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Sächsische Volkszeitung : 14.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193911145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391114
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-14
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.11.1939
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Dienstag, 14. November 1SSS Grfaffungshalbtage für alle ersten Semester Berli», 14. November. Die StudenteNsührrr hoben die Pflicht, sich für alle neu zur Hochschule kommenden Studenten zu bemühen. Diese Feststellung hebt Reichsstudcntensührer Dr. Achtel in einer Anordnung hervor, in der er die Erfassung der ersten Semester während des Kriegszustandes regelt. Es wird bestimmt, dah jeder Student in geeigneter Form über die Käme, rndscs-aftserziehung und die gesamten Aufgaben des StS-Deut- schen St-identcnbundcs zu unterrichten ist. Fede Sludentensüh- rung hat hierzu sogenannte Erfassungshalbtage anzu sehen di« jeweils Vor- oder Nachmittag In geeigneten Kamerad- scl)oftshäus«rn durchzuführen sind. Jeder Student solle spüren, dah die Studentrnsührung sich noch mehr als In Friedenszeiten um ihn kümmert, und jeder Student solle dl« erhöhte Verpslich- lang des Studiums in Krlegszciten begreifen und es als poli tische Notwendigkeit betrachten lernen. Feder Student des ersten Semesters ist durch den Studcntensührcr zu einem Erfassungs halbtag aufzufordern. Das Flelscherhandwerk an dle Verbraucher Schlangestehen ist überslüssig Berlin, 14. November. Nachdem nunmehr zwei Monate seit Beginn des Krieges vergangen sind, kann ffestgestellt wer den, dah sich das M a r ke n s y st e m vollaufeingefpie.t hat Diese Ansicht äuhcrt der Rei<l>sinniingsmcister des Flei- scherhandwcrks Schmidt-Nordstemmen, im „Deutschen Hand- n>erk". Zu Beginn des Kartensnstems habe sich hier und dort das unliebsame Bild des Schlangestehcns gezeigt. Es geb« nun einmal überall änostliche Gemüter, di« — selbstverständlich ganz zu Unrecht — befürchteten. si« könnten bei der Verteilung le«r ansgehen. Die Fleischereibetriebe hatten daher mit Erfolg Vor kehrungen getroffen, z. B Einteilung der Kundschaft nach Buch- stab-m oder Nummern usw., um sowohl das Schlangestehen wie auch das lange Marten im Fleischerladen zu verhindern. All gemein fiiat der Reicbinnunasmeister hinzu, dah k>e»te. im Zei chen der Kriegswirtschaft, selbstverständlich nur das hergestellt werden könne, mosjir die nötigen Fleischmengen und -arten rorba-den sind. Menn daher von der Kundschaft gelegentlich noch Wurst- und Fleischarten verlangt würden, dle nicht mehr vorrätig sind, so nehöre es zu der verantmortunasvollen Aufgabe der Fleischer und ibres Pers, »als. mit Ruhe und Zuvorkommen heit die nötige Aufklärung zu schassen. W Krlea kein Raum für Querulanten Berlin, 14 November. Fn der Zeitschrift des NS-Rechts- wahrerbundes „Deutsches Recht" schildert Rcichsstcllenlelter Dr. Tegtmeqer vom Rcichsrechtsamt der NSDAP die Aufgaben der Rechtsarbeit der Partei im Kriege. Dabei teilt er u. a. mit, die Mitwirkung der NSDAP bei der Gesetzgebung sei für die Zeit des Krieges gesichert durch den Erlah des Füh rers über die Bildung eines Ministcrratcs für die Reichsver teidigung, -dem der Stellvertreter des Führers als ständiges Mitglied angehört. Als wichtig bezeichnet der Referent die Rechtsbctrenung der Volksgenossen durch die Partei. Das Ziel mülle dabei sein, das Verständnis der Volksgenossen für die Mahnahmen der Führung zu festigen und zu verhindern, dah durch Nichtbesr'cdiguna berechtigter Ansprüche Unzufriedenheit oder Verbitterung bei einzelnen Volksgenossen entsteht. Volks genossen, die um ihr Recht geschmälert wurden, sei unter allen Umständen zu ihrem Recht zu verhelfen. Bolksaenosscn, die sich nur vermeintlich In Ihren Rechten gekränkt fühlen, ln Wirk lichkeit aber im Unrecht sind, mühten verständnisvoll und hilfsbereit aufgeklärt werden. Querulanten aber, die einer besseren Einsicht nicht fähig sind, mühten mit allen Mitteln verbindert werden, ihrer unberechtigten Unzufriedenheit in einer Weise Ausdruck zu verleihen, die der Gesamtheit zum Schaden gereichen kann. Wenn schon im Frieden bei uns kein Platz für Querulanten sei die die Tätigkeit aller Dienststellen der Partei, des Staates, der Gemeinden usw. der Reihe nach In Anspruch nehmen und diese Stellen damit unnütz hemmen, so gelte das in ganz besonderem Mähe ln Kriegszelten, ln denen jeder Volksgenosse an seinem Platz mit der Erfüllung seiner Auf gaben so beschäftigt sei, dah er nicht noch dem Leerlauf eines gemeinschaftsschädigenden Querulantentums ausgesetzt werden könne. Die ritsflsch-japanlsche Fühlungnahme Mitglieder der gemischten Grenzkommlssion bekanntgegeben Moskau, 14. November. Der japanisch« Botschafter Togo hat Montag nachmittag dem sowjetrussischen Autzenkommissar Molotow di« Namen der Persönlichkeiten bekanntgeqeben, die als Vertreter Fapans und Mandschukuos in die gemischt« Grenz kommssion entsandt iverden sollen. Von japaniscl-er Seite führt den Vorsitz der Generalkonsul in Chardin, Kubota, von mandschurlsäzer Seite der politische Direktor des mandschu- rischen Atthenminilleriums. Kamejama. Die Vertreter der Sow jetunion und der Aenhercn Mongolei wurden vermutlich gleich falls Montag nachmittag dem japanischen Botschafter bekannt« oeoeben. Die gemischte Kommission wird in der sibirischen Stadt Tschita zulammentreten und später in die mandschurische Stadt Chardin übersiedeln. ollep Rundsunksendung aus dem Landjahr. Berlin, 14. November. Der Rundfunk bringt am Mitt woch. dem 1b. November, von 15.30 bis 16 Uhr eine Reichs sendung „Zeltspiegel der Jugend" mit einem Bericht aus dem Landjahrlager Wolzig Mark). Eden im britischen Hauptquartier Brüste,, 14 November Eden stattete am Sonnabend in Begleitung der fünf englischen Dominionminister dem Ober befehlshaber der britischen Truppen in Frankreich, General Gort, in besten Hauptquartier einen Besuch ab. Am Sonntag besichtigten die Minister zusammen mit dem Herzog von Glou- rcster die englischen Stellungen an der Front. Tanzv«rbot ln Rom ausgehoben Rom, 14. November. Das seit dem 7. September bestehende Verbot von Tanzbelustiqungen wurde ab Sonntag wieder auf gehoben. Die bisher bis Mitternacht gehend« Polizeistunde wurde auf 1 Uhr nachts cnveitert. Dieder Fernsprechverbindungen in Holland Amsterdam 14. November. Im Haag wird amtlich mitge teilt. dah dir Fernsprechverbindungen in einigen Teilen Hol lands. die am Sonnabendabend auf mehrere Stunden unter brochen morden waren, wieder hergestellt sind. Ueber die Gründe für die Unterbrechung wird kein« Auskunft gegeben. Iudenburg erhielt «ln neue» Stadtwappen Iudenburg, 14. November. Die alte Handelsstadt Iuden burg in Obersteiermark hat ein neues Stadtwappen erhalten. Der zur Zeit am Rathause noch sichtbare Iudenkops mit gelbem Hut wird als Wappen verschwinden und ins Archiv wandern. Das neue Wappen — auf rotem Felde ein grüner Dreibcrg mit dem Stadttor und einem Teil der Stadtmauer — ist das Wappen der Stadt aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Es Sächsische Volkszeitung Aii« «ach Z«l«ek«Ne »ei Aachiardeli, langer Mell und langem Keg Vertin, 14. November. Der Reichswirtschafts- und der Reichsinnenminister veröffentlichen nunmehr den Wortlaut ihres Erlasses über die Lebensinittelzuteilung für die Zutot- lungsperioden vom SO. November bis 17. Dezember 1039 und vom 18. Dezember 1039 bis 14. Januar 1940. Es war bereits bekanntgcgebcn morden, dah ein« Verbesserung der Fettzutet« lung und Reihe besonderer Zuweisungen für den Weihnachts manat erfolgen konnte. Aus dem Wortlaut des Erlasses geht nun hervor, dah noch eine weitere Verbesserung und Neuerung der Lebensmittelzuteilung für schaffende Volksgenossen erfolgt ist. Neben den SonderbewINigungen für Schwer- und Schwerst arbeiter wurde jetzt auch «ine Zulaqekarte eingeführt. Diese Zulagekarte kommt für gewisse Gruppen von Arbeitern in Betracht, die zwar nicht Schwer- oder Schwerst arbeiter sind, aber wegen langer Arbeitszeit, ivegen langer Wege zur Arbeitsstätte oder im Hinblick auf Nachtarbeit eine besonder« Berücksichtigung ertfordern. Diese Gruppen von Arbei tern bekommen auf die Zulagekarte Fleisch und Fett über das Kontingent für Normalverbraucher hinaus. Die Zulagekarte enthält für Fleisch oder Fleischwaren vier Linzelabschnitte über je 100 Gramm und für Fett Margarine oder Kunstspeisefctt oder Speiseöl) einen Abschnitt über 80 Gramm. Die Zulage mengen sollen in erster Linie der Erleichterung der Werk küche »Verpflegung dienen. Es wird davon ausgcgangen. dah der Berechtigte, wenn er hierfür täglich eine warme Mahlzeit im Betriebe erhält, die gleiche Menge aus seiner Normalkarte zur Holland: neutral und wachsam Berlin, 14. November. Der niederländische Mini sterpräsident De Geer wandte sich in einer Rundfunk ansprache an das niederländisä>e Volk in Europa und den Kolo nien gegen di« wilden Gerüchte, die in der vergange nen Mock)« in Holland in Umlauf gesetzt wurden. Die Unruhe scheine ihre Ursache in ausländischen Rundfunk- und Presse berichten sowie in einzelnen Massnahmen der niederläirdischcn Regierung zu haben. Es sei nicht notwendig, sich noch Sorgen hinzuzuphantasie ren. Zum Schluh betonte der Ministerpräsident den Willen Hollands, neutral und wachsam zu bleiben. Englands Soraen Proteste lm Groh- und Kleinhandel. Berlin. 14. November. Der Londoner Vertreter der „Dreine" berichtet über seine Beobachtungen in der britischen Hauptstadt. Er erklärt, dah das Leben im Armenviertel keine besonderen Veränderungen aufweise, da diese armen Leute nicht die Möglichkeiten hätten, ihre Lebensweise den veränderten Verhältnissen anzupassen. Dagegen hätten sich di« reichen Leute völlig umgestellt. In der Gegend des Hydc-Parks oder um Kensington herum könne man ganze Blocks von Häusern sehen, die geschlossen seien und die Aufschrift trügen: „Zu ver kaufen" oder „Billig zu vermieten". Diese reichen Leute, die dort wohnten, hätten die Last der Verpflichtungen, die auch ihnen zugefallon sei, als unausstehlich empfunden, sie hätten deshalb ihre Häuser geschlossen und seien in Hotels gezogen, wo sie viel ungestörter leben könnten. Es sei für sie unerträg lich. an den Pflichten, die die Oeffentlichkeit von ihnen ver lange, mitzuwirkcn. Unausstehlich für diese reichen Leute sei es auch, die vielen Diener zu behalten, für die sie heute nicht mehr genügend Beschäftigung hätten, und Automobile zu haben, für die es kein Benzin gebe. Wie der „Daily Express" berichtet, herrscht unter den Mit gliedern der Derbrauchergenossenscl-aften «Ine lebhafte Unruhe über die Immer noch nicht endgülti, festgelegten Butterratio- nlcrungspläne der Negierung. In Stockport, so berichtet das Blatt, hat eine Sitzung der Mitglieder der dortigen Verbrau chergenossenschaft stattgcfundcn. auf der man lebhafte Klaaen darüber geführt hat. dass die Genossenschaft in den letzten Wo chen auf den Kopf der Bevölkerung nur knapp 57 Gramm Butter habe ausaebcn können. Als Erklärung habe man nur gesagt, dass die Butter aus baltischen Ländern komme und dass Deutschland hier eine starke Blockade ausübe. Die Unzufrieden heit sei so gross gewesen, dass viele Mitglieder gedroht hätten, aus der Genossenschaft auszuscheiden. In den Kreisen der kleinen Geschäftsleute hält die Un zufriedenheit wegen der früheren Polizeistunde unvermindert an. So traten am Sonntag In Birmingham die Delegierten' von 850 000 kleinen Geschäftsleuten zusammen, nm gegen diese Massnahme zu protestieren. Es wurde erklärt, dass man nicht eher ruhen werde, bis der späte Geschäftsschluss, wie er Im Frieden gewesen sei, wieder hergestellt würde. Da Infolge der überaus reichen Viicherspenden einzelne Haushaltungen noch nicht erfasst werden konnten, wird am 25. und 26. November 1939 nochmals gesammelt werden. Die Volksgenossen, bei denen Bücher noch nicht abaeholt werden konnten, werden gebeten, diese an den betreffenden Tagen bereitzuhalten. tauchte zuerst im Wappenbuch der österreichischen Herzöge auf, das nach 1471 angelegt wurde. Mit einem Lippenstift den roten Winkel gefälscht Märisch-Schönberg, 14. November. Ein 20 Jahre alter Krastradfahrer aus Charlottendorf bei Mährisch-Trübau hatte, um sein Motorrad weiter benutzen zu können, auf dem polizei lichen Kennzeichenschiid der Maschine mittels eines Lippenstif tes, den er von einem Mätxk)en erhalten hatte, einen roten Winkel ausgemalt. Er unternahm dann zwei Vergnügungsfahr ten, und zwar di« eine zu einem Dorfsest, um sich dort zu amü sieren. Die Fälschung wurde entdeckt, und der junge Missetäter hatte sich vor dem Schnellgericht In Mährisch-Schönberg zu ver antworten, das ihn zu zwei Monaten Gefängnis verurteilte. Wegen der Schwere der Straftat wurde der Angeklagte sofort In Haft genommen. Devisenschieber in Mailand verhaftet Mailand, 14. Novem'xr. Die Mailänder Polizei verhaftet« 20 Personen, die mitten im Zentrum der Stadt unter den Augen der Oefsentlichkeit ein« Winkelbörse mit ausländischen Devisen betrieben hatten. Es wurden mehrer« tausend Pfund Sterling, grosse Mengen anderer ausländifcher Zahlungsmittel imd über 100 000 Lire beschlagnahmt, die aus dem Verkauf der Devisen stammten. Finnisch-ruffische Verhandlung«« erneut unterbrochen Helsinki, 14. November. Di« Besprechungen zwischen Finn land und Russland sind erneut unterbrochen worden. In der finnischen Hauptstadt werden jedoch alle Meldungen demen tiert, die von ultimativen Forderungen der Sowjetunion an Finnland oder seine Moskauer Abordnung sprechen. Ein glei ches Dementi liegt mich aus Moskau vor. Die finnische Raste rung beschloss am Montagnachmittag, ihre Delegation aus Mos- kau heimzuberufen, falls nicht unvorhergesehene Ereigniss« ihr« weitere Anwesenheit in Moskau erforderlich machen. »4 Leichen au» d«m U-Boot „Thetis" geborgen London, 14. November. Aus dem seinerzeit gesunk«n«n U-Boot „Thetis" wurden heute 34 Leichen durch eine Gruden« rettuiigsmannschaift geborgen, nachdem die Schifsshülle mit Sauerftofsgcbläscn durä)geschnittcn worden war. Nummer LM, Seite z Verfügung stellt, also insgesamt wöchentlich 200 Gramm Fleisch. Kartenabschnitte und 40 Gramm Fettkartenabschnitte abgebrn kann. Im übrigen kann die Zulagekare auch wie andere Fleisch- oder Fettkarten verwendet iverden. Für di« Schwer- mw Schwerstarbeit» ist n«u, dass sie nicht mehr ihre ganze Meng« mif eine Kart« erhalten, sondern, dass zum Zwecke der erleichler- ten Verwertung eine Unterteilung erfolgt. Schwer- mch Schwerstarbeiter bekommen ab 20. November 19',9 die filr die Normalverbraucher bestimmten Brot-, Fleisch- und Fell- Karte» und ausserdem die neu eingesührten Zusatzkarlrn, die auf ihre zusätzlichen Rationen lauten und deren Einzeiok- schnitte ebenfalls die Belm^e der Werkkiichcnverpsleaung be rücksichtigen. Die Zusatz- und die Zulagekarten werden durch die Betriebe nach näherer Weisung verteilt. Für alle Verbraucher von Interesse ist, dass die Reickskarte für Marmelade und Zucker zu einer Reichskarte für Marmelade, Zucker und Eier erweitert worden ist Es ist nun auch em Be- stellsä-eln für Eier im voraus für vier Wochen bei dem Verlei- ler abzugebsn. Wegen der natürlichen Schwankungen der Eier produktion war es hier allerdings nicht möglich, die Bestell scheine von vornherein auf bestimmte Mengen abzullell-n. — Die bereits angekiindigten 125 Gramm Kakaopulver für Kinder bis zu 14 Jahren werden auf die dafür vorgesehene» Einzel- abschnilte der Reichsfettkarte abgegeben. Die Sondernnveisinig von 250 Gramm Butter für alle Dersorgunasber-'cktioten im Dezember erfolgt zu je 125 Gramm vom 4. bis 17 Derember und vom 18. bis 31. D-zember auf die hierlür vorgesekenen Elnzclabs.hnitte der Reichsfettkarte. Gerückte iilrer eine bevor stehende Einführung einer Kartoffelkarte sind, wie der Erlass ausdrücklich feststellt, unzutreffend. Slne große deutsche Romantiker-Sammlung wird versteigert (Aus dem Besitz des Prinzen Johann Georg, Herzog zu Sachsen) Auls dem Kunstmarkt steht ein Ereignis von hervorragen der Bedeutung bevor: die wohl grösste private Sammlung an Handzeichnungen in Deutschland wird, Ivie die „Kunst-Rund schau" meldet, bei Boerner in Leipzig zur Persteigerung kom men. Es ist ein« Sammlung, die in laigzen Jahrzehnten un ermüdlicher und leidenschaftlicher Sammlertätigkeit zusammen gebracht wurde und es zu einer fünsstelligen Blattzahl brachte. Das ist um so erstaunlicher, als sich der Sammler, Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen, starke Begrenzungen auserlegte. ein mal die Beschränkung auf nur deutsä)« Blätter, dann fast nur auf die Zeit des 19. Jahrhunderts, ja auch hier noch vordring lich auf dessen erste Hälfte. Es sind diese Beschränkungen natürlich nicht engherzig sestgehalien, so dah sich auch von den alten Meistern hervor ragende Stücke finden und auch Italiener. Spanier, Franzosen, Holländer vertreten sind, wobei eine prächtige Sammlung von Barockzeichnungen hervorzuheben ist oder Einzelstücke. wie eine schöne Handzeichnung Rembrandts aus der Sammlung Artaria. Mit dem 18. Jahrhundert aber beginnt die Sammlung weitläufiger zu weiden. Hier tauchen Grass, die Tischbein, Cko- dowlecki und viele andere» klingenden Namen ans. Mit be sonderer Liebhaberei ist eine reiche Samm lung aus dem sächsischen Kun st kreis aufgebaui, die bis weit Ins 19. Jahrhundert fortgesetzt ist. Besonders her vorragend ist der Dresdner Kunstkreis vertreten: Dahl, KUgci- gen, Ludwig Richter. „Das eigentliche Herzensintercsse des Sammlers galt aber den Nazarenern, diese Bezeichnung im weiten Umkreis genom men. Und hier ist eine Sammlung entstanden, wie sie so reich und bedeutend seit Eichorius Zeilen kein zweites Mal in Pri vathand vereinigt wurde. Beginnend mit Torstens und Koch, von dem eine ganz« Serie schönster Blätter vorhanden ilt. geh! es zu Cornelius, Olivier, Overbeck, Schnorr. Führich, Naeckc, Veit. Von jedem dieser Künstler sind ganze Spezialsammlungei, zusammcngekommen mit vielen köstlichen frühen, hie und da auch farbigen Blättern. Der Liebling des Sammlers war Steinl«, der über sein ganzes langes Leben hin reich vertreten Ist. Geradezu als ein« Zusammenfassung dieser Abteilung kann man einen grossen farbigen Entwurf zu einer Wand der Casa Bartholdi bezeichn«», an dem Cornelius. Overbeck, Veit und Schaüow gemeinsam gearbeitet haben. Zu einer kleinen Spezial sammlung vereinigen sich aus diesem Kunstkreis eine grosze Zahl Darstellungen zum Dante. Die Romantiker treten dem Umfang« nach gegen di - Naza rener zurück. Wen» man aber manche ihnen nahestehenden Lands<l>ast«r dazunimmt, so ergibt sich auch hier eine ltattiicl)» Sammlung. Eirstge der Hauptmeistcr gehören ja zu den Sachsen. Hier steht ja nun vor allem Fohr mit einigen herriickxn Blät tern an der Spitze. Aber noch viele Namen wären zu nennen, so Rebenltz, Horny, Lessii^z. Rethel, Kersting, die Kobells. Es gibt eine ganze Sammlung schönster Zeichnungen von Dillis, Fries usw. Zu dieser Abteilung könnte man «in« Zusammen stellung von m>f den Tod bezüalichcn Darstellungen rechnen, zu der viele Künstler beigetragcn haben." Schliesslich wird noch hingewiesen auf eine schone Gruppe von Künstlern der Ostmark und eine Skizzenbuch-Sammlung, die sich über das ganze 19. Jahrhundert erstreckt und rund 400 Stück umfasst. — Der Termin der Versteigerung ist noch nicht bekannt. b. Dle anoebWe Erbschaft aus Amerika Siebe» Jahre Zuchthaus für Erbschaftsschwindler. Potsdam. 14. November. Vor der Grossen Potsdamer Strafkammer wurde am Montagabend die Beweisaufnahme im Prozess gegen den Erbschaftsschwlndler Christian Baetzold aus Potsdam geschlossen. Baetzold mutzte sich wegen besonders Hin terlisten Betruges und schwerer Urkundenlälschunq verantwor ten. Unter der Behauptung, dah er Aussicht auf eine Erb schaft des 1794 in Nordamerika verstorbenen Generals Frlcdr. Wilhelm von Steuden habe, hatte sich der Angeklaate grössere Darlehen geben lassen. Er hat seine Opfer um 54 000 Mark betrogen. Mit gefälschten amerikanischen Briefen und Tele grammen, in denen dle Auszahlung einer Steubenscken Erb schaft angekllndigt wurde, hat er die Geldgeber in Sicherheit gewiegt. Der Staatsanwalt beantragte acht Jahre Zuckthans und zehn Jahre Ehrverlust. Das Urteil erging auf sieben Iqhre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverlust. Verllner Börse vom 14. Aovember Die Aktlrnmärkt« wiesen gegenüber dem Vortage kaum eine Aenderung auf. Am Montanmarkt war di« Kursgestaltung nicht einheit lich. Hoesch lagen einachtel und Ransfelder X Prozent höher. Demgegenüber verloren Rhelnstahl 54, Vereinigte Stahlwerk« >4 und Mannesmann fünfachtel Prozent. Bei den Braunkohlen werten waren Veränderungen von Belang nicht zu verzeichnen. Am Kaliaktienmarkt wurden Kalichemie 1 und Salzdetfurth 5L Pro^nt herausgesetzt, während Wintershall sich tm letzt genannten Ausmasse abschwächten. In der chemischen Gruppe stiegen Farben bei einem Umsatz von 30 000 RM. um einachtel Prozent auf 15954. Schering kamen 1 Prozent höher zur Notiz. Elektro- und versorgungswerte wirsen lediglich vereinzelt Aenderungen auf, Dessauer Gas und Tharlott« Wasser stiegen je um 54, «ceumulatoven um 54 und HEW um 1'/, Prozent. Niedriger lagen nur Siemens, die 54 Prozent bergaben. Am variablen Rentenmarkt stellten sich Reichsaltbesitz und Gemeindeumschuldung aus unverändert 186,80 bzw. 93 dreiachtel Steuergutscheine I lagen fester. Man nannte Dezember 99,65 bi» 70, Januar 99,16, Februar 98^9, März »8,65, April und Mat je 9S.M bl» «54.
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