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Sächsische Volkszeitung : 06.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193911063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391106
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-06
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.11.1939
- Autor
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Als sie die Tür zum Wohnzimmer 'öffnete, sah sie Else Streite, de zum Ausgang angekleibet war, mitten im Zimmer stehen. „Wohin wollen Sie?" fragte Marie Tlsano befremdet, und ihr Ton siel so scharf aus, datz Else bas Lächeln verging. „Nur eben einige Zutaten besorgen", entgegnete sie unsicher. „Besatzstoff, Knöpfe und Nähseide. — Aber mein Gott, Frau Tijano, wie sehen Sie denn aus?" „Mir ist draußen übel geworben", wehrte Marie Tlsano ab; „wohl eine Magengeschichte „9a, sa", meinte Else bedauernd und tadelnd zugleich, „die schweren Sachen am frühen Morgen, Oelsarbinen und solche Dinge, bas kann man sa auch nicht vertragen. — Kann Ich etwas siir Sie tun?" .Ahnungslose Seele', dachte Frau Tlsano beinahe kummer voll, .unbeschriebenes Blatt! Was würdest du wohl sür Augen machen, wenn du wühlest, datz...' „Sie können hierbleiben und packen!" sagte sie leise. „Wir fahren noch heute mittag nach Berlin oder aber " Sie trat an den Fernsprecher und verband sich mit der Hotel- lellung. „Besorgen Sie mir, bitte, zwei Plätze lm nächsten Flugzeug nach — Berlin!" sagte sie mit fester Stimme. „Und dann die Rechnung, bitte!" „Fliegen?" fragte Else mit staunendem Munde, obwohl sie' edes Wort verstanden hatte, das Marie Tijano mit dem Hotel prach. „9n meinem ganzen Leben bin Ich noch nicht geflogen", tammelte sie. „Du lieber Himmel, Ich habe davor eine furchtbare Angst. Wird man dabei nicht seekrank?" „Man wird nichts!" widersprach Marie Tlsano — wider Willen lächelnd, „Sie können ja mit dem Zuge nachkommen, wenn Sie Lust haben." „Nein, nein", beeilte sich Else zu versichern, „natürlich würbe Ich gern einmal fliegen. Ich glaube auch nicht, datz es mir schlecht wird." „Wollen wir nicht lieber endlich packen?" spornte Frau Tijano mit leiser Ungeduld an. Mit Feuereifer begab sich Else Streite an diese neue, ihr langsam schon vertraut gewordene Tätigkeit. Sie zog die Jacke wieder aus, hängte sie in ihren Schrank zurück. Plötzlich siel ihr etwas Schreckliches ein: Nun konnte sie Toni Schraders Brief nicht von der Post holen, wenn er ihr schreiben sollte. Es blieb ibr aar nickt» anderes übrig, als sich die Polt mittels Poltkarten- Sem Zug nach Britannien fand nicht statt Die Römer haben bei verschiedenen Gelegenheiten den Engländern, den Briten, bös mitgespielt. Sie fielen in Brita i- nien ein und eroberten dieses Land, das ihnen allerdings nur sehr wenig gefiel. Aber einmal wurde in Rom «in grotzcr Kricgszug gegen England finanziert, der dann gar nicht statt sand. Kaiser Caliguia — sSlieseick-e») war nicht immer ganz bei Trost. Auf einmal faßte er den Beschluß, den Briten aus das Fell zu Klopfen. Die Armee wurde ausgerüstet. Auch Geld nahm Caliguia noch mit auf den Weg. Doch als er mit seiner Schar an die Kanalküste gekommen war, kam ihm das Wasser nicht ganz geheuer vor. Er ließ jedenfalls mal einige Zentner Muscheln a s Andenken sammeln und das gesamte Gepäck mit solchen Musclnln vollpackicn. Dann machte die gesamte Armee kehrt und ging wieder nach Hause. Die späteren Geschichts schreiber versichern, es sei dem „Stiefelcl)en" einfach zu kalt ge wesen am Kanal. Sie wohnten recht groß und bequem Nicht nur in Mexiko — nicht nur im einstigen Lebens- und Wohnbercich der Inkas und Azteken und Magas — gibt es ge waltige Ruinen, die von einer verflossenen Wohn« und Lelwns- kultur zeugen. Auch in Nordamerika hat man solche Vautrüm- mer ermittelt. Die Pueblos, di« Indianer, die die Schlange und dos gute Wetter anbcten, bezogen Bauten, die ihnen schon von anderen Vorgängern hinterlassen worden waren. Und was für Bauten! Man hat da Häuser gefunden, die zwar alle ziemlich flach konstruiert waren, aber ost bis zu 8V0 Zimmer enthielten — die alle mit Höken und Zwisck>engängen ausgebaut worden waren. Jedenfalls kann sich manches moderne „Königsschloß" vor diesen Bauten versteche». Menn die Meteore bellen Meteore, die Voten aus dem Wellenraum, iverden nicht nur siir die Museen gesucht, sondern oft auch, wegen ihres Reiucisen- gehaltes. Um sie nun leichter im Bode» zu finden, hat man ein Gerät gebaut, das nichts anderes ist, als ein elektro-magneti. scher Apparat nach dem Muster einer Wünschelrute. Dieser Apparat ist nun mit einem Radiogerät vcrsel)en worden. Und dieser Radioapparat hat die Eigenart, bei der Ucbcrquerung von Eisen bellende Geräusclw auszustoßen. Die Meteore werden also im wahren Sinne des Wortes verbellt. Fehlbohrunqen und Fehl grabungen werden auf diese Weise generell vermieden. So be hauptet man wenigstens in Amerika. Die Bank von Barcelona weiß von nichts Die mysteriöse Geschichte der Louise Ehardonnet Nun ist der Fall Ehardonnet glücklich bei den Polizei- und Bankbehörden von Barcelona angelangt.. Er hat bereits drei Länder beschäftigt. Und immer blieb zum Schluß irgendein Schatten des Zweifels, ob denn wirklich alles nur Schwindel war und ob nicht doch vielleicht ein Fünkchen Wahrheit mit sprach bei dieser Affäre Ehardonnet. Einige Tage vor Kriegsausbruch 1V14 kam Louise Ehar donnet, heute eine alte und verbrauchte häßliche Frau, nach Barcelona, gerade frühzeitig genug, um nicht mehr nach Frank reich zurück zu können — wie ne versichert —, obwohl oder gerade weil drüben die französische Polizei aus sie. wartet. In Barcelona aber hat sie versucht, näheren Ausschluß über „ihr« Millionen" zu erlangen. Denn mit dem Mute einer Löwin, di« SSchsische Volkszeitung Nummer 281, Seite 5 bestellung nach Berlin nachsenben zu lassen. Freilich bauerte es da wieder länger, ehe sie sie erhielt. Der Kriminalkommissar durchwanderte sein Büro ein paar mal mit abgemesienen Schritten, das Gesicht grüblerisch zu Boden gesenkt. Dann blieb er plötzlich vor Toni Schrader stehen. „Ich habe einen bestechenden Einfall", sagte er. „Sie fahren nach Frankfurt am Main! Sie nehmen sich Urlaub und reisen zu senem Zeitpunkt, wenn Sie den Brief absenden. — Oder haben Sie vielleicht schon einen Brief abgesandt?" „Natürlich nicht", entgegnete Schrader ein wenig verständ nislos, „ich bin doch sofort zu Ihnen gekommen." „Ausgezeichnet! Ich denke mir die Sache nämlich so: Sie nehmen sich Urlaub, der Ihnen bei so zwingenden Gründen sicher lich gewährt wird, fahren nach Frankfurt und passen dort auf, ob bas kleine Fräulein Streite den postlagernden Bries abholt. Wir geben Ihnen unseren besten Fachmann von der Abteilung Falschmünzerei mit, der Ihnen beiden unaussällig folgt, um so den Aufenthalt von Frau Marie Tijano — oder wie sie immer heitzen mag — sicher sestzusteilen." „Gemacht!" sagte Schrader. Er strahlte ob der Aussicht, Else Streite endlich und nun so gar bald schon wiederzusehen. „Da haben Sie sa einen ganz ausgezeichneten Einfall gehabt, Herr Polizeikommissar!" Der Kommissar blieb vor ihm stehen, legte ihm beide Hände auf die Schultern und sagte wohlwollend: „Die Polizei — das Mädchen sür alles — führt sogar ein Wiedersehen der Liebenden herbei! Auf ihre Kosten autzerdem!" „Herr Kommissar", fragte Schrader ein wenig verlegen, „woher wollen Sie wissen, datz ?" „ datz Sie nicht schlecht Feuer gefangen haben? Nun, das merkt man als alter Fachmann doch sofort. Und letzten Endes hat man sa auch ein Herz ln der Brust. Aber — übrigens Frankfurt! Es liegen von dort noch mehr Falschgeldmeldungen vor. Am schlimmsten allerdings ist es mit Berlin. Man möchte Berlin manchmal überhaupt als den Ausgangsort des Falsch geldes ansehen. Aber dafür fehlen nun leider noch die fest- umrissenen Anhaltspunkte. Nun, man wird sehen. — Ich will Ihnen jetzt gleich Klinger herbcirusen, damit Sie sich kcnnen- lernen. Klinger ist nämlich der Mann, der Sie begleiten wird." — * * * Schrader sah ungeduldig auf seine Uhr. Immerhin waren bereits einige Stunden vergangen, seit er im Hauptpostgebäude von Frankfurt — nahe bei der Ausgabestelle sür postlagernde Sendungen — auf Else Streite wartete. Er warf eine» fragen den Blick zu Klinger hinüber. Der Kriminalbeamte stand vor einer wandgroßen Straßenkarte, die er eifrig zu studieren schien: er war an Warten und unerschütterliches Ausharren gewöhnt und langweilte sich anscheinend überhaupt nicht. Schon zwölf Uhr. In einer Stunde wurde die Post geschlossen. Und dann begann am Nachmittag das ermüdende und entnervende Warten von neuem. Else Streite konnte den Brief unmöglich schon abgcholt haben. Die Absendung war so eingerichtet worden, daß der Brief erst an diesem Morgen, an dem Schrader seinen Posten hier bezog, eintrcffcn konnte. Vielleicht auch ließ Else den Bries erst einige Tage liegen, ehe sie ihn abhoste. Soviel Schrader sich erinnerte, wurde» postlagernde Sendungen vier oder fünf Tage aufbewahrt, ehe sie den Absender zurückgesandt wurden, sofern überhaupt ein Absender vermerkt war. Pünktlich um ein Ubr löste sich Klinger von keiner wand- großen Straßenkarte, winkte Schrader zu und trat mit ihm ge meinsam vor den Eingang hinaus. „Nun wollen wir erst einmal zu Mittag speisen!" Während sie nebeneinander über die Straße schritten, meinte Schrader: „Ich weiß nicht, mir gehen soviel? Möglichkeiten durch den Kopf, wie wir Else Streite aus die schönste Weise verpassen können, baß ich gar keinen Mut mehr habe." „So? Und Sie haben doch erst angesangen!" tadelte Klinger. „Mas soll unsereins dazu sagen? Eine Jagd hinter Verbrechern her geht manchmal Wochen- und monatelang." „Schließlich jagen wir ja aber keine — Verbrecherin", ant wortete Schrader spitz. Das Wort tat ihm weh. „Oh, bitte sehr!" Klinger machte eine freundlich-spöttische Verbeugung. „Ich wollte Ihrem Fräulein Braut nicht zunahe treten." „Das ist nun wieder vorerst reichlich übertrieben", murrte Schrader und brachte die Drehtür des Gasthofes, wo sie essen wollten, so in Schwung, daß Klinger Mühe hatte, schnell genug herauszuspringen. Hätte er's nicht getan, hätte er ein zweites Mal rundherumlaufen müssen. „Nicht soviel Feuer!" Klinger lachte gemütlich. „Mit Ruhe und Ueberlegung kommt man viel sicherer ans Ziel!" Eie nahmen an einem kleinen Tische Platz. Dav Gasthaus war ordentlich besetzt. Es duftete angenehm nach vielen guten Speisen: das leise Klappern der Bestecke regle den Appetit an. „Ja", sagte Schrader halblaut und neigte seinen Kopf leicht über die Speisekarte, „zum Kriminalbeamten eigne ich mich ganz gewiß nicht..- Da würde ich doch lieber — Seiltänzer!" „Was sa auch von Ihrem Berus gar nicht allzu weit ab- liegen würde!" trumpfte Klinger vergnügt auf. „Ich wiederum wäre sür solche turnerische Leistungen nicht geschaffen." „Es ist zum Auswachsen", schimpfte Schrader und war damit wieder bei feiner Sache angelangt, die ihn unablässig ver folgte, „daß dieses Mädchen seine genaue Anschrift nicht anzu geben wagt. — Postlagernd! Punktum! — Immer diese Um wege. Na, wenn ich sie aber setzt erst mal habe, Kinder, dann ist sie keine Stunde mehr ohne Aussicht!" Klinger gab keine Antwort, schmunzelte nur in sich hinein und löffelte sorglos die ausgezeichnete Suppe. „Recht so", sagte er erst nach einer Meile, müde von der getanen Arbeit, „ich bin's zufrieden! Kann ich mir dann doch endlich diese geheimnisvolle Dame Tijano einmal näker ansehen. Wir müssen's erreichen, und wenn wir uns vier Tage und vier Nächte vor das Postamt hinstellen. Einmal wird Else Streite ja kommen!" — Nachdem sie eilig gegeßen hatten, bezogen sic von neuem ihren Späherposten nahe der Ausgabestelle sür postlagernde Sen dungen. Da Klinger Else Streite nicht kannte, sahen die beiden Männer keine Möglichkeit, einander abzuiösen: sie mußten ge meinsam ausharren. — Sieben Uhr am Abend! Schalter nach Schalter schloß sein Fenster. Da trat Schrader mit dem Mute der Verzweiflung vor, streckte seinen Kops durch die Echallcr-Oessnung und sragte den Beamten: „Ist Post sür — Fräulein Else Streite da?' Der Beamte sah ihn einen Augenblick prüfend an, dann antwortete er: „Bedaure, dazu muh die Empfängerin schon selber kommen! lFonsetzung solgtt ihr Junges verteidigt, bleibt sie dabei, daß siir sie ein Millionen vermögen bei -er Bank von Barcelona deponiert sei. Bon dieser Behauptung hat sie seit Jahren gelebt. Zuerst war der Fall knapp vor der Entscheidung, als der spanisckze Freiheitskrieg ausbrach und weitere Recherchen unmöglich machte. Jedenfalls konnte sie bei denen, die sich dafür inter essierten, mit diesem Argument arbeiten. Wer ist diese Louise Ehardonnet, und was ist an dieser Mitlionengcschichte? Nach dem Gutachten der Polizeibehörden einiger Länder ist sie eine „Dame der Halbwelt", die mit recht dunklen Hochstaplern zu tun hatte. Aber eines Tages machte sie ihre große Eroberung, als sie die Bekanntschaft -cs Prin zen Anton» Philippe von Orlcans-Bourbon machte, -er nicht nur -en Titel eines Insanten von Spanien und eines Herzogs führte, sondern auch ein Vetter Alphons XIII. war. Sie wußte sich so in -as Herz dieses schon etwas körper ¬ lich und geistig schwachen Prinzen hineinzulacheln, -aß er ihr sein ganzes Vermögen versprach, während sie ihm die Kunst des Rauschgiftkonsums beibrachte und damit das Ableben der sterblichen Hülle denkbar beschleunigte Das Testament wurde zwar nicht anerkannt, aber eine Reihe Schuldscheine über 1 Million Peseten mußten eingelöst werden. Doch Louise wollte auch das Vermögen, das ihr laut Testament gehörte unü das in der Bank von Barcelona deponiert sein sollte. Auf dieses Testament hatte sie einige hunderttausend Fran ken Kredite ausgenommen. Wegen dieser Kredite will man ihr nun in Frankreich an den Kragen. Sie aber sucht in Barcelona nach jemandem, der ihr -as Banksnfe des Prinzen öisnet oder ihr wenigstens auf -ie kommende Oessnung eine anständige Anleihe gewährt. Sie findet schon ein Opfer — früher oder " später. Denn nur einer sagt, er wisse von nichts: die Bank von Barcelona. feierliche Uebernahme der Frager deutschen Hochschulen in die Prag, 8. November. Im Deutschen Schauspielhaus in Prag fand am Sonnabend vormittag die feierliche Uebernahme der Prager deutschen Hochschulen in die Obhut des Reiches statt. Das Haus erstrahlte im Festschmuck. Auf der Bühne hatte der Chor der deutschen Studenten und Studentinnen von Prag Aufstellung genommen. Zu beiden Seiten flankierten die Pedelle in ihren Trachten die Bühne, in der Hand die alt ehrwürdigen Insignien -er deutschen Karls-Universität. Unter den Anwesenden sah man die Rektoren der beiden deutschen Hochschulen, die Dekane und die Prosessorenschast. Bor dem Theater hatte ein Ehrcnsturm der deutschen Studcn- tensck>aft Ausstellung genommen. Kurz vor Ilt.M Uhr trafen der Reichsprotektor Freiherr v. Neurath und Reichscrziehungs- minister Bernhard Rust vor -em Theater ein und schritten die Front des Ehrensturms ab. Es waren weiter erschienen Reichsstatthalter und Gauleiter Kourad Henlein, der Wehr- machtsbevollmächtigte beim Reichsprotektor General Friderici, Staatssekretär SS-Brigadekührer Karl Hermann Frank, Neichsdozcntenbundcssührer SS Vrigadciührer Schultze. Reichs- ftudcntenführer SS-Oberführer Dr. Scheel, Unlerstaatssekrelär Dr v. Burgsdorfs und weitere Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht. Nachdem der Musikzug der Leibstandarte SS Adolf Hitler unter Leitung von Obermusikmeister Müller-John die Ouver türe zu Karl Maria v. Webers Oper „Freischütz" gespielt l)atte, hielten drei Mitglieder der Studentenschaft den Vorspruch. Sie gedachten in ihm des Entstehens der ersten deutschen Univer sität und gelobten den deutschen Hochschulen und dem deutschen Vateriande ewige Traue. Dann sprachen der Rektor der deutschen Universität Prof. Dr. Ernst Otto, der Rektor der deutschen Technisck-en Hochschule Kurt Braß, Reickzsdozentcnbundcsführer Schultze, Reichsstuden- tenftihrer Dr. G. A. Scheel, Reick-serziehungsminister Rust und Reichsprotektor Freiherr v. Neurath. Freiherr v. Neurath gab zum Schluß seiner Rede bekannt, daß der Führer entsprechend dem Antrag des Rektors der Universität den Namen „Deutsch« Karls-Universität" verliehen habe. Architekt Dipl.-Ing. Max Sonnen-h In Paderborn starb lm Alter von 54 Jahren an einer tückischen Krankheit Architekt Dipl.-Ina. Mar Sonnen. Son nen ist einer der Mitbegründer der Westfälischen Kommission Obhut des Reiches für Heimatschuß, aus der sich der Westfälische Hciinatbund ent wickelte. Besonders hervorgetreten ist Sonnen durch die W.icder- kerstellung der Hinnenburg bei Brakel und der Rokokoperle Schloß Schwarzenraben bei Lippstadt. In seiner reichen schrist- stellerisck)en Tätigkeit nimmt sein großes zweibändiges Werk über die „Wescrrenaissance" einen besonderen Platz ein. Als Bauberater beim V o n i s a t i u s v c r e i n hat Sonnen auch einen bedeutenden Anteil an moderner Kircknnbaulätigkeft genommen. Lin Handtaschenräuber vor dem Sonderaericht Berlin, 4. November. In dein Strafverfahren gegen den 27jährigen Franz Vlawat aus Wittenberge, der nm 21. Okto ber nach Einbruch der Dunkelheit, in der Manleusjelstraße in Berlin SO. eine 42jährige Einkäuferin überfallen und ibrer Handtasck)« mit 24 RM. Inhalt beraubt hatte, erkannte das Ber liner Sonüergericht entsvreckzend dem Antrag des Staatsanwal tes wegen Verbrechens gegen 8 2 der Verordnung gegen Volks schädlinge vom 5. Seplembcr lll.W auf die Todesstrafe, dauern den Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte und Sicherungsverwah rung. Der Angeklagte war, wie ans der Verhandlung hervor ging. zusammen mit seiner Freundin eigens nach Berlin gekom men, um unter Ausnutzung der Berdunkelnngsmaßuahmen einen Raubiiberfall zu begehen. Das Geld wollte er dann sür Vergnügungen ausgeben. Wie der Vorsitzende in der Urteils begründung hervorhob, haben von jelnr liefondere Zeiten beson dere Maßnahmen erfordert. Nach sorgfältiger Prüfung habe das Gericht hier einen besonders schweren Fall annchmen müssen. Wenn schon ein Dieb unler gewissen Unrftäuden zum Tode ver urteilt werden könne, um wieviel mehr müsse das sür einen Straßenräuber gelten, der sich noch dazu an einer Frau ver greise. Das Urteil des Soudergerichts wird sofort rechtskräftig. Der Angeklagte nahm das Urteil ohne Zeichen äußerer Er» rogung auf. Houptschriftlefter: Georg Winkel, verantwortlich Mr Inhal« u. Bilder: Georg Winket, Dresden. Verantwortlicher Anzrlgenlelter: Theodor winket, Dresden. Druck und Verlag: Germania Buchdrucker«! Dresden, Pollerflr. >7. Z. I«. »st Preisliste Nr. 4 gültig.
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