wird erft die Geschichte Fällen können. Das eine steht aber heute schon fest, daß cs unaugebracht ist und zu schweren Irrtüme n führen muß. wenn man sich jen« einseitige Ansicht zu eigen macht, daß in diesem Krieg die Ueber- leqenheit der deutschen Technik allein die m'rlönlicke Tapferkeit der Polen besiegt habe. Ich habe so unzählig viel Beispiele von der Tapferkeit kleinerer deutscher Verbände und einzelner deut scher Soldaten gehört, daß man damit Bände füllen könnte. Man darf nicht vergessen, daß das Kriegsglück immer auf deutsck»er Seite stand, was für die absolute lleberlegenheit der deutschen Waffen beredtes Zeugnis ablegt. Die polnische Armee wurde zersprengt durch die überlegene Führung der deutschen Soldaten, durch den hervorragenden Nachrichtendienst und die modernste Bewaffnung und Ausrüstung. Weitere Voraussetzungen für den deutschen Sieg waren di« ungestörte Uebereinstimmung der polit schen und militärischen Ziele und die Disziplin der Bevöl kerung daheim im Reich. Das Kriegsglück war daher folgerich tig. Abgeordneter Rajniß schließt mit der Feststellung, daß die polnisck.cn Staatsmänner und Generäle die Gegebenheiten zn spät erkannt hätten. Wir besuchen ein schwimmendes Lazarett DNB ... 9. Oktober. In einem deutsckien Hafen liegt ein stolzes und stattliches Schiff, in Friedcnszeiten dazu bestimmt, mit einer fröhlickxm Menschensracht über die Meere zu dampfen. Die am Vortopp wehende Fahne mit dem roten Kreuz, der grüne Längsstrich über dem Schissskönrer und die weiß gestri- chenen Rettungsboote zeigen an, daß cs, von der Kriegsmarine gechartert, in den Lebenskampf unseres Volkes einem anderen, ernsten Zweck dient: Männer, die an der Sicgcsfront des Ostens verwundet wurden, in die Heimat zu bringen. Wir kommen zum Anlegeplatz, als der Abtransport in vollem Gange ist. Vorsichtig tragen Sanitäter die wuiiden Ka meraden an Land, wo sie in Krankenautos gebeitet, in Laza rette gebracht iverden, jedoch nicht ohne zuvor eine freundliche Kette von Liebesgaben spendenden jungen Mädchen passiert zu haben. Schnell und reibungslos geht der Transport vor sich, da mit der Weg zwischen dem Bett des Schisses und dem des Kran kenzimmers möglichst kurz ist. Unterdes sind wir an Bord gegangen. Mit Staunen wer den wir gewahr, welch eine Veränderung hier in kurzer Zeit vor sich gegangen ist: Aus einem prächtigen Reisedampser ist ein planvoll, zweckmäßig und behaglich eingerichtetes schwimmendes Lazarett geworden, das den aus dem Feldlazarett oder sofort von der Front kommenden sckpver- und leichtverwundeten Kämp fern für Deutschlands Ehre und Freiheit als ein erster Gruß aus der Heimat entgegentrat. Nach einer zweitägigen pracht vollen Fahrt, die in schönster Weise lindernd und belebend auf das Gemüt der wunden Männer cinwirken mußte, waren sie dann wieder daheim. Aus fünf Decks sind 13 Räume eingerich tet worden. Die schönsten und am günstigsten gelegenen wurden natürlich den Schwerverletzten eingcräumt. Säle. Salons und durch Herausbrechen von Wänden zusammengelcgte Kabinen haben den Platz hevgcgeben für die Betten der Verwundete». Bis ins kleinste ist alles vorhanden, was zu einem vor bildlich eingerichteten Lazarett gehört, von drei vpcrationsabtei- lungen mit allem Zubehör bis zu den Laboratorien und der